Ein wahnsinnig berührendes, trauriges und doch kraftvolles Buch!
„Die Sommer“ von Ronya Othmann ist so voller Zärtlichkeit für seine Geschichte, dass ich es bis tief in mein Innerstes spüren konnte. Die Liebe und Verbundenheit Leylas zu ihren Großeltern (besonders ...
„Die Sommer“ von Ronya Othmann ist so voller Zärtlichkeit für seine Geschichte, dass ich es bis tief in mein Innerstes spüren konnte. Die Liebe und Verbundenheit Leylas zu ihren Großeltern (besonders zu der kleinen Oma) und dem staubigen Dorf in Syrien, nahe der türkischen Grenze, in dem sie die Sommer ihrer Kindheit verbrachte, spürt man in jedem Satz und jedem Wort. Und auch die Einsamkeit, die in Leyla wächst, mit dem zunehmendem Verlust der heilen, unschuldigen Welt wuchert, und die fast wie selbstverständlich in einer verzweifelten Entscheidung mündet.
Es ist die Geschichte einer entwurzelten Familie, eines zerrissenen, von Misstrauen verseuchten, Volkes und der unstillbaren Sehnsucht eines Mädchens, das in zwei Kulturen und doch nirgendwo daheim ist. „Die Sommer“ lässt einen demütig zurück - was wissen wir schon von Elend, Krieg und Vertreibung? Was wissen wir schon über die Vertriebenen und Entwurzelten, über ihre Nachfahren und die vererbten Traumata?
Ein wahnsinnig berührendes, trauriges und doch kraftvolles Buch und für mich ein Last-Minute-Highlight dieses Jahr.