Cover-Bild Die sieben Monde des Maali Almeida
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30,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.11.2023
  • ISBN: 9783498003692
Shehan Karunatilaka

Die sieben Monde des Maali Almeida

Hannes Meyer (Übersetzer)

AUSGEZEICHNET MIT DEM BOOKER PRIZE 2022

Ein großer, funkensprühender Roman, in dem sich magischer Realismus mit einer Kriminalgeschichte und einer hochpolitischen Erzählung über den Bürgerkrieg in Sri Lanka verbindet, der wie jeder andere Krieg für Millionen von Menschen den sinnlosen Tod bedeutet. Es sind ihre ruhelosen Geister, die in unsere Seelen und Gedanken wollen, allein mit dem Ziel, den Menschen zu retten. Aber ist der Mensch noch zu retten?

Colombo, Sri Lanka, Anfang der Neunzigerjahre. Maali Almeida, ein verkappt schwuler Kriegsfotograf und Zocker, erwacht eines Morgens im Jenseits, das eine himmlische Einwanderungsbehörde zu sein scheint. Während sein toter Körper gerade im Beira Lake versinkt, hat Maali keinen blassen Schimmer, von wem und warum er umgebracht wurde. Mitten im Bürgerkrieg ist die Liste der Verdächtigen leider bedrückend lang, wovon all die Geister und Dämonen, die ihn ab jetzt begleiten, ebenfalls ein furchterregendes Lied singen können. Doch auch im Leben nach dem Tod ist Zeit ein knappes Gut: Sieben Tage bleiben Maali, um herauszufinden, was geschehen ist. Und noch etwas treibt ihn um: Wie kann er mit den beiden ihm am nächsten Menschen Kontakt aufnehmen, um ihnen mitzuteilen, wo die Negative einiger hochbrisanter Fotos versteckt sind, die Sri Lanka in Aufruhr versetzen und der Welt zeigen sollen, was in seiner Heimat geschieht?

«Karunatilaka begegnet einer grausamen Zeit in seinem Land mit großer Kunst.» The Guardian

«Brillant und voller Übermut … ein großes Lesevergnügen!» Times Literary Supplement 

«Wie vor ihm Salman Rushdie in Mitternachtskinder , Günter Grass in Die Blechtrommel und Michail Bulgakow in Der Meister und Margarita spielt Karunatilaka auf äußerst souveräne Weise mit der literarischen Vorgabe und liefert jenseits von Politik, Geschichte, Religion und Mythologie tiefe Einblicke in das alltägliche Leben Sri Lankas.» The New York Times 

«Der Roman sprudelt vor Energie, Einfallsreichtum und Ideen.» Die Booker-Prize-Jury

Sunday Times- Bestseller, National Bestseller in den USA; Washington Post, Times (UK), Financial Times und  The Guardian Best Fiction Book of 2022, New York Times 100 Notable Books of 2022


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2024

Maali

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Gerade stand Maali Almeida auf einem Balkon und jetzt wacht er plötzlich im Zwischenreich auf, glaubt zunächst noch an einen Drogentrip oder wirren Traum. Doch schon bald holt ihn die Gewissheit ein, er ...

Gerade stand Maali Almeida auf einem Balkon und jetzt wacht er plötzlich im Zwischenreich auf, glaubt zunächst noch an einen Drogentrip oder wirren Traum. Doch schon bald holt ihn die Gewissheit ein, er ist tatsächlich tot. Sieben Monde, also sieben Tage hat er Zeit um seinen Tod aufzuklären und die brisanten Fotos, die er unter dem Bett versteckt hat, zu den richtigen Leuten zu bringen.

Maali ist ein junger schwuler Kriegsfotograf im Sri Lanka der 90er Jahre. Das Land ist gebeutelt vom Bürgerkrieg, es herrscht Korruption und Gewalt, Menschen verschwinden spurlos, ermordet, zerstückelt und irgendwo entsorgt. Mit seinem Roman "Die sieben Monde des Maali Almeida" gibt Shehan Karunatilaka einen Einblick in das Leben und die politischen wie gesellschaftlichen Probleme in Sri Lanka. Die Kultur ist tief verwoben mit der mythologischen Welt und dem lokalen Aberglauben an Götter und Geister. Und genau diese erwarten Maali auch im Jenseits, sei es als Helfer und Beschützer oder als Verführer.

Ich habe mir mit diesem Buch wirklich schwer getan, denn die Übergänge zwischen Geisterreich und Realität sind fließend, das eine funktioniert hier nicht ohne das andere. Die Szenen, die Karunatilaka beschreibt sind grausam und düster, die Realität des Bürgerkrieges wird nicht beschönigt oder verheimlicht. Dem gegenüber steht die mythologische Ebene in der Maali einerseits auf den Winden reisen kann und sich wundert, wie bürokratisch das Jenseits abläuft oder dass auch Tiere sprechende und denkende Geister werden, in der andererseits aber auch Gefahren lauern und die Frustration, wenn er nicht mit seinen Freunden im Diesseits kommunizieren kann.

Beim Lesen kam mir immer wieder unweigerlich der Gedanke, das was ich hier lese ist wichtig, die Schilderungen des Bürgerkriegs und die Folgen für die Menschen, das alles darf nicht vergessen werden. Doch gleichzeitig blieb mir das Geschehen auch fremd, der Erzählstil und das literarische Wirrwar aus Geisterwelt, Mordaufklärung und Szenen aus Maalis persönlicher Vergangenheit haben es mir schwer gemacht, mich auf die Handlung einzulassen.

Die Auszeichnung mit dem Booker Prize ist berechtigt und die Wichtigkeit und der fundierte Überblick über die Geschichte Sri Lankas, die Karunatilaka mit diesem Buch gibt kann (und will) ich nicht bestreiten. Dennoch hat mir persönlich die erzählerische Umsetzung nicht zu 100% gefallen. Das sollte jedoch niemanden von der Lektüre abhalten.

Veröffentlicht am 20.12.2023

Gewöhnungsbedürfige Schreibstil

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Die Geschichte spielt in Sri Lanka zur Zeit des Bürgerkrieges. Maali Almeida ist ermordet worden. Nun hat er sieben Monde Zeit herauszufinden, wer ihn getötet hat. Ansonsten wird er für immer als Geist ...

Die Geschichte spielt in Sri Lanka zur Zeit des Bürgerkrieges. Maali Almeida ist ermordet worden. Nun hat er sieben Monde Zeit herauszufinden, wer ihn getötet hat. Ansonsten wird er für immer als Geist in der Zwischenwelt wandeln.

In dem Buch wird einem sehr gut die Geschichte und Kultur des Landes näher gebracht. Ich muss gestehen, dass ich wenig über die politische Lage Sri Lankas wusste und dies höchst interessant fand. Sicherlich kein Buch für zwischendurch, da hier einige Informationen vermittelt werden.

Die Idee des Buches fand ich sehr gut, jedoch hat die Umsetzung ein paar Schwächen. Ich bin mit der Erzählweise des Autors gar nicht klar gekommen. Rückblicke und Geschehnisse in der Gegenwart wechseln sich während der Kapitel ab. Dabei verliert man schnell den Überblick, in welcher Zeitebene man sich befinden. Hier fehlt eindeutig ein roter Faden.

Gewöhnungsbedürfige Geschichte/Schreibstil mit interessanter Umsetzung und Fakten zu Sri Lankas politischer Lage.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Innovativer Roman, der Zeit braucht

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Maali Almeida ist tot. Weshalb er sich auf am Anfang des Romans an den Toren des Jenseits wiederfindet. Nun muss er innerhalb von sieben Monden seine letzten Angelegenheiten klären, damit er nicht für ...

Maali Almeida ist tot. Weshalb er sich auf am Anfang des Romans an den Toren des Jenseits wiederfindet. Nun muss er innerhalb von sieben Monden seine letzten Angelegenheiten klären, damit er nicht für immer und ewig als Geist auf der Erde wandeln muss.
Shehan Karunatilaka, Booker-Prize Gewinner aus Sri Lanka, entführt die Leser:innen in seinem Roman "Die sieben Monde des Maali Almeide" ganz tief in die Geschichte und Kultur Sri Lankas. Das ist an sich sehr interessant, aber komplett ohne Vorwissen etwas viel auf einmal und manchmal nur schwierig zu verstehen. Man hat (natürlich) nicht den alten, weißen Mann, der einen an der Hand nimmt und durch diese Fremde führt. Wenn man wirklich etwas mitnehmen möchte aus dem Roman, muss man eben selbst diese Extrameile gehen.
Abgesehen davon ist der Roman innovativ und spannend erzählt. Die Leser:innen werden auf Maalis Reise mitgenommen, indem sie selbst zu Maali werden. Sie werden mit "du" angesprochen und bauen so eine unglaubliche Nähe auf. Maali, also wir, versucht nicht nur, die Umstände seines Todes zu klären, sondern spricht auch mit vielen anderen Geistern, die noch auf der Erde weilen.
Ein Roman mit viel Potenzial, für den man sich aber Zeit nehmen muss.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Die Wahrheit muss ans Licht kommen

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Im Mittelpunkt von Shehan Karunatilakas 2022 mit dem Booker Prize ausgezeichnetem Roman “Die sieben Monde des Maali Almeida“ steht der gleichnamige Kriegsfotograf und leidenschaftliche Glückspieler, der ...


Im Mittelpunkt von Shehan Karunatilakas 2022 mit dem Booker Prize ausgezeichnetem Roman “Die sieben Monde des Maali Almeida“ steht der gleichnamige Kriegsfotograf und leidenschaftliche Glückspieler, der eines Tages im Jahr 1990 als Toter in einer chaotischen Zwischenwelt aufwacht, wo die Toten Schlange stehen, um sich registrieren zu lassen. Maali Almeida bleiben sieben Monde, d.h. sieben Tage, um herauszufinden, wer ihn getötet hat und warum. Danach gehen die Seelen ins Licht ein und vergessen die Vergangenheit. Maali hatte Feinde, nicht nur, weil er eine Beziehung mit Dilan Dharmendran, dem Sohn eines tamilischen Ministers hatte, sondern auch weil seine Fotos Zeugnis ablegen von grausamen Verbrechen, teilweise verübt oder geduldet von hochgestellten Persönlichkeiten. Maali Almeida will nicht nur den Mord an ihm selbst aufklären, sondern auch seine versteckten Fotos und Negative retten, damit die Wahrheit über die Bürgerkriege der 80er Jahre in Sri Lanka ans Licht kommen. Die aus Maalis Perspektive, aber in der zweiten Person erzählte Geschichte zeigt, wie Tamilen und Singhalesen und etliche politische Gruppierungen einander erbarmungslos bekämpfen, wie von der Regierung finanzierte Todesschwadronen ganze Dörfer auslöschen und was die in Gefängnissen und anderen Einrichtungen Inhaftierten erleiden. Auch die Einmischungen anderer Staaten, z.B. Indien oder USA kommen wiederholt zur Sprache. Der Autor erspart dem Leser keine grässlichen Details, beschreibt immer wieder das Aussehen der massenhaft herumliegenden Leichen, die spezielle Müllmänner im Krematorium verbrennen. Karunatilaka hat offensichtlich dasselbe Anliegen wie sein Protagonist: die Wahrheit muss ans Licht kommen. Wir dürfen angesichts solcher Verbrechen weder schweigen noch resignieren, müssen kämpfen, sonst ist keine Veränderung möglich.
Ich fand den ungewöhnlichen, sehr umfangreichen Roman schwer zu lesen – nicht nur, weil mir die Vorkenntnisse über die Geschichte Sri Lankas fehlen, sondern auch wegen der ungeheuren Personenvielfalt und der chaotischen Handlungselemente aus Vergangenheit und Gegenwart, in denen Geister, Dämonen und Teufel eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Lebenden. Gestört hat mich auch die Qualität der Übersetzung mit ihren zahlreichen grotesken Wortneuschöpfungen. Insgesamt bin ich etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 30.11.2023

Schwere Kost!

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Cover: Einfach ein bunter Hingucker! Schrill, verrückt und außergewöhnlich - genauso wie die Geschichte selber.

Inhalt/ Schreibstil: Hier kommt der Knackpunkt! Die Geschichte selber, fand ich wirklich ...

Cover: Einfach ein bunter Hingucker! Schrill, verrückt und außergewöhnlich - genauso wie die Geschichte selber.

Inhalt/ Schreibstil: Hier kommt der Knackpunkt! Die Geschichte selber, fand ich wirklich sehr gut! Auch die derbe und offene Sprache hat mir gefallen und hat Maali gleich noch sympathischer wirken lassen. ABER dieses "du" hat mich in den ersten 200 Seiten, gepaart mit den unzähligen Nebenfiguren (Freunde, Geister, Dämonen, Polizisten, Politiker, etc.), einfach durcheinander gebracht. Ich musste mich in dem ersten Drittel wirklich konzentrieren, um zu verstehen, wer spricht, wer lebt/ tot ist und was genau überhaupt passiert. Das war ziemlich anstrengend! Ich musste mich zusammenreißen, um das Buch überhaupt zu Ende zu lesen. Ab ca. Seite 200, habe ich mir dann einen Überblick verschafft und konnte die Charaktere und die Geschehnisse besser abgrenzen.
Es muss aber auch erwähnt werden, dass die Story stellenweise sehr grausam, brutal und ggfs. verstörend ist (Beschreibung der Fotos, Morde, etc). Dies könnte den ein oder anderen Leser verstören.

Fazit: Man muss mit diesem Buch warm werden. Ich verstehe, warum es mit dem Booker Prize 2022 ausgezeichnet wurde - die Geschichte/ Idee ist genial, der Schreibstil aber schwer zugänglich/ gewöhnungsbedürftig.

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