»Diese Autorin ist gekommen, um zu bleiben.«Andreas Pflüger
Ein Toter im See. Ein Hauptkommissar zurück am Ort seiner Kindheit. Eine Stadt, die zu schweigen gelernt hat. Scharfsichtig und spannungsgeladen bis zum Schluss zeigt Susanne Tägder, was geschieht, wenn Menschen um jeden Preis ihre Macht erhalten wollen. Inspiriert von einem wahren Fall.
Mecklenburg, Anfang der Neunziger: Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in seine Heimatstadt geschickt. Als Aufbauhelfer Ost soll er Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Dabei hat er selbst so seine Schwierigkeiten mit den Vorschriften, seit seine Tochter gestorben ist.
Auf seinen Instinkt kann er sich allerdings noch immer verlassen.
Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck aus dem örtlichen See gefischt wird, weiß Groth, dass das kein Unfall war. Warum sollte ein guter Schwimmer wie Eck im See ertrinken? Und das kurz nachdem er Groth aufgesucht und behauptet hat, er würde verfolgt? Die Kollegen wollen den Fall zu den Akten legen, doch Groth ermittelt weiter. Und stößt dabei auf eine Spur, die ihn zu einer Kellnerin im nahegelegenen Ausflugslokal und zurück zu einem ungelösten Mordfall führt.
»Ein Roman von einer ungeheuer subtilen Wucht, der einen einsaugt und nicht mehr loslässt, nicht mal nach der letzten Seite. Susanne Tägder ist eine absolute Entdeckung!«
Lucy Fricke
Kurz nach der Wende im Herbst 1991 kommt der Kommissar Arno Groth wieder zurück in seine alte Heimat Wechtershagen in Mecklenburg-Vorpommern die er 1960 in Richtung Hamburg verlassen hat um die ehemaligen ...
Kurz nach der Wende im Herbst 1991 kommt der Kommissar Arno Groth wieder zurück in seine alte Heimat Wechtershagen in Mecklenburg-Vorpommern die er 1960 in Richtung Hamburg verlassen hat um die ehemaligen Volkspolizisten an die westliche Arbeitsweise heranzuführen. Damit macht er sich keine Freunde und das bekommt er auch zu spüren. Als ein toter Mann im Wechtsee gefunden wird ist er mitten in den Ermittlungen dabei. Der Tote war erst kurz vorher bei ihm weil er sich verfolgt fühlte. Der Tote, der Bootsverleiher Siegmar Eck hatte keinen festen Wohnsitz und war vor zehn Jahren im Mordfall der 19-jährigen Jutta Timm angeklagt, aufgrund eines Alibis für die Tatzeit freigesprochen worden. Hängen die Fälle zusammen und warum gibt es keine Akte über den alten Fall? In der letzten Zeit wurde Eck häufig mit der Kellnerin Regine Schadow gesehen, die vor kurzem ihre Arbeit im Kempinski aufgegeben hatte um nun im zweitklassigen Seelokal zu servieren mit der Begründung, die Wohnung ihrer Oma aufzulösen. Dich ist dies der einzige Grund?
Verbindungen aus der Vergangenheit, alte Schulfreundschaften, eine Jagdgemeinschaft aus DDR Tagen, Mauscheleien, Folterungen um Geständnisse zu erhalten, Seilschaften und Ablehnungen gegen Wessis bestimmen die Handlung dieses Kriminalromans nach einem wahren Fall. Die Charaktere aller Protagonisten wurden sehr gut herausgearbeitet wie auch der Sprachstil und die Beschreibung der Wendezeit sehr gut gelungen ist. Einzig die Spannung lässt zu wünschen.
"Das Schweigen des Wassers" von der Autorin Susanne Tägder ist ein gelungener Krimi.
Das Cover des Buches ist auffällig, mir gefällt aber die Farbwahl nicht so gut.
Hauptkommissar Groth hat ...
"Das Schweigen des Wassers" von der Autorin Susanne Tägder ist ein gelungener Krimi.
Das Cover des Buches ist auffällig, mir gefällt aber die Farbwahl nicht so gut.
Hauptkommissar Groth hat einen Fehler begangen und wird als Konsequenz in seine Heimat versetzt. Und dort wartet gleich ein brisanter Fall auf ihn, ein Mann der sich verfolgt fühlt wird 2 Tage später tot aufgefunden. Schnell wird klar, dass dieser Mord in Verbindung zu einem Mord von vor 10 Jahren steht - das aktuelle Mordopfer war damals der Verdächtige.
Mir haben die Charaktere in diesem Buch wirklich sehr gut gefallen - sehr gut skizziert. Der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsaufbau ist auch gut gelungen. Ich bin wirklich so durch die Seiten geflogen, wollte das Buch nicht mehr weglegen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Von mir gibt es eine Empfehlung für diesen Krimi.
Im Herbst 1991 wird Hauptkommissar Groth von Hamburg nach Mecklenburg versetzt. Hier in seiner alten Heimat soll er als Aufbauhelfer Ost seine Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Doch schon ...
Im Herbst 1991 wird Hauptkommissar Groth von Hamburg nach Mecklenburg versetzt. Hier in seiner alten Heimat soll er als Aufbauhelfer Ost seine Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Doch schon bald gibt es einen Toten. Siegmar Eck, der Bootsverleiher wird aus dem See geborgen. Groth wird misstrauisch, denn Tage zuvor suchte Eck ihn auf und gab an verfolgt zu werden. Seine Kollegen wollen die Akte schließen und als Unfall abtun. Doch Groth ermittelt weiter. Dabei stößt er auf eine Kellnerin, die im nahegelegenen Café arbeitet. Was hat sie mit dem Fall zu tun?
„Das Schweigen des Wassers“ ist der erste Kriminalroman von Susanne Tägder und beruht auf wahren Tatsachen. Ein Krimi mit eher leisen Tönen, der unblutig und sehr ruhig daherkommt. Mich hat besonders die Erzählweise beeindruckt. Die Autorin fängt gekonnt die Stimmung und Atmosphäre der ersten Jahre nach der Wende ein. Die Figuren sind nicht gleich von Anfang an sympathisch, sondern eher gewöhnungsbedürftig. Jeder hat seine Ecken und Kanten und trägt auch so manches Geheimnis mit sich. Groth beispielsweise wurde mehr oder weniger nach einem Vorfall in Hamburg in den Osten „abgeschoben“. Erst im Verlauf der Geschichte erfährt etwas darüber, ebenso wie die Päckchen, die die anderen Protagonisten mit sich tragen. Auch die Spannung baut sich zunächst langsam auf. Es ist kein Krimi in dem ständig etwas passiert, sondern wird von einer subtilen Spannung beherrscht. Die Figuren sind fein und säuberlich ausgearbeitet und wirken authentisch. Da die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln erzählt wird, kann man sich als Leser ein gutes Bild machen und weiß immer ein bisschen mehr wie Groth.
Insgesamt ein sehr gut konstruierter Kriminalroman, der die Atmosphäre zwischen Ost und West der frühen Neunziger gut einfängt.
In "Das Schweigen des Wassers" entführt uns Susanne Träger in die Zeit nach der Wende. Keine einfache Zeit für die Menschen in den neuen Bundesländern, sie sollen ihr Leben an die Regeln der BRD anpassen. ...
In "Das Schweigen des Wassers" entführt uns Susanne Träger in die Zeit nach der Wende. Keine einfache Zeit für die Menschen in den neuen Bundesländern, sie sollen ihr Leben an die Regeln der BRD anpassen. Aufbauhelfer erklären dort wie alles zu funktionieren hat. Einer davon ist Hauptkommissar Groth, er wird zurück in die alte Heimat geschickt, um die Kollegen vor Ort zu schulen. Ein Bootsverleiher wendet sich an ihn, weil er verfolgt wird, kurz darauf wird er tot aus dem See gefischt. Während Groth von einem Mord ausgeht und hartnäckig ermittelt, wollen die Kollegen den Fall als Unfall deklarieren. Seine Ermittlungen führen Groth weiter zurück in die Vergangenheit.
Der Autorin ist ein guter Krimi geglückt, der die Zeit nach der Wende gekonnt einfängt. Die Stimmung der Menschen und die Probleme dieser Zeit sind gut in die Handlung eingearbeitet. Das es im Leben des Ermittlers Tragödien gibt, nimmt nicht zu viel Raum ein. Der Spannungsbogen entwickelte erst etwas flach, aber dann fesselt das Buch zunehmend. Mir hat das Buch gut gefallen, bei einer Fortsetzung wäre ich gerne wieder dabei.
Kriminalhauptkommissar Arno Groth ist im Herbst 1991 frisch zurück in seiner mecklenburgischen Geburtsstadt, dem fiktiven Wechtershagen nahe Demmin. Nicht ganz freiwillig hat er Hamburg verlassen, wo er ...
Kriminalhauptkommissar Arno Groth ist im Herbst 1991 frisch zurück in seiner mecklenburgischen Geburtsstadt, dem fiktiven Wechtershagen nahe Demmin. Nicht ganz freiwillig hat er Hamburg verlassen, wo er seit seinem Weggang aus der DDR 1960 lebte und arbeitete, als Kriminalpolizist, weil aus dem Germanistikstudium für den passionierten Leser und Sammler von Erstausgaben nichts wurde. Nun soll er in der alten Heimat ermitteln und als Aufbauhelfer Ost ehemalige DDR-Volkspolizisten schulen, keine dankbare Aufgabe und nicht dazu angetan, sich Freunde unter den neuen Kolleginnen und Kollegen zu machen. Eine Scheidung, der Tod seiner Tochter und eine unverzeihliche berufliche Fehleinschätzung setzen dem von Zweifeln geplagten Mann darüberhinaus schwer zu.
Ein Toter am Wechtsee
Kaum angekommen, trifft Groth im Hof der Polizeiwache auf den Ex-Musiker und jetzigen Tretbootverleiher Siegmar Eck, einen verwahrlosten Alkoholiker, der sich verfolgt fühlt. Bevor dieser dem zweifelnden Groth Beweise dafür bringen kann, wird er tot am Bootsanleger des Wechtsees aufgefunden. Ohne Hinweise auf Fremdeinwirkung und mit einem plausiblen Unfallszenario wird der Tod als Unglücksfall eingestuft. Nur Groth mag sich damit nicht abfinden, gar zu seltsam erscheint rückblickend seine Begegnung mit dem Opfer. Als sich auch noch herausstellt, dass Eck zehn Jahre zuvor im Mordfall an der 19-jährigen Polizistentochter Jutta Timm als Hauptverdächtiger galt, wegen seines bombensicheren Alibis jedoch freigesprochen wurde, ist Groths Ermittlerinstinkt endgültig geweckt. Warum fehlen in diesem abgeschlossenen Altfall aus dem Mai 1980, in dem nie ein Schuldiger ermittelt wurde, sämtliche Akten? Entgegen der Anordnung seines neuen Chefs verbeißt sich Groth in den Fall, wohlwissend, dass er sich keinen weiteren Fauxpas leisten darf.
Und noch jemand ist neu in Wechtershagen: die Kellnerin Regine Schadow aus Berlin, wesentlich jünger als Groth, aber mit nicht weniger Altlasten. Sie arbeitet im zweitklassigen Ausflugslokal am Wechtsee, löst nebenher die Wohnung ihrer Großmutter auf und scheint einiges zu verbergen. Jedenfalls gibt sie immer nur so viel zu, wie Groth bereits weiß. Welche Verbindung hatte sie zum Opfer und warum hat sie wirklich ihre Stelle im Kempinski aufgegeben?
Viel mehr als ein Whodunit-Roman
Die 1968 in Heidelberg geborene ehemalige Richterin Susanne Tägder hat ihr sehr empfehlenswertes Krimidebüt "Das Schweigen des Wassers", das auf einem realen Mordfall von 1979 fußt, in der ehemaligen Heimat ihrer Eltern angesiedelt: Vorbild für Wechtershagen war die Stadt Neubrandenburg. Was den Krimi aus der Masse der Neuerscheinungen heraushebt, sind seine sprachliche Gewandtheit, die Wahl der beiden Zeitebenen kurz vor bzw. nach der Wende, die die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche und Stimmungen beleuchten, die ruhige, melancholische Atmosphäre sowie die glaubhaften Charaktere. Alle sind verwundet, sei es das Mordopfer Eck, dessen Leben nach der Anklage aus der Bahn geriet, der Kafka lesende Ermittler Groth mit seiner schwierigen Vergangenheit, sein neuer Kollege Gerstacker, der im Fokus der Stasi-Begutachtungskommission steht, oder die traumatisierten Mitglieder der Familie Timm. Ausgerechnet die alten DDR-Seilschaften, die den Mordfall von 1980 weitgehend vertuschten, haben die Zeiten allgemeiner Auflösung, Verunsicherung und Entwurzelung um 1989 unbeschadet überlebt.
Einziger Wehmutstropfen beim Lesen war für mich, dass ich die Auflösung recht früh – und richtig – durchschaute, was ich selbst bei diesem literarischen Krimi, der viel mehr als nur Whodunit-Roman ist, schade finde. Auf eine Fortsetzung hoffe ich trotzdem, denn Susanne Tägder, Arno Groth und Wechtershagen haben unbedingt das Potential dafür.