Kalt, Kälter, Arctic Mirage
Der Roman ist zum einen stark aufgebaut, fängt es doch mit Mord an dem Protagonisten Risto an. Man möchte sofort auf Spurensuche gehen, herausfinden, welche Beweggründe seine Frau Karo hatte, ihn zu ermorden. ...
Der Roman ist zum einen stark aufgebaut, fängt es doch mit Mord an dem Protagonisten Risto an. Man möchte sofort auf Spurensuche gehen, herausfinden, welche Beweggründe seine Frau Karo hatte, ihn zu ermorden. Man erfährt peu à peu wie es zu der Gewalttat gekommen war, wie die Beziehung zwischen den Protagonisten zu sein scheint, bzw. einzuordnen ist. Soweit so gut!
Zum anderen ist es stellenweise (auf Nebenschauplätzen) sterbenslangweilig und nicht unbedingt nachvollziehbar, aus welchen Gründen gewisse Figuren überhaupt (und es klingt passender Weise eiskalt) eine Daseinsberechtigung haben. Ich frage mich, was genau die Autorin dazu bewegt hat, genau diese Nebencharaktere zu erschaffen, die meines Erachtens für die Geschichte unbedeutend und austauschbar sind.
Die Autorin schreibt sehr distanziert, emotionslos, kühl. Aber das ist sicherlich genauso gewollt gewesen. Zumindest passt es zum Setting, zu der kühlen, ungesunden Beziehung, die Karoliina und Risto unterhielten. Aber: Genauso kaltgelassen hat mich auch das Buch…
Und zuletzt noch ein Punkt, der alles etwas interessanter zu machen scheint: Die Autorin stiftete, so denke ich, gewollt etwas Undurchsichtiges, sie lässt Einiges ungesagt stehen oder geht gar nicht erst darauf ein, was mich manchmal fragend zurückgelassen hat. Diesen Stil muss man mögen, zumindest akzeptieren, weshalb ich den Roman nicht uneingeschränkt jedem empfehlen würde.
Knappe drei Sterne von mir!