"Küss mich bitte. Nur noch ein Mal."
Bei diesem Buch hatte ich wahrscheinlich viel zu hohe Erwartungen, was gut an diesem wunderschönen Cover liegen kann, was mich durch die intensiven pink-lila-blau Töne verführt hat.
Inhalt (spoilerfrei):
Ivy Redmond ist Tochter eines hoch angesehen und ziemlich reichen Mannes, weshalb sie gemeinsam mit ihrer Mutter stets das perfekte Familienbild abzugeben versucht, da sie in der Öffentlichkeit stehen und man Skandale ja weitestgehend vermeidet. Als sie an der University of Florida ankommt, lässt sie all das Hinter sich. Die teuren Klamotten, das viele Make-Up, die hohen Schuhe, der schwere Schmuck und das falsche Lächeln bleiben Zuhause. Stattdessen versucht sie inkognito an der Uni sich ein neues Leben aufzubauen. Ohne die vielen schicken Events und die Kameras. Dabei läuft sie gleich am ersten Tag einem ziemlich heißen, trainierten, frechen Typen über den Weg, der auch noch überall geheimnisvolle Tattos und einige Piercings hat. Genau die Sorte Mann, die Ivys Mutter nur abschätzend anblicken würde und alles andere, als die Männer bei all den Galas. Genau Ivys Typ! Was Ivy nicht weiß... er heißt Ryan und wird ihr Secret Bodyguard sein.
Mir hat der Einstieg in die Geschichte total gut gefallen, denn es ist ja so, dass die Beiden sich beim ersten aufeinander Treffen nicht erkennen und daher völlig ahnungslos erstmal mteinander Zeit verbringen, aber da der Leser weiß wer die Beiden sind, ist die ganze Situaton total lustig. Das Buch wird nämlich abwechselnd aus Ryans und Ivys Geschichte erzählt.
Beide Figuren bringen in ihrem Charakter leider Lücken und Widersprüche auf, wodurch sind unauthentisch wirken...
Ivy kommt aus reichem Haus mit reichen Eltern und dazu passt nicht, dass sie sobald sie auf die Uni kommt sich erst mal komplett neue billigaussehende Klamotten kauft und teilweise sogar einfach mit ungekämmten Haaren rumläuft. Ja, sie möchte ihr altes Leben hinter sich lassen, aber es wirkt sehr unrealistisch und ich hätte es besser gefunden, wenn dieser Drang immer gut auszusehen noch ein bisschen behalten worden wäre und sie sich unbewusst immer wieder im Spiegel überprüfen würde. Dann hätte ich ihr ihren Charakter auch abgekauft. Außerdem flucht Ivy ziemlich viel, was man bei ihrer so guten Erziehung überhaupt nicht erwartet. Wörter wie "Jeese", "Shrimp" oder vor allem "Holy Moly"sind keine Seltenheit und mich persönlich hat es gestört. Jedoch werden all ihre Flüche auf englisch gehalten.
Von Ryan wissen wir, dass es ihm unglaublich wichtig ist Bodyguard zu werden und er diesen Auftrag als Sprungbrett in die Welt der Bodyguards sieht. Er sollte es also eigentlich ernst nehmen, bricht dann aber die ganze Zeit gewisse Regeln und verliert manchmal seine Kontrolle als Bodyguard. Das passt nicht zusammen und lässt auch ihn unauthentisch wirken.
Ansonsten hat mir die Idee aber sehr gefallen. Es erinnert mich an dieses Schüler-Lehrer Ding, was man ja schon kennt, nur dass es in diesem Fall ihr Bodyguard ist. Jemand mit dem man ebenfalls nicht zusammensein darf. Der Schreibstil hat mir Bis auf die vielen Flüche gefallen und war sehr leicht zu lesen. Mir fehlte allerdings die fortlaufend steigende Spannung, die ein Buch erst so anziehend und fesselnd macht.
Fazit:
Die Figuren wirken beide unauthentisch, es waren zu viele Flüche und die Spannung war nicht immer gegeben. Die Idee und der restliche Schreibstil haben mir allerdings gefallen.
Wen die Flüche nicht stören, der kann es ja gerne lesen.