Cover-Bild Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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22,00
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  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 11.04.2022
  • ISBN: 9783453292635
Pip Williams

Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Roman - Der New-York-Times-Bestseller
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene Papiere auf. Nach und nach erkennt sie, was die männlichen Gelehrten oft achtlos verwerfen und nicht in das Wörterbuch aufnehmen: Es sind allesamt Begriffe, die Frauen betreffen. Entschlossen legt Esme ihre eigene Sammlung an, will die Wörter festhalten, die fern der Universität wirklich gesprochen werden. Sie stürzt sich ins Leben, findet Verbündete, entdeckt die Liebe und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

»Eine wunderschöne Erkundung der Geschichte und der Macht der Sprache. Dieser subversive Roman verwebt stimmungsvoll Liebe, Verlust und Literatur – für alle, die Wörter lieben und feiern.« Reese Witherspoon

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2022

Feinfühlig und tiefsinnig – Ein historischer Roman über die Frauen hinter dem „Oxford English Dictionary“

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Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht zusteht, wächst die mutterlose Esme allein bei ihrem Vater auf. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie im ...

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht zusteht, wächst die mutterlose Esme allein bei ihrem Vater auf. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie im Skriptorium. Dieser Wellblechschuppen mit den endlosen Regalen voller Wörter und den konzentriert, ruhig arbeitenden Lexikographen, ist für Esme ein magischer Ort. Hier entsteht das „Oxford English Dictionary“ und Esme lernt ständig neue Wörter und deren Bedeutung kennen. Schon früh entwickelt sie ein besonderes Gefühl für Wörter. Sehr bald stößt sie jedoch an die Grenzen des Wörterbuches. Immer wieder findet sie Belegzettel mit Wörtern, die von den zumeist männlichen Lexikographen aussortiert worden. Zunächst sammelt Esme diese „Gefallenen Wörter“ und hütet sie wie ein Geheimnis. Später beginnt sie eigene Wörter unter der einfachen Bevölkerung, vor allem die Wörter der Frauen zu recherchieren und schriftlich festzuhalten.

In dem Buch „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ verwebt Pip Williams die fiktive Lebensgeschichte der einzigartigen Esme mit historischen Fakten zur Entstehung des Oxford English Dictionary und den Ereignissen dieser Zeit. Mit viel Feingefühl nimmt sie die Leser*innen mit in die Welt, der jungen Esme. Unter den Zwängen gesellschaftlicher Konventionen und beeinflusst durch die Frauenrechtsbewegung sowie dem ersten Weltkrieg, überwindet Esme mehrere Schicksalsschläge und geht in einer meist männerdominierten Welt ihren ganz eigenen Weg.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Ein etwas ungewöhnlicher historischer Roman

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Am Ende des 19. Jahrhunderts begann man damit, das erste English Dictionary in England zu erstellen. Zu dieser Zeit wuchs Esme in Oxford auf. Ihr Vater war maßgeblich an diesem Wörterbuch beteiligt. ...



Am Ende des 19. Jahrhunderts begann man damit, das erste English Dictionary in England zu erstellen. Zu dieser Zeit wuchs Esme in Oxford auf. Ihr Vater war maßgeblich an diesem Wörterbuch beteiligt. Ihre Kindheit hat die junge Frau unter dem Schreibtisch ihres Vaters verbracht und konnte so mit in die Welt der Wörter eintauchen. Doch irgendwann erkennt sie nicht alle Wörter werden auch aufgelistet, einige werden einfach fallengelassen, vor allem Wörter, die die Welt der Frauen betreffen. Esme beschließt, ihr eigenes Wörterbuch der Frauen zu schreiben. Sie macht sich auf die Suche und findet nicht nur verlorene Wörter, sondern auch das Leben, die Liebe und einen Freiheitskampf, dem sich keiner entziehen kann.

Die Autorin Pip Williams lebt im Süden Australiens. Geboren ist sie zwar in London, ist aber in Sydney aufgewachsen und Australien sehr verbunden. Mit dem historischen Roman „Die Sammlerin der verlorenen Wörter/The Dictionary of Lost Words“ legt sie ihr Debüt vor. Das Buch wurde ja bereits von der Presse hochgelobt und eigentlich kann ich mich diesem Lob nur anschließen. Auch mir hat dieser Roman gut gefallen. Die Autorin hat ein gutes Gespür für Wörter entwickelt. Auch wenn die Handlung jetzt nicht im eigentlichen Sinne als spannend zu bezeichnen ist, ist die Geschichte von Esme trotzdem wert gelesen zu werden. Es geht auch nicht nur um den trockenen Stoff der Findung eines Wörterbuchs. Vielmehr wird das Leben einer jungen Frau geschildert, die sich in einer Welt der Männer behaupten muss.

Pip Williams hat es gut verstanden, die Arbeit an diesem Buch mit der fiktiven Lebensgeschichte von Esme zu verbinden und gleichzeitig erzählt die Autorin von dem Wandeln in dieser Zeit. Esme wird zunächst als Kind geschildert, man ist beim Lesen dabei, wie sie langsam zur jungen Frau wird und dann im Erwachsenenalter ihr Leben gestalten muss. Gleichzeitig erfährt man aber auch von den Ereignissen dieser Zeit. Es ist die Zeit des Wandels, die Frauen fordern ihre Rechte ein. Die Suffragetten treten ihren Kampf um das Wahlrecht der Frauen an, und dann bricht der Krieg über Europa und England herein. All diese Ereignisse prägen das Leben von Esme und werden von der Autorin geschickt in Szene gesetzt. Mir hat dieses Zusammenspiel von historischen Ereignissen, der Entstehung des Wörterbuchs und dem fiktiven Leben der jungen Frau gut gefallen.

Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit und gibt einen kleinen Einblick darüber, was die Autorin dazu bewogen hat, diesen Roman zu schreiben. Am Ende steht dann sogar noch eine Zeittafel, die die Ereignisse von 1857-1928 zusammenfast.
Noch ein Wort zum Cover, welches ich wirklich toll finde. Es passt wunderbar zu dieser Geschichte der Wörter und hat mir ausnehmend gut gefallen.

Fazit:
„Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ ist ein einfühlsamer Roman über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben finden muss. Ich habe diese Geschichte sehr gern gelesen. Der Erzählstil ist facettenreich und vielschichtig. Ich konnte mit der Protagonistin mitfühlen und erleben, wie sie die Welt gesehen hat. Ihre Suche nach den verlorenen Wörtern hat mich gut unterhalten und mir die Welt ihrer Wörter nähergebracht. Nicht vergessen sollte man bei dieser Lektüre, dass es um das englische Wort geht. Also werden hier natürlich auch englische Wörter erklärt, zwar immer auch in der Übersetzung, aber im Schwerpunkt eben beruhend auf der englischen Sprache. Ich fand dies interessant und unterhaltsam zugleich zu lesen.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Interessantes Buch

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In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang ...

In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang der Geschichte im Jahr 1886 gerade mal 6 Jahre alt ist. Da sie ohne Mutter aufwächst, nimmt der Vater, der Lexikograph ist, sie mit zur Arbeit. Dort sitzt sie die meiste Zeit unter dem Tisch im Scriptorium, um nicht zu stören. Von klein auf wächst sie mit Wörtern und deren Bedeutungen auf, denn der Vater erklärt ihr viel. Dadurch faszinieren sie Wörter und deren Bedeutungen und das Scriptorium ist ein magischer Ort für sie. Nach und nach ziehen die Wörter sie immer mehr in den Bann und sie arbeitet schließlich auch mit an der Entstehung des Wörterbuches. Doch Esme macht sich früh ihre eigenen Gedanken, fragt sich, ob Wörter eine andere Bedeutung haben, je nach dem, ob sie von Männern oder Frauen benutzt werden. Und warum tauchen viele Wörter, die meist nur von Frauen genutzt werden nicht im Wörterbuch auf? So sammelt Esme mit der Zeit jede Menge eigener Wörter und versteckt sie in einer Truhe unter dem Bett ihrer Freundin und Vertrauten Lizzie.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und gemächlich, was mir persönlich gut gefallen hat. Es dauert zwar etwas bis die Geschichte spannender wird, aber das fand ich nicht stöhrend. Im ersten Teil des Buches geht es überwiegend um das Sammeln der Wörter, im zweiten Teil kommen dann die Frauenrechtsbewegungen und der Erste Weltkrieg hinzu.
Im Buch gibt es viele liebenswerte Charaktere neben Esme. Das sind für mich ihr Vater Harry, der viel Verständnis für sie aufbringt und nur das beste für Esme möchte und dafür auch Ditte, die Freundin der Familie um Rat bittet. Auch Ditte unterstützt und hilft Emse von Anfang an. Außerdem ist da Lizzie, die als Hausmädchen beim Arbeitgeber von Esmes Vater, dem Herausgeber des Wörterbuches arbeitet. Sie ist 6 Jahre älter als Esme, musste aber schon früh erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen. Sie kümmert sich liebevoll um Esme, ist ihr eine Freundin und Vertraute. Und dann kommt später noch Gareth dazu, der eine besondere Rolle im Leben von Esme einnimmt.
Interessant war, das die Wörter für das Wörterbuch, deren Bedeutung und die Zitate dazu in ihrer englischen Schreibweise und danach in der deutschen Übersetzung zu lesen sind. Man kann da sehr gut sehen, wie Wörter sich verändern können.

Mich hat es sehr erstaunt wie aufwendig es gewesen ist und wie lange es gedauert hat, um all die Worte zusammenzutragen, um dann ein mehrbändiges Wörterbuch zu erstellen. Am Ende des Buches erklärt die Autorin, dass die Geschichte nicht komplett fiktiv ist, sondern einen historischen Bezug hat. Damit würdigt das Buch nicht nur die langjährige und schwierige Arbeit am Wörterbuch, sondern hebt vor allem die aktive Arbeit und Unterstützung der vielen Frauen in den Vordergrund, die in der Vergangenheit eher "unter den Tisch gefallen sind", so wie viele ihrer Wörter.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Frauenwörter

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Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Harry Nicoll arbeitet als Lexikograph an der Erstellung des „Oxford English Dictionary“ mit. Da er nach dem Tod seiner Frau Tochter Esme allein großziehen muss, fühlt ...

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Harry Nicoll arbeitet als Lexikograph an der Erstellung des „Oxford English Dictionary“ mit. Da er nach dem Tod seiner Frau Tochter Esme allein großziehen muss, fühlt auch sie sich bald im Skriptorium, dem Arbeitsplatz ihres Vaters, zuhause. Nach und nach beginnt sie sich für das Sammeln von Wörtern zu interessieren, doch nicht jeder empfindet das für eine junge Frau als angebracht. So forscht Esme im Alleingang weiter und muss feststellen, dass eine Nicht-Aufnahme eines Begriffs in das Wörterbuch durchaus mehr bedeutet, als sie bisher geglaubt hat.

In ihrem Debütroman „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ erzählt Pip Williams – basierend auf historischen Fakten und Dokumenten - die Entstehungsgeschichte des berühmten Lexikons. Der Fokus liegt dabei jedoch auf einem ganz bestimmten Blickwinkel: dem der Frauen, die an dieser Meisterleistung beteiligt waren. Stellvertretend verfolgen wir dabei das Leben von Protagonistin Esme zwischen 1887 und 1915, die auch als Ich-Erzählerin fungiert; nur auf den letzten 20 Seiten wechselt die Perspektive. Was anderswo geschieht, wird geschickt durch Briefe vermittelt.

Neben dem offensichtlichen Thema der Sprache, geht es hier vor allem um die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Sie leisteten einen großen Anteil der Arbeit am Wörterbuch, wurden aber kaum oder gar nicht entlohnt. Nach Beginn des ersten Weltkrieges nahm dieser Anteil nur noch zu, obwohl selbst dann noch Männer dem Engagement entgegenstanden. Parallel zur Entstehung des Wörterbuchs verläuft die Erstarkung der Frauenbewegung, die schließlich 1928 zur Einführung des Wahlrechts für Frauen führte.

Es steht außer Frage, dass Pip Williams mit ihrem Roman ein außergewöhnliches und wichtiges Debüt gelungen ist. Besonders spannend war es für mich, die Arbeit am „Oxford English Dictionary“ und den Kampf der Suffragetten durch Esmes Perspektive zu erleben. Leider kamen dann noch viele weitere Handlungssegmente und damit Themen hinzu: der Erste Weltkrieg, Liebe, Mutterschaft, Klassenunterschiede usw. Hier hätte ich mir einen deutlicheren Fokus gewünscht und auch mit den Entscheidungen, die die Autorin für ihre Figur trifft, war ich nicht immer einverstanden, vor allem was den Schluss betrifft. Dennoch hat mich der Roman sehr berührt und der Mai beginnt so definitiv mit einem Highlight.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Kluges Frauenbuch

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Das Oxford English Dictionary ist ein Grundlagenwerk der englischen Sprache. Doch wie entstand es? Darüber haben sich vermutlich die wenigsten Menschen jemals Gedanken gemacht. In diesem Buch erfährt man ...

Das Oxford English Dictionary ist ein Grundlagenwerk der englischen Sprache. Doch wie entstand es? Darüber haben sich vermutlich die wenigsten Menschen jemals Gedanken gemacht. In diesem Buch erfährt man viel über die mühsame, jahrzehntelange Entstehungsgeschichte, aber es ist viel mehr als ein Geschichtsbuch. Es beginnt 1886 und endet hundert Jahre später mit dem Epilog.

Die fiktionale Figur Esme ist die Tocher eines der Mitarbeiter von Dr. Murray, der die ersten Bände des Werkes herausgab. Da Esmes Mutter früh gestorben ist, wächst das Mädchen im Skriptorium unter der Aufsicht der Lexikographen auf und schnappt von Kindheit an viel über die Bedeutung von Wörtern auf. Später arbeitet sie selbst an den Bänden mit, gegen einen kleinen Lohn. Dabei fällt ihr auf, dass das Wörterbuch viele Wörter einfach buchstäblich unter den Tisch fallen lässt, besonders die Wörter, die für Frauen von Bedeutung sind. Sie beginnt diese Wörter zu sammeln und scheut auch nicht davor zurück einfache Frauen zu befragen. Alle diese Wörter sammelt sie in einer alten Holztruhe. Esme bleibt nicht von persönlichen Schicksalsschlägen verschont, aber die Arbeit hilft ihr in vielen Fällen weiterzumachen.

Das Buch beginnt sehr ruhig und man muss sich erst an diesen Stil gewöhnen. Die Systematik der Worterfassung steht im Vordergrund und die Figur der Esme bleibt zuerst blass. Doch im zweiten Teil wird das Buch spannender, Esmes Leben tritt aus dem Schatten der Wörter und man liebt und leidet mit ihr. Der dritte Teil ist reich an Tragik und Dramatik und man kann kaum aufhören zu lesen.

Im Anhang findet man Zeittafeln zur Geschichte des Dictionary und zum Frauenwahlrecht, ein Foto der Lexikographen, die in dem Buch eine Rolle spielen und besonders schön eine Danksagung in Form der Belegzettel, die beim Erstellen des Lexikons verwendet wurden.

Nachdem ich im ersten Teil nur langsam in die Geschichte hineinkam, gefielen mir die weiteren Teile immer besser. Das Buch erschließt sich nicht ganz leicht, man bracht etwas Geduld. Aber dann hat sich die Mühe gelohnt und es ist ein wunderbares Buch über die Sprache, was sie auslösen und wie sie auch missbraucht werden kann. Ein Buch für alle Leseratten und Bücherwürmer, die mehr über dieses wunderbare Kommunikationsinstrument erfahren wollen.

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