Spannender Nordseekrimi
Im Mittelpunkt stehen betuchte, reifere Witwen, die über Facebook von Love-Scammern – früher nannte man sie Heiratsschwindler - angebaggert werden. Da sie sich nach neuen Partnern sehnen, fallen sie darauf ...
Im Mittelpunkt stehen betuchte, reifere Witwen, die über Facebook von Love-Scammern – früher nannte man sie Heiratsschwindler - angebaggert werden. Da sie sich nach neuen Partnern sehnen, fallen sie darauf herein und überweisen aufgrund fadenscheiniger Wünsche größere Geldbeträge.
Jetzt findet ein Ehepaar Skelettteile, die sich Elke Färber zuordnen lassen. Elke war vor 1 ¾ Jahren bei einer Explosion auf ihrem Boot verunglückt. Sie hatte gerade die Bekanntschaft eines Arztes aus Südafrika gemacht und sollte 30.000 € einem Freund übergeben, da er unverschuldet in einem Gefängnis in der Türkei sitzt – so die Vorgeschichte. Aktuell kommt Inken Peters aus der örtlichen Buchhandlung und meldet ihre Chefin, Karla Hensel als vermißt. Auch sie scheint Kontakt zu einem Love-Scammer gehabt zu haben. Das sympathische Team um Anna Wagner und Henrik Norberg der Soko St. Peter-Ording erhält Hinweise von Mattes Hellmer aus Itzehoe, der diesbezüglich einen Tipp erhalten hat - Birgit Stelter hat bei FB eine Selbsthilfegruppe für betroffene Frauen gegründet. Aber nicht nur um Love-Scammer dreht sich dieser Band, es fließen auch Themen wie Drogen, Spanner und Geldnöte ein, dadurch werden die Fälle komplexer.
Ich kenne bereits die Vorgängerbände und für mich hat sich auch dieser Krimi wieder fesselnd, aktuell und unterhaltsam gelesen. Die Autorin zeigte auf, daß alle Gesellschaftsschichten auf diese Männer hereinfallen können, wenn sie der Einsamkeit entfliehen möchten. Auch Warnungen von Freunden lassen sie nicht gelten. Sie ereilt das sog. Amiga-Syndrom – „Aber meiner ist ganz anders“. Um das Thema eindringlicher zu gestalten, wurde der Erstkontakt von FB immer wieder eingeschoben und durch ein anderes Layout sichtbar gemacht. Auffällig daran ist die meist fehlerhafte Rechtschreibung und ein holpriges Deutsch, was der Google-Übersetzung geschuldet ist. Die einzelnen Figuren im Buch wurden gut und authentisch beschrieben, auch das Privatleben der Ermittler spielte eine größere Rolle. Am Ende konnte der Fall natürlich gelöst werden und die Bemerkungen am Schluß machen schon auf den nächsten Band neugierig.
Von mir bekommt Band 4 – für mich bis jetzt der beste - auf jeden Fall eine Leseempfehlung!