Das Cover von "Sinking Ships" finde ich deutlich schöner als das vom ersten Band der "Flechter-University-Reihe". Die blau-türkisfarbenen Wellen mit den goldenen Akzenten darin sehen unglaublich toll aus und sowohl der Titel als auch der Inhalt des Buches passen perfekt dazu. Der Schreibstil ist - wie ich finde - viel flüssiger als in "Burning Bridges" und das Lesen hat mir deutlich mehr Freude gemacht. Die Emotionen kamen diesmal viel besser bei mir an und ich liebe die Mischung aus Humor, Gefühl, Tiefgang und Spannung total!
»Wenn man erst einmal sein Gegenstück gefunden hat, bleibt man zusammen, und wenn etwas kaputt zu sein scheint, dann repariert man es und schmeißt es nicht weg.«
Die Geschichte von Carla und Mitchell baut auf einer Hassliebe auf und ich persönlich bin ja ein kleiner Fan von sowas. Dadurch, dass Carla sich keineswegs eingestehen will, dass sie irgendetwas anderes als Hass gegenüber Mitchell empfindet, er es sich aber zum Ziel gemacht hat, ihr das Gegenteil zu beweisen, geraten die beiden immer wieder aneinander. Das zwischen ihnen - was auch immer genau es ist - entwickelt sich sehr langsam, aber ist mit vielen unterhaltsamen Dialogen und Neckereien, tiefgründigen Momenten, Knistern und Bauchkribbeln verbunden. Die Chemie zwischen ihnen stimmt von Anfang an, und zu sehen, wie das beiden - vor allem Carla - nach und nach bewusst wird, das macht unglaublich Spaß zu lesen. Ich habe mich von den beiden immer tiefere in die Geschichte hineinziehen lassen und konnte das Buch irgendwann nicht mehr weglegen. Was ich sehr schön finde ist, wie Persönliches von Carla in die Liebesgeschichte und deren Entwicklung mit eingebaut worden ist und welche Bedeutung wiederum die Entwicklung der Beziehung auf Carla und ihre Zukunft hat. Es passiert nicht wirklich viel Aufregendes und das Ganze ist auch nichts Neues oder Außergewöhnliches, aber es ist schön und vor allem ist es sehr authentisch. So schön und authentisch, dass man einfach beim Lesen dranbleiben muss und sich immer mehr in die Charaktere verliebt.
Vertrauen war eben nicht meine Stärke. Die Vergangenheit hatte mir mehr als einmal gezeigt, dass man nur verletzt werden konnte, wenn man es zuließ. Und ich würde nie wieder verletzt werden.
Carla lernt man als eine ehrgeizige, starke, leidenschaftliche und temperamentvolle junge Frau kennen, die nur ungerne Hilfe von anderen annimmt und es sich selbst nicht gestattet, Schwäche zu zeigen. Ihre Vergangenheit hat sie sehr geprägt und zieht sich noch immer mit in die Gegenwart hinein, aber trotzdem lässt Carla sich nicht unterkriegen. Gerade Im Bezug auf ihre jüngeren Brüder, die sie alleine großzieht, - und das mit 21 Jahren! - hat sie meinen vollsten Respekt verdient. Generell habe ich sie die meiste Zeit über sehr bewundert. Denn auch, wenn sie ein großes Mundwerk hat und sich immer sehr taff zeigt, sieht es in ihr drin manchmal ganz anders aus. Hierbei finde ich sehr schön, dass sie im Laufe der Geschichte eben doch mal Schwäche und somit eine weichere Seite von sich zeigt. Wenn man sie nicht vorher sowieso schon ins Herz geschlossen hat, tut man es spätestens dann. Besonders gut hat mir gefallen, wie sie mit Mitchell's Hilfe anfängt, gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit anzukämpfen und alles dafür tut, um stärker als diese zu werden.
Mitchell finde ich unglaublich sympathisch und ich habe ihn auch gleich in mein Herz geschlossen, jedoch hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr von ihm und seinem Leben mitzubekommen. Hin und wieder bekommt man ein paar kleine Informationsschnipsel über seine Familie, aber das hat mir irgendwie nicht gereicht. Ich glaube, wäre man hierbei etwas tiefer gegangen, hätte ich eine deutlich engere Beziehung zu ihm aufbauen können. Nichts desto trotz muss ich aber sagen, dass er ein super liebevoller, hilfsbereiter, fürsorglicher und charmanter junger Mann ist, den man einfach gern haben muss. Besonders geliebt habe ich, dass er sich nicht hat so einfach von Carla abschütteln lassen und wie offen und ehrlich er die ganze Zeit über dazu gestanden hat, was er von ihr möchte. Er hat sich nicht hinter irgendeiner Fassade versteckt, sondern war immer er selbst und hat sich ihr gegenüber so gezeigt, wie er eben ist.
Es brachte niemanden weiter, länger als nötig über schmerzhafte Dinge zu sprechen. Wir vertrauten uns gegenseitig unsere Geheimnisse an und fuhren anschließend damit fort, unser Leben zu leben und das Beste daraus zu machen.
Ein kleines Highlight in diesem Buch war für mich die Freundschaft der Mädels. Die Liebe und der Zusammenhalt zwischen ihnen ist so unglaublich toll und hat sich vor allem zum Ende hin noch einmal ganz besonders deutlich gezeigt. Auch schön finde ich hierbei zu sehen, wie verschieden sie alle sind und wie gut sie sich gerade dadurch innerhalb der Freundschaft ergänzen. Und während ich Savannah hierbei umso mehr ins Herz geschlossen habe, konnte ich Lenny endlich besser kennenlernen. Ich finde sie unglaublich interessant und freue mich wirklich riesig darauf, dass im dritten Band der "Flechter-University-Reihe" ihre Geschichte erzählt werden wird.
Mir hat dieser Band auf jeden Fall noch besser gefallen als "Burning Brigdes" und ich habe mich mehr und mehr in die Charaktere verliebt. Ich bin sehr gespannt, was mich in "Hiding Hurricanes" nächstes Jahr erwarten wird und freue mich total darauf, dort allen wieder zu begegnen.