Cover-Bild Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 19.05.2017
  • ISBN: 9783471351475
Ruth Hogan

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge

Roman
Marion Balkenhol (Übersetzer)

Wir warten alle darauf, gefunden zu werden …

Auch Anthony Peardew, der auf seinen Streifzügen durch die Stadt Verlorenes aufsammelt. Jeden Gegenstand bewahrt er sorgfältig zu Hause auf. Er hofft, so ein vor langer Zeit gegebenes Versprechen einlösen zu können. Doch ihm läuft die Zeit davon. Laura übernimmt sein Erbe, ohne zu ahnen, auf welch große Aufgabe sie sich einlässt. Überrascht erkennt sie, welche Welt sich ihr in Anthonys Haus eröffnet.

Ein Roman über verlorene Dinge und zweite Chancen. Über einzelne Handschuhe, schönes Teegeschirr, begabte Nachbarinnen, unerwartete Freundschaften und zeitlose Liebe.

"Und so fing ich mit meiner Sammlung verlorener Dinge an. Vielleicht dachte ich, wenn ich jeden verlorenen Gegenstand rettete, den ich fand, würde jemand das Einzige auf der ganzen Welt retten, an dem mir wirklich etwas lag, und ich würde es eines Tages zurückbekommen, um mein gebrochenes Versprechen doch noch einzulösen." Anthony Peardew

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2017

Lesehighlight 2017 mit Seiten voller Zauber der kleinen Dinge im Leben

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Vor dem Lesen kommt die Optik. Ob sie nun der alleinige Kaufanreiz ist oder für den Leser überhaupt kein Lesekriterium ist. Das Buchcover ein gelungener Hingucker geworden. Alleine schon der Leinenrücken ...

Vor dem Lesen kommt die Optik. Ob sie nun der alleinige Kaufanreiz ist oder für den Leser überhaupt kein Lesekriterium ist. Das Buchcover ein gelungener Hingucker geworden. Alleine schon der Leinenrücken ist nicht alltäglich. Aber auch die knallig modernen Farbkontraste von Mint und Violett gegenüber der antiken goldenen Taschenuhr machen neugierig. Selbst das Vorsatzpapier ist voller winziger Taschenuhren. Das Buch ist einfach rundum passig gestaltet und genauso detailverliebt wie die Geschichte in dem Buch.

Das Buch erzählt eine vergleichsweise ruhige Geschichte. Zeitweise passiert gar nicht so viel, es sind eher die Kleinigkeiten, die dann Beachtung finden. Manch einer mag sich damit vielleicht gelangweilt fühlen, doch dieses Buch hat das Gewisse etwas, den ruhigen Tönen einen ganz besonderen Reiz zu verpassen.

Zum einen haben wir die Geschichte von Anthony Peardew und die Liebe zu seiner zu früh verstorbenen Verlobten Therese, welche Auslöser für die Sammlung der verlorenen Dinge war und ist. Dazu stoßen nach und nach Laura, Freddy, Sunshine und Carrot.

Zum anderen wird die Geschichte von Bomber und Eunice erzählt. Er ist Verleger, sie seine Assistentin und beide sind absolute Filmfans. Begleitet werden sie von Bombers Eltern und seiner Möchtegernschriftsteller Schwester Portia sowie von seinem Hund Douglas und nachher der Hündin Baby Jane.

Beide Handlungsstränge, in unterschiedlichen Zeitebenen geschrieben, verweben sich nach und nach ineinander. Mal etwas flinker, mal etwas ruhiger. Bis zum Schluss bleibt allerdings die Spannung auf das Gesamtbild erhalten, wie genau alles miteinander verrankelt und verwoben ist. Am Ende werden die beiden Handlungen stimmig zusammengeknüpft, keine Frage bleibt offen.

Zwei unterschiedliche Arten von textlichen Einschüben finden auch noch ihren Platz. Zum einen sind da die die kleinen Geschichten, welche Anthony zu seinen Fundstücken geschrieben hat und zum anderen die Versuche von Portia, die alle bei Klassikern geklaut sind, ihren Bruder endlich als Verleger zu gewinnen. Die Einschübe sind eine gelungene Ergänzung um die Geschichte zu verfeinern. Allerdings waren sie mir persönlich zu lang. Irgendwie hat es stellenweise den Lesefluss ein wenig gestört. Die Idee an sich bereichert die Geschehnisse jedoch durchaus, besonders die kleinen Stories zu den Fundstücken.

Die Geschichte ist lückenlos durchdacht, warmherzig und liebevoll gestaltet und kommt am Ende zu einem perfekten Abschluss.

Zahlreiche kleine Geschichten werden zu einer großen Geschichte.

Die Autorin Ruth Hogan schreibt so herrlich ästhetisch und doch irgendwie auch alltäglich, dass man sich rasch und problemlos in die Geschichten einfindet. Das gesamte Buch ist gut zu lesen und schafft es problemlos, einen in die jeweilige Stimmung zu versetzen.
Schnell entsteht ein Bild vom friedlichen und sicheren Padua, man nimmt mit Anthony Abschied, grübelt mit Laura über die ihr übertragene, scheinbar unlösbare Aufgabe und bekommt etwas von der Leichtigkeit von Sunshine ab.
Alle Rollen bis zur kleinsten Nebenfigur, ja sogar die Hunde sind so herzlich und gelungen kreiert, dass sie einem Seite um Seite ans Herz wachsen und man mit ihnen lebt sowie leidet.
Gekonnt fand ich auch die Auseinandersetzung mit den Themen wie Behinderung, Demenz oder Tod. Leichtfüßig aber ohne dabei an Ernsthaftigkeit zu sparen, aber auch nie zu bedrückend oder zu lustig bringt sie diese Themen wunderbar mit ein.
Ruth Hogan schafft es, sehr vielen Feinheiten eine warmherzige Beachtung und Formulierung zu schenken. Hut ab, es ist ihr Erstlingswerk!

Ich bin nur schwer für sehr seitenfüllende Bücher zu begeistern, aber in diesem Fall fand ich es tatsächlich schade, dass das Buch nicht mehr Seiten hat.

Für mich ist „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ ein wirklich empfehlenswertes Lesehighlight 2017 mit Seiten voller Zauber der kleinen Dinge im Leben.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Ein Buch wie ein Schatzkästchen

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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Liebe, Freundschaft, Schuldgefühle, Hoffnung werden darin auf wunderbare Weise thematisiert. Der Schreibstil der Autorin lässt einen ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Liebe, Freundschaft, Schuldgefühle, Hoffnung werden darin auf wunderbare Weise thematisiert. Der Schreibstil der Autorin lässt einen mit seinen leisen Tönen ganz tief in die Geschichte eintauchen, als wäre man direkt dabei. Die sehr sympathische Protagonistin und die tollen Nebenfiguren verstärken den Lesegenuss zusätzlich. Durch die eingeschobenen Geschichten zu einzelnen Gegenständen handelt es sich um mehr als nur eine Erzählung. Diese kurzen Geschichten waren oft so schön, dass ich bedauert habe, dass sie nur so kurz sind, und gerne mehr erfahren hätte. Ein bezauberndes Buch, das sich wie eine warme Wolldecke anfühlt, in die man sich einhüllen kann, um für ein paar Stunden in eine andere Welt einzutauchen.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ein Kaleidoskop voller kleiner Augenblicke

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Anthony Peardew sammelt fast sein ganzes Leben lang verlorene Dinge ein, um den größten Verlust seines eigenen Lebens zu überwinden. Doch es gelingt ihm nicht, die rechtmäßigen Eigentümer ausfindig zu ...

Anthony Peardew sammelt fast sein ganzes Leben lang verlorene Dinge ein, um den größten Verlust seines eigenen Lebens zu überwinden. Doch es gelingt ihm nicht, die rechtmäßigen Eigentümer ausfindig zu machen, und so beschränkt er sich darauf, seine Fundstücke zu katalogisieren und zu archivieren, und sich Geschichten über ihre Herkunft auszudenken, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdient.
Niemand weiß von seiner Sammelwut, nicht einmal Laura, die seit einigen Jahren seine Assistentin ist und ihm auch den Haushalt führt. Umso überraschter ist sie, als Anthony ihr sein unvollendetes Lebenswerk nach seinem Tod hinterlässt.

Obwohl "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" ein eher ruhiges Buch ist, hat es mich dennoch vom ersten Satz an gefesselt. Die Geschichte ist ungewöhnlich aufgebaut, es gibt mehrere Erzählstränge: Zum einen geht es zu Beginn um Anthony und die Ursprünge seiner außergewöhnlichen Sammlung, später nimmt Laura seinen Platz ein, die die ihr gestellte Sisyphusaufgabe zu bewältigen hat. Der dritte Strang beinhaltet Rückblenden in das Leben von Eunice, die für einen Verleger arbeitet, und eigentlich nur vor langer Zeit einmal für einen Augenblick Anthonys Weg kreuzte.
In diese Rahmenhandlung werden regelmäßig die Geschichten einzelner Fundstücke, und der Menschen, die sie verloren haben, eingestreut. Diese kurzen Einblicke sind völlig unterschiedlich: mal amüsant, mal traurig, mal düster oder einfach nur anrührend. Mir hat dieser Erzählstil überraschend gut gefallen, er machte das Buch sehr abwechslungsreich und lebendig.

Die Protagonisten des Romans sind allesamt fein und detailliert gezeichnet, man lernt sie im Lauf der Handlung gut kennen und ich konnte mich mühelos in ihre Gefühlswelt versetzen. Selbst Nebenfiguren, die nur im Zusammenhang mit einem Fundstück einen kleinen Auftritt haben, hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck, und trotz der Kürze dieser Einschübe konnte ich mir ein Bild von ihrem Charakter machen.

Dieser Roman ist das Erstlingswerk der Autorin, und ich finde, er ist ihr ausnehmend gut gelungen. Die Art, wie Ruth Hogan Mr. Peardews Geschichte erzählt, birgt die Gefahr, vom Leser als eine Art Flickenteppich wahrgenommen zu werden, weil einfach so viele kleine Geschichten eingeflochten werden, die nicht unbedingt immer in einem direkten Zusammenhang zur Rahmenhandlung stehen.
Aber dennoch hinterlässt das Buch am Ende einen "runden" Eindruck und es wird mir sicher schon alleine (aber nicht nur!) aufgrund des ungewöhnlichen Aufbaus im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 29.05.2017

verzaubert wie ein modernes Märchen

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Anthony Peardew´s große Liebe und Verlobte Therese starb sehr früh. Am gleichen Tag verlor Anthony auch das von ihr geschenkte Medaillon, das, so versprach´er ihr, er immer bei sich tragen würde.

Seither ...

Anthony Peardew´s große Liebe und Verlobte Therese starb sehr früh. Am gleichen Tag verlor Anthony auch das von ihr geschenkte Medaillon, das, so versprach´er ihr, er immer bei sich tragen würde.

Seither umgibt ihn die Trauer und so sammelt er unablässig (von anderen) verlorene Dinge, um sie irgendwann ihrem Besitzer wiedergeben zu können. Er gibt die Hoffnung nie auf, jemand könnte es ihm gleichtun und er würde sein Medaillon zurückerhalten.
Er beschriftet die Fundstücke und doch kommt er nie dazu, sich von ihnen zu trennen.

Dies´ ist nun das Erbe seiner Assistentin Laura, die damit ein wenig Lebensmut zurückerhalten soll. Denn zugleich vererbt "der heilige Anthony" ihr auch seine Villa und den geliebten Rosengarten, den er für Therese anlegte. Laura soll hier ein Zuhause finden und erhält zugleich ungeahnte Unterstützung von dem Nachbarsmädchen Sunshine und dem Gärtner Freddy.

Die Autorin Ruth Hogan schreibt klar, mit sehr schönen Worten, sodaß man sich schnell in der Geschichte wiederfindet.
Alles ist so detailliert beschrieben, daß man sich die Räumlichkeiten der Villa, den Duft von Thereses Rosen durchaus "erlebt" und nicht nur davon liest.

Zugleich nimmt man Anteil daran, wie schwer es Laura fällt, die Besitzer der verlorenen Dinge ausfindig zu machen und sich in ihrem neuen Leben einzurichten. Sunshine, die, so sagt sie selbst, das "Daunendrom“ hat, besticht durch einen besonderen Blick auf die Welt und ihre unerschütterliche Ehrlichkeit, die gepaart mit ihrer Hilfsbereitschaft zur besten Freundin Laura´s avanciert.
Freddy... ist mehr als nur der Gärtner... :)

Es gibt verschiedene Erzählstränge in mehreren Zeitebenen, was jedoch nie unübersichtlich wird, sondern die Spannung weiter erhöht.
Dennoch lebt diese Geschichte vor allem von den leisen Zwischentönen, die ganz zart und unaufällig daherkommen. Desweiteren sorgte auch das ausgesuchte Quentchen britischen Humors für mich für den besonderen Reiz.

Dieses Werk erzählt eine wunderschöne Geschichte von Verlusten und dem (Wieder-)Finden, wobei nicht nur um Materielles geht, sondern z.B. auch eine neue Liebe, Lebenmut, Vergangenheit, Freundschaften.
Ein kleines, verzauberndes Büchlein mit dem Potential, etwas ganz Großes zu werden!

Veröffentlicht am 29.05.2017

eine wunderbare und magische Geschichte

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„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ ist ein zauberhafter Roman über Freundschaft, die wahre Liebe und den Wert vordergründig unscheinbarer Dinge.
Dieses Buch ist mit seiner wunderbaren bis magischen ...

„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ ist ein zauberhafter Roman über Freundschaft, die wahre Liebe und den Wert vordergründig unscheinbarer Dinge.
Dieses Buch ist mit seiner wunderbaren bis magischen Geschichte eines meiner Lesehighlights diesen Jahres.
Anthony Peardew hat im Laufe der Jahre einen besonderen Blick für verlorene Gegenstände entwickelt. Er sammelt sie ein, etikettiert sie zuhause sorgsam und verewigt viele von Ihnen in seinen Kurzgeschichten. Er selbst hat vor langer Zeit einen geliebten Gegenstand verloren und hofft so auf Vergebung. Seine Bemühungen, die verlorenen Sachen ihren Besitzern zurück zu geben, waren nie von Erfolg gekrönt, diese Aufgabe erbt Anthonys Assistentin Laura gemeinsam mit dem großen Haus. Beides stellt Laura vor große Herausforderungen, führt aber auch zu einigen interessanten Begegnungen und Bereicherungen ihres bisher bescheidenen Lebens. Hilfe findet sie beim Gärtner Freddy und Sunshine, einem 19-jährigen Nachbarsmädchen mit Down-Syndrom, die mit ihrer offenherzigen und ehrlichen Art das Haus mit Leben erfüllt und einen besonderes Gespür für dessen Magie entwickelt.
Ein zweiter Handlungsstrang um den Verleger „Bomber“ und dessen Assistentin Eunice setzt in der Vergangenheit an genau an dem Tag, als Anthony nicht nur seine geliebte Therese verliert sondern auch das Medaillon, das sie ihm geschenkt hat und dessen Verlust seine Sammelleidenschaft entfacht hat. Auch dieser Handlungsstrang beleuchtet in vielen kleinen Anekdoten verschiedene Facetten von Liebe, Freundschaft und Treue.
Dazu werden zu einigen der gesammelten Gegenstände Anthonys Kurzgeschichten eingestreut, die schon für sich genommen einen eigenen Charme besitzen und zu der Magie des Buches beitragen.
Die Charaktere sind großartig gezeichnet, sie sind glaubhaft und insbesondere die Hauptfiguren besitzen jeweils einen ganz eigenen Charme. Es gibt nachdenkliche und komische Momente, bewegende, fast wehmütige und immer wieder auch amüsante Szenen. Die Geschichte verfällt dabei trotz aller Sentimentalität nie in Kitsch, und die mystischen Elemente werden so selbstverständlich vermittelt, dass sie stimmig ins Bild passen und man sie beim Lesen nicht wirklich infrage stellt.
Mich hat dieses Buch sehr bewegt und begeistert, ich habe es als rundum gelungen empfunden.