Die Twardys halten zusammen
Ich habe den ersten Band mit großer Begeisterung gelesen und mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Es ist zwar keine Voraussetzung ihn zu kennen, jedoch lässt es einen die Entwicklung der einzelnen ...
Ich habe den ersten Band mit großer Begeisterung gelesen und mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Es ist zwar keine Voraussetzung ihn zu kennen, jedoch lässt es einen die Entwicklung der einzelnen Personen besser nachvollziehen.
Nach ihrer Flucht aus Ostpreußen hat es die Familie Twardy auf einen Bauernhof in die Lüneburger Heide verschlagen. Die Bäuerin ist eine verbitterte Frau, der viel Schlimmes widerfahren ist und die der Familie mit viel Misstrauen und Schikanen begegnet.Auch bei der anderen Bevölkerung sind die Flüchtlinge alles andere als willkommen.
Dora träumt davon, ein Studium als Veterinärmedizinerin zu absolvieren, leider bekommt sie von den Unis nur Absagen. Als sie eine Zusage aus Ost Berlin bekommt, macht sie sich zusammen mit Clara, ihrer Ziehtochter, auf den Weg dorthin.
Außerdem hat sie erfahren, dass ihre große Liebe Curt,dort inhaftiert ist.Bei ihren Bemühungen, seine Freilassung zu erwirken, bekommt sie mit aller Härte die Machenschaften des DDR Regimes zu spüren. Die Entwicklung spitzt sich zu bis zu den Ereignissen des 17. Juni 1953 und Dora wagt wieder einen Neuanfang im Westen.
Erneut muss sie wieder bei Null anfangen. Doch mit der Hilfe ihrer Familie, die,sie immer unterstützt und Freunden,die es gut mit ihr meinen,gelingt es ihr.
Der Autorin ist es erneut gut gelungen, eine fiktive Geschichte , in welcher sie auch Erlebnisse aus ihrer eigenen Familie eingearbeitet hat,mit den geschichtlichen Ereignissen zu verbinden. Die Machenschaften des DDR Systems, welche man aus der Vergangenheit kennt, aber zum Teil wieder vergessen hatte, wurden aufs eindringlichste geschildert und wieder ins Gedächtnis geholt.
Der emotionale und eindrucksvolle Schreibstil ermöglichte es mir tief in die Geschichte einzutauchen und den Figuren dadurch sehr nahe zu sein.
Neben der Protagonistin geht es auch um andere Familienmitglieder und Freunde,deren Erlebnisse in die Geschichte einfließen.
Das Motto von Doras Vater „Die Twardys halten zusammen“ zog sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Obwohl das Buch einen Umfang von über 600 Seiten hatte,habe ich es in relativ kurzer Zeit verschlungen,es wird mir noch länger im Gedächtnis bleiben.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.