Hallelu-JA! Zwei Schwestern auf Abwegen im Kloster
Auch im 4. Band der Reihe um die Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild („die K&K Schwestern“) geht es wieder hoch her: Konny lässt mal wieder nichts anbrennen und hat sich unsterblich in einen der Gäste ...
Auch im 4. Band der Reihe um die Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild („die K&K Schwestern“) geht es wieder hoch her: Konny lässt mal wieder nichts anbrennen und hat sich unsterblich in einen der Gäste ihrer Bed&Breakfast-Pension verliebt. Seines Zeichens Priester reist dieser jedoch schon bald gen Heimat ab. Felsenfest davon überzeugt, dass die tief empfundene Liebe auf Gegenseitigkeit beruht - schließlich hat ihr der Priester ihres Herzens tief in die Augen geblickt und eindeutige Stellen aus der Bibel vorgelesen, die jeder Interpretation entbehren - fällt Konny aus allen Wolken, als sie statt Liebesgrüßen die Nachricht erhält, dass ihr heiß geliebter Priester kurz nach seiner Rückkehr ins Kloster verstorben sei. Als trauernde „Witwe“ bleibt ihr nun nur eine Wahl: Sie muss an dieser Beerdigung teilnehmen. So macht sich Konny kurzerhand auf den Weg ins Kloster. Im Schlepptau befindet sich dabei selbstverständlich ihre Schwester Kriemhild, die vergeblich versucht, Konny auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Ebenfalls mit von der Partie ist der pensionseigene Gärtner Herr Hirsch als treuer Begleiter - oder wie heißt es so schön?: Mitgehangen, mitgefangen.
Als während der Beerdigung auf Konnys Handy eine SMS vom verstorben geglaubten Priester mit der Nachricht eintrifft, er sei ermordet worden, wittern die K&K Schwestern einen neuen Fall und ziehen kurzerhand ins Kloster, um ihrer wahren Begabung nachzugehen: Mordfälle aufzuklären - und das auf eher unkonventionelle Art.
Begonnen mit Konnys verzweifeltem Versuch, den vermeintlich noch lebenden Priester aus dem soeben herunter gelassenen Sarg zu befreien, stolpert das Duo Infernale mit tatkräftiger Unterstützung des Gärtners auf der Suche nach einem gefährlichen Mörder von einer skurrilen Situation in die nächste und begegnet auf diesem Weg unter anderem einem Skelett im Keller des Klosters, zwielichtigen Gestalten, Blutdiamanten und Nonnen mit nicht ganz so christlicher Vergangenheit …
„Zwei Schwestern für ein Halleluja“ ist bereits der vierte Krimi von Tatjana Kruse rund um die Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild, die gemeinsam eine Bed&Breakfast-Pension in der Provinz führen und unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Konny einen eher harmoniebedürftigen und warmen Charakter hat, ist Kriemhild schonungslos ehrlich und direkt. Durch die hierbei entstehenden Reibereien entstehen ununterbrochen Situationen, die die Lachmuskeln trainieren. Immer nach dem Motto: Pack schlägt sich - Pack verträgt sich. Und wenn es hart auf hart kommt und Konny knapp einem Vergiftungstod entgeht, sind die beiden ein Herz und eine Seele.
Positiv überrascht hat mich, dass Herr Hirsch - der pensionseigene Gärtner - in diesem Band wieder einen größeren Part eingenommen hat, da er zu meinen Lieblingscharakteren gehört. Durch einen Schlaganfall von Aphasie gezeichnet, kann er nur mittels einzelnen, eher unpassenden Worten kommunizieren. Die hierdurch provozierten Missverständnisse und irritierten Reaktionen dritter Figuren sind einfach zu ulkig. Auch Konnys Liebling - Nacktkater Amenhotep - sorgt durch seine Eigenheiten für Unterhaltung und nicht zuletzt ist auch Sexpuppe Gabi wieder mit von der Partie und schockiert nicht nur die Nonnen des Klosters.
Mit viel Wortwitz und Humor beschert einem auch der neueste Band der Schnüffelschwestern kurzweilige Lesestunden. Vom Schmunzeln bis zum brüllenden Lacher ist alles dabei. Begonnen mit dem aus einem Filmtitel abgeänderten Buchtitel, wird mittels veränderter Zitate und Filmtitel sowie einem erfrischenden, klaren Schreibstil ein buntes Kopfkino illustriert. Nicht unerwähnt bleiben sollte jedoch auch, dass sich der Kriminalfall bis zum Ende hin immer weiter zuspitzt und damit auch die Spannung beim Lesen nicht zu kurz kommt. Hierbei werden keine blutrünstigen, Albtraum hervorrufende Taten dargestellt, sondern ein durch fortschreitende Ermittlungen ansteigender Spannungsbogen, um einen Mörder zu entlarven, der zunehmend in die Ecke gedrängt wird.
Da ich „eingefleischter Fan“ der Krimis von Tatjana Kruse bin, kannte ich bereits die Vorgeschichten der K&K Schwestern. Diese sind jedoch keine zwingende Voraussetzung, um den neuesten Fall zu lesen. Ich persönlich kann jedoch nur Jedem empfehlen, alle Bücher der Schnüffelschwestern der Reihenfolge nach zu entdecken, weil einem sonst Lesespaß entgeht. Besonders gut gefallen hat mir in diesem Buch der Reihe die liebevolle Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere. Darüber hinaus hat mich das Ende - insbesondere Herrn Hirschs treffende Wortwahl gegenüber seiner Ehefrau, welche Hoffnung auf Verbesserung der Aphasie macht - rundum zufrieden gestellt und lässt dennoch Potential für einen weiteren Fall für die Schnüffelschwestern.
Fazit:
Gebannt vom ersten bis zum letzten Wort sorgt dieser Krimi für humorvolle und kurzweilige Unterhaltung zur Zerstreuung im Alltag. Amüsant, schrill und auch ein bisschen skurril wird einem eine ausgewogene Mischung aus Witz und Krimi geboten, sodass zuletzt nur ein Manko bleibt: Die Wartezeit bis zum 5. Band der K&K Schwestern.