Cover-Bild Wilde Jagd
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.07.2023
  • ISBN: 9783552073678
René Freund

Wilde Jagd

Roman
Eine verschwundene Pflegerin, ein Dorf, ein Geheimnis: der neue Roman von René Freund über einen Philosophieprofessor und ein Dorf voller Rätsel

In Stein am Gebirge scheinen alle alles zu wissen. Und eisern zu schweigen. So kommt es Quintus Erlach zumindest vor. Der Philosophieprofessor will den Sommer im Haus seiner Kindheit verbringen, da weder seine Frau noch seine Tochter derzeit mit ihm zu tun haben wollen. Gerade fürs Hundesitting ist er noch gut genug, und beim Spazierengehen lernt er Evelina kennen. Sie kommt aus der Slowakei und pflegt den alten Zillner, nachdem dessen frühere Pflegerin spurlos verschwunden ist. Evelina und Quintus wollen herausfinden, was mit ihr passiert ist. Aber haben sie sich mit den Zillners, denen das ganze Dorf gehört, womöglich einen zu mächtigen Gegner ausgesucht? Witzig, geistreich und fast schon ein Krimi.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Die Hellseherin und der Philosoph

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„Wilde Jagd“ von René Freund ist ein niveauvoller, facettenreicher Roman, spannend und unterhaltsam in einem.

Kurz zum Inhalt:
Der Philosophieprofessor Quintus Erlach kehrt in sein Heimatdorf zurück, ...

„Wilde Jagd“ von René Freund ist ein niveauvoller, facettenreicher Roman, spannend und unterhaltsam in einem.

Kurz zum Inhalt:
Der Philosophieprofessor Quintus Erlach kehrt in sein Heimatdorf zurück, verlassen von Frau und Tochter. Dort lernt er die slowakische Pflegerin Evelina kennen, die ihm von ihrer verschwundenen Vorgängerin erzählt, es war ihre Schwester Angelika. Sie ersucht ihn um Hilfe bei der Suche nach ihr.

Das Cover stilisiert stimmig das abgeschiedene Dorf in den Bergen und die Szene, als der Professor bei einem Spaziergang mit seinem Hund Evelina kennenlernt. Der Roman erschien 2023. Die Handlung spielt im Sommer 2018 und umfasst einen Zeitraum von rund zwei Wochen, exakt datiert; ein Tag gliedert sich jeweils in mehrere kurze Kapitel. Dass er u.a. Philosophie studierte, verdeutlicht sich durch den Protagonisten.

Zwischen Prolog und Epilog, die quasi die Rahmenhandlung bilden, erzählt Quintus Erlach rückblickend aus seiner Sicht, also in Ich-Form, was er in den vergangenen zwölf Tagen Ungewöhnliches erlebt hat; auch Dinge, die er erst später erfahren hat, gemutmaßt oder rekonstruiert hat, fließen in seinen Bericht ein. Der Schreibstil ist nicht nur flüssig, sondern besticht durch eine harmonische Mixtur von niveauvollen Dialogen, philosophischen Gedanken, die aus dem Munde eines Philosophen vollkommen authentisch wirken, ohne zu belehrend zu sein, übersinnlich, mysteriös bis gruselig anmutenden Szenen und humorvollen Alltags-Situationen. Die Handlung hat eine eigene Spannungs-Dynamik. Es ist kein Krimi im üblichen Sinn, fesselt dennoch sehr.

Quintus ist ein vielschichtiger Charakter. Einerseits ist er ein Intellektueller, sehr gebildet, andererseits ist er ein eher unpraktischer Mensch, ein bisschen der sprichwörtlich zerstreute Professor. Mit Alltagsproblemen fühlt er sich immer wieder überfordert, mit dem desolaten Haus, mit den Verhandlungen mit Professionisten. Er leidet unter der Trennung von seiner Frau und Tochter, ist zum Alkoholiker geworden und neigt dazu, sich zu vernachlässigen. Durch den übermäßigen Alkoholkonsum einerseits, wie auch durch seine recht weltfremde Art andererseits, gerät er immer wieder in prekäre Situationen. Hilfsbereit und naiv, ist er ein ideales Opfer für Evelina, die ihn geschickt manipuliert, aber auch dazu beiträgt, dass sich Quintus seinen Schwächen stellt und zum Positiven hin weiterentwickelt. Die übrigen Figuren wirken ebenfalls lebendig, verfügen über spezielle Eigenarten, markante Wesenszüge, teils amüsant anmutende, teils unsympathische. Last but not least trägt der Hund Machtnix zu Schmunzelmomenten bei, allein schon des Namens wegen.

Die Handlung ist ein harmonisches Zusammenspiel von Gegensätzen. Von Unerklärlichem, von Esoterik, Mystik, Übersinnlichem, und der wissenschaftlichen Sichtweise des Professors, der sich eher an physikalischen Gesetzen orientiert. Bald vermengt sich für ihn das Unwahrscheinliche mit der Realität. Nicht nur für ihn, auch für den Leser. Höchst verblüffend, wie sich letztlich alles klärt.

„Wilde Jagd“ war mein erstes Buch dieses Autors und hat Lust auf weitere seiner Werke ausgelöst. Ich bin begeistert von dem gleichzeitig anspruchsvollen als auch amüsanten Schreibstil, dem ungewöhnlichen Plot und der überraschenden Lösung. Es waren spannende und unterhaltsame Lesestunden. Das Buch sollte man sich nicht entgehen lassen! 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Wilde Jagd, der Titel ist Programm

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Wilde Jagd von Rene´ Freund ist alles, ein Krimi, eine mysteriöse Geschichte, in Teilen ein mit gruseligen Elementen und auch irgendwo ein Gesellschaftsroman.

Der Autor beginnt sein Buch praktisch am ...

Wilde Jagd von Rene´ Freund ist alles, ein Krimi, eine mysteriöse Geschichte, in Teilen ein mit gruseligen Elementen und auch irgendwo ein Gesellschaftsroman.

Der Autor beginnt sein Buch praktisch am Ende und lässt seinen Protagonisten Professor Quintus Erlach Rückschau halten auf die vergangenen Ereignisse. Der Professor ist der Ich Erzähler dieses Buches. Professor Erlach befindet sich zu Beginn des Buches in einer Lebenskrise, verlassen von Frau und Tochter kommt er mit dem Hund seiner Tochter zurück in seinen Geburtsort Stein am Gebirge und wohnt in dem fast verfallenen Haus seiner verstorbenen Eltern.

Hier beginnt die mysteriöse Geschichte, dem Autor gelingt es einen harmlosen Spaziergang zu einem skurrilen Ereignis zu machen, als Leser hat man noch keine Ahnung, wohin die Geschichte führt, wird aber sofort in ihren Bann gezogen. Es entsteht eine Spannung, die sich auf einem gleichmäßigen Level durch das Buch zieht. Ich habe die ganze Zeit fieberhaft überlegt, wie alles zusammen hängen könnte und muss sagen, die Lösung hat mich sehr überrascht, auf der anderen Seite hätte man beim richtigen Verknüpfen der einzelnen Informationen am Ende auf die Lösung kommen können.

Die Protagonisten dieses Buches, Quintus und Evelina sind sehr sympathisch und ziehen den Leser mit in ihre Geschichte, so dass man glaubt selbst dabei zu sein. Ich habe mit gefiebert und mit gebangt, war wütend auf Quintus, weil er meiner Ansicht nach selbst an seiner Misere schuld war und in meinen Augen am Anfang zu wenig dazu beigetragen hat, um sein Leben zu ändern. Ich war zu jeder Zeit gefangen und gespannt, wie es weiter geht.

Rene´Freund hat oftmals allein durch die Sprache eine unheimliche Atmosphäre geschaffen, die mir tatsächlich eine Gänsehaut verursacht hat. Die Seiten flogen nur so dahin.

Die Auflösung am Ende war überraschend, aber auch irgendwie zwingend und logisch. Es gab keine offenen Fragen und sogar Fragen in Bezug auf die Zukunft der Protagonisten wurden zufriedenstellend behandelt.

Ein sehr lesenswertes Buch mit Anspruch, spannend und unterhaltsam. Dieses Buch macht Lust auf weitere Bücher des Autors.

Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Voller Geheimnisse und auch spannend

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Professor Quintus ist in sein recht verfallenes Elternhaus in einem
Bergdorf zurück gekehrt. Mit dabei der Hund Machtnix.
Quintus Seele ist angeschlagen, seine Ehe läuft nicht besonders gut
und er muss ...



Professor Quintus ist in sein recht verfallenes Elternhaus in einem
Bergdorf zurück gekehrt. Mit dabei der Hund Machtnix.
Quintus Seele ist angeschlagen, seine Ehe läuft nicht besonders gut
und er muss seine Trinkgewohnheiten in den Griff bekommen.
Sehr bald trifft er die Pflegerin Evelina, die
den alten Herwig Zillner betreut.
Sie ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Vorgängerin
Keiner will etwas darüber wissen und so stellt sie selbst Nachforschungen
an. Quintus schließt sich an und stellt fest, dass er sich einem gefährlichen
Gegner stellen muss.
Einmal angefangen fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Es wird aus der Sicht Quintus erzählt.
Seinen philosophischen Gedanken zu folgen, ist das reinste Vergnügen.
Die laufen wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Dazu kommt der feine Humor.
Ruhig geschrieben, bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss erhalten.
Das liegt nicht nur an der mitreißenden Schreibweise, sondern auch an den
interessant gezeichneten und sehr realistisch Charakteren.
Die Figuren und Ihre Entwicklungen sind sehr lebendig beschrieben.
Die Gemütsklage und die Atmosphäre werden ausgezeichnet wiedergegeben.
Man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
Ein recht ungewöhnlicher Roman mit viel spannenden Elementen.
Für mich ein Lesehighlight!


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Veröffentlicht am 28.08.2023

Facettenreicher Roman

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Seine Frau hat ihn verlassen und seine Tochter möchte nichts mehr von ihm wissen. Unschuldig daran ist er nicht, der 53-jährige Philosophie-Professor Quintus, aber gewollt hat er es sicher nicht. So zieht ...

Seine Frau hat ihn verlassen und seine Tochter möchte nichts mehr von ihm wissen. Unschuldig daran ist er nicht, der 53-jährige Philosophie-Professor Quintus, aber gewollt hat er es sicher nicht. So zieht er sich in sein einsames Elternhaus im kleinen Ort Stein am Gebirge zurück, um sein Leben neu zu sortieren. An seiner Seite der Hund seiner Tochter, der ihn zwingt zumindest etwas Routine im verlotterten Tagesablauf zu pflegen und eine Wohltat für uns Leser. Schon bald begegnet Quintus der seltsamen Altenpflegerin Evelina die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist. Mehr und mehr merkwürdige Ereignisse häufen sich in dem kleinen Ort, die Quintus aus der Façon bringen und auf ganz neue Wege. Das Buch wurde in das Genre Roman eingestuft, was meiner Meinung nach dem nicht gerecht wird. Es hat viel von einem Kriminalroman, jedoch auch Witz, Spannung eine Prise Esoterik, handelt von Selbstfindung in der Mitte des Lebens, Anthropologie und Soziologie. Während der arme Quintus selbstmitleidig die seit 14 Jahren abgelaufenen Dosen-Ravioli kalt in sich hineinstopft, pflegt die verzweifelte Evelina den alten Zillner mit einem Auge in der Realität mit dem anderen in eine Zwischenwelt gerichtet. Und während die Gerüchte durchs Dorf wabern, einer dem anderen nicht traut und die Fußpflegerin Sabine den Philosophen mit erschreckenden Erkenntnissen über den Menschen als solchen, blass werden lässt, werden wir Leser in eine Geschichte gezogen, in der einfach nichts klar ist (nicht mal das Genre). Verzweifelt klammert man sich an Strohhalme, um im Strom der Geschichte wenigstens etwas Halt zu finden, der einem jedoch zwei Seiten weiter schon wieder entrissen wird. Mich hat diese Geschichte total gepackt. Ich war amüsiert, gespannt, aufgeregt und am Ende fassungslos. Für mich war es in jedem Fall ein Jahreslesehighlight.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Eine gar geheimnisvolle Jagd

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Professor Quintus Erlach stellt sich vor, er lebt jetzt wieder in seinem ziemlich maroden Elternhaus. Frau und Tochter sind am gefühlt anderen Ende der Welt, er und Machtnix, der Mischlingshund, blicken ...

Professor Quintus Erlach stellt sich vor, er lebt jetzt wieder in seinem ziemlich maroden Elternhaus. Frau und Tochter sind am gefühlt anderen Ende der Welt, er und Machtnix, der Mischlingshund, blicken zurück auf die letzten zwölf Tage. Es ist so einiges passiert hier in Stein am Gebirge.

Gleich mal drängt sich eine Gestalt ins Licht. Wie entrückt steht die da, auf einer Lichtung, einen Stoffhund in der Hand. Wie sich später herausstellt, ist es Evelina, die neue Pflegerin des alten Zillner.

Quintus mit Machtnix und Evelina laufen sich bald wieder über den Weg und sie erzählt ihm von Angelika, der verschwundenen Pflegerin von Herwig Zillner, der im Rollstuhl sitzt und eine Rundum-Pflege braucht. Bald taucht auch Herwigs Sohn Adrian mitsamt Frau und Kindern auf. Er ist im Immobiliensektor ziemlich erfolgreich, auch ist er an Quintus Haus interessiert und bietet ihm eine enorme Summe. Schon verlockend, dieses Angebot, denn das Dach ist undicht, die Scheune perdu – was also hält ihn noch in diesem Dorf? Es ist dann doch die Suche nach Angelika, denn Evelina lässt nicht locker.

Es sind so einige Gestalten, die nicht so recht durchschaubar sind - seien es der Polizist, der Förster oder die Fußpflegerin und noch so einige mehr. Und Evelina kommt ziemlich mystisch daher, sie redet von den Seelen der Toten und „sieht“ zwei Ermordete im Wald. Ihre hellseherischen Fähigkeiten fördern noch so einiges zutage, Quintus lässt sich auf dieses Geheimnisvolle mehr und mehr ein. Und so bilden sie bald ein Team, natürlich mit Machtnix an ihrer Seite, das auf Evelinas Visionen baut. Quintus ist eher der zwar schlaue, aber auch ein wenig naive Professor, der zudem versucht, seine privaten Probleme in den Griff zu bekommen.

Eine gar „Wilde Jagd“ der Gefühle ist nun hinter mir, ich habe den Roman sehr genossen. Schon allein Machtnix hat mich schmunzeln lassen. Wer, bitteschön, kommt auf die Idee, seinem Hund diesen doch ungewöhnlichen Namen zu geben. Auch wenn wir dieses „macht nix“ öfter ungedanks aussprechen. Und auch, wenn Evelina als gar mystische Person daherkommt, so ist sie doch von dieser Welt. Nicht nur beim Dorfleben in Stein am Gebirge hat René Freund genau hingeschaut, der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten - wie nebenbei, ohne anklagend zu sein. Seine Charaktere sind perfekt gezeichnet. Sie leben unter uns, diese kauzigen oder überspannten, aber auch die ganz normalen, harmlosen Typen, sie alle sind direkt aus dem Leben gegriffen.

Die „Wilde Jagd“ ist vorbei. Es war eine aufreibende Suche nach einer verschwundenen Pflegerin, eine sehr gelungene, kriminalistische Erzählung mit Witz und Charme und spannend bis zum überraschenden Ende aus der Feder von René Freund, die ich ohne Wenn und Aber wärmstens empfehlen kann.

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