Cover-Bild Blut und Gold
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783499274305
Snorri Kristjánsson

Blut und Gold

Jan Möller (Übersetzer)

Mit Finsternis in ihren Herzen
Skandinavien, im Sommer 970: Beklommen wartet die junge Ziehtochter Helga Finnsdottir auf die leiblichen Kinder des Wikingers Unnthor Reginsson – einst ein furchterregender Krieger. Nun ist er geachteter Häuptling der umliegenden Täler und hat seine Nachkommen zu einer Familienzusammenkunft auf Gut Flussfeste gerufen. Voller Neid, Missgunst und Hass erreichen Karl, Bjorn, Aslak und Jorunn den elterlichen Hof.
Während seiner Seefahrerjahre habe Unnthor einen sagenhaften Schatz angehäuft, glauben auch
seine Kinder. Bald brechen alte Streitigkeiten wieder auf. Jeder der vier will den verborgenen Reichtum an sich reißen. Dann geschieht ein Mord. Alle wissen: Es kann nur einer von ihnen gewesen sein. Heimlich macht sich Helga auf die Suche ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein mörderisches Familientreffen

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Helga war schon als Kind auf den Hof von Unnthor Reginsson gekommen. Hildigunnur war ihr eine Mutter geworden….
Mit Einar sollte sie einen Platz zum Schlafen für Unnthors Sohn Bjorn und seine Familie ...

Helga war schon als Kind auf den Hof von Unnthor Reginsson gekommen. Hildigunnur war ihr eine Mutter geworden….
Mit Einar sollte sie einen Platz zum Schlafen für Unnthors Sohn Bjorn und seine Familie im ehemaligen alten Kuhstall herrichten…
Die ganze Familie sollte zusammenkommen. Das musste gefeiert werden…
Die Familie bestand aus den Eltern Unnthor und Hildigunnur, sowie dem Nachwuchs mit ihren jeweiligen Familien…
Zunächst ging auch alles gut. Natürlich gab es hie und da Streitereien doch die waren noch vergleichsweise harmlos. Bis der erste Mord geschah…
Und es sollte nicht bei diesem einen bleiben….
Helga Finnsdottir versuchte Aufklärungsarbeit zu leisten, heimlich…
Und natürlich fand sich ein Dummer, der für die Morde herhalten sollte…
Warum war Helga auf den Hof gekommen? Weshalb sollte sie dort leben? Wieso mussten Bjorn und seine Familie im ehemaligen Kuhstall schlafen? War im Haus nicht genug Platz? Oder gab es einen anderen Grund? Weshalb musste es gefeiert werden, dass die ganze Familie zusammenkam? War das so selten? Wie viele Kinder hatten Unnthor und Hildigunnur? Und waren sie alle verheiratet? Wer wurde ermordet? Und warum? Wer war der Mörder? Und wer wurde noch ermordet? Wieso wollte Helga heimlich herausfinden, wer der Mörder war? Und wer war derjenige, dem sie die Morde anlasten wollten? War er wirklich der Mörder? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Zwar ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen, auch kam ich gut in die Geschichte hinein und konnte mich auch in die Protagonisten hineinversetzen. Jedoch zog sich das Buch bis zu dem Mord doch sehr in die Länge. Gut, es mag schon wichtig gewesen sein zu erfahren, wie die Brüder und die eine Schwester zueinander standen. Aber es hatte einfach zu viele Längen. Nach dem Mord wurde es dann definitiv spannender, wenn ich auch ab und zu etwas verwirrt war. Doch gefiel es mir, dass Helga Finnsdottir es nicht einfach hinnehmen wollte, als alle die eine Person als MörderIn ansahen. Sie wollte Klarheit. Und die Kinder von Unnthor und Hildigunnur bestanden darauf, dass es einen Schatz geben müsse, den Unnthor versteckt haben sollte. Jeder war darauf aus von Unnthor unterstützt zu werden. Alle wollten Geld. Das Ende hat mir gefallen. Insgesamt hat mir das Buch – schon allein wegen der Längen in der ersten Hälfte – nur mäßig gefallen. Es war nicht schlecht, aber für mich war es einfach zu langatmig und die Spannung in der zweiten Hälfte konnte das nicht herausreißen. Außerdem wird es als Historischer Roman deklariert, da fehlt mir definitiv das Historische, auch in der Sprache, mal abgesehen davon, dass es sich um Wikinger handelt. Deshalb von mir nur drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Mit Finsternis in ihren Herzen

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"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson ...

"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson kommt. Angeblich soll der alte Häuptling einen Goldschatz aus seinen Beutezügen angehäuft haben und es kommt wie es kommen muss. Seine Nachkommen kehren mit ihren Angehörigen an den elterlichen Hof zurück und jeder begegnet dem anderen mit Neid und Missgunst. Als dann der erste Mord geschieht, ist klar das es nur ein Täter aus ihrem Kreis gewesen sein kann. Snorri Kristjánsson zeichnet hier gut ein Bild einer Familie, die wie so oft im Leben sich gegenseitig "zerfleischt" wenn es um Geld geht. Das Buch ist als historischer Roman gekennzeichnet, was aber meiner Meinung nur dem Wikinger-Setting geschuldet ist. Mit Krimielementen durch die Morde ist es aber eher der Einblick in diese Familie und ihren Streitigkeiten. Für mich hätte die Handlung auch in jeder beliebigen anderen Zeit oder auch in der Gegenwart spielen können, es ist nur ein Rahmen für die Familiengeschichte. Obwohl diese gut dargestellt ist, ist genau dies mein Kritikpunkt. Hier hätte ich mir mehr Wikinger und eben zeitgeschichtlich das Jahr 970 gewünscht. So bleibt mir am Ende das Fazit, ein solides und gutes Buch gelesen zu haben, von dem ich mir aber mehr "Wikingerfeeling" erwartete.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Mörderischer Familienzwist um 970- Snorri Kristjánssons Roman entpuppt sich leider als ein zu modern erzählter historischer Krimi.

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Helga Finnsdottir, lebt bereits seit vielen Jahren bei ihren Zieheltern Unnthor und Hildegunnur; warum sie bei ihnen abgegeben wurde oder wer ihre wahren Eltern waren; über diese für Helga wichtigen Fragen ...

Helga Finnsdottir, lebt bereits seit vielen Jahren bei ihren Zieheltern Unnthor und Hildegunnur; warum sie bei ihnen abgegeben wurde oder wer ihre wahren Eltern waren; über diese für Helga wichtigen Fragen schweigt sich das Ehepaar jedoch aus. Auf dem Hof leben neben Helga, Unnthor und Hildegunnur auch ein alter Gefährte von Unnthor und dessen Sohn Einar. Die Kinder des Ehepaars Reginsson sind bereits erwachsen und verheiratet. Sie leben jedoch weit entfernt und so ist es eine große Freude für Unnthor und Hildegunnur, dass die Familie bald komplett auf dem Hof zusammenkommt. Helga sieht dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen, denn es wartet nun auch viel Arbeit auf sie. Doch sie ist ganz gespannt darauf, ihre Ziehgeschwister endlich kennenzulernen.

Kaum sind alle Familienmitglieder vor Ort, bricht bereits ein erster Streit zwischen den beiden ältesten Brüdern Karl und Björn aus. Und es bleibt nicht dabei; die Harmonie ist schnell dahin und das, obwohl sich Hildegunnur und Unnthor große Mühe damit geben, die Kampfhähne, ihre Schwiegertöchter und Enkelkinder im Zaum zu halten. Einzig Jorunn, die jüngere Tochter, die mit einem schwedischen Händler verheiratet ist und ihr jüngerer Bruder Aslak, wahren den Familienfrieden. Doch auch Jorunn und ihr Mann könnten das Gold, das ihr Vater, einst von einem Raubzug mitbrachte; schenkt man gewissen Gerüchten, die die Runde machten, Glauben, gut gebrauchen. Unnthur streitet es jedoch nach wie vor vehement ab, jemals Gold besessen zu haben. Und Helga? Ihr ist es völlig egal. Sie ist zufrieden damit, von ihren Zieheltern geliebt zu werden. Doch dann geht ein Mörder um und plötzlich ist jeder im Haushalt der Reginssons verdächtig. Als der Verdacht auf einen Unschuldigen fällt, ist Helgas Spürsinn erwacht und so beginnt sie damit Fragen zu stellen. Fragen die nicht nur alles verändern, sondern sie auch in große Gefahr bringen…

Da ich eine Schwäche habe, für historische Romane mit einem skandinavischen Setting und Krimis mag, habe ich mich bereits im Vorfeld sehr auf Snorri Kristjánssons ersten Teil seiner Helga Finnsdottir Reihe gefreut, da der Autor hier gleich zwei meine Lieblingsgenres (nebst Setting) verwoben hat. Und obwohl ich den Krimiplot durchaus als gut durchdacht und spannend erzählt empfand, kann ich nun doch nicht mehr als drei von fünf Punkten für den Roman vergeben. Warum?

Nun vor allem lag es an dem sehr modernen, leichten Schreibstil, den der Autor an den Tag legte und mit dem ich leider nicht so zurecht kam, wie ich es mir gewünscht hätte. Dabei sind die Dialoge der Haupt und Nebenfiguren durchaus flüssig geschrieben, doch leider besitzen sie ein großes Manko! Die Dialoge lesen sich, als ob sich hier Menschen unterhalten würden, die in unserer Zeit leben. Da wird etwas „toll“ gefunden; es werden gegenwärtige Kraftausdrücke benutzt und auch das Verhalten der Figuren wirkt viel zu modern. Immerhin soll „Blut und Gold“ um 970 spielen, was man den Akteuren leider so gar nicht anmerkt. Historisches Flair ist daher leider gar nicht vorhanden und die ersten 200 Seiten ziehen sich dazu etwas in die Länge, weil die Familienstreitigkeiten einen großen Raum in dieser Geschichte einnehmen und die Figuren, abgesehen von der Heldin, leider nicht viele Ecken und Kanten aufweisen. Erst als der erste Mord geschieht und Helga sich auf etwas anderes besinnt, als im Haushalt zu helfen und versucht, den Mord aufzuklären, kommt die Story langsam in Fahrt und ehrlich gesagt hat es mir dann auch Spaß bereitet, Helgas eigenwillige, aber clevere Ermittlungsmethoden zu verfolgen. Dennoch, obwohl ich die Idee, eine historische Krimireihe zur Wikingerzeit anzusiedeln sehr spannend fand- die Umsetzung weist leider einige Schwächen auf, so leid es mir für den Autor auch tut.
Vielleicht hätte Snorri Kristjánsson, lieber einen Gegenwartskrimi schreiben sollen. Die Romanheldin Helga ist allerdings eine interessante geheimnisvolle Romanfigur mit Potential. Ich hoffe, dass der Autor in seinen Nachfolgebänden ein wenig mehr auf eine zeitgemäße Erzählweise setzt, so dass sich dann endlich historisches Flair einstellen kann.