Cover-Bild Gefährliche Betrachtungen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 04.11.2024
  • ISBN: 9783426560181
Tilo Eckardt

Gefährliche Betrachtungen

Der Fall Thomas Mann. Kriminalroman

Zum 150. Geburtstag des großen Autors und Literatur-Nobelpreisträgers: Ein historischer Kriminalroman, der Thomas Mann auf noch nie gelesene Weise lebendig werden lässt.

Der Dichter hatte sich vom Strandkorb erhoben und die Jagdszenen beobachtet. Als ich im bescheidenen Triumph die Arme mit den aufgefangenen, zerknitterten Blättern hob, schlug er sich auf die Oberschenkel und klatschte dann in die Hände.

„Ganz vortrefflich!“, rief er, und mir ging das Herz auf.

Eine schillernde Hommage an Thomas Mann und eine spannende Erzählung über Mut, Freundschaft und die Kraft der Literatur, die Welt zu verändern. Ein Roman, der die Grenzen zwischen historischer Wahrheit und dichterischer Erfindung kunstvoll und spielerisch verschwimmen lässt.

Nidden im Sommer 1930, ostpreußisches Fischerdorf und Künstlerkolonie auf der Kurischen Nehrung, einem archaischen Landstrich zwischen wilder Ostsee und stiller Lagune. An dieser weißen Küste „so schön geschwungen, dass man glauben könnte, in Nordafrika zu sein“, landet im Juli 1930 Thomas Mann mit Familie, um das neue Sommerhaus zu beziehen. Daheim in Deutschland droht nach der Auflösung des Reichstags das Ende der Weimarer Republik, und der tief beunruhigte Dichter arbeitet im Bademantel im Schatten seines Strandkorbes heimlich an einer großen Rede, mit der er das deutsche Volk vor dem erstarkenden Nationalsozialismus warnen will. Da kreuzen sich unter außergewöhnlichen Umständen die Wege des weltberühmten Dichters und des jungen litauischen Übersetzers Žydrūnas Miuleris, den Mann hartnäckig und eingedeutscht Müller nennt. Und es ist dieser Müller der den Dichter in größte Schwierigkeiten bringt, als er das Manuskript der brisanten Rede verliert. Die Suche danach scheint weitere rätselhafte Ereignisse in Gang zu bringen. Thomas Mann fühlt sich verfolgt und beobachtet und ein Mitglied seines Hausstandes verschwindet spurlos. Der Dichter und sein Übersetzer sehen sich einem ebenso seltsamen wie aufregenden Fall gegenüber. Zwischen Wanderdünen und Wald, umgeben von exzentrischen Künstlern, stoischen Fischern und neugierigen Kurgästen müssen Mann und Müller alles daransetzen, die Abschriften wiederzuerlangen, bevor sie in die falschen Hände geraten.

Mit diesem historischen Kriminalroman um das nicht ganz freiwillige Ermittler-Duo Mann und Müller setzt Tilo Eckardt einem der größten Erzähler des 20. Jahrhunderts ein ganz besonderes literarisches Denkmal. Die beginnende Zeit des Nationalsozialismus wird ebenso lebendig wie der bis heute gefeierte und geliebte Schriftsteller.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2024

Die Gedanken sind frei...

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Während Thomas Mann seine Seele baumeln lässt und die Sommerfrische genießt, versucht Übersetzer Žydrūnas Miuleris einen Weg zu finden, um den von ihm verehrten Schriftsteller anzusprechen. Kein leichtes ...

Während Thomas Mann seine Seele baumeln lässt und die Sommerfrische genießt, versucht Übersetzer Žydrūnas Miuleris einen Weg zu finden, um den von ihm verehrten Schriftsteller anzusprechen. Kein leichtes Unterfangen und doch kommt ihm der Zufall zur Hilfe. Aus dieser Begegnung entsteht eine Art freundschaftliche Verbundenheit, die auf eine harte Probe gestellt wird.Ein brisantes Manuskript ist in falsche Hände geraten und es gilt, die fehlende Seite wieder in das Mann'sche Anwesen zurückzuholen. Die Ereignisse überschlagen sich und entwickeln in dem einen oder der anderen kriminelle Energien...


Tilo Eckardt schafft mit seinem Roman "Gefährliche Betrachtungen" eine gelungene Verbindung von Fiktion und Realität, die die Leser:innen in die faszinierende Welt des großen Literaten Thomas Mann entführt. Die Handlung spielt während einer Sommerfrische, in der der Übersetzer Žydrūnas Miuleris den kühnen Plan verfolgt, Manns Werke ins Litauische zu übersetzen. Was als bescheidenes Unterfangen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem tiefgründigen Dialog, der nicht nur die literarische Beziehung zwischen dem Schriftsteller und seinem Übersetzer beleuchtet, sondern auch die gesellschaftlichen und politischen Spannungen der damaligen Zeit reflektiert.

Bereits das ansprechende Cover schafft eine einladende Stimmung und Darstellung von wogendem Dünengras und sanften Wellen, über die Thomas Mann den Blick schweifen lässt, lässt die Leserschaft in die Idylle des Sommers eintauchen. Doch hinter dieser Fassade brodelt die Bedrohung durch die aufkommende Naziherrschaft, die wie ein Schatten über den Charakteren schwebt. Der Titel "Gefährliche Betrachtungen" ist dabei mehr als nur ein Hinweis auf die Kriminalhandlung; er ist ein zentrales Motiv des Romans, das die Leser dazu anregt, auch das tagespolitische Geschehen kritisch zu hinterfragen. Eckardt hat ein Gespür für Sprache und Atmosphäre und erschafft dadurch die Möglichkeit, sich in die Figur des Žydrūnas Miuleris hineinzuversetzen und an seiner Stelle alles hautnah mitzuerleben.

Die Beziehung zwischen Mann und Miuleris ist das Herzstück des Romans, lebt sie doch von den Erinnerungen des Übersetzers. Eckardt zeichnet die beiden Protagonisten mit großer Sensibilität und verleiht ihnen Tiefe und Facettenreichtum. Die Dialoge sind geprägt von Manns subtilem Humor, der oft zwischen Arroganz und feinen Pointen schwankt. Diese Wortwechsel sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch aufschlussreich, da sie die intellektuelle Auseinandersetzung mit der Literatur und der politischen Realität widerspiegeln.

Obwohl die kriminalistische Handlung nicht durchgehend spannend ist, weiß der Autor dies mit einer sprachlichen Brillanz auszugleichen, die die Leserschaft immer wieder mit ins Boot zieht. Das geschickte Verweben von fiktiven Erinnerungen, realen Ereignissen und sozialpolitischer Kritik schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die zum Nachdenken anregt. Die Fragen nach Demokratie, Freiheit und Frieden sind zeitlos und finden in der Gegenwart der Lesenden eine eindringliche Resonanz.
"Gefährliche Betrachtungen" ist somit nicht nur eine Hommage an Thomas Mann, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Leser:innen, die Gefahren der Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen und zu reflektieren

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Besonderer Krimi

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"Gefährliche Betrachtungen“ von Tilo Eckardt ist eine wundervolle Hommage an Thomas Mann und zudem ein unterhaltsamer, historischer und spannender Kriminalroman. Der bekannte Schriftsteller begegnet im ...

"Gefährliche Betrachtungen“ von Tilo Eckardt ist eine wundervolle Hommage an Thomas Mann und zudem ein unterhaltsamer, historischer und spannender Kriminalroman. Der bekannte Schriftsteller begegnet im ostpreußischen Dorf Nidden dem jungen Übersetzer Žydrūnas Miuleris, der schon lange den Wunsch hegt, seinen Roman „Die Buddenbrocks“ ins Litauische übersetzen möchte, aber er konnte bisher keinen Kontakt zu Mann knüpfen.Die Gelegenheit ergibt sich, als Thomas Mann im Strandkorb sitzend an einer politischen Rede arbeitet, um das deutsche Volk nach der Auflösung des Reichtstags auf die zukünftig erstarkenden Nationalsozialisten aufmerksam zu machen. Ein Windstoß weht seine Entwürfe weg, direkt in Richtung von Žydrūnas Miuleris, der sie aufhebt ,zurückbringt und so endlich die Gelegenheit hat mit Thomas Mann zu sprechen. Žydrūnas Miuleris hat ein fotografisches Gedächtnis und schreibt die Rede aus dem Gedächtnis auf und versieht sie mit Manns Namen. Wie es der Zufall wird, wird dieses brisante Schriftstück in einem Gasthaus entwendet. Mann und Miuleris beginnen mit ihren Ermittlungen und der Suche nach dem Täter und den Aufzeichnungen.. Die Geschichte, Tilo Eckardt hat diesen kurzweiligen Krimi während eines Aufenthaltes in Litauen geschrieben, in dem Ort , in dem Thomas Mann mit seiner Familie Sommerurlaube gemacht hat, ist sehr unterhaltsam und auch politisch interessant geschrieben. Sie wird aus dem Rückblick des jetzt 100 jährigen Miuleris erzählt, was mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

mehr Thomas Mann, bitte

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Als großer Bewunderer von Thomas Mann und seinem Werk habe ich mich auf "Gefährliche Betrachtungen" von Tilo Eckhardt gefreut, in der Hoffnung, mehr über den berühmten Schriftsteller zu erfahren. Leider ...

Als großer Bewunderer von Thomas Mann und seinem Werk habe ich mich auf "Gefährliche Betrachtungen" von Tilo Eckhardt gefreut, in der Hoffnung, mehr über den berühmten Schriftsteller zu erfahren. Leider konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen.

Die Geschichte spielt im Jahr 1930 in Nidden und folgt dem Protagonisten, der Thomas Manns Werke ins Litauische übersetzen möchte. Schnell geraten beide in einen Kriminalfall, der die Handlung vorantreibt. Die Idee, Thomas Mann in eine fiktive Kriminalgeschichte zu verwickeln, ist durchaus originell, doch die Umsetzung hat mich enttäuscht.

Der Schreibstil von Tilo Eckhardt konnte mich nicht recht packen. Die Handlung ist stark fiktiv und bietet wenig, aus dem man tatsächlich etwas lernen könnte. Obwohl es interessant war, den literarischen Hintergrund zu erkunden, fühlte sich die Geschichte für mich oft eher langweilig an.

Ich hätte mir gewünscht, mehr über Thomas Mann und seine tatsächlichen Erlebnisse zu erfahren, anstatt in eine konstruierte Kriminalgeschichte verwickelt zu werden. Für Leser, die sich mehr auf die Fiktion als auf biografische Details einlassen möchten, könnte "Gefährliche Betrachtungen" dennoch unterhaltsam sein.

Insgesamt war der Roman für mich eine mittelmäßige Lektüre. Er konnte mich nicht fesseln, doch die Idee und der historische Kontext verdienen Anerkennung. Drei Sterne.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Welch ein interessanter Mann

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Schande über mein Haupt, ich habe noch kein Buch von Thomas Mann gelesen! Das wird sich nach diesem Buch ändern! Nachdem ich Herrn Mann in diesem Roman genauer kennenlernen durfte, ist mein Interesse ...

Schande über mein Haupt, ich habe noch kein Buch von Thomas Mann gelesen! Das wird sich nach diesem Buch ändern! Nachdem ich Herrn Mann in diesem Roman genauer kennenlernen durfte, ist mein Interesse an seinen Geschichten noch viel größer geworden.
Wir befinden uns in der Zeit um 1930, der wohl bekannteste Schriftsteller dieser Zeit: Thomas Mann trifft auf den hartnäckigen Übersetzer Žydrūnas Miuleris (Müller genannt). Müller möchte die Buddenbrocks ins Deutsche übersetzen. Ehe er sich versehen kann, steckt er zwischen Erpressung Toten.
Ich brauchte eine Weile um reinzukommen und tue mich schwer mit historischen Romanen, dennoch kommt in diesem Buch jeder auf seine Kosten. Das Buch ist eine spannende Geschichte (ohne Herzrasen und schweißnassen Händen), und nebenbei lernt man den Mann kennen.
Einige Kapitel regten mich sehr zum denken an! Das Buch wird noch nachhallen, ich bin mir sicher.

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