Aiden & Josephine
Aiden war die letzten fünfzehn Jahre nicht in der Stadt, denn nach dem Unglück, bei dem sein bester Freund Jonah tödlich verunglückt ist, hat er es nicht mehr an diesem Ort ausgehalten. Allerdings waren ...
Aiden war die letzten fünfzehn Jahre nicht in der Stadt, denn nach dem Unglück, bei dem sein bester Freund Jonah tödlich verunglückt ist, hat er es nicht mehr an diesem Ort ausgehalten. Allerdings waren die folgenden Jahre geprägt von Schuldgefühlen und einer großen Rastlosigkeit. Erst als seine Schwester Lauren ihn um die Mithilfe in ihrer Bar bittet, überwindet er seine Ängste und kehrt in seine Heimatstadt Goodville zurück. Dennoch versteckt er sich immer hinter der Bar und geht nicht gerne in die Öffentlichkeit, denn noch immer erinnern ihn die Menschen an den schlimmsten Tag seines Lebens und halten sich mit ihren Vorurteilen und Verurteilungen nicht zurück. Einzig Josephine bildet eine Ausnahme, denn sie war einst seine große Liebe und die Gefühle für sie sind immer noch unbestreitbar vorhanden. An sie heranzukommen ist aber unendlich schwer, denn auch sie hat den Tod ihres Zwillingsbruders und Aidens anschließendes Verschwinden noch nicht verarbeitet.
Polly Harper hat mit der Geschichte von Aiden und Josephine den perfekten Abschluss der Reihe geschaffen. Sind die beiden doch schon aus den anderen Teilen der Reihe bekannt und die Neugier auf die Geschichte von Aiden ist gerade im dritten Teil stark angewachsen. Allerdings überrascht die Autorin mit nachdenklichen Themen und einer sehr emotionalen Vergangenheitsbewältigung, auch eine Triggerwarnung aufgrund von Gewalt in der Ehe kann ausgesprochen werden.
Für mich war dieser vierte Band der Reihe ganz eindeutig der beste. Denn er überzeugt durch eine Liebesgeschichte, die durchaus romantisch ist, aber von den Geschehnissen der Vergangenheit beschattet wird und erst nach und nach zum Vorschein kommt. Ich konnte kaum mehr das Lesen unterbrechen, so gepackt war ich von den Schicksalen der Menschen, die allesamt um Jonah trauern, sich aber anderen nicht wirklich anvertrauen und über lange Jahre versuchen, alles alleine zu verarbeiten. Ich war immer wieder tief berührt und habe mit den Protagonisten gefiebert, dass sich alles zu ihrem Wohl wenden würde. Ein rundum gelungener Reihenabschluss, der mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt.