"Saligia - Spiel der Todsünden" ist ein spannender Jugendroman von Swantje Oppermann.
Keira ist es gewohnt, eine Außenseiterin zu sein. Schon ihr ganzes Leben lang spürt sie eine kaum zähmbare Wut in sich. Aber auch schon früh bemerkt sie, dass sie diese Wut auf andere übertragen kann. Leute in ihrer Umgebung prügeln sich - oder sie - grundlos. Überall sät sie Feindseeligkeit. Was Keira nicht weiß - es gibt mehr Menschen wie sie, sogar eine ganze Schule samt Internat auf denen Jugendliche wie sie lernen, ihre Emotionen und damit ihre Kräfte zu kontrollieren. Es gibt für jede Todsünde Mädchen und Jungen, die sie in sich tragen. Sie sollen hier lernen ihre Kräfte im Zaum zu halten und nach und nach sinnvoll einzusetzen. Das ist ein schwerer Weg, besonders für die unberechenbaren Ira. So werden die genannt, die wie Keira vom Zorn besessen sind. Von ihnen gibt es nur sehr wenige. Nach und nach erfährt Keira immer mehr über die Welt zu der sie nun gehört und mehr und mehr muss sie auch einsehen, dass jeder mit seinen eigenen Problemen und Geheimnissen zu kämpfen hat. Als sie aber bei einer nächtlichen Party die Leiche einer zuvor verschwundenen Mitschülerin im Wald finden, vertraut Keira niemandem mehr und versucht alles aufzuklären. Das ist alles andere als einfach, wenn selbst die Rektorin alles totschweigen will um ihren Ruf nicht zu gefährden und Keira ihre neuen Freunde verdächtigen muss...
Der Band 1 von Saligia ist sehr gut geschrieben. Durch die lebendige Sprache und die kurzen Kapitel kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Figuren werden so beschrieben, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Am Anfang ist es zwar etwas schwierig die einzelnen Mädchen, mit denen Keira ein Zimmer teilen muss, auseinanderzuhalten, weil sie ihr alle gleichzeitig vorgestellt werden, aber durch ihre jeweiligen Laster, lernt man sie, genauso wie Keira, schnell kennen, mit all ihren positiven und negativen Eigenschaften.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand die fantasynahe Story verständlich und logisch aufgebaut. Ich muss gestehen, dass ich, seit ich das Buch gelesen habe, bei meinen Mitmenschen oft die jeweiligen Laster zuordne, obwohl wir sie in der Realität vermutlich alle sieben in uns tragen. Trotzdem ist es bei manchen Menschen offensichtlich, dass sie z.B. ihren Neid oder ihre Habgier so gar nicht unter Kontrolle haben.
Das Buch ist ein unterhaltsames Fantasybuch, bei dem wir wohl noch mehr Teile erhoffen dürfen, gleichzeitig öffnet es aber auch die Augen für das Seelenleben der Mitmenschen.