Überlebe diese Nacht!
Charlies große Liebe im Leben, sind Filme. Sie sind auch so etwas wie Therapie für sie. Wenn Charlies Gefühle zu groß werden spielt ihr Gehirn ihr einen cineastischen Streich. Doch genau jetzt braucht ...
Charlies große Liebe im Leben, sind Filme. Sie sind auch so etwas wie Therapie für sie. Wenn Charlies Gefühle zu groß werden spielt ihr Gehirn ihr einen cineastischen Streich. Doch genau jetzt braucht sie einen klaren Kopf. Es war nur eine Mitfahrgelegenheit, sie wollte hier weg, sie musste einfach. Doch irgendetwas stimmt mit diesem Mann nicht und während sie auf diesem endlos leeren, dunklen Highway fahren steigt in ihr die Angst sie könnte neben dem Campus Killer sitzen. Eben jener Killer, der vor zwei Monaten ihre beste Freundin ermordete, der Grund warum Charlie überhaupt wegwollte. Oder irrt sie sich und in ihrem Kopf hat lediglich ein neuer Film begonnen?
Riley Sager glänzt in seinen Büchern mit einem guten Gespür für Atmosphäre und psychologische Spielchen. In Night bringt er eine unzuverlässige Erzählerin in seine Geschichte ein. Somit können wir wirklich niemandem trauen. Ist die Situation brenzlig oder erlebt Charlie gerade wieder einen ihrer Filme? Mit gelungenen, unvorhersehbaren Wendungen führt er uns hier ständig aufs Glatteis. Da wir am Anfang der Geschichte ein bisschen über Charlie, ihr Leben und den Tod ihrer Mitbewohner erfahren, dauert es im wahrsten Sinne des Wortes etwas bis die Geschichte richtig in Fahrt kommt. Doch mit Beginn der Reise wird es zunehmend dramatischer. Die Erzählweise und gut platzierte Cliffhanger sorgen für stetig steigende Spannung. Zusammen mit dieser beklemmenden und bedrohlichen Atmosphäre, entwickelt das Buch eine gute Sogwirkung. Immer mehr Vermutungen schießen einem durch den Kopf auch wenn das Verwirrspiel gegen Ende etwas anstrengend war, war ich auf den kommenden Schlag wenig vorbereitet. An sich eine gut konstruierte Story obwohl es hier und da etwas aufgebauscht wirkt. Den Grund dafür erfahren wir tatsächlich zuletzt, was mich zusammen mit seinen Beweggründen für dieses Buch, die er im Nachwort erläutert, wieder etwas versöhnlich mit den überspitzten Darstellungen machte. Alles in allem ein gutes Buch, was für kurzweilige Unterhaltung und einige Überraschungsmomente sorgte, dennoch mit den Vorgängern an Raffinesse nicht ganz mithalten konnte.
Fazit: gut konstruiert, spannend und Wendungsreich, mit gelungener Atmosphäre. Hinkt aber insgesamt den vorangegangenen Büchern leicht hinterher.