Stimme passt nicht zur Protagonistin
Das Buch "Die Influencerin" der in Salzburg lebenden Autorin Rebecca Russ hat mich von der Hörprobe her sofort neugierig gemacht und ich habe mich sehr drauf gefreut das Buch zu hören. Es handelt ...
Das Buch "Die Influencerin" der in Salzburg lebenden Autorin Rebecca Russ hat mich von der Hörprobe her sofort neugierig gemacht und ich habe mich sehr drauf gefreut das Buch zu hören. Es handelt sich um ein ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von ein bisschen über sieben Stunden.
Protagonistin ist die Influencerin Sarah von @sarahläuft, die in ihren jungen Erwachsenenjahren und als Mutter als Sport- und Ernährungsinfluencerin durchgestartet ist. Bis es einen Vorfall gegeben hat, der ihre Karriere zumindest auf Eis legte.
Mehr von der Handlung möchte ich gar nicht verraten, denn um den Grund der Karriereunterbrechung wird lange ein Geheimnis gemacht, das erst nach und nach gelüftet wird. Die Protagonistin, selbst Mutter eines Mädchens, zerfließt dabei in Selbstmitleid und wird mit jedem Zwischenfall ängstlicher.
Gefährliche Pakete, die auf ihre Gesundheit abzielen ein Fakeacdount, der pikante Details aus ihrem Leben postet. Und eine ominöse weitere Person, die Sarah stalkt und aus deren Sicht das eine oder andere Kapitel erzählt wird, versprechen eine spannende Handlung.
Als weitere Personen gibt es noch den Ehemann und Manager, die Schwester und Assistentin, sowie die pflegebedürftige Mutter, die samt Pflegerin im elterlichen Haus wohnt und wöchentlich besucht wird. Und, wie könnte es in der Nähe von Wien auch anders sein, natürlich der Familienhund.
Die erste Hälfte des Buches gefiel mir sehr gut, da haben mich auch die doch sehr flachen Charaktere des Ehemanns und der Tochter nicht gestört, die Schwester trat kaum in Erscheinung. Doch gerade im letzten Drittel ist es too much mit den Verstrickungen und Zwischenfällen. Da hätte gut die Hälfte davon, gezielt eingesetzt, gereicht um Spannungselemente zu generieren. Dafür ziehe ich einen Stern ab.
Den zweiten Stern ziehe ich bei der Hörbuchvariante ab.
Vorab: ich habe mir die Hörprobe natürlich angehört und finde die Stimme der Sprecherin Jasmin Shaudeen extrem gut verständlich und auch bei schnellerer Geschwindigkeit noch sehr klar. Allerdings finde ich, dass die deutsche Aussprache gar nicht zu einer österreichischen Influencerin, die auch im Umland aufgewachsen ist, passt. Bis zum Wort "Kaffee" ging es noch, danach hat es mich extrem gestört. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich das Hörbuch in Wien gehört habe.
Fazit: Ein großartige Idee mit toller erster Hälfte, die leider zunehmend schwächer in der Umsetzung wird.