Mit dem Jugendbuch „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ hat Theresa Bell ihr Debütroman geschrieben. Da dieses Werk der Auftakt einer Reihe ist, sind für das Verständnis von diesem Buch keine Vorkenntnisse nötig.
Klappentext:
Dass in Flohall Tinte und Bücher wertvoller sind als Gold merkt die zwölfjährige Sepia schon bei ihrer Ankunft in der berühmten Hafenstadt mit ihrer duftenden Tinte und dem flüsternden Papier. Bei Silbersilbe, einem der drei großen Meister, soll sie das Handwerk des Buchdrucks lernen. Warum wurde gerade sie ausgewählt – ein tollpatschiges Waisenmädchen, das ständig Tintenflecken an den Fingern hat? Bald findet Sepia in Niki und Sanzio treue Freunde und erlebt ihr erstes Funkelfest. Doch es geschehen merkwürdige Dinge in Flohall. Tinte geht verloren, düstere Gestalten schleichen umher, und dann verschwinden die Meister. Sepia ahnt, dass das mit dem Tintenkrieg zu tun hat, und mit einem dunklen Alchemisten, den alle für längst besiegt gehalten haben.
Ich persönlich fand das Cover zu diesem Jugendbuch recht interessant, meine Neugier darauf war sofort geweckt. Ein Blick auf den Klappentext hat dies noch bestätigt, ein fantastisches Setting rund um die Welt der Bücher. Mein Interesse wurde befeuert und so habe ich mich voller Vorfreude an dieses Werk herangewagt.
Bei „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ habe ich zum Hörbuch gegriffen, dieses wird von Uve Teschner vorgelesen. Dieser Sprecher hat eine angenehme Stimme, sodass es mir persönlich Spaß gemacht hat, der Geschichte zu lauschen. Auch schafft es Teschner gekonnt, die Geschichte gekonnt in Szene zu setzten, die Story wirkt regelrecht lebendig. Meiner Meinung nach wird hier dem Buch gekonnt Leben eingehaucht und mir hat der Stil vom Sprecher ziemlich gut gefallen.
Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil, welcher leicht und wunderbar beschreibend ist. Gekonnt wird hier eine gelungene, überzeugende und fantastische Atmosphäre erschaffen. Auch die Grundidee von „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ fand ich überzeugend – ebenso die Umsetzung dieser, welcher ich wahrlich gelungen fand. Mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit Sepia und ihren Freunden Flohall zu erkunden und immer neue Ecken und dessen Besonderheiten zu entdecken. Aber auch den Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und dem aktuellen Geschehen zu erforschen. Ich hatte hier das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und ein Teil dieser Geschichte zu sein. Der Autorin ist es hier wirklich gelungen, eine fantastische Welt mit viel Liebe zum Detail zu erschaffen. Es gibt viel zu entdecken und mich konnte diese fiktive Welt in ihren Bann ziehen. Nur zu gerne würde ich über Flohall erfahren, es gibt bestimmt noch einiges zu entdecken. Interessant fand ich hier auch das zentrale Thema des Buchdrucks, der Buchbinderei und der Buchillustrationen und wie all dies gekonnt in Szene gesetzt wurde. Diese Themen wurden zu einem wesentlichen Teil der Story und haben gekonnt die Haupthandlung ergänzt und diese dadurch lebendiger erscheinen lassen, auf mich wirkte alles ziemlich stimmig und harmonisch. Theresa Bell schafft es meiner Meinung nach auch, dass die Spannung permanent oben gehalten wird. Auf vielseitige Art und Weise wird hier eine Sogwirkung erzeugt, sodass ich dieses Hörbuch nur ungern unterbrochen hatte, es hat mir wahrlich großen Spaß gemacht, diesem Hörgenuss zu lauschen. Positiv möchte ich auch noch die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren erwähnen. Diese haben das Jugendbuch noch zusätzlich lebendig wirken lassen und wirkten auf mich ganz natürlich.
Ein zentrales Thema in diesem Buch ist die tiefe Freundschaft zwischen Sepia und Niki und Sanzio. Diese drei ergeben wirklich ein harmonisches Team, welches zusammenwächst und gegenseitig füreinander einsteht, sich in gefährlichen Situationen den anderen hilft und mit Rat und Tat den anderen zur Seite steht. Ich fand die Beschreibungen und Ausführungen zu dieser Freundschaft wirklich gelungen, ist diese erst im Verlauf des Buches gewachsen und wirkte auf mich persönlich authentisch. Jeder der drei hat seine ganz persönlichen Stärken und Schwächen, zusammen ergänzen sie sich gut. Auch gibt es ein paar Geheimnisse, worüber man nicht gerne miteinander redet, aber auch diese Probleme finden eine überzeugende Lösung und fügen sich gekonnt in die Story ein. Dieses Trio ist sowohl als Team zusammen als auch jeder für sich sympathisch und jeder konnte mich auf seine eigene Art überzeugen. Sie sind mir ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen mitgelitten, um sie gebangt. Auch Silbersilbe, der Buchdruckmeister und damit der Vorgesetzte von Sepia war mir sehr sympathisch, ich mochte seine mystische Art recht gerne. Er weiß mehr, als er zunächst zugeben möchte und weiß Sachen aus der Vergangenheit, über die er am liebsten schweigen würde – bis dies leider schwerwiegende Folgen hat.
So ist es nicht überraschend, dass ich den Showdown packend und spannend fand. Ich habe hier an den Seiten bzw. am Hörbuch gehangen und wollte einfach nur wissen, wie dieses Buch ausgeht. Nur zu gerne würde ich bald mehr von Sepia, Niki und Sanzio lesen. Und wer weiß, vielleicht begegnen wir noch dem ein oder anderen bekannten Charakter wieder.
Insgesamt konnte mich die Autorin Theresa Bell mit ihrem Buch „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ auf vielseitige Weise in ihren Bann ziehen. Das Hörbuch, vorgelesen von Uve Teschner konnte mich überzeugen. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne und eine Lese- bzw. Hörempfehlung vergeben.