Nicht alles was glänzt, ist auch aus Gold
Der 25-jährigen Jules ist im Leben nicht mehr viel geblieben, außer der Hoffnung. Die Schwester verschwunden, die Eltern Tod, vom Arbeitgeber entlassen und zu guter Letzt auch noch vom Freund betrogen, ...
Der 25-jährigen Jules ist im Leben nicht mehr viel geblieben, außer der Hoffnung. Die Schwester verschwunden, die Eltern Tod, vom Arbeitgeber entlassen und zu guter Letzt auch noch vom Freund betrogen, schläft sie auf der Couch einer Freundin. Als sich endlich der lang ersehnte Lichtblick einstellt, ist es schon fast zu schön um wahr zu sein. Sie soll als Wohnungssitterin in einem der bekanntesten und Geschichtsträchtigsten Häuser Manhattans arbeiten. Eine wunderschöne Wohnung und die Bezahlung, ist mehr als nur gut. Endlich scheint es in ihrem Leben bergauf zu gehen. Einzig die etwas eigenartigen Regeln und die Geschichte des Bartholomew muten etwas sonderbar an, doch irgendwie lässt sich das alles schon logisch erklären. Wie auch ein Teil der Ereignisse, die in den folgenden Tagen geschehen. Doch irgendwann muss auch Jules sich eingestehen, dass einiges zu wahr ist um noch schön zu sein.
Über Riley Sager ist lediglich bekannt, dass es sich um ein Pseudonym handelt. Der Autor ist Schriftsteller, Zeitungsredakteur, Grafikdesigner und lebt in New Jersey. Jules Vorgeschichte ist schon sehr bewegt und mit ihrem neuen Hoffnungsschimmer schwebt für den Leser schon von Beginn an eine unheilvolle Aura über der Story. Dieses unterschwellige Gefühl verdichtet sich von Kapitel zu Kapitel, bis auch die Protagonistin erkennen muss, dass es im Bartholomew nicht mit rechten Dingen zu geht. Doch kann Jules dem Ganzen entrinnen oder kam sie zu spät hinter diese Erkenntnis? Durchgängig fiebert der Leser mit, da immer dieser angespannte Unterton herrscht. Schon allein das alte, düstere Gebäude jagt einem die Gänsehaut über den Nacken. Die Wohnung, die zu Anfang nicht schöner hätte sein können, macht im laufe des Buches beängstigende Wandlungen durch. Der Autor baut durchweg diese schaurige Atmosphäre aus und weder er, noch die Bewohner oder das Haus selbst wollen Jules frei geben. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, die Kapitel länge angenehm. Man will als Leser nur noch wissen, was hier vor sich geht und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ende und die Auflösung sind wie der Rest des Buches – schlüssig, überraschend, gut durchdacht und Unterhaltsam.
Fazit: Wirklich gelungenes Buch, mit viel unterschwelliger Grusel Atmosphäre, in einem Haus, dass alt ist und schon viele Menschen beherbergte.