Süße Geschichte
Ich fand „Herzklopfen auf Französisch“ wirklich süß. Mehr aber leider auch nicht. Ich merke in letzter Zeit einfach, dass ich mittlerweile reifere Geschichten bevorzuge. Und Anna mit ihren süßen 17 Jahren ...
Ich fand „Herzklopfen auf Französisch“ wirklich süß. Mehr aber leider auch nicht. Ich merke in letzter Zeit einfach, dass ich mittlerweile reifere Geschichten bevorzuge. Und Anna mit ihren süßen 17 Jahren und ihrer Schwärmerei für den witzigen und gutaussehenden Etienne war eben nicht mehr als süß. Wobei das aber für das Buch durchaus ausgereicht hat, um mich gut zu unterhalten. Aber es gab eben keine dieser Kribbel-Momente, die sich direkt auf den Leser übertragen. Die beiden Hauptfiguren haben zwar schnell Schmetterlinge im Bauch, aber es sind doch sehr unschuldige und vorsichtige Szenen, die sich zwischen ihnen abspielen. Wirklich tiefere Gefühle zeigen sich erst am Ende des Buches und bis dahin erlebt der Leser eine Art „Katz und Maus“-Spiel, bei dem keiner der Charaktere wirklich zu seinen Gefühlen steht und dementsprechend auch kaum wirklich gefühlvolle Szenen vorkommen.
Das Buch lebt weniger von seiner Handlung als vielmehr von seinen Charakteren und den Dialogen. Ich mochte besonders Annas schwarzen Humor. Da sie als Ich-Erzählerin auftritt, bekommt man als Leser auch viel von ihren Gedanken mit und gerade am Anfang des Buches sind diese teilweise doch bitterböse. Und auch der Humor von Etienne hat mir gut gefallen und mich des Öfteren zum Lachen gebracht. Auch wenn sein Humor etwas sauberer ist als der von Anna. Aber die beiden geben echt ein gutes Team ab und ich mochte ihre spritzigen Dialoge. Überhaupt sind die Charaktere in „Herzklopfen auf Französisch“ wirklich sehr interessant gezeichnet und auch die Nebenfiguren haben mir sehr gut gefallen.
Die Handlung des Buches bewegt sich mehr oder weniger auf der Stelle. Ein paar Höhepunkte hat die Autorin eingebaut, aber diese sorgen nicht für Spannung, sondern lenken eher vom gewöhnlichen Schulalltag ab. Denn um diesen dreht sich das Buch hauptsächlich, mitsamt den gewöhnlichen Problemen eines Teenagers: Startschwierigkeiten in einer fremden Stadt, Zickereien, Probleme mit der besten Freundin, Ärger mit den Lehrern. Wirklich überraschend sind die Ereignisse nicht, sondern an manchen Stellen sogar ziemlich vorhersehbar. Dabei schlägt die Autorin neben all dem Witz und Humor durchaus auch mal ernstere Töne an, was die Handlung authentisch macht. Denn natürlich kann im Leben nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen sein.
Die Eindrücke von Paris fand ich toll. Es dauert zwar ein paar Tage, bis Anna endlich mal ihr Wohnheim verlässt und sich die Stadt ansieht. Aber dafür wird diese dann sehr romantisch und mit Blick für's Detail beschrieben. Es sind weniger die romantischen Straßen-Cafes, sondern dafür die Programmkinos und Sehenwürdigkeiten, die Anna besucht. Wer Paris bereits kennt, wird die wichtigsten Orte bestimmt anhand von Annas Beschreibungen wiedererkennen.
Mein Fazit
Eine sehr süße Geschichte mit liebevollen Charakteren, bei der mir leider die Kribbel-Momente etwas gefehlt haben.