Cover-Bild Die Spionin
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 23.11.2016
  • ISBN: 9783257069778
Paulo Coelho

Die Spionin

Maralde Meyer-Minnemann (Übersetzer)

Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2016

Hat mich etwas enttäuscht

0

Das neueste Buch von Paolo Coelho widmet sich einer schillernden Frau: Mata Hari. In einem Roman will er sich der Persönlichkeit der Spionin, Tänzerin, Liebhaberin, nähern.
Das Buch beginnt mit einer starken ...

Das neueste Buch von Paolo Coelho widmet sich einer schillernden Frau: Mata Hari. In einem Roman will er sich der Persönlichkeit der Spionin, Tänzerin, Liebhaberin, nähern.
Das Buch beginnt mit einer starken Szene: Mata Haris Gnadengesuch ist abgelehnt worden, die Hinrichtung wird vollzogen. Damit zog mich der Autor sofort in Bann.
Der nächste Teil besteht aus einem langen Brief Mata Haris an ihre Tochter. Hier flacht für mich die Geschichte bereits ab. Die Beschreibung brachte mir die Persönlichkeit nicht näher. Im Schnelltempo bewegen sie die Beschreibungen durch ihr Leben. Herkunft und Familie werden gestreift, die Vergewaltigung durch den Leiter der Internatsschule und die immer größere Entfremdung zur Familie, sind die ersten Etappen, die in einer lieblosen Ehe mit einem sehr viel älteren Kolonialoffizier münden. Sie begleitet ihren Mann nach Niederländisch-Ostindien und dort lernt sie die Kultur kennen, die sie zu ihrem Künstlernamen und zu ihren tänzerischen Darbietungen inspirieren. So wird aus Margarethe Zeller Mata Hari. Sie wird eine Berühmtheit der Halbwelt, findet reiche Gönner und lebt ihr Luxusleben, bis der Erste Weltkrieg dem ein Ende bereitet und sie neue Einnahmequellen suchen muss.
Eine dritte Sichtweise bringt der Brief ihres Anwalts, der ihr die Vollstreckung des Urteils ankündigt und der sich und seine Verteidigung rechtfertigt.
Bilder und Dokumente rahmen die Romanhandlung ein, die mir leider viel zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Die Person Mata Hari hätte sicher viel mehr an Projektionsfläche zu bieten gehabt. So kratzte der Roman nur an der Geschichte, aber ich hätte mir viel mir Tiefe gewünscht. In einem Roman hätte der Autor die Möglichkeit gehabt, der Figur nahe zu kommen; sie zu interpretieren, das ist leider nicht passiert. Auch über die große Frage – Spionin oder nicht – hätte ich gern mehr erfahren.
So ist mir eigentlich nur ein Satz, gleich zu Beginn des Buches im Gedächtnis geblieben: Ich bin eine Frau, die im falschen Jahrhundert geboren wurde. Ich weiß nicht, ob sich in der Zukunft jemand an mich erinnern wird, aber wenn doch, dann möchte ich nicht als Opfer gesehen werden, sondern als Frau, die mutig ihren Weg gegangen ist und furchtlos den Preis dafür gezahlt hat.“
Leider trägt das Buch nicht dazu bei, die Erinnerung an Mata Hari lebendig zu halten.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Die Spionin

0

Die Spionin, von Paulo Coelho

Cover:
Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

Inhalt:
Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen ...

Die Spionin, von Paulo Coelho

Cover:
Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

Inhalt:
Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Mata Hari!
Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos?

Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven Brief aus dem Gefängnis von ihrem außergewöhnlichen Leben erzählen.
In kurzen knappen Worten wird eine ganze Tragödie erzählt, bei der wir als Leser nicht wissen was ist Wahrheit und was ist dazu erfundene Fiktion.

Meine Meinung:
Für mich (so lese ich es auf jedenfall aus dem heraus wie es der Autor beschreibt) ist Mata Hari eine tragische Person, der das Schicksal eine tragische Rolle zugeschrieben hat.
Sie kam eigentlich aus einem behüteten Elternhaus, nach dem Tod der Mutter hatte sie das Pech in ein Internat zu kommen, in dem sie vom Direktor vergewaltigt wurde (was für diesen damals keine Konsequenzen hervorrief).
Sie wollte nur noch weg und hatte das Pech in eine Ehe zu flüchten die auch wieder die Hölle für sie bereithielt.
So hat sie eigentlich nur Druck und gewaltsamen Sex erfahren und hat dadurch(?) vielleicht erkannt welche Macht sie auf Männer ausüben kann. So ist sie dann in ihr weiteres Leben mit ihrer „vermeintlichen erotischen Kunst“ (Tänzerin die auch mal blank zog), die ihr alle Freiheiten wie sie glaubte gab, hineingewachsen (ganz gezielt).
Wäre sie nach der Schule in eine liebevolle Ehe gekommen, wäre ihr Leben genauso verlaufen?
Ich frage mich, wäre Sie dann auch so eine rebellische, freiheitsliebende, unruhige, nach Anerkennung gierende, getriebene, opportunischtische Person geworden? War ihre erotische Kunst für sie ein wirklich inneres Bedürfnis, oder ist sie in diese Rolle nur durch die Umstände gepresst worden?
Auch zu ihrer Spionagetätigkeit erfahren wir eigentlich kaum etwas.
Deshalb bin ich zwar entsetzt über das Todesurteil, aber ich wie es dazu kommen konnte ist trotzdem wieder sehr rätselhaft.
Sind es wirklich die Umstände im Krieg?

Aber diese Fragen sind alle fiktiv.
Denn der Autor schreibt zwar in ICH-Form, aber was davon sind/waren wirklich Mata Haris Gedanken?
Der Autor skizziert eine Person, ein Leben, mit Handlung und weiteren Personen, die mir immer irgendwie als „gezeichnet“ als „möglicherweise fiktiv“ vor Augen stehen. Ich weiß nie woran ich bin, es irritiert mich beim Lesen, dass ich immer das Gefühl habe, hier sehe ich nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Ganzen und bei diesem kleinen Teil, weiß ich noch nicht einmal was real und was Phantasie ist.

Der Schreibstil ist sehr breit gefächert. Von kurz und bündig, über poetisch, bis zu theatralisch ist alles enthalten.

Zitat:
-Auch wenn wir manchmal nicht wissen, wohin uns das Leben führt, so sind wir doch nie verloren.
-Ich wusste, dass alles, was ich gesagt hatte, bis zum Ende aller Tage mit meinen Tränen im Sand versickert war.

Mein Fazit:
Ich finde für mich ist die Geschichte etwas lückenhaft, Mata Hari bleibt eine nebulöse Person, die viele Geheimnisse umgeben.
War sie eine Spionin, war sie keine?
Was war ihr eigener Antrieb?
In dem Buch sind mir einzelne Passagen, einzelne Facetten ihres möglichen Lebens gezeigt worden, die mir eine Ahnung ihres Lebens geben, aber in keinster Weise eine Vollständigkeit haben, wie auch der Autor in Nachwort nochmals ganz klar schreibt.
Der Schreibstil schafft für mich eine gewisse Distanz und Verwirrung.
Insgesamt habe ich mehr von dem Buch erwartet. Mehr Einblicke in das besondere Leben der Mata Hari. Fundiertes Wissen und Emotionen.
Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Paulo Coelho "verarbeitet" Mata Hari!

0

Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet ...

Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet im Kurzform.
Für alle die schon ein Werk von ihm gelesen haben und kein Fan wurden: Lieber nicht, es ist in gewohntem leicht esoterischen Prosa. Da gibt es sicherlich bessere Bücher, wenn man mehr zur Person Mata Hari wissen möchte.
Wer noch kein Werk von Paulo Coelho gelesene hat: Eher einer seiner "sachlicheren Romane", die als Einstieg nicht schlecht sind! 
An dieser Anmerkung vorab merkt man , dass ich das Buch zwar nicht sonderlich schlecht fand, aber eine richtige Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Woran lag es? Sicherlich an meiner hohen Erwartungshaltung. Aber auch an anderen Faktoren.
Als ich den Klappentext gelesen habe und die ersten Seiten angelesen, war ich positiv überrascht von Paulo Coelho, da ich zu der Fraktion gehöre, die schon 3 seiner Werke kennt, aber nicht überzeugt wurde.
Ab Teil 2 und besonders der letzte Teil war mir zu esoterisch/zu spirituell. Da werden griechische Sagen zitiert, die Bibel und immer wieder die Liebe als Kraft über allem und natürlich der Bezug zum Universum wird auch herangezogen.
Geschrieben ist es gut, leichte Prosa, die kein Missverständnis offen lässt und schnell gelesen ist. Der Roman mit nicht mal 200 Seiten ist in 4 Teile gegliedert. Erst wird die Hinrichtung sehr nüchtern beschrieben, dann folgt in Teil 1 und Teil 2 die briefliche Aufarbeitung aus der Sicht der Mata Hari an ihren Verteidiger. Im 3. und letzten Teil schreibt wiederum der Verteidiger an Mata Hari als er erfuhr, dass dem Gnadenersuch nicht statt gegeben wird.
Durch diese Erzählform kann und will der Autor nicht alle biografischen Details aufarbeiten. Es ist eher eine Auseinandersetzung mit der Person Mata Hari, Ihrem Freiheitswillen, aber auch eine Aufklärung wie sie scheinbar war und warum sie so handelte. Daher darf man hier keine vollständige Biografie erwarten.
Fazit: Ich hatte zu hohe Erwartungen und bin auch kein Fan von Paulo Coelho, daher war es nett, aber nicht überzeugend.

Für andere kann ich mir vorstellen, ist es eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre.

Veröffentlicht am 26.11.2016

Der Mythos bleibt ein Mythos

0

Mata Hari – Tänzerin, Verführerin, Spionin, Feministin? Fast jedem ist der Name ein Begriff, doch wer war die Frau, die sich hinter diesem berühmten Namen verbirgt?
Geboren als Margaretha Zelle in der ...

Mata Hari – Tänzerin, Verführerin, Spionin, Feministin? Fast jedem ist der Name ein Begriff, doch wer war die Frau, die sich hinter diesem berühmten Namen verbirgt?
Geboren als Margaretha Zelle in der niederländischen Provinz, langweilt sich die junge Frau so, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, auf eine Kontaktanzeige antwortet und kurz darauf dem 21 Jahre älteren Offizier Rudolph MacLeod nach Niederländisch-Ostindien folgt. Allerdings findet sie dort nicht das erhoffte exotische Paradies. Ihr Ehemann entpuppt sich als eifersüchtig, oft alkoholisiert und gewalttätig. Bei einem Aufenthalt in Holland lässt sie Mann und Kind zurück und flieht nach Paris, wo sie sich als orientalische Tänzerin ausgibt. Unterstützung erhält sie immer wieder von Männern, denen sie den Kopf verdreht, die sie verführt oder die sich mit ihrer Bekanntschaft schmücken wollen. So führt sie zwar ein luxuriöses und unkonventionelles Leben, allerdings verkauft sie dafür sich und ihren Körper.
Dies alles erfährt der Leser in Form eines fiktiven Briefs, den Paulo Coelho die im Gefängnis Saint-Lazare inhaftierte Mata Hari kurz vor ihrer Hinrichtung wegen Hochverrats 1917 schreiben lässt.
Obwohl der Autor Coelho die ,,Spionin“ ihre Lebensgeschichte selbst erzählen lässt, kommt man dem Mensch Mata Hari nicht wirklich näher. Während man ihre Beweggründe, die langweilige holländische Provinzstadt zu verlassen, noch nachvollziehen kann, fällt dies bei späteren Lebensabschnitten deutlich schwerer. Ein Leben ohne Konventionen, in Freiheit? Um den Preis, sich in die Abhängigkeit von Männern zu begeben, die für ihre Lustbefriedigung bezahlen? Kann man das wirklich als selbstbestimmtes und freies Leben bezeichnen? Mutig, verführerisch und unkonventionell war Mata Hari bestimmt, aber als Feministin würde ich sie nicht bezeichnen. Trotz der teils intimen Lebensbeichte und den authentischen Dokumenten und Fotos im Anhang bleibt die Titelheldin ungreifbar und distanziert. Der eigentliche Mensch hinter dem Mythos hat sich mir leider nicht erschlossen.

Veröffentlicht am 23.11.2016

biographisch angehauchter Kurzroman

0

Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben läßt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ...

Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben läßt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ihrem Gnadengesuch würde entsprochen.
Coelho verwebt altbekannte und neue Erkenntnisse, die sich auf inzwischen zugängliche Geheimakten stützen, mit der Idee des Briefeschreibens verschmelzen. Im dritten Kapitel kommt Mata Haris Anwalt brieflich zu Wort.

Beschrieben wird das Leben der Margarethe Zeller, verheiratet als Margaretha MacLeod, und schließlich als Mata Hari und als vermeintliche Doppelagentin, mit einem Deckname H21. Ihre Kindheit, und ihre unglückliche Ehe prägen sie, so dass sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens nach Freiheit und nicht nach Liebe suchte. Deutlich wird, wie sehr sie sich als Kriegerin, als Spielerin verschiedener Rollen gesehen hat, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein gutes, unabhängiges Leben als freie Frau zu führen. Sie beschreibt es als ihren Traum, akzeptiert und respektiert zu werden, ohne sich dafür anderen zu unterwerfen oder sich selbst verraten zu müssen. So scheint es, dass sie selber nicht hat überblicken können, worauf sie sich einließ, als sie sich als Doppelagentin einspannen ließ, hatte in einer Phase, in der sie in der angesagten, feinen Gesellschaft nicht mehr hofiert wurde wohl hauptsächlich nach einer Möglichkeit gesucht, sich weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass sie keine wirklichen Staatsgeheimnisse verraten hat scheint heute eher unumstritten und wahrscheinlich mußte sie als Bauernopfer herhalten, weil sie es gewagt hatte, bestimmten Konventionen die Stirn zu bieten.

Paulo Coelho versteht es, den Leser in die Zeit der Mata Hari zu versetzen, was durch Details, wie z.B. dem Treffen mit Picasso, einigen allgemein zugänglichen Fotos und einzelnen Dokumenten im Anhang anschaulich erleichtert wird. Er schildert ihr Leben in groben Zügen gut nachvollziehbar; seine Wahl in Briefform zu erzählen hat mir gut gefallen.

Ein wenig ärgert mich allerdings, dass im Anhang die Seiten mit Werbung für weitere Bücher Coelhos im Diogenes Verlag soviel üppiger ausfallen als die Dokumente und Anmerkungen zu dem Roman, der in diesem kleinformatigen Buch auf 170 Seiten erzählt wurde – für meinen Geschmack ein bißchen wenig; an vielen Stellen hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und realen Inhalt erfahren, was bei einem Buchpreis von 19,90E. ja durchaus zu erwarten gewesen wäre.

Fazit: ein netter Roman über Mata Hari, der Elemente ihres Lebenslaufes aufgreift, aber bei allem recht oberflächlich und knapp geblieben ist.