großes Potenzial konnte nicht umgesetzt werden
Von dem Sachbuch „Wellness Rebel – Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen“ hatte ich mir erhofft, dass ich viele neue Dinge über Nahrung und Ernährung erfahre und somit sowohl meinen Wissensstand ...
Von dem Sachbuch „Wellness Rebel – Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen“ hatte ich mir erhofft, dass ich viele neue Dinge über Nahrung und Ernährung erfahre und somit sowohl meinen Wissensstand als auch meinen Horizont erweitern kann, da Essen ein Thema ist, welches uns alle täglich begleitet.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass das Buch bereits optisch bei mir die Lust aufs Lesen geweckt hat. Es ist sehr hochwertig verarbeitet und hat super schöne und kräftige Farbe, welche auch auf den dicken und stabilen Seiten großartig zum Strahlen kommen. Auch das Lesebändchen finde ich eine super Idee, bei vielen anderen Kochbüchern vermisse ich das häufig. Allerdings sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass es sich bei dem Buch nicht um ein normales Kochbuch handelt.
Pixie Turner erzählt in ihrem Buch herzlich offen über ihre Essstörung und macht damit auch auf ein Thema aufmerksam, welches höchstwahrscheinlich in der Gesellschaft noch nicht ausreichend bekannt und anerkannt ist. Aufgrund dieser Tatsache hat sie bereits eine sehr stark vorgefestigte Meinung, was natürlich – und das möchte ich an dieser Stelle deutlich hervorheben – wegen ihrer eigenen Geschichte selbstverständlich und nachvollziehbar ist. Ich als Leserin, welche mit bspw. Instagram nichts am Hut hat, werde jedoch aufgrund dieser Tatsache mit ihrer Einstellung konfrontiert. Hierbei hätte ich mir gewünscht, dass sie ihre eigene Meinung etwas zurückhält und somit dem Leser die Möglichkeit gibt die Informationen zu filtern und für sich zu reflektieren. Aus diesem Grund finde ich einerseits, dass der Schreibstil den Lesefluss etwas stört. Andererseits habe ich es oftmals so empfunden, als würde sie mir die Sachen direkt erzählen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Des Weiteren war die Aufteilung in Kapitel, Rezepte und auflockernde Bilder sehr gut gewählt. So hatte der Leser Zeit sich nach den informationshaltigen Passagen etwas zu entspannen und in den Rezepten das zu entdecken, was im vorherigen Abschnitt erläutert und dargeboten wurde. An dieser Stelle muss ich jedoch anmerken, dass die Recherchen der Autorin für mich persönlich oft nicht ausreichend waren. Oftmals hat sie andere Studien kritisiert, weil die Stichprobe dieser bspw. nicht groß genug war. Bei ihren eigenen Quellen und Studien hat sie dieses genauso oft in ihren Ausführungen nicht erwähnt, sodass teilweise nicht deutlich wurde, warum sie einige Studien kritisiert und die eigenen jedoch als besser empfand.
Besonders Punkten kann dieser Ratgeber jedoch mit seinen Rezepten. Diese sind oftmals sehr einfach zu machen und schmecken – soweit ich das bislang beurteilen konnte – sehr gut! Sie hat sich dabei für eine bunte Mischung aus orientalischen, veganen und traditionellen Gerichten entschieden. Des Weiteren schaut die eigene Umsetzung stets genauso aus wie auf den Bildern. Insgesamt muss ich jedoch anmerken, dass sie häufig saisonale Zutaten verwendet, wie bspw. Spargel, sodass viele Rezepte in den Wintermonaten nicht zu kochen sind. Das finde ich sehr schade. Aber ich bin mir sicher, dass man da bestimmte auch eine gute Abwandlung finden kann.
Alles in allem bin ich über die Idee dieses Buches sehr begeistert. Allerdings hinkt die Umsetzung an der ein oder anderen Stelle.