Weirdes Fegefeuer
Simone Buchholz hat sich für diesen Roman wieder etwas Besonderes ausgedacht. Das Setting von „Nach uns der Himmel“ ist etwas, das eine Weile braucht bis es sich entfaltet. Der Hauptteil der Handlung spielt ...
Simone Buchholz hat sich für diesen Roman wieder etwas Besonderes ausgedacht. Das Setting von „Nach uns der Himmel“ ist etwas, das eine Weile braucht bis es sich entfaltet. Der Hauptteil der Handlung spielt auf einer Urlaubsinsel, was durch das Cover sehr schön angedeutet wird. Was dort allerdings genau passiert, wird lange nur durch Andeutungen weitergetrieben und löst sich erst spät auf. Die Idee ist allerdings originell (auch wenn es Abwandlungen hiervon in Werken anderer Schriftsteller:innen zu lesen gibt) und hat mich gut unterhalten gelassen.
Die Geschichte hin zur Auflösung, die gerade auch von der Entwicklung der Charaktere lebt, ist klar und präzise geschrieben und hat keine Längen. Das ist aus meiner Sicht sehr schön, denn – nachdem recht viel erstmal unklar ist – lebt der Roman von seinem Erzähltempo und seiner klaren, präzisen Sprache. Die Beschränkung auf 10 Hauptfiguren macht schon fast ein Kammerspiel aus dem Roman und Unterhaltung ist hier immer geboten.
Grundsätzlich habe ich den Roman sehr gerne gemocht und gelesen. Zum Ende hätte ich mir noch einen großen Aha-Moment gewünscht, der leider (vielleicht auch nur bei mir) ausgeblieben ist. Aber auch so ist das Werk die beste Kombination aus den Welten des Traumschiffs und Emily St. John Mandels, die einem unterkommen kann. Lest das gerne mal, das ist prima.