Feinfühlig und tiefsinnig – Ein historischer Roman über die Frauen hinter dem „Oxford English Dictionary“
Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht zusteht, wächst die mutterlose Esme allein bei ihrem Vater auf. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie im ...
Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht zusteht, wächst die mutterlose Esme allein bei ihrem Vater auf. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie im Skriptorium. Dieser Wellblechschuppen mit den endlosen Regalen voller Wörter und den konzentriert, ruhig arbeitenden Lexikographen, ist für Esme ein magischer Ort. Hier entsteht das „Oxford English Dictionary“ und Esme lernt ständig neue Wörter und deren Bedeutung kennen. Schon früh entwickelt sie ein besonderes Gefühl für Wörter. Sehr bald stößt sie jedoch an die Grenzen des Wörterbuches. Immer wieder findet sie Belegzettel mit Wörtern, die von den zumeist männlichen Lexikographen aussortiert worden. Zunächst sammelt Esme diese „Gefallenen Wörter“ und hütet sie wie ein Geheimnis. Später beginnt sie eigene Wörter unter der einfachen Bevölkerung, vor allem die Wörter der Frauen zu recherchieren und schriftlich festzuhalten.
In dem Buch „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ verwebt Pip Williams die fiktive Lebensgeschichte der einzigartigen Esme mit historischen Fakten zur Entstehung des Oxford English Dictionary und den Ereignissen dieser Zeit. Mit viel Feingefühl nimmt sie die Leser*innen mit in die Welt, der jungen Esme. Unter den Zwängen gesellschaftlicher Konventionen und beeinflusst durch die Frauenrechtsbewegung sowie dem ersten Weltkrieg, überwindet Esme mehrere Schicksalsschläge und geht in einer meist männerdominierten Welt ihren ganz eigenen Weg.