Ein Krimi voll überraschender Wendungen und Spannung bis zur letzten Seite
„Das gezeichnete Opfer“ ist der zweite Teil in Tina Frennstedts Krimireihe „Cold Case“. Der Einstieg fällt trotzdem nicht schwer, denn eine nahbare Ermittlerin, ein spannender, in sich geschlossener Fall ...
„Das gezeichnete Opfer“ ist der zweite Teil in Tina Frennstedts Krimireihe „Cold Case“. Der Einstieg fällt trotzdem nicht schwer, denn eine nahbare Ermittlerin, ein spannender, in sich geschlossener Fall und eine Prise schwedisches Lokalkolorit reißen mich als Leserin sofort mitten ins Geschehen.
Tess Hjalmarsson ermittelt im Fall eines vor 15 Jahren ermordeten jungen Mannes, der auf merkwürdige Weise mit einem aktuellen Mordfall an einer älteren Künstlerin zusammenzuhängen scheint. Genau wie bei den ursprünglichen Ermittlungen verlaufen zunächst jedoch die meisten Spuren im Sande, und dazu kommt die drohende Auflösung des Cold-Case-Teams, die Tess zusätzlich unter Zeitdruck setzt.
„Das gezeichnete Opfer“ ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist ein im besten Sinne typischer Krimi, in dem die Ermittlungsarbeit prominent im Vordergrund steht. Jede Seite bringt neue Erkenntnisse, wirft das Bild, das man sich gemacht hat, wieder um, und so kommt die große Erleuchtung erst ganz zum Schluss. Dabei kommen aber auch die Figuren des größtenteils weiblichen Ermittlerteams nicht zu kurz: Tess, die ihren Kinderwunsch verwirklichen will, Marie, deren Scheidungsdrama ihr extrem zu schaffen macht, und die schwer durchschaubare neue Chefin Sandra, die trotz Umstrukturierung hinter dem Cold-Case-Team steht. Hier kommen auf denkbar positive Weise viele interessante und starke Frauen zu Wort, was mir ganz persönlich einfach guttat.
Wer auf der Suche nach einer spannenden, intelligenten und manchmal auch emotionalen Lockdown-Lektüre ist, dem sei dieser Roman wärmstens empfohlen.