Cover-Bild Schwestern fürs Leben
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 01.10.2020
  • ISBN: 9783426308165
Sybille Schrödter

Schwestern fürs Leben

Roman

In einer Zeit, die Gehorsam verlangt, beginnen sie zu kämpfen:
vier Schwestern zwischen Frieden und dem nächsten Krieg. Die große Familiensaga aus dem hohen Norden.

Weihnachten 1919 ist ein trauriger Anlass für die Familie Danneberg, denn ein Platz an der festlich gedeckten Tafel bleibt leer: Der einzige Sohn ist im 1. Weltkrieg gefallen. Wie soll es nun weitergehen mit dem alterwürdigen und mächtigen Flensburger Rumhaus Danneberg?
Für den alten Danneberg kommt es nicht infrage, die Geschäfte einer seiner vier Töchter zu übertragen – doch die Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wollen sich nicht länger in ein Weltbild fügen, das längst in Trümmern liegt. Jede auf ihre Weise, beginnen die Schwestern zu kämpfen: für das Recht, das Rumhaus zu führen, das Recht, den Ehemann selbst zu wählen – oder das Recht, überhaupt nicht zu heiraten.

»Schwestern fürs Leben« von Sybille Schrödter ist historischer Roman, Familien-Geschichte und ein authentisch und kenntnisreich erzähltes Stück Zeitgeschichte in einem. Mitreißend und emotional folgt der Roman dem Schicksal der vier Danneberg-Schwestern und des Flensburger Rumhauses zwischen den beiden Weltkriegen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

Historisch, emotional, mitreißend

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„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Band der norddeutschen Familiensaga von der in Hamburg lebenden Autorin Sybille Schrödter.

Nach einem kurzen Prolog um 1910 beginnt die Handlung an Heiligabend 1919 ...

„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Band der norddeutschen Familiensaga von der in Hamburg lebenden Autorin Sybille Schrödter.

Nach einem kurzen Prolog um 1910 beginnt die Handlung an Heiligabend 1919 in Flensburg und endet 26 Jahre später 1945. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern der Familie Danneberg. Der einzige Sohn, der das Flensburger Rumhaus Danneberg übernehmen sollte, ist im Ersten Weltkrieg gefallen und für den Vater Ole ist es undenkbar, dass eine seiner Töchter das Geschäft übernehmen könnte. Das sehen die Schwestern anders, sie kämpfen für ihre Rechte und das nicht nur in Bezug auf das Rumhaus.

Sehr angenehm fand ich, dass es vorweg eine Aufstellung der wichtigsten Charaktere - der Familie Dannemann, der Familie von Runohrs, der Familie Jensens, der Angestellten, der Ehemänner und der Liebhaber – gab. Bei der recht hohen Anzahl an Charakteren mit ihren verschiedenen Beziehungen untereinander hat mir dies das Lesen deutlich vereinfacht.

Obwohl sich der Schreibstil leicht und angenehm ist, hat es ein wenig gedauert, bis ich mich in die Handlung rein gefunden hatte, da ich die Schwestern ein wenig schwierig fand. Für Lene ist es ein großer Traum das Rumhaus zu leiten und um ihren Ziel näher zu kommen, ist sie nicht kleinlich. Auf Gefühle anderer Menschen nimmt sie wenig Rücksicht und sie heiratet sogar einen Mann, den sie nicht wirklich liebt, da ihr Vater diesem die Leitung übertragen möchte, womit sie gleichzeitig ihre Schwester Lizzie sehr verletzt. Dennoch bringen ihr ihre Schwestern eine gewisse Bewunderung entgegen und der Zusammenhalt zwischen ihnen, ihr gemeinsamer Kampf um Anerkennung und Selbstständigkeit zieht sich durch die Handlung.

Da das Buch die Familiengeschichte über mehr als ein Vierteljahrhundert erzählt, gibt es einige Zeitsprünge. Trotzdem konnte ich der Entwicklung der einzelnen Charaktere gut folgen. Es gibt weit mehr als ein Familiengeheimnis und auch wenn ich es zwischenzeitlich ein wenig verwirrend fand wer nun wie mit wem verwandt war und in welchem Verhältnis stand, wurde abschließend alles gut aufgelöst.

Mich hat die Geschichte der Schwestern gefesselt. Anhand ihres Lebens wurde ein mitreißendes Stück Zeitgeschichte lebendig. Interessant fand ich dabei, dass die unterschiedlichsten politischen Standpunkte gut in die gesamte Story eingewoben wurden.
Nun bin ich gespannt, wie es für die Schwestern weitergeht und freue mich auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Dramatisch, spannend und mit jeder Menge Familiengeheimnisse

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Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt 1910 in Flensburg. Lene Danneberg feiert ihren 8. Geburtstag. Doch anders als andere Mädchen in ihrem Alter wünscht sie sich weder Puppen noch anderes Spielzeug. Viel ...

Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt 1910 in Flensburg. Lene Danneberg feiert ihren 8. Geburtstag. Doch anders als andere Mädchen in ihrem Alter wünscht sie sich weder Puppen noch anderes Spielzeug. Viel lieber möchte sie sich im Rumhaus Danneberg frei bewegen dürfen. Sie liebt den Duft von Rum. Möchte später einmal den Platz von ihrem Vater einnehmen und das Rumhaus leiten. 1919 sieht sieht sich die inzwischen 17jährige Lene ihrem Ziel ein ganzes Stück näher. Der einzige Sohn der Dannebergs ist im 1. Weltkrieg gefallen. Ihr Vater möchte aber später mal keiner Frau die Leitung des Rumhauses übergeben. Doch Lene kämpft für ihren großen Traum. Mit ihren drei Schwestern geht sie durch dick und dünn. Zusammen kämpfen sie für die Rechte der Frauen.

Meine Meinung

Dramatisch, spannend und mit jeder Menge Familiengeheimnisse

Lene war mir eine ganze Zeit lang nicht besonders sympathisch. Um ihre Ziele zu erreichen war sie nicht gerade zimperlich. Sie hat selten auf die Gefühle anderer Menschen Rücksicht genommen. Die Leitung des Rumhauses Danneberg war ihr einziges und größtes Ziel. Um dieses zu erreichen heiratet sie einen Mann, den sie weder achtet noch liebt. Für ihre Schwestern Käthe, Elisabeth (Lizzie) und Henriette (Jette) ist sie ein Vorbild. Doch besonders Lizzie hat sie mit ihrer Heirat weh getan. Die Frauen leben in einer Zeit, in denen der Vater über ihren Werdegang bestimmen darf. Sogar den Ehemann aussuchen. Die vier Schwestern gehen jedoch ihre eigenen Wege. Nicht immer schlagen sie den Richtigen ein.

Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Einige Dinge passieren, die für mich nicht schlüssig waren. Etwas zu viel Dramatik und Situationen, die ich mir im wahren Leben wirklich nicht vorstellen kann. Da werden Geheimnisse mit dem letzten Atemzug erzählt. Vieles kommt etwas abgehackt daher. Aber nach ca. einem Drittel nimmt die Geschichte voll an Fahrt auf. Die Schwestern gehen eine Zeit lang getrennte Wege. Als Hitler an die Macht kommt, rücken die Frauen wieder näher zusammen.

Der Schreibstil liest sich wie Butter. Man lernt die Frauen sehr gut kennen und erhält einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Ich habe mit den Frauen gehofft und gebangt. Konnte manchmal nicht fassen, was ihnen zugemutet wird. Sie gingen ihren Weg ohne Wenn und Aber. Leider war es nicht für jede der richtige Weg. Dennoch habe ich die Schwestern für ihren Mut bewundert. Für die Liebe zu ihren Kindern und die Loyalität, die sie sich gegenseitig entgegengebracht haben. Auch Lene konnte mich letztendlich doch noch überzeugen. Sie wächst über sich selbst hinaus und muss erkennen, wie unrecht sie oftmals gehandelt hat.

Fazit

Von 1910-1945 begleiten wir die Schwestern fürs Leben. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, konnte mich die Geschichte dann noch komplett überzeugen. Ich liebe Familiengeheimnisse. Damit hat die Autorin wahrlich nicht gespart. Jede Menge Spannung haben es mir ab einem bestimmten Zeitpunkt unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Sybille Schrödter, für diese spannende und emotionale Geschichte

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Ein toller historischer Roman

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„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin Sybille Schröter gelesen habe. Ich tauche ein in die große Familiensaga der Familie Danneberg, die in Flensburg ein altehrwürdiges und ...

„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin Sybille Schröter gelesen habe. Ich tauche ein in die große Familiensaga der Familie Danneberg, die in Flensburg ein altehrwürdiges und mächtiges Rumhaus betreibt.
Wir befinden uns Anfang des 20. Jahrhunderts und Familie Danneberg muss einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Der einzige Sohn der Familie, der die Firma übernehmen sollte, ist leider aus dem 1. Weltkrieg nicht zurückgekehrt. Für den alten Danneberg kommt es nicht in Frage, einer seiner vier Töchter, die nicht unterschiedlicher sein könnten, die Geschäfte zu übertragen. Dies wäre nur durch eine entsprechende Heirat möglich. Doch die vier Töchter haben eine eigene Vorstellung vor ihrem Leben und jede beginnt für ihr Lebensziel zu kämpfen. Und das war in der damaligen Zeit – wie man sich vorstellen kann – nicht einfach…
Ein beeindruckender Roman, bei dem ich jedoch am Anfang etwas Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte reinzukommen. Doch dann hat mich die Geschichte um die Dannebergs – Ole ist ja wirklich ein Patriarch, der die Fäden streng in der Hand hat. Ich lerne Käthe, die älteste Tochter, Helene, die zweitälteste, Elisabeth und Henriette, die Jüngste, durch die hervorragenden Beschreibungen der Autorin bestens kennen. Ich sehe die vier vor meinem inneren Auge. Ich lerne auch ihre Stärken und Schwächen kennen und bewundere sie für ihren Mut und ihren Kampfgeist. Sie wollen sich nicht unterordnen und kämpfen für das Recht, das Rumhaus zu führen, das Recht, den Ehemann selbst zu wählen – oder das Recht, überhaupt nicht zu heiraten. Wirklich starke Frauen.
Die Autorin bringt uns auch vergangene Geschichte, und zwar vom Ende des ersten bis zum Ende des zweiten Weltkrieges näher. Ein interessantes Stück Zeitgeschichte. Es ist ein langer Zeitraum, in dem wir die Familie auf ihrem Lebensweg, der wahrlich nicht immer einfach war, begleiten dürfen.
Ein unterhaltsamer und spannender historischer Roman, der mir unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Gerne vergebe ich für diese interessante Lektüre 4 Sterne. Das Cover ist für mich ein echter Hingucker – total authentisch.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Mutige und authentische Frauen

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Inhalt und meine Meinung:
Für die Familie Danneberg ist Weihnachten 1919 ein trauriges, betrübtes Fest. Albert, der einzige Sohn und somit männliche Erbe ist im Krieg gefallen. Für den Familienpatriarchen ...

Inhalt und meine Meinung:
Für die Familie Danneberg ist Weihnachten 1919 ein trauriges, betrübtes Fest. Albert, der einzige Sohn und somit männliche Erbe ist im Krieg gefallen. Für den Familienpatriarchen Ole F. Danneberg kommt es nicht infrage, die Geschäfte rund um das alterwürdige und mächtige Flensburger Rumhaus einer seiner vier Töchter zu übertragen. Wie soll es nur weitergehen?
Dabei träumt Lene, seit ihrer Kindheit, einst eine wichtige Rolle im Rumhaus zu spielen. Um ihre Ziele zu erreichen, muss sie einen hohen Preis zahlen. Auch ihre Schwestern haben ihre Träume und Zukunftspläne. Sie möchten sich nicht mehr fügen und gehorsam sein. Vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Jede beginnt ihren eigenen Kampf, um eigene Wege zu gehen.

Der historische Familienroman "Schwestern fürs Leben" ist eine sehr kompakte und lange Geschichte. Die Haupthandlung beginnt 1919 und endet mit dem Kriegsende 1945. Der Schreibstil von Sybille Schrödter ist flüssig, sehr ausdrucksstark und unheimlich fesseld. Ich bin flott durch die Seiten geflogen und habe mit jeder Schwester mitgefiebert. Die Erzählpersektve wechselt zwischen den Protagonisten. Jede Schwester bekommt ihre eigene Stimme. Ich liebe und schätze diese Erzählweise. Sie erzeugt einen großartigen Spannungsbogen. Die Autorin spiegelt und schildert intensiv, die Stellung der Frau zur damaligen Zeit wieder. Das gelingt ihr so großartig, dass ich als Unsichtbare, direkt bei den Geschehnissen dabei war und oftmals eingegriffen hätte. Viele historische Details und Ereignisse, wie zum Beispiel 1920 die Volksabstimmung in Schleswig, oder 1933 die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler haben die Geschichte sehr besonders und authentisch gemacht.
Ich kann den Roman wärmstens empfehlen und wünsche dem Buch noch viele Leser.
Fazit:
4,5/5 🌟
Eine emotionale, mutige und authentische Geschichte mit großartigen Charaktern ❤

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Schwestern fürs Leben

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Handlung
Zum Weihnachtsfest des Jahres 1919 herrscht im Hause der Familie Danneberg eine bedrückte Stimmung. Der Sohn und Erbe des Rumhauses ist im Krieg gefallen, einen Nachfolger gibt es in der Familie ...

Handlung
Zum Weihnachtsfest des Jahres 1919 herrscht im Hause der Familie Danneberg eine bedrückte Stimmung. Der Sohn und Erbe des Rumhauses ist im Krieg gefallen, einen Nachfolger gibt es in der Familie nicht. Zumindest nach Ansicht des Vaters Danneberg. Für ihn ist es keine Möglichkeit, dass seine Töchter die Leitung eines Tages übernehmen werden, obwohl gerade die Älteste großes Interesse für die Firma hat. Und trotzdem gibt Lene nicht auf und kämpft für ihre Ziele. Genau wie ihre Schwestern, die alle einen Traum haben und an diesem festhalten. Und dies, obwohl die Wünsche vom Vater missbilligt werden und die Welt immer mehr auf eine Katastrophe zurast...

Meinung
Ich mag das Cover recht gerne, vor allem die verblassten Farben im Zusammenhang mit dem strahlenden Blau des Titels haben ihren ganz eigenen Charme. Es werden vier Damen gezeigt, alle der damaligen Mode entsprechend gekleidet und es wird bereits auf den ersten Blick sichtbar, welch unterschiedliche Wesen sie haben. Manche wirken locker und aufgeweckt, die Dame ganz links hingegen erscheint mir etwas ernster und mehr auf die Normen der damaligen Zeit bedacht. Ich erkenne in den Damen die vier Hauptprotagonistinnen wieder. In Gedanken habe ich auch schon für mich beschlossen, wer wer sein könnte und mir hat die Darstellung dabei geholfen, mir von den Damen ein Bild zu machen, so hatte ich direkt ein Gesicht vor Augen. Zudem erhascht man anhand des Cover einen Eindruck von der Mode und vom Stil der Handlungszeit, was ich sehr passend finde. Insgesamt also ein stimmiges und schönes Bild, welches viel Charme hat und mir gut gefällt!

Mir ist der Roman erstmals in der Verlagsvorschau aufgefallen. Und wie jedes Buch, welches ich ansprechend finde, ist auch dieses erst einmal auf meine Wunschliste gewandert. Als ich mir vor kurzem die Inhaltsangabe wiederholt durchgelesen habe, hatte ich immer noch einen positiven Eindruck von der Geschichte, mir gefällt die Handlungszeit sehr gut und ich war gespannt darauf, wie die Schwestern ihre Wege gehen, welche Ziele sie haben und wie die Dynamiken innerhalb der Familie Danneberg sind. Aus diesem Grund bin ich sehr dankbar dafür, dass ich vom Verlag ein Rezensionsexemplar erhalten habe und mir selbst ein Bild von dem Roman machen konnte. Zudem war es für mich meines Wissens nach eine Premiere, ich glaube, dass ich zuvor noch keinen Roman gelesen habe, der in dem wunderschönen Flensburg spielt.

Ich empfand es als sehr hilfreich, dass noch vor dem Start der eigentlichen Handlung ein Personenverzeichnis abgedruckt wurde. Nicht, dass es eine unglaubliche Fülle an Protagonisten gibt, vielmehr hatte ich anfangs einige Probleme damit, die Schwestern Danneberg auseinanderzuhalten. Sie werden oft mit ihrem Spitznamen angesprochen und ich brauchte einige Zeit, um diese immer sofort der richtigen Person mit ihren jeweiligen Ambitionen zuzuordnen. Hier hat mir ein Blick auf diese Liste immer direkt geholfen und irgendwann hatte ich dann gar keine Probleme mehr mit der Wiedererkennung. Für mich war das Personenverzeichnis also ein hilfreiches und passendes Detail, das ich nicht missen wollen würde!

Der Start in den Roman fiel mir leider nicht so leicht, wie ich erwartet hatte. Das lag wahrscheinlich an der Fülle von Personen und Informationen, die auf den ersten Seiten auf den Leser einprasseln, ich musste mir wirklich Zeit nehmen, um das Gelesene in einen stimmigen und passenden Zusammenhang zu bringen. Und irgendwann war die erste Informationsflut erschöpft und nach den ersten knapp 50 Seiten waren alle kleinen Problemchen vollkommen weg und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen. Und mit zunehmender Handlung hat mich diese immer mehr in ihren Bann gerissen und ich wollte einfach nur weiterlesen und wissen, wie sich die Geschehnisse weiterentwickeln und wie die Protagonisten die politischen Veränderungen wahrnehmen.

Ich hatte an keiner Stelle des Romans mit der Schreibweise irgendwelche Probleme. Sie war einfach gehalten und erhält durch zahlreiche Informationen über die Politik und die Entwicklung Deutschlands einen angenehmen Anspruch. Ich konnte das Buch flüssig und problemlos lesen und empfand die Handlung mit der Zeit als immer spannender. Die einzelnen Kapitel greifen immer mehr ineinander, verbinden sich teils und lassen am Ende so einen stimmigen Roman entstehen, der ansprechend ist und eine sehr tiefgehende Geschichte beherbergt.
Ich muss aber sagen, dass mir manche Verwicklungen schon ein wenig zu viel waren, ich weiß aber gerade nicht, wie ich dies näher erläutern kann, ohne der Handlung etwas vorweg zu nehmen. Manche Begegnungen waren vielleicht ein wenig zu vorhersehbar, wenn man diverse Details bereits kennt.

Es gibt eine Unterteilung in drei Teile, wobei stets ein Zitat beigefügt wurde, welches auf die folgende Handlung passt, wie die Faust aufs Auge. Zudem wird noch genannt, welche der Damen im Folgenden zu Wort kommt.
Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der die Handlung auf eine lebendige und authentische Art und Weise erzählt. Dabei gibt es immer wieder Anmerkungen, woraus sich schließen lässt, dass er mehr weiß als der Leser. Und diese Geheimnisse werden nach und nach aufgelöst und am Ende ist zumindest bei mir keine Frage offen geblieben. Es wurde alles beantwortet und es liegt ein rundes Werk vor, welches auch gut als alleiniger Band dasteht. Und trotzdem bin ich froh, im Nachwort gelesen zu haben, dass es eine Fortsetzung geben wird. Den irgendwie bin ich noch nicht ganz dazu bereit, die Protagonisten zu verlassen, sie sind mir mit der Zeit doch ziemlich ans Herz gewachsen und ich finde es schön, dass es mehr von ihnen zu lesen geben wird!

Es gibt einen Prolog aus dem Jahre 1910, die Haupthandlung startet 1919 und endet mit dem Kriegsende 1945. In diesen 26 Jahren begleitet man als Leser die Damen der Familie Danneberg, erlebt mit ihnen den Zweiten Weltkrieg mit, politische Veränderungen und erfährt natürlich allerhand über Konventionen und ihr Leben. An keiner Stelle wird die Handlung zu langatmig, gleichzeitig hatte ich auch nie das Gefühl, etwas wichtiges zu verpassen. Immer war man auf dem neuesten Stand der Dinge, es gab regelmäßig kleine Sprünge, wodurch Längen erst gar nicht entstehen konnten. Im Gegenteil, die Handlung hatte einen kurzweiligen Charakter und es wurden stets nur die wichtigsten Geschehnisse angesprochen. Es war auf jeden Fall sehr sinnvoll, immer mal wieder einige Zeit zu überspringen und die Geschichte nicht ins Unendliche zu führen.

Ich hatte es ja bereits erwähnt, oft gibt es Erläuterungen und Details über die Politik und das Weltgeschehen, wodurch man stets gut darüber informiert ist, was es derzeit für Probleme in Deutschland und Europa geben könnte. Dabei sind teilweise auch die Protagonisten von den Geschehnissen betroffen und mir hat es gut gefallen, wie lebendig und natürlich die Fakten eingebunden wurden. Sie tauchten nie in einem zu hohen Maße auf, waren aber auch nie zu selten und haben immer zu der jeweiligen Situation gepasst.
Manchmal habe ich mich allerdings gefragt, inwiefern die Familie Danneberg von dem Krieg betroffen ist. Sie müssen sich ein wenig einschränken, aber das wird mir zu knapp geschildert. Kaum wird mal erwähnt, dass sie sich mit einfacheren Mahlzeiten und Ersatzprodukten zufrieden geben müssen. Sie haben stets genügend Stoffe, um sich einzukleiden und müssen nicht frieren, keine Menschen aufnehmen, die geflüchtet sind oder keine Heimat, keinen Wohnsitz mehr haben. Mir kommt die Familie in dieser Hinsicht etwas zu galant daher und ich hätte mir gewünscht, dass es dazu mehr Informationen gegeben hätte und sie in dieser Hinsicht nicht so privilegiert erscheinen, sondern bodenständiger auftreten.

An keiner Stelle habe ich den Roman als sonderlich stimmungsvoll empfunden. Weder freudige, noch traurige Momente sind zu mir durchgedrungen und ich habe daher immer eine gewisse Distanz zu den Ereignissen und den Protagonisten gewahrt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Angst und Furcht vor und während eines Krieges stärker durchkommt und man als Leser hier mitfühlen kann.

Ein Großteil der Handlung spielt in Flensburg und dem Umland, dazu gibt es noch einige Kapitel in Berlin. Mit einfachen und eingängigen Worten hat es die Autorin geschafft, dass ich mir so gut wie jeden Handlungsort vorstellen konnte. Mal hatte ich mehr, mal weniger lebendige Bilder vor Augen und es entstand so eine Abwechslung, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Wobei mir aufgefallen ist, dass ich mir die Wohnhäuser der Familie Danneberg meist am wenigsten vorstellen und manchmal die Dimensionen nicht richtig erfassen konnte oder die Gebäude recht kühl und abweisend daherkamen. Doch irgendwie hat mich das gar nicht so sehr gestört, dafür hat mir die restliche Geschichte zu gut gefallen.

Die meisten Protagonisten sind Angehörige der Familie Danneberg, dazu kommen nur noch wenige andere Menschen hinzu, die teils in die Familie einheiraten oder als Freunde dienen. Dadurch entsteht ein familiärer Charakter, der den Charme des Buches ausmacht. Man hat häufig gemerkt, dass die Familie, egal was kommt, zusammenhält und mir haben die Dynamiken, die herrschen gut gefallen. Es gibt sowohl Streitereien, als auch fröhliche Momente, die miteinander geteilt werden und es wird klar herausgestellt, dass die Familie ein wichtiger Faktor im Leben ist, zumindest in der Familie Danneberg.
Eines haben alle wichtigen Protagonisten gemeinsam: sie haben lebendige und abwechslungsreiche Wesen erhalten. Eine jede Person zeigt verschiedene Gesichter von sich selbst und erscheint dadurch authentisch und greifbar. Man kann sich teils mit ihnen identifizieren, teils zeigen sie Züge, die man nie bei ihnen erwartet hätte. Es gibt eine bunte Vielfalt, die das Zusammenspiel natürlich besonders interessant gestaltet hat.

Fazit
Nachdem ich anfangs ein paar Startschwierigkeiten hatte, gab es Befürchtungen meinerseits, dass ich mich eventuell ein wenig durch den Roman quälen würde. Doch diese waren glücklicherweise vollkommen unnötig, mit zunehmender Handlung konnte mich die Geschichte immer mehr überzeugen und hat sich irgendwann zu einem richtigen Page-Turner entwickelt. Am Ende hatte das Buch viel mehr Tiefgang, als ich ursprünglich erwartet hatte und ich bin irgendwie überrascht, was für einen starken Eindruck ich am Ende habe.
Trotzdem hatte ich ja leider kleine Punkte angesprochen, die ich nicht als vollkommen perfekt empfand und schließlich habe ich mich dazu entschlossen, bei manchen gnädig zu sein und lediglich einen halben Stern in meiner Bewertung abzuziehen. Ich bin nach einem holprigen Start mehr als überzeugt worden und mir wurde mal wieder gezeigt, dass es sich lohnt, bei Büchern, die nicht so ansprechend beginnen, immer dranzubleiben. Eine große Empfehlung meinerseits und ich freue mich bereits jetzt auf einen zweiten Band mit den Danneberg-Schwestern!

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