Cover-Bild Intermezzo
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Claassen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 24.09.2024
  • ISBN: 9783546100526
Sally Rooney

Intermezzo

Roman | Der neue Roman von Sally Rooney | »Ihr bester Roman.« FAS
Zoë Beck (Übersetzer)

"Anders als Rooneys frühere Romane. Wärmer. Nachsichtiger. Komplexer. Und reifer." - Süddeutsche Zeitung 

Intermezzo ist die Geschichte zweier ungleicher Brüder. Peter, Anfang dreißig, ist ein charismatischer, desillusionierter Menschenrechtsanwalt; Ivan, zehn Jahre jünger, ein ernsthafter und introvertierter Schachspieler. Als Ivan klein war und Peter ein Teenager, standen die beiden sich nahe, später wurden sie einander immer fremder. Nun haben sie ihren geliebten Vater verloren, was alte Wunden aufs Neue aufreißt. 

Dann lernt Ivan Margaret kennen, deren Ehe gerade zerbrochen ist. Die Zuneigung zwischen ihnen ist echt, doch ihr Altersunterschied droht ihre Liebe zu zersprengen. Unterdessen verliert Peter seinen Halt. Er ist mit Naomi zusammen, einer jungen Studentin, doch er kann das frühere Leben mit Sylvia, seiner ersten Liebe, nicht hinter sich lassen. Entwurzelt, verletzt, voller Reue, erscheint das Leben ihm schal und kaum zu ertragen.  

Ihre Schuldgefühle, ihre Suche nach Sinn und Nähe treiben beide, Ivan und Peter, zu den Frauen in ihren Leben. Doch jeder von ihnen muss einen Weg finden, eine übermächtige Aufgabe zu meistern: wirklich zu trauern. Und wirklich zu lieben.  

Mit ihrem neuen Roman lässt Sally Rooney, eine der prägenden Autorinnen ihrer Generation, alle Zuschreibungen hinter sich und beweist, dass sie wie kaum jemand sonst wahrhaft menschliche Charaktere zu zeichnen versteht. Menschliches Begehren, menschliche Verzweiflung, menschliches Erkennen, das Geheimnis menschlicher Verbindung: Intermezzo ist aufwühlend und tröstend, eine Geschichte von Brüdern und Liebenden, erzählt mit der Spannung eines lang angehaltenen Atemzugs, der sich schließlich zu einer Auflösung von außergewöhnlicher emotionaler Wucht öffnet. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2024

500 Seiten sind 250 zu viel

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Sally Rooney hat ein erwachsenes Buch geschrieben, heißt es. Und ja, es stimmt, größtenteils. Zwei der Hauptfiguren sind zwar immer noch im Alter vergangener Rooney-Romane, drei andere aber Mid-30s. Im ...

Sally Rooney hat ein erwachsenes Buch geschrieben, heißt es. Und ja, es stimmt, größtenteils. Zwei der Hauptfiguren sind zwar immer noch im Alter vergangener Rooney-Romane, drei andere aber Mid-30s. Im Alter der Autorin also. Und das Hauptthema neben Trauer ist eben die Liebe mit Altersunterschied. Klingt eigentlich vielversprechend. Ist aber leider, zumindest in der ersten Hälfte des Buchs, furchtbar zäh.

Kann man natürlich auch positiv betrachten. Rooney nimmt sich Zeit, ihre Figuren vorzustellen. Ivan und Peter, zwei Brüder, gut zehn Jahre Altersunterschied. Der Ältere ist Jurist, der Jüngere Noch-Student und Schachspieler. Und beide trauern auf ihre Weise um den jüngst an Krebs verstorbenen Vater. Bei einem Schachturnier lernt Ivan die 36-jährige Margaret kennen und trotz des Altersunterschieds funkt es zwischen dem jungen Mann und der in Scheidung lebenden Frau. Peter findet das kritisch, obwohl er selbst eine Freundin in Ivans Alter hat, was zu einem weiteren Streit zwischen den Brüdern führt. Und dann ist da noch Sylvia, Peters frühere Beziehung, die nach einem Autounfall zerbrach und sich in Freundschaft auflöste, auf ihren Wunsch.

Nur: Sie nimmt sich zu viel Zeit. In kurzen Sätzen, mit vielen Dialogen ohne wörtliche Rede, eigentlich kein Problem für meinen Lesefluss, hier eher anstrengend. Peter und Ivan lamentieren, schweigen, schmeißen ihr Kopfkino an oder kotzen sich aus. Die Nebenfiguren performen dabei höchst unterschiedlich: Margaret bleibt trotz eigener Hintergrundgeschichte (Ex-Mann ist Alkoholiker, die Beziehung zu ihrer Mutter ist gestört) und ihrer Bedeutung für Ivan erschreckend blass. Sylvia ist eine interessante Figur, doch erfährt man relativ wenig über ihr Leben und den Autounfall, der eben jenes auf den Kopf gestellt hat. Am spannendsten ist dann doch die eher im typischen Alter einer Rooney-Figur gezeichnete Naomi, Studentin, Drogendealerin und, vermutlich, Onlyfans-Model. Mit ihrer kühlen Art, Peter zu betrachten, ihr Spiel zu spielen, dabei aber auch souverän mit Sylvia und Ivan umzugehen, ist sie trotz ihrer Probleme die einzige irgendwie positive Figur in Intermezzo.

Ich bin kein ganz schneller Leser, manchmal fliege ich in zwei, drei, vier Tagen durch ein Buch, manchmal dauert es eine Woche – bei Intermezzo waren es mehr als drei. Die meisten Tage gingen für die erste Hälfte des Buchs drauf, ich kam so gar nicht rein, war oft nach wenigen Zeilen wieder genervt von Peter, aber auch von Ivan, ihrer Lethargie, ihrer Unfähigkeit miteinander zu sprechen, ihrer Art übereinander zu sprechen. Muss man ihnen vielleicht auch nicht zum Vorwurf machen, jeder Mensch trauert anders. Vor allem wenn Machtmenschen wie Peter nicht nur um den Vater, sondern auch um die frühere Beziehung und das Verhältnis zum Bruder trauern, ja, vielleicht auch um das leichte Leben der Jugend- und Studentenzeit. Trauer ist vielschichtig und das aufzuzeigen, ist eine Stärke von Rooneys Roman.

Und tatsächlich, irgendwann, so nach der Hälfte der 500 Seiten, wenn genau das konkreter wird, die Geschichte ins Elternhaus von Peter und Ivan verlagert wird und die beiden ungleichen Brüder aktiv(er) werden, beginnt auch die Geschichte Fahrt aufzunehmen, der Lesefluss wird direkt schneller und Intermezzo wird zu einem, ja, doch recht guten Buch. Wären die ersten 250 Seiten nicht gewesen, wäre es vielleicht sogar ein sehr gutes.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Eher langweilig

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Ich mochte die ersten zwei Bücher von Sally Rooney richtig gerne, 'Intermezzo' und auch 'Schöne Welt wo bist du' haben mich aber leider enttäuscht.
Was mir bei den ersten beiden Büchern richtig gut gefallen ...

Ich mochte die ersten zwei Bücher von Sally Rooney richtig gerne, 'Intermezzo' und auch 'Schöne Welt wo bist du' haben mich aber leider enttäuscht.
Was mir bei den ersten beiden Büchern richtig gut gefallen hat, die Nähe zu den Figuren und deren Beziehungen geht mir bei Intermezzo ein bisschen abhanden. Ich habe das Gefühl die Figuren nicht richtig zu kennen, sondern nur dabei zuzusehen, was sie so machen. Für mich hätte die erste Hälfte des Buches stark gekürzt werden können und es hätte nichts verloren. So wurde es zu einem längeren, eher ermüdenden Erzählen, was mir weder die Figuren noch ihre Konflikte und Motivationen wirklich nahegebracht hat.
Die Abhängigkeit der jüngeren weiblichen Figur von der älteren, reicheren männlichen Figur, die bei Sally Rooney oft kritisiert wird, stellt sich beim Lesen für mich nicht so einseitig dar. Ich finde, die männlichen Figuren werden eigentlich als die abhängigen Figuren dargestellt, da sie emotional von den weiblichen Figuren abhängig sind.
Alles in allem fehlen mir in dem Buch allerdings queere und andere nicht-heteronormative Darstellungen von Beziehungen. Ich fand die Stärke von 'Gespräche mit Freunden' und 'Normale Menschen' liegt genau in der nicht normativen Darstellung der Figuren und das fehlt mir hier und auch bei 'Schöne Welt wo bist du' leider komplett.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Nicht ganz überzeugend

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Intermezzo von Sally Rooney handelt von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber versuchen sich nach dem Tod ihres Vaters wieder näher zu kommen.
Peter ist der ältere Bruder, er ist ...

Intermezzo von Sally Rooney handelt von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber versuchen sich nach dem Tod ihres Vaters wieder näher zu kommen.
Peter ist der ältere Bruder, er ist ein erfolgreicher Anwalt und in einer Beziehung mit einer 12 Jahre jüngeren Frau.
Ivan ist 12 Jahre jünger als sein Bruder, Schachgenie und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.
Die beiden werden nun begleitet durch ihre Trauer und den Versuch des Annäherns der beiden Brüder.

Ich fand die Geschichte wirklich toll, sie lebt nicht von dem Plot sondern eher von dem Zwischenmenschlichen. Das bringt Rooney wirklich toll mit dem Schreibstil rüber. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Brüder. Dabei werden verschiedene Erzählstile verwendet. Die Kapitel von Ivan fand ich sehr angenehm zu lesen, während ich mich bei den Kapiteln von Peter echt etwas durchkämpfen musste. Allerdings zeigt der Erzählstil der bei Peter verwendet wird, die innerliche Zerissenheit mit der Peter kämpft deutlich.
Schwierig finde ich auch die Beziehung zwischen Peter und Naomi, bei einem Altersunterschied schwingt für mich bei der Konstellation wo der Mann älter ist immer so ein verschobenes Machtverhältnis mit und hier wird es auch deutlich, weil Naomi regelrecht abhängig von Peter ist, nachdem sie aus dem Haus in dem sie vorher wohnte rausgeschmissen wurde, hat sie keine andere Möglichkeit als bei Peter einzuziehen. Und auch bekommt sie immer wieder Geld von ihm. Das finde ich irgendwie sehr kritisch und mochte es in dem Buch nicht.

Das Buch sieht aber richtig schön aus, ich bin ein riesen Fan des Covers und der Farbschnitt passt sehr gut dazu.

Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam, aber würde es nicht unbedingt jedem weiterempfehlen. Sally Rooney Fans kommen hier allerdings auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Für mich leider eine Enttäuschung

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Ivan und Peter sind Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ivan, der jüngere, ist ein Schachgenie, in sich gekehrt und auf der Suche nach einem Platz im Leben. Peter, 10 Jahre älter und Jurist, ...

Ivan und Peter sind Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ivan, der jüngere, ist ein Schachgenie, in sich gekehrt und auf der Suche nach einem Platz im Leben. Peter, 10 Jahre älter und Jurist, ist charismatisch und scheint mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen. Selbst der Tod ihres Vaters vermag ihr Differenzen nicht zu überwinden. Als Ivan dann auch noch die deutlich ältere Margaret kennenlernt und Peter sein Missfallen äußert, droht die wacklige Beziehung zwischen den Brüdern für immer zu zerbrechen.

„Intermezzo“ ist der 4. Roman der irischen Schriftstellerin Sally Rooney und wurde von Zoë Beck in Deutsche übersetzt. Die Handlung folgt abwechselnd den beiden Brüdern, gibt dabei aber auch Einblicke in die Gedankenwelt der Nebenfiguren, so dass eine Art Psychogramm der Beziehungen von Ivan und Peter entsteht. An der Erzählweise ist zudem besonders, dass die Autorin auf die Kennzeichnung wörtlicher Rede verzichtet. Der Sinn und Zweck dieses Stilmittels ist mir noch immer unklar, führt es doch nur dazu, dass oft schwer zu unterscheiden ist, was nur gedacht und was tatsächlich ausgesprochen wird.

In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass Sally Rooney mit diesem Buch erwachsener geworden ist. Und egal, was das nun über mich aussagt: Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Denn zunächst finde ich den Roman mindestens 100 Seiten zu lang. Die Autorin baut minutiös einen Eklat auf, den man als Leser*in bereits auf den ersten Seiten kommen sieht. Ihr Stil hat die Frische verloren, die ich in früheren Werken so mochte. Zudem wirkt das Ende für mich sehr aufgesetzt, denn – wenn wir ehrlich sind – sind die Charaktere ziemlich hoffnungslos.

Da ist ein jüngerer Bruder, der sich oft wie ein trotziges Kind verhält, ein älterer, der die Menschen um sich herum gerne nach seiner Pfeife tanzen lässt. Dann eine ältere Geliebte, die die Pille-danach als Verhütungsmittel benutzt und eine Exfreundin, die ihren ehemaligen Partner wie einen Hund behandelt. Am sympathischsten waren mir die Figuren, wie die Mutter der Brüder oder Peters Freundin Naomi, die eigentlich eher negativ gezeichnet waren. Für mich war „Intermezzo“ leider eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Brüderdynamik

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Das Leben ist endlich und die Verwandtschaft auch. Sally Rooney die bereits mit drei anderen Romane sehr große Erfolge gefeiert hat, legt nun den nächsten Roman vor: Intermezzo. Ich habe zuvor nur „Gespräche ...

Das Leben ist endlich und die Verwandtschaft auch. Sally Rooney die bereits mit drei anderen Romane sehr große Erfolge gefeiert hat, legt nun den nächsten Roman vor: Intermezzo. Ich habe zuvor nur „Gespräche mit Freunden“ gelesen.
Diesmal nicht die bekannte weibliche Brille durch die sie die Welt betrachtet, sondern ein männlicher Anlaufpunkt. Denn hier geht es im Kern um zwei Brüder, die kürzlich ihren Vater nach langem Kampf an den Krebs verloren haben. Beide trennen viele Jahre, Peter ist Anfang 30 und Anwalt. Mittlerweile desillusioniert, dem Alkohol sehr zugesprochen und ein wenig ein Wrack. Der andere Ivan, ist Schachgenie, Anfang 20 und kann an seine jugendlichen Erfolge nicht mehr anknüpfen und macht nun eine Datenanalysejob.
Der Vater ist der Aufhänger der Geschichte, neben dem gibt es noch das andere zentrale Liebeselement: Ihre Frauen. Ivan, der jüngere liebt eine Frau, die 14 Jahre älter ist und bei Peter ist genau anders herum. Er ist mit einer jungen Studentin liiert. Beide nicht da wo sie sein wollen, keine innere Ruhe vorhanden.
Der Roman wird hauptsächlich aus der Sicht der beiden Brüder erzählt und so unterschiedlich wie sie sind, so unterschiedlich sind auch die Erzählweisen. Peter aus meiner Sicht etwas anstrengend, springend in Gedanken. Ivan, der introvertierte, etwas einfacher lesbar.
Sally Rooney gibt den Gefühlen hier großen Raum um deren Einfluss und Stärke zu verdeutlichen. Zwei smarte Psychogramme, die hier entworfen werden. Schlüssig und in seiner Dynamik lesenswert.
Allerdings fand ich es stilistisch manches Mal doch recht anstrengend zu lesen.

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