Interessant und gut recherchiert
„Verlangen brauchte keine Anstrengung irgendeiner Art. Um Verlangen bemühte man sich nicht. Im Gegenteil, es erwachte von ganz allein, ob gebeten oder nicht.“
Lennas Schwester wurde ermordet und mithilfe ...
„Verlangen brauchte keine Anstrengung irgendeiner Art. Um Verlangen bemühte man sich nicht. Im Gegenteil, es erwachte von ganz allein, ob gebeten oder nicht.“
Lennas Schwester wurde ermordet und mithilfe von Vaudeline D‘Allaire möchte sie herausfinden, was passiert ist. Vaudeline ist ein bekanntes Medium und nimmt bei Séancen Kontakt mit den Opfern auf, um den Mördern auf die Spur zu kommen. Zusammen mit Lenna wird Miss D‘Allaire nach London gebeten um eine wichtige Séance zu halten und somit einen weiteren Mord aufzuklären. Doch während dem Aufenthalt decken die zwei Frauen einige Unstimmigkeiten auf und geraten dabei selbst in Lebensgefahr.
Das Thema Séancen begeistert mich schon länger, jedoch wurde ich immer wieder belächelt wenn ich darüber gesprochen habe. So in etwa hat sich wohl auch Evie, Lennas Schwester gefühlt. Denn Lenna hat auch zuerst nicht an Geister geglaubt und was alles bei einer Séance passiert. Ich finde es klasse, dass sich Lenna bald überzeugen ließ und vorher ganz ehrlich ihre Zweifel ausgesprochen hat. Lenna übernimmt für mich anfangs eine eher neutrale Position in der Geschichte und mir hat es sehr gefallen, wie sie nach und nach immer aktiver wurde.
Vaudeline D‘Allaire ist für mich ein interessanter Charakter. Sie und Lenna handeln sehr mutig in einer Welt in der Frauen eigentlich nichts zu sagen haben und in den berühmten Societys nicht aufgenommen werden.
Mr Morley der Vize-Präsident der „Séance Society“ in London war mir anfangs recht sympathisch wird aber im Lauf der Geschichte schon fast eklig. Er hat Vaudeline gebeten nach London zu kommen.
Grundsätzlich finde ich, dass die Ausarbeitung und Beschreibung der Protagonisten noch detaillierter sein könnte.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Durch französische und lateinische Worte wird der Lesefluss für mich jedoch gestört, aber es muss ja sein.
Anfänglich fand ich die Handlung etwas langweilig, was gegen Höhepunkt immer spannender wurde. Zwischendurch empfand ich es auch so, dass der Hauptpunkt der Geschichte nicht erfüllt wurde. Ich hätte gedacht, dass der Mord an Evie mehr im Vordergrund stehen sollte. Durch den Plot-Twist im hinteren Drittel der Geschichte wird dies jedoch gut aufgeklärt, was mir wiederum sehr gut gefallen hat.
Leider hat mich die Liebesgeschichte zwischen Lenna und Vaudeline eher gestört.
Die Geschichte war spannend und sehr interessant. Ich finde auch, dass die Autorin gut zu den Themen recherchiert hat und ihre eigenen Punkte gut mit einbezogen hat.
Meiner Meinung nach hat die Geschichte leider auch ein paar Schwächen, daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen. Ich freue mich dennoch schon sehr auf den Debüt-Roman von Sarah Penner, der leider schon viel zu lange auf dem SuB liegt.
Vielen Dank an vorablesen.de und dem HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.