Spannender Survival Roman
Der Klappentext dieses Debüts von Sarah Goodwin hat mich sofort angesprochen. Allerdings muss ich jetzt nach dem Lesen sagen, dass er etwas irreführend ist. Es handelt sich nicht wirklich um einen irren ...
Der Klappentext dieses Debüts von Sarah Goodwin hat mich sofort angesprochen. Allerdings muss ich jetzt nach dem Lesen sagen, dass er etwas irreführend ist. Es handelt sich nicht wirklich um einen irren Mörder, der die Teilnehmer der Reihe nach ermordet, wie man vermuten möchte. Die Geschichthe geht in eine etwas andere Richtung und ist nicht wirklich ein Thriller, sondern eher ein Survival-Roman. Ich mag aber diese Art Geschichten sehr....
Für eine TV-Show werden je vier Frauen und Männer für ein ganzes Jahr auf eine unbewohnte schottische Insel gebracht. Mit minimaler Ausrüstung versorgt und ständig von Kameras begleitet soll die Reality-Show jede Menge Zuschauer vor die TV Geräte locken. Für die 29-jährige Botanikerin Maddy wird ein Traum wahr, dass sie eine der zukünftigen Inselbewohner sein darf. Sie möchte ihr altes Leben endgültig hinter sich lassen.
Nach anfänglich guter Eingewöhnung verändert sich jedoch die Gruppendynamik und die Konstellationen innerhalb der Gemeinschaft. Maddy wird durch Mobbing immer mehr zur Außenseiterin. Sie ist nicht unbedingt ein leichter Charakter, denn sie ist introvertiert und durch eine eher toxische Beziehung zu ihrer Mutter sehr unsicher. Maddy hatte kaum Freunde und baut dadurch eine gewisse Distanz zu ihren Mitmenschen auf. Trotzdem ist sie immer für die Gemeinschaft da. Als die Nahrung immer knapper wird und es zu immer mehr Konflikten kommt, wird Maddy bald zur Zielscheibe. Obwohl sie die Einzige ist, die sich mit der Pflanzenwelt auskennt und größtenteils für das tägliche Essen sorgt, wird sie immer mehr ausgegrenzt und schließlich wird es für sie lebensbedrohlich....
Einen eigenen Handlungsstrang bildet das Interview, welches Maddy gibt, nachdem sie als einzige Überlebende in die Zivilisation zurückkehrt. Dieses wird in kursiver Schrift dargestellt.
Wir lesen aus der Sicht von Maddy und nehmen so an der für sie immer besorgniserregenden Situation teil. Maddy war für mich eine unzuverlässige Erzählerin, was die Spannung erhöhte. Man fragte sich manchmal, ob wirklich alles der Realität entsprach, was man durch ihre Gedanken miterlebt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Die bedrohliche Inselatmosphäre und das sich langsam steigende Mobbing bis zur Hatz, welches für Maddy immer gefährlicher wird, ist sehr spannend dargestellt. Eine kleine Prise Mystik ist ebenfalls vorhanden.
Beim Lesen fragt man sich unwillkürlich, wie man selbst in einer solchen Situation reagieren und auf welcher Seite man stehen würde. Man erkennt klar, wie sehr Gruppendynamiken durch Extremsituationen beeinflusst werden können...
Über einzelne kleine Logikfehler konnte ich diesmal hinwegsehen, nur das Ende fand ich etwas abrupt und nicht ganz so überraschend.
Fazit:
Ein spannendes und sehr atmosphärisches Survival Abenteuer, welches ich trotz einiger kleiner Logikfehler kaum aus der Hand legen konnte. Nicht unbedingt ein Thriller, aber ein Survival Roman mit Thrillerelementen, der mich gefesselt und unterhalten hat.