Cover-Bild Das Mädchen aus Feuer und Sturm
(96)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Thema
  • Erzählstil
  • Handlung
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783846600696
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Renée Ahdieh

Das Mädchen aus Feuer und Sturm

Martina M. Oepping (Übersetzer)

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.


Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2018

spannende Geschichte mit asiatischen Flair

0

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich habe schon die "Zorn und Morgenröte" Bücher der Autorin gelesen und diese haben mich schon begeistert, so musste ich das Buch einfach lesen. Der ...

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich habe schon die "Zorn und Morgenröte" Bücher der Autorin gelesen und diese haben mich schon begeistert, so musste ich das Buch einfach lesen. Der Prolog hat bei mir schon einige Fragen aufgeworfen und hat mich auch noch neugieriger gemacht. Als es dann richtig los ging konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Am Anfang lernt man Mariko kennen, die auf den Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann ist. Während der Reise wird sie und ihre Truppe überfallen und soll auch getötet werden. Mariko kann als einzige unbemerkt entkommen, aber ihre neugier lässt sie nicht los. Ständig denkt sie daran, was ihr Bruder tun würde und beschließt sich als ein Mann zu verkleiden um heraus zubekommen, wer ihren Tod möchte. Doch auch wen sie alle hassen will, die sie Tod sehen will, ist es doch nicht so einfach wie sie gedacht hat.

Mariko kam mir Anfangs als überhebliche Frau rüber. Doch je neher man sie kennenlernt, desto mehr merkt man, das sie alles andere ist als überheblich. Sie ist mutig und freundlich und hat ihr Herz am rechten Fleck. Neben Mariko lernt man auch ihren Bruder Kenshin kennen. In der ersten Hälfte war er mir sehr mysteriös, aber auch ihn lernt man näher kennen und man versteht auch warum er als berühmt gilt. Aber man lernt auch noch viele andere Charakter kennen, die einem einfach im Gedächtnis bleibt. Okami ist einer der vielen Charakter, der ebenso eine große Rolle spielt. Er gilt als geheimnisvoller Samurai und hat dazu noch außergewöhnliche Fähigkeiten.

Der Schreibstil der Autorin ist magisch, geheimnisvoll und leicht zu lesen. Auch in dieser Story gibt es wieder viele Geheimnisse, Intrigen und auch einen Hauch von Magie. Leider wird die Magie in der Story nicht erklärt, sondern ist einfach nur so dahin geklatscht. Man weiß nie wirklich was für eine Magie das war. Im allgemeinen fand ich das die Handlung manchmal etwas übereifrig verläuft und im nächsten Moment dann langgezogen wird. Trotzallem finde ich die Geschichte wirklich sehr spannend und konnte auch nicht aufhören zu lesen. Mit manchen Namen in der Story hat ich so meine Probleme, da die meisten aus dem asiatischen Bereich kommen, sowie auch ab und zu mal asiatische Begriffe aufgegriffen werden. Ich würde nicht behaupten, dass dieses Buch eine leichte Lektüre ist. Ich würde eher sagen das es etwas mehr konzentration braucht. Das Buch konnte mich auch dadurch schon überzeugen, da die Charakter einfach einzigartig waren und vorallem faszinierend sind. Für mich war die Geschichte auch sehr erfrischend, da ich eine Geschichte über Samurai noch nicht wirklich gelesen habe. Wer allerdings denkt, da geht es um Action und durchgehend um Samurai und Magie, der liegt falsch. Denn es gibt auch noch eine Liebesgeschichte, die dazu einfach nicht fehlen darf. Mir hat es gefallen wie sich dich Liebesgeschichte nach und nach entwickelt hat. Leider endet dieses Buch mit einem leichten Cliffhanger und lässt noch einige Fragen offen, die es zu beantworten gilt. Deshalb bin ich schon sehr gespannt wie es wohl weiter geht und freue mich schon darauf, mehr von Mariko und ihren Freunden zu lesen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Nicht Renèe Ahiehs Meisterwerk, aber immer noch sehr lesenswert

0

Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr besonders gefreut, denn mit Zorn und Morgenröte hat Renée Ahdieh eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschaffen. Klar wollte ich daher unbedingt auch diese ...

Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr besonders gefreut, denn mit Zorn und Morgenröte hat Renée Ahdieh eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschaffen. Klar wollte ich daher unbedingt auch diese neue Schöpfung aus ihrer Feder lesen.

Meine Meinung:


Abenteuer im feudalen Japan
Nachdem die Autorin uns bereits in eine Wellt aus 1001 Nacht entführt hatte, geht ist nun in diesem Auftakt nicht minder exotisch zu. Das Buch spielt im dem Kaiserreich Wan, was vom feudalen Japan inspiriert wurde. Schon beim Lesen der ersten Seiten wird klar: Frau Adieh hat hier sehr gut recherchiert. Die Geschichte ist angereichert mit allerhand japanischen Begriffen. Da ich in meiner Teenie Zeit eine ausgeprägte Anime, Mangas, Japan Phase hatte, konnte ich mit dem Großteil der Begriffe etwas anfangen. Ansonsten gibt es aber auch ein Glossar. Das die Autorin sich intensiver mit dem Land auseinander gesetzt hat merkt man auch, dass sie für den rituellen Selbstmord das Wort Sepukku benutzt und nicht das in Europa und Amerika verwendete Word Harakiri.

Allgemein beweist die Autorin wieder ihr Händchen für ein stimmungsvolles Worldbuilding. Ganz gleich ob man sich mit dem Land der aufgehenden Sonne, das hier als Vorbild diente, schon befasst hat oder nicht, man wird als Leser sofort in die fernöstliche Atmosphäre hineingezogen. Dabei hält sie wunderbar die Balance zwischen Umgebungsbeschreibungen und eigentlicher Handlung. Ich habe es sehr genossen in die Welt der Samurai und Shogun einzutauchen.

Renèe Ahdieh: The queen of dialogues
Doch nicht nur die Welt kann sich sehen lassen, nein auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Mariko ist eine starke, authentische Protagonistin. Sie ist intelligent und schlagfertig, aber auch impulsiv und in manchen Belangen etwas naiv. Dank dieser Mischung aus Stärken und Schwächen ist sie ein ausgewogener und gut konstruierter Charakter, den ich sehr gerne begleitete. Darüber hinaus zeigt die Autorin auch wieder, warum sie für mich im Jugenbuchbereich die unangefochtene Königin der Dialoge ist. Die diversen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Mariko und Okami waren sehr amüsant und gelungen. Zwar reichen die Dialoge in ihrer Raffinesse noch nicht ganz an denen aus Zorn und Morgenröte heran, aber sie sind immer noch pfiffiger und gescheiter als bei den meisten anderen Jugendbüchern und was der größte und wichtigste Unterschied ist: sie wirken nicht aufgesetzt.

Das alles führt dazu, dass das Buch trotz einer etwas langsame voranschreitenden Handlung überaus lebendig und dynamisch wirkt. Einziger Wehrmutstropfen: An zwei Stellen machte mir die Handlung einen zu großen Sprung nach vorne. Eine dieser Stellen betrifft leider die Liebesbeziehung, denn während diese zunächst in einem äußerst angenehmen, vorsichtigen Tempo beginnt, macht sie im zweiten Drittle eben diesen gerade erwähnten und für mich nicht ganz nachvollziehbaren Sprung. Insgesamt hat mich das Buch aber trotzdem super unterhalten.

Fazit:


Auch wenn der neue Auftakt nicht mit Ahdiehs Debüt Dilogie (Zorn und Morgenröte/Rache und Rosenblüte) mithalten kann, lohnt sich dieser Ausflug nach Fernost. Eine authentische Protagonistin, gewitzte Dialoge und eine toll beschriebene, exotische Umgebung, machen das Buch zu einem Lesegenuss.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Toller Auftakt mit spannendem Setting

0

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und soll mit dem Sohn des Kaiser verheiratet werden. Auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann wird sie jedoch überfallen und ihr gesamtes Gefolge getötet. ...

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und soll mit dem Sohn des Kaiser verheiratet werden. Auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann wird sie jedoch überfallen und ihr gesamtes Gefolge getötet. Nur Mariko kann flüchten und sich so retten. Dennoch ist sie nicht bereit, zu ihrer Familie zurückzukehren, denn zuvor möchte sie ihrer geplanten Ermordung auf den Grund gehen. Wer hat sie überfallen und warum wünscht sich jemand ihren Tod? Als junger Mann verkleidet schleust sie sich in den "schwarzen Clan" ein und ist fest entschlossen, ihre Antworten zu finden. Doch je mehr Zeit sie beim schwarzen Clan verbringt, umso mehr fängt sie an zu verstehen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Als ich den Klappentext das allererste Mal gelesen habe, musste ich sofort an die Geschichte von Mulan denken. Und tatsächlich lassen sich durchaus einige Parallelen finden, dennoch ist Das Mädchen aus Feuer und Sturm kein Abklatsch sonder ganz anders.
Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist zwar eine Fantasiewelt, dennoch ist sie durch ihren Bezug zu den Samurai an die japanische Kultur angelehnt. Durch einige Fremdwörter und die ungewohnte Kultur fiel es mir zunächst nicht ganz leicht, in die Geschichte herein zu finden, das Glossar am Ende des Buches half dabei aber enorm. Ich fand es ungemein interessant über diese fremde Kultur zu lesen und einen kleinen Einblick zu kriegen. Zusätzlich wurden auch einige übernatürliche Elemente und Magie in die Geschichte eingebaut, die aber eher am Rande vorkamen. Dennoch hätte ich gerne mehr über die Magie gelesen und auch gerne mehr über ihre Herkunft und ihren Ursprung erfahren. Hier hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht, da es sonst etwas flach und nicht authentisch wirkt.
Das zweite Problem, dass ich mit der Geschichte hatte, war Marikos Tarnung als Junge. Für einige Zeit kann dies durchaus funktionieren, doch da sie längere Zeit mit den Mitgliedern des schwarzen Clans zusammenlebt, kommt es mir ein wenig unlogisch und unglaubwürdig vor, dass wirklich niemand erkennt, dass sie in Wirklichkeit ein Mädchen ist. Zwar schneidet sie sich die Haare ab und bindet ihre Brüste mit Musselin-Bandagen ab, dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass dies auf Dauer eine gute Tarnung ist. Vielleicht sehe ich das auch etwas zu streng, aber für mich war diese Verkleidung nicht ausreichend, um auf Dauer wirksam zu sein.

Abgesehen von diesen zwei kleinen Kritikpunkten hat mich die Geschichte allerdings wirklich begeistert. Schon von Anfang an wird für Spannung gesorgt, welche über die gesamte Länge der Geschichte gehalten wird und sich am Ende zu einem Höhepunkt steigern konnte.
Auch die Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Mariko konnte mich vor allem mit ihrem scharfen Verstand beeindrucken. Was ihr an körperlicher Stärke und Kampfkunst fehlt, gleicht sie mit Intelligenz, Neugier und Erfindergeist wieder aus. Auch lässt sie sich nicht so schnell entmutigen, sondern kämpft für ihre Ziele. Sie ist nicht zufrieden mit der Rolle, die Frauen in dieser Zeit zugeschrieben wird und lehnt sich dagegen auf.
Auch Okami mochte ich ziemlich gerne. Er ist ein undurchschaubarer Samurai und Kämpfer mit vielen Geheimnissen. Dennoch hat er immer einen schlauen Spruch und ein schelmisches Grinsen auf den Lippen, so dass es zwischen ihm und Mariko zu dem ein oder anderen Schlagabtausch kommt.

Der Schreibstil von Renée Ahdieh ist, wie ich es bereits aus Zorn und Morgenröte kenne, sehr ausgeschmückt und an machen Stellen fast schon poetisch. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, dennoch passte es hier sehr gut zu der Handlung und den Charakteren, die ebenfalls stellenweise gerne in philosophischen und poetischen Weisheiten reden.

Fazit:
Das Mädchen aus Feuer und Sturm konnte mich trotz kleiner Kritikpunkte überzeugen. Wenn man sich erstmal in die fremde Kultur eingefunden und an den ausschweifenden Schreibstil gewöhnt hat, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ein gelungener Dilogieauftakt, der mit tollen Charakteren, einem interessanten Setting und einer spannenden Handlung überzeugt.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - wunderschön

0

Mit diesem Roman taucht man in eine Zeit und ein Land ein, wo Ehre und fernöstliche Weisheiten tagtäglich von großem Wert sind. Die Hauptfigur schlägt, laut der Ansicht ihrer Familie, vollkommen aus der ...

Mit diesem Roman taucht man in eine Zeit und ein Land ein, wo Ehre und fernöstliche Weisheiten tagtäglich von großem Wert sind. Die Hauptfigur schlägt, laut der Ansicht ihrer Familie, vollkommen aus der Art, denn Neugier, Wissbegier und eigene Ideen sind bei Mädchen in der Zeit, wo die Geschichte spielt, nicht wirklich von Vorteil. Ganz im Gegenteil.

Renée Ahdieh zeigt den Zwiespalt der Protagonistin Mariko in einer abwechslungsreichen und feinfühlig erzählten Geschichte, wo zur Abwechslung einmal nicht eine atemberaubende Schönheit im Fokus steht, sondern ein Mädchen, das eher an einen Kobold erinnert.

Die Autorin bringt in diesem Buch die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Armut und ein Leben im Wohlstand liegen dicht zusammen. Nicht jede Figur ist das, wofür sie sich ausgibt. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die sowohl für die Sicherheit als auch die Gesundheit dienen. Da werden Familien auseinandergerissen, getötet und manipuliert, intrigiert und auf Rache gesonnen. Es gibt Antworten auf Fragen die keiner gestellt hat und keine Antworten auf Dinge, die offen im Raum stehen.

Mariko ist kein Mädchen, das ein Vater in Japan zu Zeiten der Samurai und aktiven Shogune gerne hätte. Sie fragt zu viel, möchte alles ausprobieren und läuft den ganzen Tag lieber in Kleidung herum mit der sie alles testen kann, statt die feinen Kimonos zu tragen. Im Klartext: Sie ist ihrer Familie eher unheimlich und lästig.

Doch dort, wo ihr Vater sie dann in seiner Gier nach mehr Macht und Reichtum hinschickt, kommt sie nie an. Was an dieser Figur besonders reizt, ist die Mischung aus Naivität und Neugier, die Mariko in sich trägt. Von der wahren Welt außerhalb ihres Zuhauses hat sie keine Ahnung. Und großartig mutig ist sie auch nicht. Als aber ihr Leben davon abhängt, sich einer Gefahrensituation zu stellen, schafft sie es, über sich selbst hinauszuwachsen. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Ein wunderschöner Roman, der seinem Leser die Lebensweise und Traditionen Japans ein klein wenig näherbringt. Ehre und Macht sind wichtig und Mädchen dienen als Mittel zum Zweck. Zumindest in einigen Familien. Einige Szene sind sehr grausam und blutig und obwohl es gegen Schluss sehr actionreich wird, bleibt der Hauptteil des Buches doch eher ruhig und harmlos. Die Schlussszene hat es allerdings gewaltig in sich. Gute Aussichten für das Leben am kaiserlichen Palast.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Eine Story, die vor allem durch die starke, weibliche Protagonistin punktet

0

Auf dieses Buch habe ich mich schon monatelang gefreut, nachdem ich den Hype auf Goodreads mitgekriegt hatte. Das deutsche Cover ist im Vergleich zum englischen Original deutlich "mädchenhafter" ausgefallen, ...

Auf dieses Buch habe ich mich schon monatelang gefreut, nachdem ich den Hype auf Goodreads mitgekriegt hatte. Das deutsche Cover ist im Vergleich zum englischen Original deutlich "mädchenhafter" ausgefallen, was eigentlich ein bisschen der Botschaft des Buches widerspricht. Wenn man das Buch dann in den Händen hält, ist es aber sehr schön anzusehen.

Das Buch beginnt sehr vielversprechend und konnte mich bereits ab dem Zeitpunkt, an dem Mariko und ihre Begleiter überfallen und - bis auf Mariko - getötet werden bereits packen. Statt sich hilflos und verletzt ihrem Schicksal hinzugeben, beschliesst Mariko für diesen Überfall Rache zu nehmen. Dieses Nahtoderlebnis entfacht in ihr eine unglaubliche Stärke und Kraft, der sie auf ihrem weiteren Weg stetig begleitet. Um sich von ihrem alten Ich zu verabschieden, entschliesst sich Mariko als Junge zu verkleiden und, ohne zu Zögern, säbelt sie sich dafür ihre lange Haarpracht ab.
Und? Klingelt es da bei wem? Bei mir war es nämlich so, denn die Handlung erinnert bis dahin sehr an den Disneyfilm "Mulan" - nicht nur, weil er im asiatschen Raum spielt und ein POC als starke Protagonistin aufweist, sondern weil auch Mulan sich im Film als junger Mann verkleidet (und anstelle ihres Vaters in den Krieg zieht). Ich weiss nicht, ob diese Ähnlichkeit von der Autorin gewollt war und es sich tatsächlich um ein Retelling von "Mulan" handelt, aber da ich den Film als Kind geliebt habe, hat die Autorin damit noch mehr Pluspunkte bei mir eingehandelt.

Die Handlung geht dann etwas anders als im Film weiter und Mariko schafft es sehr bald, die vermeintlichen Übeltäter ausfindig zu machen: Der Schwarze Clan. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung von jungen Männern, die in Marikos Augen allesamt Diebe und Mörder sind. Und sie überzeugt davon, dass sie auch für den Überfall verantwortlich sind. Als Junge verkleidet, gelingt es ihr, sich in die Reihen des Schwarzen Clans zu schleichen. Dabei lernt sie einen der jungen Männer näher kennen und es kommt wie es kommen muss: Aus Hass entwickelt sich allmählich Liebe. Und genau durch diesen Umstand gerät ihr ursprünglicher Plan, Rache am Schwarzen Clan zu üben, immer mehr ins Wanken. Zusätzlich wird die Sache auch noch dadurch verkompliziert, dass Mariko nach und nach Dinge über ihren Zwillingsbruder und ihren Vater erfährt, die sie so niemals geahnt hätte. Und sie gerät immer mehr in Zweifel, ob sie sich nicht doch geirrt hatte, als sie den Schwarzen Clan als ihren Feind angesehen hat.

Obwohl ich das Buch am Anfang nicht aus der Hand legen konnte, ging dieses Gefühl im Mittelteil etwas verloren. Die Story weist darin ein paar Längen auf, die meiner Meinung nach etwas gekürzt hätten werden können.
Wie oben erwähnt, bin ich ein grosser Fan von Büchern mit einer starken, weiblichen Protagonistin, doch in diesem Fall ging das etwas verloren, als die obligatorische Liebesgeschichte eingebaut werden musste. Die Romantik nimmt zwar nicht den Grossteil der Geschichte ein, doch auf mich wirkte das Ganze sehr plötzlich und dadurch auch etwas konstruiert, obwohl ich die beiden Liebenden als potentielles Pärchen sehr niedlich fand. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte aber etwas glaubhafter gewirkt, wenn sich die Autorin dafür etwas mehr Zeit genommen hätte.

Der Schreibstil lässt sich zum grossen Teil flüssig lesen, aber ich hatte stellenweise Mühe, die asiatischen Fremdwörter zu verstehen, die immer wieder verwendet wurden. Ich habe leider erst am Schluss gesehen, dass am Ende des Buches ein Glossar mit allen Begriffserklärungen vorhanden wäre. Das hätte das Lesen vermutlich um einiges erleichtert.
Was mich zudem manchmal gestört hat, waren die Konversationen zwischen Mariko und Ōkami. Ich nehme an, dass die Autorin damit Romantik erzeugen wollte, doch auf mich wirkten die Aussagen, die die beiden ausgetauscht haben, manchmal wie Glückskekssprüche und dadurch sehr konstruiert. Da sind mir weniger pseudo-poetische Gespräche lieber, denn sie wirken zwar nicht so romantisch, dafür aber deutlich glaubhafter. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass zwei so junge Menschen tatsächlich so miteinander sprechen, selbst wenn das Buch in einer anderen Zeit spielt.

Der Schlussteil hatte es dann noch einmal in sich und endet in einem actiongeladenen Ende, der mich sehr neugierig auf Teil 2 gemacht hat. Trotzdem bleiben noch viele Fragen ungeklärt und ich hoffe, dass diese im weiteren Verlauf noch beantwortet werden.

Fazit:
Eine Geschichte über eine starke, asiatische Protagonistin, die durch einen Überfall zu unerwarteter Stärke gelangt. Das Buch beginnt sehr packend, weist im Mittelteil einige Längen auf, endet dann aber wieder in einem actiongeladenen, spannenden Schluss, so dass man den zweiten Band kaum abwarten kann. Für Fans des Disneyfilms "Mulan" kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Aufgrund einiger Schwächen kriegt "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" von mir 4 Sterne und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung.