Ein Buch, das ich definitiv nicht mehr so schnell vergessen werde.
"Ich sehe mehr als deine Narben. (...) Ich sehe dich."
Inhalt:
Seit dem Brand, bei dem ihr Vater ums Leben gekommen ist, trägt Stella Jones Narben – körperliche und seelische. Berührungen anderer Menschen ...
"Ich sehe mehr als deine Narben. (...) Ich sehe dich."
Inhalt:
Seit dem Brand, bei dem ihr Vater ums Leben gekommen ist, trägt Stella Jones Narben – körperliche und seelische. Berührungen anderer Menschen kann sie nicht ertragen, nur bei ihrer Arbeit in einem Hundeshelter kann sie ganz sie selbst sein. Als ihre Pflegemutter stirbt, kehrt Stella zurück in ihre Heimatstadt Blossom Lake. Sie kommt in der WG ihres großen Bruders unter, ohne zu ahnen, wer dessen neuer Mitbewohner ist: Austin, dem sie vor Jahren das Leben gerettet und der sich nun zu einem egoistischen Playboy entwickelt hat.
Doch hinter der kühlen Fassade steckt ein anderer Austin: einfühlsam, liebevoll, leidenschaftlich. Geduldig hilft er Stella, die Schatten der Vergangenheit zu bekämpfen, und entfacht ein Feuer in ihr, das sie lange unterdrückt hat. Doch ist Stella bereit für so viel Nähe? Oder wird sie sich neue Brandnarben zuziehen?
Meinung:
Sarah Stankewitz hat mit diesem Roman eine traurig schöne Geschichte, voller Herzschmerz, Liebe, Verzeihung und Selbstliebe geschrieben! Ein Buch, das ich definitiv nicht mehr so schnell vergessen werde.
Allein optisch gefällt mir der Roman dabei sehr gut. Ich mag die Farben, die vielen kleinen Details und die Darstellung des Feuers, das natürlich auch für die Handlung eine wesentliche Rolle spielt.
Abgerundet wird das Cover durch den hübschen Farbschnitt und die tolle Innengestaltung, die das Lesen auch noch einmal ganz besonders gemacht hat.
Darüber hinaus schreibt Sarah Stankewitz für mich wahnsinnig emotional, authentisch und realistisch. Ich liebe ihre Art, Figuren zum Leben zu erwecken und sie auf eine gefühlvolle Art und Weise zu zeichnen. Wobei sie eben dennoch auch Ecken und Kanten, Probleme genauso wie zerrissene Gefühle haben.
Vor allem konnte ich durch die wechselneden Sichtweisen mich direkt in beide Protagonisten und ihre Handlungsweisen sowie Gedanken hineinversetzen. Während der Kapitel gab es jedoch auch kurze Flashbacks in die Vergangenheit der beiden Protagonisten hinsichtlich einzelner Szenen, was ich sehr gelungen fand.
Stella war dabei eine sehr vorsichtige Protagonistin, die sich schwer anderen Menschen gegenüber öffnete und eher zurückhaltend wirkte. Dennoch hat das natürlich seinen Grund und ich verstand vollkommen, warum sie sich gewissermaßen versteckte und auch nicht nach Blossom Lake zurückkehren wollte.
Ihre Wut, die Hänseleien, all das wirkte so real und hat mir dabei Stück für Stück mehr das Herz gebrochen. Einfach auch, weil die Geschwister ihren Vater verloren haben. Umso stärker ist jedoch auch ihr eigener Zusammenhalt, der sofort spürbar war.
Vor allem die Aufarbeitung dieses Themas fand ich super besonders und total authentisch mit Höhen und eben auch Tiefen, wie es im echten Leben natürlich auch hin und wieder der Fall ist.
Gleichzeitig habe ich Stella änlich wie Austin dafür bewundert, dass sie das macht, was sie liebt. Zwar verdient sie eigentlich nichts und macht all das nur aus reiner Freude. Aber umso mehr habe ich als Leserin gespürt, wie sehr die Tiere sie auch geheilt haben. Denn Stella arbeitet in einem Hundeshelter, was weder leicht noch einfach ist. Dennoch geht sie voll darin auf.
Die besondere Bindung zu Hero fand ich dabei umso herzerwärmender, weil die beiden sich einfach gefunden haben. Aber auch Stellas Chef war mehr als unterhaltsam mit seiner dennoch schweigenden Art und dem Hang, gut und gerne immer nur Erbseneintopf zu essen.
Und dann war da Austin, der eine eigene Fassade aufgebaut hat, versucht sein Leben zu kompensieren und sich dennoch fragt, was in dieser einen Nacht passiert ist. Mit der Zeit zeigt sich entsprechend auch, wie das Leben der beiden umwoben ist, während sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen ihnen entwickelt. Diese war weder zu schnell noch zu langsam. Ich würde eher sagen, sie war für die beiden nahezu perfekt.
Ich konnte dabei beide Seiten sehr gut verstehen, fand es jedoch umso schöner, dass sich Austin aus den Fängen seiner toxischen Familie befreien kann und so entsprechend auch seinen eigenen Weg geht.
Die Handlung selbst spielt vorwiegend in Blossom Lake, einer wundervollen Kleinstadt, die mein Herz sofort im Sturm erobert hat. Genauso wie das Café und eben auch die Nebenprotagonisten, die Hunde und die Bewohner insgesamt.
Ich muss sagen, ich habe jede einzelne Seite geliebt und kann euch das Buch entsprechend auch nur ans Herz legen. Der Titel ist für mich ein totales Jahreshighlight und ich muss Band zwei und drei unbedingt lesen, sobald sie erschienen sind. Denn bereits das Ende von diesem Teil ließ mich ein wenig sprachlos zurück und wirft dabei natürlich auch noch die eine oder andere Frage auf.