Ost- und westdeutsche Polizeiarbeit – keine unproblematische Zusammenarbeit.
Das rot und blau gehaltene Cover verrät einen möglichen Tatort am Wasser, ziemlich neutral gestaltet wie auch der Titel dieses Krimis. Die Szenerie spielt am Wasser, am Walchsee in Mecklenburg. Die Hauptperson ...
Das rot und blau gehaltene Cover verrät einen möglichen Tatort am Wasser, ziemlich neutral gestaltet wie auch der Titel dieses Krimis. Die Szenerie spielt am Wasser, am Walchsee in Mecklenburg. Die Hauptperson ist der Hamburger Hauptkommissar Arno Groth, Aufbauhelfer Ost, zurück nach Wechtershagen versetzt, in die Mecklenburgische Provinz, wo er seine Kindheit verbracht hat. Ein neuer Unfall bzw. Mord scheint mit einem Cold-Case aus DDR-Zeiten in Zusammenhang zu stehen. Bei sehr schwacher Indizienlage arbeitet der charakterlich sehr menschliche, eher stille Groth sich leider nicht sehr systematisch in einer dörflichen, verschwörerischen Umgebung vor. Ohne klare Beweislage bleibt dieser Fall eigentlich offen aufgrund unausgeleuchteter Stellen in der Vergangenheit des Staatssekretärs Berthold, ein ehemaliger Oberst der Kriminalpolizei, zu DDR-Zeiten Oberst der Kriminalpolizei etc… Eigentlich wünscht man als Leser Hauptkommissar Groth mehr und schnelleren Erfolg , und ein bisschen mehr Energie auf der Spurensuche nach Beweisen – und damit auch einen strammer gespannten Spannungsbogen. Thematisiert werden Ost-West-Problematiken innerhalb Deutschlands, ostdeutsche Kindheitserinnerungen, Trauerbewältigung um die einzige erwachsene Tochter, Einsamkeit, vertrauensvolle Teamarbeit innerhalb der Polizei. Ost-West. Insgesamt wird dem Menschlichen innerhalb aller Beteiligten sehr viel angenehmem Raum gegeben. Breit gefächerte Reflektionen nicht nur von Groth sind eingeflochten, was dem Krimi mehr Tiefgang und Ruhe, aber auch spannungslose Länge verleiht. Insgesamt ein bedächtiger Krimi mit politisch schwieriger Thematik.