Ich bin wirklich sprachlos von dieser unheimlich mitreißenden Geschichte!
"Wenn die Welt sich klein anfühlt, kann dich nichts verletzen."
Inhalt:
Es ist leicht, Regeln zu brechen, wenn niemand zusieht …
Tiernan ist ein Leben in Luxus gewohnt. Doch nach dem Tod ihrer Eltern ...
"Wenn die Welt sich klein anfühlt, kann dich nichts verletzen."
Inhalt:
Es ist leicht, Regeln zu brechen, wenn niemand zusieht …
Tiernan ist ein Leben in Luxus gewohnt. Doch nach dem Tod ihrer Eltern findet sie sich in der abgelegenen Wildnis Colorados wieder – in der Obhut von Jake, dem Stiefbruder ihres Vaters, der mit seinen beiden Söhnen in den Bergen lebt.
Tiernan muss sich in dieser rauen Umgebung behaupten, während sie mit Verlust, Einsamkeit und ihrem Platz in der Welt ringt. Doch dann kommt der Winter, und Tiernan erkennt, was Familie wirklich bedeutet und dass nur die Regeln zählen, die sie zu brechen wagt.
Meinung:
Ich bin wirklich sprachlos von dieser unheimlich mitreißenden Geschichte!
Allein die Gestaltung ist wirklich mehr als wunderschön. Ich liebe die Bäume zusammen mit der Schrift und den goldenen Sprenkeln. So erinnert es total an die Originalausgabe, hat aber dennoch auch eine ganz eigene Optik, die mir als Leserin im Genre richtig gut gefällt.
Abgerundet wird das Gesamtbild durch den hübschen Farbschnitt sowie die besondere Innengestaltung, die ich einfach richtig toll finde. Aus diesem Grund würde ich mir das Buch auch nur wegen des Covers direkt kaufen.
Außerdem finde ich auch den Schreibstil von Penelope Douglas absolut spannend, ehrlich und dennoch authentisch an der richtigen Stelle. Die Autorin schafft es einfach, vielschichtige, unterschiedliche Protagonisten voller Facetten zum Leben zu erwecken, die mir gut gefallen haben.
Die Handlung ist dabei dennoch wirklich sehr besonders. Als Lesende treffen wir auf Tiernan, die durch einen Schicksalsschlag zu Jack, Kaleb und Noah zieht, ihre einzige verbleibende Familie. Ich habe Tiernan anfänglich als eher zurückhaltende Protagonistin wahrgenommen, die sich jedoch mit der Zeit entwickelt und für sich und ihre Bedürfnisse einsteht.
Auch ihr Verhältnis zu ihren Eltern wurde aufgearbeitet, wobei sich mehr und mehr die Hintergründe der Liebe zwischen ihnen zeigte, die tragisch endete. Da blieb für mich eine Ungerechtigkeit zurück, warum sie diesen Schritt gegangen sind, wo sie doch eine Tochter haben, die im Grunde nun niemanden hat.
Dennoch gewöhnt sich Tiernan auch an ihre neue Situation bei den dreien, wobei ich es auch ein bisschen ausnutzend fand, dass sie im Grunde für sie kochen sollte, wie eben noch in der alten Rollenverteilung. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Antizipation gewünscht.
In der Geschichte selbst fühlt sich Tiernan aber nicht nur zu Jack, sondern auch zu Kaleb und Noah hingezogen, das verriet bereits der Klappentext. Und auch wenn das Buch entsprechend unglaublich spicy ist, fand ich die Umsetzung ganz gut. Weil sie sich schlussendlich doch für den Einen entscheidet, was ich dann sehr spannend fand, denn die Person hatte ich nicht erwartet. Umso schöner, dass sie doch noch ihr ganz persönliches Happy End schreiben konnten.
Wobei ich ehrlicherweise auf die ganzen Szenen rund um das Töten von Tieren verzichten hätte können. Denn all diese genauen Beschreibungen waren mir einfach viel zu detailreich und haben mir überhaupt nicht gefallen, obwohl ich auf eine Art verstand, dass sie in den Bergen irgendwie ihr “Überleben” sichern müssen.
Neben Jack, in den sich Tiernan anfänglich “verliebt” und der ihr Vormund ist, war da auch Kaleb, der nicht spricht und dennoch ihr Interesse auf sich zieht. Ich fand es spannend, wie er seine Gesten zeigt und sich auch mehr und mehr für Tiernan ändert. Wobei er auch ehrlicherweise Gewohnheiten hatte, wie einfach zwei Monate im Wald zu verschwinden, die ich nicht immer ganz verstand.
Aber auch Noah kann seinen Traum leben, wobei ich das Gefühl hatte, dass er doch nicht ganz im Fokus stand, egal wie sehr er sich bemühte. Ich fand dennoch schön, wie sich das Buch entwickelt hat und wie auch die Protagonisten an ihren jeweiligen Aufgaben gewachsen sind.
Die Handlung selbst bot auch viele außergewöhnliche und spannende Szenen sowie Momente, bei denen ich mir sicher bin, dass ich sie auch nicht mehr so schnell vergessen werde.
Vielleicht auch noch ein Wort zum Thema der Verwandtschaft. Ich bin mir ehrlich auch nach dem Lesen nicht sicher, ob und wie sie in einem Verhältnis zueinander standen, auch wenn es im Klappentext beschrieben wurde. Ich konnte das ehrlich gut ausblenden, verstehe aber auch jeden der sagt, dass ist für ihn nichts.
Insgesamt ein sehr besonderes Buch, aus der Feder von Penelope Douglas, dass ich sehr interessant fand und das mir bis auf ein paar angesprochene Punkte auch gut gefallen hat.