Cover-Bild Schlangen im Garten
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 24.08.2022
  • ISBN: 9783257072174
Stefanie vor Schulte

Schlangen im Garten

Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren – nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2022

Trauer bringt das Leben durcheinander

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Trauer bringt das Leben durcheinander

Tod und Trauer sind schwierige Themen, jeder Mensch geht auf seine eigene Art und Weise mit dem Verlust eines geliebten Menschen um.
Hier im Roman nimmt sich die ...

Trauer bringt das Leben durcheinander

Tod und Trauer sind schwierige Themen, jeder Mensch geht auf seine eigene Art und Weise mit dem Verlust eines geliebten Menschen um.
Hier im Roman nimmt sich die Autorin Stefanie vor Schulte genau diesem heiklem Thema an, allerdings treibt sie dabei alles ein wenig auf die Spitze. Trauert man zu wenig, kommt das Traueramt ins Spiel. Zu viel Trauer ist aber ebenso wenig in Ordnung. Es wird bespitzelt was das Zeug hält.
Die Autorin hält so am Beispiel der Familie Mohn der Gesellschaft den Spiegel vor. Zurück bleiben Vater Mohn und die drei Kinder. Alle haben schwer mit dem Verlust der Mutter zu kämpfen. Makaber empfand ich ein wenig die Idee der Autorin die Protagonisten Tagebuchseiten der Mutter zu essen. Es soll wohl versinnbildlichen, dass sie diese Erinnerungen so in sich aufnehmen. Das war mir dann allerdings etwas zu skurril.

Dieses Buch ist ein außergewöhnlicher Roman über die Trauer, vor allem da er einen sehr eigenwilligen Stil mit sich bringt. Ich habe ihn gern gelesen, war aber manchmal auch der Meinung, das der Roman doch sehr abgedreht ist.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Metapher

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„Schlangen im Garten“ ist ein interessanter Roman, den ich am ehesten als eine Metapher bezeichnen würde. Leider fand ich diese Metapher dieses Mal jedoch nicht so überzeugend wie „Junge mit dem schwarzen ...

„Schlangen im Garten“ ist ein interessanter Roman, den ich am ehesten als eine Metapher bezeichnen würde. Leider fand ich diese Metapher dieses Mal jedoch nicht so überzeugend wie „Junge mit dem schwarzen Hahn“.
In dem Buch geht es um eine Familie, die den Tod der Mutter und Ehefrau betrauert. Jedes der drei Kinder und auch der Vater gehen dabei unterschiedliche mit der Thematik um. Die Autorin schafft es, die Gedanken- und Gefühlswelt auf eine ganz besondere Weise und auch durchaus sehr ergreifend zu beschreiben. Diesen Aspekt des Buchs finde ich schön gemacht.
Insgesamt ist mir das Buch jedoch etwas zu „abgespaced“, da gefühlt jeder Charakter übertrieben dargestellt wird und mindestens zwei Drittel des Inhalts metaphorisch gemeint sind. Das sorgt zwar dafür, dass man irgendwie erahnt, was die Autorin sagen möchte, aber nicht so richtig erfasst, was denn nun tatsächlich geschieht. Eine bessere Balance zwischen Metapher und Realität hätte ich deutlich besser gefunden.
Fazit: Das Buch ist nicht ganz so gut wie das Debüt der Autorin, für Liebhaber von Gefühlsmetaphorik allerdings durchaus interessant zu lesen.

Veröffentlicht am 28.08.2022

Irritierend berührend...

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Ich empfand dieses Buch als sehr seltsam. Es hat mich berührt, mich irritiert, mich ratlos gemacht und mich zu Tränen gerührt.
Eine Familie trauert um die Mutter, die seltsam diffus bleibt. Jeder tut das ...

Ich empfand dieses Buch als sehr seltsam. Es hat mich berührt, mich irritiert, mich ratlos gemacht und mich zu Tränen gerührt.
Eine Familie trauert um die Mutter, die seltsam diffus bleibt. Jeder tut das auf seine ganz eigene Art und Weise, die wunderbar beschrieben wird. Die Figuren sind zu diesem Zeitpunkt des Buches nahezu greifbar, sehr authentisch und überzeugend dargestellt. Der Lesende fühlt mit ihnen, versteht und leidet mit - obwohl sie das keinesfalls wollen. Ebenso überzeugend empfand ich das Umfeld mit all seinen Menschen, die nicht verstehen können und wollen, die sich selbst spiegeln mit Leid der anderen aber das Leben an Regeln knüpfen.
Irgendwann riss für mich der Faden ab, verlor sich die Geschichte für meine Auffassung in fantasievolle Zerrbilder -aus denen sich der Lesende herausziehen kann, was ihn selbst bewegt... Alles extrem gelungen in wunderbare und wundersame Sprache, Satzstellungen und Beschreibungen verpackt. Sehr interessant, sehr lesenwert, sehr seltsamt, sehr literarisch!

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Skurrile und nachdenklich machende Geschichte über Trauer

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Trauer ist ein äußerst individuelles Gefühl, jeder geht anders damit um und jeder braucht unterschiedlich lange für den Trauerprozess und den erlittenen Verlust anzunehmen. Was dem einen hilft, ist für ...

Trauer ist ein äußerst individuelles Gefühl, jeder geht anders damit um und jeder braucht unterschiedlich lange für den Trauerprozess und den erlittenen Verlust anzunehmen. Was dem einen hilft, ist für jemand anderes keine Hilfe. Auch innerhalb einer Familie äußert sich Trauer bei jedem anders und ein jeder geht anders damit um.

So auch bei Familie Mohn, die im Roman „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte um die tote Mutter Johanne trauert. Der Vater Adam und die drei Kinder Micha, Steve und Sinne versuchen alle auf ihre eigene Art und Weise mit dem Verlust der geliebten Mutter klarzukommen. Doch wie sie das Machen entspricht nicht der Vorstellung ihres Umfelds, so schaltet sich sogar das Traueramt ein und wirft der Familie Mohn Verschleppung der Trauerarbeit vor.
Das Vorhandensein eines Traueramts deutet schon an, dass die Geschichte nicht in der uns bekannten realen Welt erzählt wird. Als Leser*in taucht man in eine surreale, teils schräge und märchenhafte Welt ein, in der man die einzelnen Familienmitglieder bei ihrer individuellen Trauerbewältigung begleitet, wobei sie sich nicht an die Normen und Regeln der Gesellschaft halten. Passend zu dieser surrealen Welt ist die Sprache voller Metaphern und Poesie, was jedoch auch manchmal etwas zu viel des Guten ist und den Lesefluss behindert.

Es ist definitiv kein Roman für zwischendurch, man muss sich auf den klaren Schreibstil voller Metaphern einlassen und das skurrile und fantasievolle Setting auch mehr als Versinnbildlichung der Gefühle ansehen, um an „Schlangen im Garten“ richtig Freude daran zu haben. Doch es lohnt sich, den man wird mit einer ausdrucksstarken Geschichte, die Trauer in einem anderen Licht zeigt, belohnt, die trotz des eher traurigen Themas voller Wärme und Herz ist.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Eine Geschichte über Trauer

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Für den Diogenes-Verlag so typisch mit Wiedererkennungswert ist das Buchcover, das ein Gemälde von Paul Gauguin zeigt. Der Roman als solcher reiht sich ebenfalls gut ein in die von diesem Verlag veröffentlichten ...

Für den Diogenes-Verlag so typisch mit Wiedererkennungswert ist das Buchcover, das ein Gemälde von Paul Gauguin zeigt. Der Roman als solcher reiht sich ebenfalls gut ein in die von diesem Verlag veröffentlichten Bücher, die oftmals anspruchsvoll sind. Vorliegend geht es um Trauerbewältigung, der sich ein Vater und seine drei Kinder nach dem Tod der Mutter ausgesetzt sehen. Ihr Umfeld – Nachbarn, Lehrer, sogar ein „Traueramt“ - stellt ganz eigene Anforderungen, wie mit Trauer umzugehen ist und wann mit ihr einmal Schluss zu sein hat. Doch die Familie hat ein ganz eigenes Tempo und rückt in ihrer Trauer endlich allmählich zusammen. Hilfreich sind dabei noch mehrere nach und nach in die Geschichte eingeführte Nebenfiguren, die in irgendeiner Beziehung zur Verstorbenen standen und jetzt märchenhafte Erinnerungen an sie erfinden. Diese genau wie so manche andere Einzelheit sind sehr surreal, die Sprache bildhaft und voll der Metaphern. Wer also Realist durch und durch ist, wird dieses Buch vielleicht nicht so mögen. Eines schafft es aber auf jeden Fall – die Botschaft zu übermitteln, dass Trauer sehr individuell ist und jeder Trauernde für sich den Weg zurück ins Leben finden muss.

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