Cover-Bild Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
Band 1 der Reihe "Crescent City-Reihe"
(140)
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 928
  • Ersterscheinung: 18.09.2020
  • ISBN: 9783423762960
Sarah J. Maas

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht

Romantische Fantasy der Bestsellerautorin
Franca Fritz (Übersetzer), Heinrich Koop (Übersetzer)

Der Auftakt zur neuen Reihe von Bestsellerautorin Sarah J. Maas!

Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.

Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.

Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte …

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2020

Einfach nur EPISCH!

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Wer schon längere Zeit meinen Blog verfolgt wird nicht überrascht sein zu hören, dass ich dem Erscheinungstermin von "Crescent City" seit der Ankündigung letztes Jahr begeistert entgegengefiebert habe. ...

Wer schon längere Zeit meinen Blog verfolgt wird nicht überrascht sein zu hören, dass ich dem Erscheinungstermin von "Crescent City" seit der Ankündigung letztes Jahr begeistert entgegengefiebert habe. Da der deutsche Verlag mit der Übersetzung wahnsinnig Gas gegeben hat, stand schon seit Mitte September meinem Versuch zu überprüfen, ob die Geschichte wirklich den Hype der englischen Community verdient, nichts mehr im Weg ... außer meinen eigenen Ansprüchen. Wie bei allen langersehnten Neuerscheinungen hatte ich als langjähriger Sarah-J.-Maas-Fan ein wenig Angst, von diesem Genreausflug enttäuscht zu werden. Doch wieder einmal waren diese Sorgen unbegründet: "Crescent City" ist komplex, brutal, schonungslos, herzbrechend, wunderschön, magisch, liebevoll, bildgewaltig, detailreich und wieder einmal einfach nur EPISCH!


"Hunt schaltete sein Handy aus und trat dann durch die Tür hinaus ins Freie. Er war wie ein Schandfleck im Licht, ein Schatten vor der Sonne. Mit einem einzigen kräftigen Schlag seiner Schwingen stieg er in die Luft. Und schaute nicht mehr zurück."


Schon bei der Gestaltung könnte ich stundenlang ins Schwärmen kommen. Dass das detailgetreue Cover mit den vielen liebevoll gestalteten Einzelheiten, den inhaltliche abgestimmten Spielereien, den kontrastreichen Farben und dem fantasievollen Motiv ein Hingucker ist, muss ich denke ich nicht genauer erklären. Positiv überrascht haben mich aber der kunstvolle Buchschnitt, der auch nach dem Lesen immer noch farbenfroh und knitterfrei mit dem Hauptmotiv verzückt, die aufwändig illustrierte Karte, der goldene Sichelmond unter dem Schutzumschlag und die episch-düstere Ausgestaltung der Buchdeckelinnenseiten. Dass bei meiner limitierten Ausgabe außerdem noch ein passendes Tattoo mit der Aufschrift "Through Love All Is Possible" mitgeliefert wurde, setzt dem stimmigen Gesamtkonzept natürlich nochmal ein Sahnehäubchen auf. Dass das Buch trotz der knapp 1000 Seiten und der gebundenen Ausgabe recht dünn ist, wird durch die recht kleine Schrift und das dünne Bibel-Seiten-Papier gewährleistet. Warum die englische Ausgabe trotzdem nur etwa die Hälfte des Umfangs aufweist, ist und bleibt mir ein Rätsel...


"Du kannst es. Wir stehen das zusammen durch."
Es durchstehen - zusammen. Dieses chaotische Leben. Diese chaotische Welt. Bryce schluchzte, aber dieses Mal nicht nur vor Schmerz."


Inhaltlich aufgeteilt ist die Geschichte in vier Teile "Die Senke", "Der Graben", "Der Canyon" und "Die Schlucht", sowie in 97 Kapitel inklusive eines kurzen Epilogs, die dieser langen und komplexen Story eine Struktur verschaffen. Zuerst erhalten wir einen kurzen Einblick in Bryce´ Leben bevor der allesverändernde Überfall auf ihre Wohnung, den wir leider schon durch den Klapptext gespoilert bekommen, alles durcheinanderwirbelt. Diese fast 120 Seiten starke Einleitung ist zugegebenermaßen sehr anstrengend zu lesen, da die Leser hier permanent durch etliche neuen Namen, Orte, Andeutungen, Erklärungen und Personen gefordert werden. Man muss kopftechnisch anwesend sein, mitdenken, fast schon Notizen machen, um mitzukommen, da sich dieser Einstieg in tonnenweisen scheinbar unwichtigen Details verliert. Später wird jedoch belohnt, wer genau gelesen hat. Denn wer zu Beginn noch dachte, Sarah J. Maas sei so begeistert von ihrem Setting gewesen, dass sie es mit dem Worldbuilding etwas übertrieben hat, wird im Laufe der Geschichte bald merken, dass alles Teil eines abgekarteten Verwirrspiels ist und all die kleinen versteckten Details am Ende ihr Comeback im Showdown erhalten.


"Uns hatte er gesagt. Eine Einheit. Ein Team. Ein Zwei-Personen-Rudel. Seine Schwingen bewegten sich leicht in der Brise, die vom Istros heraufwehte. "Wir werden den finden, der hinter dieser ganzen Sache steckt, Bryce. Das verspreche ich dir." Und aus irgendeinem Grund glaubte sie ihm."


Nach einem Zeitsprung von fast zwei Jahren bildet sich dann aus dem Anfangs-Wirr-Warr eine spritzige, spannende Buddy-Ermittlungs-Crime-Story heraus und die Geschichte wird nun aus verschiedenen Perspektiven an verschiedenen Orten erzählt. Neben der Protagonistin Bryce erzählen nun auch der gefürchtete Vollstrecker-Engel Hunt, der nur der "Umbra Mortis", der Todesschatten, genannt wird, und Bryce´ Bruder, der Fae-Prinz Ruhn. Die personale Erzählperspektive macht es möglich, viel vor dem Leser zu verbergen und doch einen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Figuren zu erhaschen. Denn trotz des sehr ereignisreichen Mittelteils, in dem das ungleiche Ermittler-Duo Bryce und Hunt durch fast alle Bezirke von Crescent City zieht, verschiedenen Spuren nachgeht und die ein oder andere unliebsame Begegnung mit einem Dämon hat, nehmen die Beziehung, die Gefühle und vor allem die Entwicklung der beiden Hauptprotagonistin einen großen und wichtigen Part ein. Im dritten Teil zieht Sarah J Maas das Erzähltempo dann nochmal ordentlich an. Die Geschehnisse ins Crescent City spitzen sich zu und auch Hunt und Bryce kommen sich unweigerlich näher, bevor im letzten Abschnitt in einem chaotischen, epischen Durcheinander die Welt gerettet werden muss.


"Warum sammelt sie uns überhaupt?", fragte die Koboldin leise. "Bin ich nicht auch eine Person?" Sie zeiget auf das Tattoo an ihrem Handgelenk. "Warum muss das sein?"


"Weil wir in einer Republik leben, die beschlossen hat, dass jede Bedrohung ihrer Ordnung bestraft werden muss, und zwar so drastisch, dass es andere davon abhält, sich ebenfalls aufzulehnen."
So viel zum inhaltlichen Aufbau, der erstmal solide und logisch wirkt. Das eigentliche Genie der Geschichte entfaltete sich im ausgeklügelten Verwirrspiel der Autorin: wie sie den Leser immer wieder auf falsche Fährten lockt und dann überrascht und ein komplett neues Bild zeichnet, ist wirklich genial! Hier spielt Maas geradezu mit falschen Annahmen und tänzelt auf einem schmalen Grat zwischen Verschwiegenheit, Geheimnissen, Lügen und Täuschungen. Würde ich die Geschichte mit meinem jetzigen Wissen nochmals lesen, würden mir viele subtile Andeutungen und wohl platzierte Ausführungen zu später wichtigen Themen auffallen, die ich angesichts der Komplexität der Handlung beim ersten Lesen komplett übersehen habe. So kommen viele Wendungen zwar sehr überraschend, sind aber nach kurzem Nachdenken immer schlüssig und nachzuvollziehen - was die wirkliche Kunst bei Plot-Twists ist.


"Ein Leben. Das waren Fotos von jemandem mit einem Leben, noch dazu mit einem erfüllten. Eine Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hatte, ein Zuhause zu haben und jemanden, dem es nicht egal war, ob man lebte oder starb, jemanden, der einem ein Lächeln ins Gesicht zauberte, wenn man nur den Raum betrat. So etwas hatte er noch nie zuvor erlebt. Mit niemandem."


Das gilt jedoch nicht nur für die Handlung, sondern auch für die Protagonisten. Gerade von Bryce hat man zuerst ein völlig falsches Bild, nämlich das eines verzogenen, macht- und respektlosen Partygirls, welches sie selbst vor der Welt noch zu kultivieren scheint und das sich erst im zweiten Drittel der Geschichte langsam aufzulösen beginnt. Dadurch wirkt die Halb-Fae zu Beginn erstmal etwas unsympathisch, was der spätere Eindruck ihrer starken, sturen und sarkastischen Persönlichkeit aber wieder wett macht. Auch der gefallene Engel Hunt (eigentlich Orion) Athalar, der als Auftragsmörder für den Gouverneur Micah arbeitet und deshalb als "Todesschatten" gefürchtet wird, entpuppt sich als anders als zu Beginn erwartet. Dieser "Ich bin ein egomaner Idiot, aber ihr werdet mich in 100 Seiten trotzdem lieben, weil ich dann meinen weichen Kern zeige"-Move wird ja in so vielen Geschichten gebracht, um vermeintliche Bad-Boy-Klischees zu umgehen, sodass er selbst schon wieder zum Klischee geworden ist. Wir kennen sie ja alle: dominante, starke, sexy Protagonisten (ob CEOs, Prinzen, Engel, Vampire oder Fae spielt dabei keine Rolle), mit großem Ego, insgeheim gebrochenen Herzen und starken Eifersuchtsproblemen. Auch Sarah J. Maas wurde in der Vergangenheit oft für ihre dominanten Alpha-Love-Interests kritisiert. Mit Hunt und Bryce findet sie jedoch einen Weg, genau dieses Stereotyp zu parodieren und offen anzusprechen, in dem sich Bryce über das "Alpha-Arschloch-Gehabe" der Männer in ihrem Umfeld ärgert. Dadurch kommt es nicht nur zu unfassbar lustigen Dialogen, sie problematisiert auch indirekt diese Art der Figurendarstellung, auf die wir LeserInnen immer wieder hereinfallen, auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Kleine Kostprobe gefällig?


"Ist es nicht furchtbar ermüdend, die ganze Zeit ein Alpha-Arschloch zu sein? Habt ihr Typen vielleicht eine Art Regelbuch dafür? Oder vielleicht geheime Selbsthilfegruppen?"
"Ein was?"
"Ein Alpha-Arschloch. Dominant-aggressiv." Sie deutet mit der Hand auf seinen nackten Oberkörper. "Du weißt schon: Männer wie du, die sich bei der kleinsten Provokation das Hemd vom Leim reißen. Die auf zwanzig verschiedene Arten einen Mord begehen könnten. Bei denen die Frauen sich überschlagen, um sie anzumachen. Und wenn ihr dann tatsächlich endlich eine vögelt, schaltet ihr total auf den Meine-Gefährtin-Modus: Ihr lasst keinen Mann auch nur in ihre Nähe, entscheidet für sie, was und wann sie zu essen hat, was sie tragen soll, wann sie sich mit ihren Freundinnen essen darf."
"Wovon zum Teufel redest du?"
"Eure Lieblingshobbys sind: vor euch hinbrüten, kämpfen und rumbrüllen. Ihr habt die Kunst perfektioniert, auf dreißig verschiedene Arten zu fauchen und zu knurren. Ihr habt eine Clique scharf aussehender Freunde um euch herum. Und sobald einer davon eine Frau zu seiner Gefährtin macht, fallen auch die anderen um wie Dominosteine. Und die Götter mögen euch beistehen, wenn ihr alle den ersten Nachwuchs bekommt..."


Neben der spannenden Machart mit den vielen unvorhergesehenen Wendungen und Entwicklungen sowie den dynamischen Protagonisten lebt die Geschichte auch von den bekannten Stärken der Autorin. Die erste: Worldbuilding. Manche Fantasy-Welten werden einmal aufgebaut und dann spielt sich die Handlung in diesem statischen Bühnenbild ab, doch nicht bei Sarah J. Maas: Ständig verändert sich der Fokus, der Blickwinkel, der Handlungsort der Geschichte, es werden neue Dinge aufgenommen, bestehende ändern sich - eine stetige Entwicklung, die die Geschichte so perfekt und schlüssig erweitert, dass aus dem roten Fanden, ein rotes Band wird. Das ist eine Fähigkeit, für die ich Sarah J. Maas immer bewundern werde: ihre zusammenhängende Darstellung der Welt, die immer komplexer, verschachtelter und geheimnisvoller wird, mit jedem Charakter und Handlungsstrang, der dazukommt. Hier kreiert sie eine spritzige Mischung aus Dystopie, Krimi und Fantasy-Epos und erzählt von einer modernen Welt, die von einer eigentlich unmöglichen Kombination an Fantasy-Wesen bevölkert wird. Denn statt sich für eine Spezies zu entscheiden, mischt sie hier Engel, Fae, Meereswesen, Hexen, Kobolde, Gestaltwandler, Chimären, Sensenmänner, Vampire, Werwölfe, Geister und Co - fehlen nur noch Feen, Zwerge und Riesen und dann hätte sie alles abgedeckt, was das Fantasy-Genre in den letzten Jahrhunderten erfunden hat. Besonders erstaunlich ist, dass diese verrückte Fantasy-Steampunk-Kombination tatsächlich funktioniert und sie nie das Wesentliche aus den Augen verliert oder die Story überlädt. Sie pickt sich einzelne interessante Aspekte gekonnt heraus, welche dann weitergesponnen und vernetzt werden, bis ein umwerfendes, vielseitiges Gesamtergebnis entsteht!


"Bisher war mir das nicht klar", murmelte sie. "Aber du und ich ... wir sind Spiegel." (...)
"Ist das etwas Schlechtes?", fragte er.
Ein mattes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. "Nein. Nein, es ist nichts Schlechtes."
"Du hast kein Problem damit, dass der Umbra Mortis dein emotionaler Zwilling ist?"
Doch ihre Miene wurde wieder ernst. "So nennt man dich zwar, aber das bist du nicht."
"Und wer bin ich?"
"Eine Nervensäge." Ihr Lächeln war strahlender als die untergehende Sonne über dem Fluss. Er lachte, aber sie fügte hinzu: "Du bist mein Freund."


Hier wären wir dann bei der zweiten bekannten Stärke der Autorin angelangt: ihrem außergewöhnlichen Schreibstil. Auch wenn sie hier durchaus modernen schreibt, als in ihren bisherigen Fantasy-Reihen und ich mich erst an die derbe Ausdrucksweise mit den vielen Flüchen und Beleidigungen gewöhnen musste, kann auch der neue Erzählton nichts an ihrem unfassbaren Talent ändern. Wie für all ihre Bücher gibt es ein Wort, das ihr erstaunliches Talent, Worte in Sätzen so zu platzieren, dass sie der Geschichte alleine durch den Schreibstil ein imposantes Auftreten verleihen, super beschreibt: EPISCH. Durch ihre teils sehr außergewöhnliche Wahl der Worte und ihre intensiven Szenenbeschreibungen, fühlt man sich oft, als würde man einem Film zusehen, der vor den eigenen Augen abläuft - Ein wunderbarer Film voller Action, Gefühle und Hintergrund und mit genialen Schauspielern natürlich


"Ist der Engel da?", fragte Juniper verschmitzt.
"Er ist auf ein Bier mit seinen Killer-Kumpels."
"Sie heißen Triarier, Bryce."


Kurz bevor ich zum Ende komme (ja ich weiß, diese Rezension wird lang, aber ich habe auch viel zu sagen😊), muss ich meine Begeisterung noch mal relativieren, bevor sie zu einseitig wird. Ja, die Geschichte ist definitiv ein Jahreshighlight, konnte mich aber alles in allem nicht ganz so überzeugen wie Maas´ andere beiden Reihen (wobei auch deren Auftaktbände noch Verbesserungspotential hatten). Dafür war der Anfang wie oben schon erläutert zu lasch und die Liebesgeschichte zu sexualisiert. Zwar mochte ich die Entwicklung und die Annäherung von Bryce und Hunt sehr, der Sprung von körperlicher Anziehungskraft zu großer Liebe ging mir aber ein bisschen zu flott und außerdem im allgemeinen Handlungsgeschehen unter. Das Ende entschädigt dann jedoch wieder für diese zwei kleinen Mängel. Hier reiht sich eine 180-Grad-Wendung an die nächste und wir bekommen nicht ein, sondern gleich zwei große Showdowns epischen Ausmaßes vorgesetzt. Was hier passiert habe ich sowas von nicht kommen sehen. Trotz dass ich tausend Theorien während der Ermittlungen entwickelt habe, tappte ich komplett im Dunkeln. Und alles, was ich ersinnen konnte, ist lange nicht so spektakulär und durchdacht wie das, was uns Maas als Erklärung vorsetzt.


"Hunt hielt nur Bryce´ Blick. Ich sehe dich, Quinlan, gab er ihr stillschweigend zu verstehen. Und mir gefällt alles, was ich sehe.
Gleichfalls, schien ihr Lächeln anzudeuten."


Ich weiß nicht, wann mich das letzte Mal ein Buch so unter Strom gesetzt hat. Emotionen sind die eine Sache - Spannung und krasse Dramatik die andere. Die letzten Seiten waren so außergewöhnlich mitreißend, überraschend, spannend, actionreich, richtungsändernd und eindrucksvoll, sodass ich es wahrscheinlich nie vergessen werde. Alleine für dieses Finale sollte dieser Reihenauftakt von allen Fantasy-Liebhabern der Welt gelesen werden! Eine Wendung jagt die nächste, man hat eigentlich durchgängig Gänsehaut, Tränenausbrüche und unkontrollierte Zuckungen, sodass ich bestimmt die Gehirnströme einer Epileptikerin hatte, als die letzten Seiten durch mein Hirn jagten. An einigen Stellen konnte ich auch tatsächlich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Spätestens ab dort waren alle objektiven Kritikpunkte vergessen und ich konnte dem actionreichen, dramatischen und unglaublich tragischen Schluss nur gebannt folgen. Das wirkliche Ende ist dann süß, abgeschlossen aber mit genügend offenen Stellen für eine Fortsetzung! Ich bin der Autorin so dankbar, dass sie nicht auf die Idee gekommen ist, ihre Geschichte zu einem früheren Punkt zu unterbrechen und uns mit einem heftigen Cliffhanger zurückzulassen (da gab es einige Stellen, die sich brutal aber bestens dafür angeboten hätten). Nach so einem Cut ein ganzes Jahr (oder sogar länger - Titel und Veröffentlichungstermin von Band 2 sind noch unbekannt) auf die Fortsetzung zu warten hätte ich wohl nicht verwunden...


"Ich hab Angst", flüsterte sie.
Erneut nahm Danika ihre Hand. "Genau darum geht es doch, Bryce. Darum geht es im Leben: zu leben, zu lieben, im Wissen, dass morgen schon alles vorbei sein kann. Dadurch wird jeder Moment so viel kostbarer."




Fazit:

"Crescent City" ist komplex, brutal, schonungslos, herzbrechend, wunderschön, magisch, liebevoll, bildgewaltig, detailreich und wieder einmal einfach nur EPISCH! Zwar braucht man einen langen Atem, um in die Geschichte einzusteigen, die gutdurchdachte Verwirrungstaktik der Autorin, die in einem spektakulären und wendungsreichen Showdown mündet, ganz zu schweigen von den dynamischen Protagonisten und den bekannten Stärken der Autorin wie Schreibstil und Worldbuilding, entschädigen aber großzügig für kleinere Mängel.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Genau wie erwartet!

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Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von ...

Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.
Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.
Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte …

Hier ist er nun, der Auftakt zu Sarah J. Maas neuer Reihe! Die Aufmachung des Buches ist schon einmal kaum zu überbieten. Das Orginalcover wurde nahezu genau übernommen. Einzig der Titel und die Farbe des Mondes unterscheiden sich. Es ist ein wirklich tolles Cover auf dem man immer wieder etwas Neues entdecken kann. Mir gefällt die Darstellung der Frau sehr gut, vor allem nachdem ich das Buch gelesen habe. Ein wirkliches Highlight ist natürlich der Buchschnitt der 1. Auflage. Er zeigt ebenfalls das Cover und sieht richtig spektakulär aus!

Bisher habe ich von Sarah J. Maas eine ihrer anderen Reihen gelesen und geliebt, die andere jedoch schon bei der Hälfte des ersten Buches abgebrochen. Jedoch hatte ich auch beim ersten Teil der gelesenen Reihe lange meine Schwierigkeiten, mindestens das halbe Buch über. Also habe ich mich schon einmal darauf eingestellt dass der Anfang schwierig wird und ich mich durch beißen muss. Genau so war es dann auch. Man wird regelrecht in die Geschichte hinein geworfen. Wird mit vielen Figuren, den verschiedensten Wesen und einer neuen Welt mit einer umfangreichen Stadt konfrontiert und muss sich erst einmal zurecht finden. Das braucht seine Zeit und die sowieso schon klein bedruckten Seiten scheinen nicht vergehen zu wollen. Doch nach circa 250 Seiten hat mich die Geschichte völlig gepackt und ich war komplett in ihr versunken.

Es ist unglaublich wie facettenreich Crescent City ist! Gefühlt hat Sarah J. Maas alle phantastischen Wesen die es gibt untergebracht. Immer wieder wird man von etwas Neuem überrascht. Das war super!
Der ganze Handlungsverlauf war genial. Der Anfang dient eindeutig als Einführung und braucht Zeit, doch dann steigert sich das Tempo immer mehr so dass ich irgendwann völlig fassungslos vor dem Buch saß, es nicht mehr aus der Hand legen konnte und selbst total unter Strom stand! Denn zum Schluss hin wird es wirklich heftig! Die letzten rund 150 Seiten haben es so dermaßen in sich. Ich war fassungslos, mordlustig, unsagbar traurig, energiegeladen und aufgeregt, habe gebangt, gelitten und gehofft. Es gab so viele Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen. Ich liebe es wenn eine Geschichte so mit mir spielt. Das Ende war genau richtig. Ohne fiesen Cliffhanger, aber mit genug Potenzial für den nächsten Teil den ich voller Vorfreude erwarte!

Sehr gelungen sind auch die Entwicklungen der Figuren. Grade Bryce ist am Anfang nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, ebenso wie Danika die mir nicht immer sympathisch war. Doch im Verlauf der Geschichte erfährt man immer mehr über die beiden, ihre Freundschaft und Beweggründe, so dass mir vor allem Bryce richtig ans Herz gewachsen ist. Hunt dagegen fand ich von Anfang an wirklich super. Besonders toll sind die Nebenfiguren von denen es ja einige gibt. Letztendlich verbinde ich mit den meisten verschiedene Emotionen und das ist toll, denn genau davon lebt ein Buch! Liebe, Hass, Abscheu, Mitleid und Neugier sind nur ein paar davon.

Dieses Buch hat mir wirklich viel abverlangt und mich letztendlich restlos überzeugt! Definitiv ein Highlight und nichts für schwache Nerven, denn es geht stellenweise echt brutal und blutig zu. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter und kann nur sagen: haltet durch, es wird euch wirklich vom Hocker reißen! Deshalb vergebe ich, trotz des schweren Anfangs, 4 1/2 Sterne mit Tendenz zu 5!

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Super Buch - auch wenn es etwas braucht

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Auf dieses Buch habe ich wirklich ewig gewartet, zuerst auf den Titel, dann aufs Erscheinungsdatum und letzten Endes auch auf die Buchlieferung…aber dann hatte ich es endlich in der Hand und war so begeistert ...

Auf dieses Buch habe ich wirklich ewig gewartet, zuerst auf den Titel, dann aufs Erscheinungsdatum und letzten Endes auch auf die Buchlieferung…aber dann hatte ich es endlich in der Hand und war so begeistert von dem Cover, der Karte und der coolen Illustration auf der Innenseite. Natürlich musste ich auch gleich loslesen und habe es in zwei Tagen verschlungen.

Handlung
Bryce, eine Halbfae ohne nennenswertes magisches Talent, findet sich in der, von Übernatürlichen dominierten Welt, gut zurecht. Sie hat ihre beste Freundin – die Wolfwandlerin Danika – einen guten Job und so gut wie einen festen Freund.
Bis sie eines Abends über die zerfetzten Überreste von Danika und deren Pack stolpert.
Von da an stürzt sie sich in die Arbeit für eine moralisch-bedenkliche Hexe und kapselt sich ab – zumindest bis das Morden erneut beginnt, und das, obwohl der Mörder doch gefasst wurde.

Nun wird es plötzlich zu Bs Aufgabe den Mörder aufzuspüren, unter Aufsicht und mit Hilfe von Hunt, dem Engel der als „Schatten des Todes“ bekannt und gefürchtet ist.


Meinung
Kurz vornweg möchte ich sagen, dass ich versucht habe möglichst Spoilerfrei zu schreiben...das ist mir glaube ich einigermaßen gelungen, vielleicht mit Ausnahme einiger Infos die bestimmte Charaktere betrifft.

Nachdem ich dieses Buch auf Englisch gelesen habe, muss ich zuerst natürlich den Schreibstil loben, der wieder sehr angenehm zu lesen ist, was gut ist, denn die vielen unterschiedlichen Übernatürlichen-Wesen mit ihren Namen und Bezeichnungen, machen das ganze kompliziert genug.
Man braucht wohl eine Weile, um sich in dem Machtgefüge dieser Welt zurecht zu finden, aber sobald das geschafft ist, fliegt man nur so durch die Geschichte.

Bei der Handlung geht es auf und ab. Gleich am Anfang war ich zu Tränen gerührt, als Bryce die wichtigsten Personen in ihrem Leben verloren hat, und das, obwohl man Danika und ihr Pack ja nur für wenige Seiten kannte…dann geht es relativ ruhig weiter: die Suche nach dem Mörder sowie dem verschwundenen Fae-Artefakt entpuppt sich als schwierig. Immer wenn die drei glauben der Lösung einen Schritt näher zu kommen, gibt es einen Rückschlag und sie stehen wieder bei Null. Das geht so weiter, bis etwa 150 Seiten vor dem Schluss, denn da geht es dann richtig los. Die Dramatik steigt ins unermessliche, ich habe mehr als einmal Tränen wegblinzeln müssen, denn die Offenbarungen, die Täuschungen enthüllen sich nacheinander und es kommt zum alles entscheidenden Kampf.

Und hier muss ich sagen, dass ich das Buch zwar die ganze Zeit mochte, aber erst der große (etwas Ungewöhnliche) Schlussakt, mich so richtig, richtig begeistern konnte und das Buch somit besonders gemacht hat.

Kurz habe ich daher überlegt, ob mich die Längen dazwischen gestört haben, aber tatsächlich habe ich es (letzten Endes) genossen. Denn obwohl die Suche nicht vorangegangen ist und man dadurch das Gefühl hatte, dass die Geschichte „steht“, haben sich doch die Beziehungen zwischen den Charakteren konstant weiterentwickelt. Es war toll mitzuerleben wie sich zwischen Bryce und Hunt langsam eine Beziehung entwickelt hat, und das, obwohl beide nicht gerade offen waren, traumatisiert von ihren jeweiligen Erfahrungen.
Interessant waren auch Bryce und Ruhn, die sich einander ständig angenähert haben, bevor B sich wieder abgewendet hat. Sie hatte ihre Gründe dafür, die ich komplett verstanden habe und trotzdem habe ich jedes Mal mit dem armen, hoffnungsvollen Ruhn mitgelitten.
Und dann, zu guter Letzt, war da noch die Beziehung zwischen B und Danika. Denn selbst als Tote hat sie sehr viel Einfluss auf diese Geschichte.

Diesen Einfluss verdankt Danika den Geheimnissen und den Lügen, die nach und nach aufgedeckt werden und die ich so, nie vermutet hätte. Als Leser wird man in die Irre geführt, zweifelt an allen Charakteren, selbst an den Toten und ist dann überrascht, bei der großen Enthüllung am Ende.

Neben der Handlung, waren auch die Charaktere super, wobei ich Bryce und Hunt, nicht so ganz mein Fall sind. Insbesondere Hunt hat mich überrascht, denn obwohl er ein hervorragender Killer ist, will er das nicht. Er ist so nett, was mich ehrlich irritiert hat…andererseits, ist er damit genau was B braucht. Und man darf nicht vergessen: er kann auch ganz anders, wenn es darum geht seine Vergangenheit zu rächen und B zu beschützen.
Wen ich dagegen absolut geliebt habe, waren Ruhn und Fury, sowie den (nur auf wenig Seiten vorkommenden) Prinzen der Hölle. Wobei ich wirklich hoffe, von den beiden letzteren im nächsten Band noch mehr zu sehen, denn Ruhn hatte einige Kapitel aus seiner Sicht, was mich immer sehr gefreut hat.

Auch erwähnen möchte ich die super ausgearbeitete, magische Welt. Zwar hat Maas keine eigene Sprache geschaffen – nein, da musste Latein herhalten – aber die verschiedenen Wesen, sowie die Macht- / Rangordnungen sind super, auch wenn man (wie am Anfang schon erwähnt) sich mit den Begriffen erst mal zurechtfinden muss. Ich finde es toll, wie viel Details in der Stadt stecken, mit den verschiedenen Stadtteilen, deren Regenten und den Torbögen, die viel mehr sind als einfache Durchgänge.


Fazit
Wenn man gerne mitdenkt und mitfiebert, ist dieses Buch – sowie auch Throne of Glass – ideal. Bei einigen Vermutungen wird man vielleicht richtigliegen, doch bei vielen wird man auf die Täuschungen reinfallen und diese Irreführung auch noch genießen.
Sarah J. Maas, Königin der Plot-Twists, hat es wieder geschafft, mich zu begeistern (auch wenn es diesmal etwas gebraucht hat)!

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Ein spannender Auftakt!

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Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?

Ich bin ewig um dieses Buch herumgeschlichen. Als ich den zweiten Teil mit Farbschnitt ergattern konnte, habe ich mir den ersten Teil dann ohne Farbschnitt ...

Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?

Ich bin ewig um dieses Buch herumgeschlichen. Als ich den zweiten Teil mit Farbschnitt ergattern konnte, habe ich mir den ersten Teil dann ohne Farbschnitt nachgekauft. Zu meiner Schande muss ich also gestehen, dass es eine Mischung aus Hype und Coverkauf war.


Um was geht es?

Bryce (Halb Fae) ist mit Danika (Wolf) befreundet. Sie waren an derselben Uni und haben in einer WG gelebt. Sie gehen zusammen feiern, was das Zeug hält und wollen in wenigen Jahren den gemeinsamen Sprung in die Unsterblichkeit wagen... bis Danika und ihr Wolfsrudel auf brutalste Weise ermordet wurden.

Bryce ist auf Rache aus, da sie Danika und das Rudel vom ganzen Herzen liebte. An ihrer Seite für die Ermittlungen ist Hunt, ein gefallener und versklavter Engel. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und machen sich gegenseitig das Leben schwer, bis irgendwann der Zeitpunkt kommt, dass sie sich näher kennenlernen und merken, dass doch Raum für schöne Gefühle ist.

Allerdings stellen sie auch im Laufe der Ermittlungen fest, dass nicht nur der Mord von Danika und ihrem Rudel Thema ist, sondern noch mehr schreckliche Dinge im Hintergrund laufen...


Meine Meinung

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich das Buch beenden konnte. Der Anfang hat sich meiner Meinung nach ziemlich gezogen und es wurde sehr viel zum Worldbuilding und den Charakteren und deren Beziehung zueinander erklärt, bevor die Handlung an Schwung aufnehmen konnte. Von den 922 Seiten waren für mich erst die letzten 200 wirklich spannend gewesen.

Die Geschichte wird aus der 3. Person-Perspektive erzählt, wo verschiedene Schwerpunkte gelegt werden: Mal wird erzählt, was bei Bryce passiert, dann wechselt es mal zu Hunt oder anderen Nebencharakteren. Eigentlich mag ich die Ich-Perspektive lieber, aber in diesem Fall fand ich die Erzählweise genau richtig, da es einige Hanlungsstränge gab, wo man nur verwirrt wäre, wenn alls aus der Ich-Perspektive erzählt worden wäre.

Am Anfang war ich etwas erschlagen von den verschiedenen Völkern, Ländern, Beziehungen, Rängen etc. Manches musste ich nochmals nachlesen oder mir die eine oder andere Notiz zu machen, da die Welt sehr komplex ist (im Gegensatz zu "Das Reich der Sieben Höfe). Irgendwann war ich jedoch drin gewesen und konnte mich in diese Welt fallen lassen.

Am Anfang wusste ich noch nicht, was ich von Bryce halten soll. Aber ich habe sie in mein Herz geschlossen und sie macht eine erstaunliche Charakterentwicklung durch. Auch der geheimnisvolle und mürrische Hunt hat Sympathiepunkte bei mir gesammelt.

Alles in allem ein komplexer Fantasy-Trilogie-Auftakt, den man nicht einfach mal zwischendurch weglesen kann. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, brauch jedoch zuerst mal eine Pause.


Lieblingszitat

"Du siehst, wie ich bin, und du läufst nicht weg davon."

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Spannende Einführung in eine neue Fantasy Reihe – interessanter Kriminalfall & große Prise Liebe

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Crescent City ist eine neue Fantasy Reihe von Sarah J. Maas. Das erste Buch der Reihe trägt den Titel „wenn das Dunkel erwacht“. Das Buch ist am 18.09.2022 im dtv Verlag erschienen. Es umfasst 922 Seiten ...

Crescent City ist eine neue Fantasy Reihe von Sarah J. Maas. Das erste Buch der Reihe trägt den Titel „wenn das Dunkel erwacht“. Das Buch ist am 18.09.2022 im dtv Verlag erschienen. Es umfasst 922 Seiten und ist in der dritten Person Singular geschrieben.

Hauptsächlich ist das Buch aus der Sicht von Bryce Quinlan und Hunt Athalar geschrieben. Anfangs hatte ich so meine Probleme mit Bryce, welche es als Halb-Fae nicht sonderlich leicht hat. Vor allem in den ersten Kapiteln, bis ihre beste Freundin Danika ums Leben kam, habe ich sie absolut nicht leiden können. Ich habe mir immer wieder überlegt das Buch aufzuhören, aber sie entwickelt sich weiter und ich mochte sie im Laufe des Buches einigermaßen. Den Engel Hunt Athalar, welcher durch eine Rebellion nun ein Sklave des Erzengel Micah ist, habe ich vom ersten Augenblick an sehr gemocht. Die Geschichte beginnt damit, dass Danika, Bryce beste Freundin, zusammen mit ihrem Rudel getötet wird und spielt dann zwei Jahre später. Bryce soll zusammen mit Hunt herausfinden, was damals wirklich geschah und wer Danika wie auch das Rudel umgebracht hat. Denn es gibt neue Tote, welche den Toten von damals ähneln.

Den Plot fand ich sehr interessant und auch wie ich durch die Suche nach dem Mörder mehrere Stadtteile der Stadt und verschiedene Gruppierungen in dieser kennenlernen konnte. Manche mochte ich vom ersten Augenblick, manche eher nicht. Der Autorin ist eine gute Mischung aus guten und bösen Charakteren gelogen. Doch wie der Epilog zeigt, ist es nicht so einfach in gut und böse aufzuteilen. Ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und vor allem Hunt wie auch Bryce haben meiner Meinung nach logisch gehandelt, zumindest konnte ich ihre Beweggründe gut nachvollziehen. Es gibt jedoch einige Nebencharaktere, welche mir noch lieber als Bryce sind. Denn so ganz bin ich mit ihr nie warm geworden. Ich mag sie, aber mehr auch nicht.

Die Fantasy fand ich fantastisch. Die verschiedenen Gruppen wie zum Beispiel Fae und Werwölfe kennt man aus anderen Büchern. Dass jedoch die Erzengel böse sind und ganz oben stehen, finde ich eine sehr interessante Idee. Genau wie die verschiedenen Gaben und wo sich die verschiedenen Gruppen einordnen lassen. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band und wie sich das alles weiter entwickelt.

Das Buch ist ein spannender Kriminalfall im Fantasy Genre, aber anders als man sich einen Krimi vorstellt. Denn Bryce passt da nicht rein und Hunt, welcher als Todesengel eher ein Attentäter ist, auch nicht so sehr. Es gibt eine große Prise Liebe und einige interessante Geschichten, wo ich schon gespannt bin wie sich das weiter entwickelt. In erster Linie war es jedoch eine sehr spannende und interessante Einführung in ein neue Fantasyreihe, welche ich gern weiterempfehle. Und das, obwohl ich wegen Bryce dem Buch einen Stern abziehen muss, weil sie mich am Anfang so sehr genervt hat. Was mir jedoch gefallen hat, war der angenehme Schreibstil, welcher sich flüssig lesen ließ und dass die verschiedenen Orte wie auch besonderen Bewohner der Stadt sehr gut, aber nicht zu detailliert beschrieben wurden, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.

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