"Ich will nur ihre Milch."
Fitzkes Buch "Das Paket" war mein Einstieg in den BereichPsycho-/ Thriller und danach musste ich einfach öfter zu diesem Genre greifen. So war es auch als ich von seinem neusten Roman "Flugangst 7A" gehört ...
Fitzkes Buch "Das Paket" war mein Einstieg in den BereichPsycho-/ Thriller und danach musste ich einfach öfter zu diesem Genre greifen. So war es auch als ich von seinem neusten Roman "Flugangst 7A" gehört habe. Dieses Buch wurde ja seit der Frankfurter Buchmesse 2017 unglaublich gehypt. Das Cover ist ein echter Hingucker geworden und der Effekt beim Hardcover lässt einen glauben, dass es einem beim Inhalt nur so eiskalt den Rücken hinunterlaufen wird. Nach Beenden des Buches entsprach das dann leider nicht mehr ganz so meiner Realität.
Während des Lesens kam mir die ganze Zeit der Gedanke "Irgendwie kommt dir die Geschichte vom Schema her bekannt vor." Und ich musste auch nicht lange überlegen woher. Es hat mich vom Aufbau her an seine Vorgänger, wie zum Beispiel "8Nacht" erinnert. Dadurch war das Lesevergnügen schon etwas abgeschwächt bei mir. Ich war regelrecht enttäuscht, weil die Geschichte so wirkte, als hätte Herr Fitzek unter Zeitdruck schnell etwas zusammen geschrieben. Es waren einfach zu viele haarsträubende und unterschiedliche Themen auf einmal (zum Beispiel Entführung, Erpressung, unheilbare Krankheiten, Milchkonsum, Stalking.. die Liste geht noch weiter), so dass es an einigen Stellen unfertig wirkte und vieles auf der Strecke liegen geblieben ist.
Die Grundidee, ein unter Flugangst leidender Psychiater wird in schwindelerregender Höhe erpresst einen anderen Passagier zu manipulieren, war an sich nicht schlecht. Denn die Frage stellt sich, wie weit würde man gehen um Menschenleben zu retten und dafür andere Leben zu zerstören. Auch die eingebauten Fakten über Flugangst waren sehr interessant und durchaus passend. Jedoch war die Umsetzung zu konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Die Flugangst spielte eigentlich kaum eine Rolle. Vor allem als das Thema Massentierhaltung eingebaut wurde, war es bei mir vorbei. Es ist ein ernstes Thema keine Frage, aber der Versuch, dem Buch damit etwas Tiefe und Sinn zu geben, ist grundlegend gescheitert. Es war nichts Halbes und nicht Ganzes und hat einfach nicht in diesen Psychothriller gepasst. Dazu kamen zu viele Zufälle, unrealistische Momente und auch meines Empfinden nach ein paar Logikfehler, so dass ich mit unserem Protagonisten Mats Krüger einfach nicht warm wurde.
Aber es gab auch etwas Positives an diesem Buch, nämlich der Schreibstil. Es ist typisch Fitzek, rasant, flüssig und mit jeder Menge Cliffhanger, so dass ich beim Lesen schnell voran kam.
Kurz gesagt die Idee hinter "Flugangst 7A" hätte durchaus Potenzial gehabt, aber durch eine zu überladene Abhandlung konnte es mich leider nicht überzeugen. Spannung kam in einigen Ansätzen durch, was aber durch die Charaktere wieder abgeschwächt wurde. Auch vom Preis her finde ich es beim Hardcover etwas übertrieben.