Liebeserklärung an die Freundschaft
Die Geschichte um Ulysses und Evelyn beginnt im 2. Weltkrieg in Italien. Ulysses ist ein britischer Soldat, stationiert in Italien. Evelyn ist eine britische Kunstprofessorin, die ihre geliebten Gemälde ...
Die Geschichte um Ulysses und Evelyn beginnt im 2. Weltkrieg in Italien. Ulysses ist ein britischer Soldat, stationiert in Italien. Evelyn ist eine britische Kunstprofessorin, die ihre geliebten Gemälde vor den Bomben des Krieges bewahren will. Es ist eine schicksalhafte Begegnung, die noch lange nachwirken soll.
Dieses Buch ist die Geschichte von Ulysses, der nach dem Krieg erst nach London zu seiner großen Liebe Peg und ihrer Tochter Alys zurückkehrt, zu seinen Freunden Cress, Col, Pete und Ginny und dem sprechenden Papagei Claude. Seine Freunde, dich auch seine Familie sind.
Als Ulysses überraschend erbt, macht er sich mit Cress, Alys und Claude auf die Reise nach Florenz, um ein neues Leben zu beginnen.
Es ist die Geschichte von Evelyn und ihrer Freundschaft mit Dottie, die sie durch die Jahrzehnte trägt und die immer Fels in der Brandung für sie ist, wie schwer die Schicksalsschläge um sie herum auch sind.
Außerdem ist das Buch eine Liebeserklärung an Italien im Allgemeinen und Florenz im Speziellen. Der wunderschöne Schreibstil lässt einen selbst du die Straßen und Gassen Florenz streifen, den Duft von leckerer Pasta und frischem Espresso riechen. Die Stimmung während und nach dem Krieg, dieses „Dolce Vita“, die Gefühle durch die die Protagonisten miteinander verbunden sind, waren für mich immer authentisch und greifbar.
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Mich hat dieses Buch mit seinem unaufgeregten Schreibstil, den tollen Charakteren und der Liebe zum Detail abholen können. Mein Herz habe ich allerdings verloren an Claude, den Papagei. Er ist einfach der Knaller mit den Sprüchen, die er immer wieder raushaut, was das Buch nochmal zusätzlich auflockert.
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Frauen allesamt als starke Persönlichkeiten dargestellt werden, die ihre Schicksalsschläge erleben, sich jedoch zu keiner Zeit davon unterkriegen lassen.
„ >Wieso haben Sie das Bedürfnis, Hosen zu tragen, Miss Everly?<, fragte Mr. Lugg. >Weil ich das Bedürfnis habe, entschlossenen Schrittes voranzuschreiten, Mr. Lugg. Zu gehen, wie ein Mann gehen würde. Mit all den Vorteilen. Ich muss dabei nicht Frau sein, denn ich wünsche mir, die männlichen Blicke abzuwehren und mich so problemlos wie ein Mann durch die Stadt zu bewegen. Ich möchte die Stadt mit den Augen eines Mannes sehen.<“ (S. 477)
Meine einzige Kritik ist, dass die Geschichte und Entwicklung von Evelyn meiner Meinung nach etwas zu kurz kommt. Das Leben von Ulysses wird sehr viel ausführlicher beschrieben und das Kapitel, das ganz zum Schluss noch das Leben von Evelyn vor dem 2. Weltkrieg beleuchtet, wirkt eher wie schnell noch eingeschoben. Für mich wäre dieser Teil nicht nötig gewesen, weil die Geschichte an sich schon stimmig ist.
Und zugegebenermaßen bekommt man beim Lesen ein bisschen Fernweh nach Italien (zum Glück ist mein Urlaub schon gebucht), aber das will ich mal nicht negativ auslegen 😅
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Von mir gibt’s auf jeden Fall eine Empfehlung. Wer zeitgenössische Romane mit bildhafter Sprache mag, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben.