Schau hinter die Fassaden ...
Erschienen im Bastei Lübbe Verlag ist Petra Hülsmanns neustes Werk „Wenn´s einfach wär, würd´s jeder machen“ im Mai 2018. Ganze 576 Seiten füllen ihre Geschichte und unterhalten mit einigen Höhen und Tiefen.
Annika ...
Erschienen im Bastei Lübbe Verlag ist Petra Hülsmanns neustes Werk „Wenn´s einfach wär, würd´s jeder machen“ im Mai 2018. Ganze 576 Seiten füllen ihre Geschichte und unterhalten mit einigen Höhen und Tiefen.
Annika landet aus heiterem Himmel an ihrer Albtraumschule, denn eigentlich fühlte sie sich als Musiklehrerin ziemlich wohl am Gymnasium. Doch nun soll sie ihren Weg an einer Schule im Problembezirk Hamburg fortsetzen. Aber Annika lässt sich nicht unterkriegen und schmiedet Pläne, die sie an ihren alten Posten zurückbringen soll. Eine Theater AG wird ins Leben gerufen, aber das Projekt befördert mehr zutage, als Annikas Plan beinhaltete ...
Petra Hülsmanns Werke konnten mich schon sehr oft von ihren Inhalten und Geschichten überzeugen. Besonders „Das Leben fällt, wohin es will“ ist mir immer noch stark im Herzen verankert. Natürlich war ich nun sehr gespannt, wie eine neue Geschichte von ihr ausgearbeitet wurde. Und vor allem in welche Fettnäpfchen diese Protagonistin hineintreten wird.
Hier ist es Annika, die als junge Lehrerin sich selbst vor riesige Aufgaben stellt und gar nicht bemerkt, wie sehr sie das Leben ihrer Schützlinge verändern kann.
Aber nicht nur das Umfeld Schule wird beleuchtet, auch Annikas Freunde und Nachbarn rutschen immer wieder in den Fokus des Lesers. So entstehen ernste Themen, aber auch die witzigsten Situationen, welche einem vor lauter Kopfkino nicht mehr loslassen.
Mit Annika selbst hatte ich zu Beginn das große Problem, dass sie mir sehr versnobt in ihren Ansichten gegenübertrat. Was wahrscheinlich so gewollt war, von der Autorin, lies mir aber einen faden Beigeschmack.
Ein wenig erinnerten mich dann die Szenen an der Astrid-Lindgren-Schule schon sehr an den Film „Fack Ju Göhte“, nur dass Annika einen schnellen Draht zu den Schülern aufbauen konnte. Ebenso ist die Idee eines Theaterstückes nicht gerade neu, aber die Umsetzung dessen ist Annikas einziges Ziel.
Ganz besonders ins Herz geschlossen hatte ich die Schüler ihrer neuen Klasse, allen voran natürlich Meikel und Heaven-Tanita. Vor allem deren Geheimnisse machten die Geschichte erst richtig interessant.
Dennoch darf die Liebe in Petra Hülsmanns Werken nicht fehlen. Und so zogen gleich zwei Männer die Aufmerksamkeit von Annika und dem Leser an. Wobei man sich als Leser eher zu ihrem Nachbarn Sebastian hingezogen fühlt, als zu dem Theatertypen Tristan. Dabei muss man auch bemerken, dass Tristan mit seiner versnobten Art keinen positiven Eindruck beim Leser hinterlässt.Und Sebastian mit seiner lieben Art eher Schwiegermutterliebling ist. Petra Hülsmann hat wieder einen unterhaltenden Roman verfasst, der zwischendurch zwar seine Längen hat, aber dennoch in ihrem typischen Stil geformt wurde.
„Wenn´s einfach wär, würd´s jeder machen“ setzt Gegensätze, hinter deren Fassaden man auch im wahren Leben schauen sollte!
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