Cover-Bild Die Jahre der Schwalben
Band 2 der Reihe "Die Ostpreußen-Saga"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783746633510
Ulrike Renk

Die Jahre der Schwalben

Roman

Verlorene Heimat – eine starke junge Frau zwischen Liebe und Verlust.

Kurz nach ihrer Hochzeit erfährt Frederike, dass ihr Mann eine schwere Krankheit hat. Er geht in ein Sanatorium, und Frederike hofft auf seine Genesung. Doch als er stirbt, steht Frederike vor den Trümmern ihres Lebens. Allein und ohne eigenes Vermögen muss sie das Gut mit der großen Trakehnerzucht bewirtschaften. Jahre der Verzweiflung und Einsamkeit folgen, bis sie Gebhard von Mansfeld kennenlernt. Ganz langsam gelingt es ihr, wieder an das Glück zu glauben. Doch dann kommt Hitler an die Macht, und plötzlich weiß Frederike nicht, ob sie und ihre Liebsten noch sicher sind.

Die große emotionale Familiensaga aus Ostpreußen, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Mein Leseeindruck

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Im zweiten Band konzentriert sich alles auf Frederikes Liebesleben, das durch Ax Krankheit völlig aus den Fugen geraten ist. Sehr schön beschreibt hier die Autorin, die Zerrissenheit unter ...


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Im zweiten Band konzentriert sich alles auf Frederikes Liebesleben, das durch Ax Krankheit völlig aus den Fugen geraten ist. Sehr schön beschreibt hier die Autorin, die Zerrissenheit unter der Freddy lebt. Sei es das Landgut, das nun alleine geführt werden muss, oder auch die Sehnsucht nach Nähe, Geborgenheit und Liebe.

Man spürt aber auch, dass die Autorin sehr viel Zeit für die Recherche investiert hat. Auch in Bezug auf die Tuberkulose und ihre Behandlungsmethoden.
Sehr interessant fand ich auch zum Schluss die Rubrik: Wahr ist.

Abschließend möchte ich noch ein paar Wortes zu Cover und Klappentext loswerden. Wie bereits beim ersten Band, so zeigt auch das vorliegende Cover sehr deutlich zu welcher Zeit der Roman spielt. Das Motiv mit den ausgewählten Farben ist sehr stimmig und macht Romanleser neugierig.

Der Klappentext greift mir jedoch etwas zu sehr vor. Es wird Ax Tod angekündigt, der jedoch erst im letzten Drittel des Romans eine Rollen spielt. Die politischen Szenen halten sich dezent im Hintergrund, jedoch spürt man diese unterschwellig.

Fazit:

Für mich war es eine wirklich gelungene Fortsetzung der Saga, die durchaus ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Um aber die Charakteren und deren Situation besser zu verstehen, sollte man den ersten Band lesen.

Ein Buch, das wirklich jede Seite wert ist. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Gelungene Fortsetzung

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Ulrike Renk hatte mit ihrem ersten Buch zur Ostpreußen Saga "Das Lied der Störche" schon einen extrem guten Start hingelegt. Bereits nach diesem Buch war mir klar, dass ich die Geschichte um Frederike ...

Ulrike Renk hatte mit ihrem ersten Buch zur Ostpreußen Saga "Das Lied der Störche" schon einen extrem guten Start hingelegt. Bereits nach diesem Buch war mir klar, dass ich die Geschichte um Frederike unbedingt weiterlesen muss.
Da es Frederike - obwohl guter Abstammung - schwerer als andere junge Frauen hat, da sie über kein Erbe verfügte, wollte ihre Mutter sie unbedingt gut verheiraten. Der geeignete Kandidat Ax von Stieglitz ist gefunden, die Hochzeit findet statt. Leider bricht unmittelbar nach der Hochzeit seine einstmals verheilte Lungentuberkulose erneut aus und er muss über Jahre in Davos behandelt werden. Freddy ist jetzt zwar verheiratet, aber allein. Sie muss sich die Bewirtschaftung des Gutes und Gestütes in Sobotka kümmern. Das ist nicht leicht für eine junge Frau, aber mit Hilfe ihres Stiefvater gelingt es ihr das Vertrauen und die Achtung der Angestellten zu erringen. Jedoch die Situation ist verschärft. Bedingt durch die Vorkriegsjahre ist Ostpreußen von Deutschland abgeschnitten. Wenn man nach Deutschland möchte, muss man durch den polnischen Korridor. Die Züge werden versiegelt, die Fenster abgedichtet, niemand darf aussteigen. Und die Situation wird nicht leichter. Geld ist nicht mehr viel wert, bezahlt wird viel mit Lebensmitteln. Es ist bewundernswert, wie die junge Frau mit dieser Vielzahl von Aufgaben umgeht und meistert. Nur ihr persönliches Glück bleibt auf der Strecke. Eine Affäre mit einer Jugendliebe kann nur von kurzer Dauer sein und ist ohne Perspektive. Als ihr Mann dann doch an den Folgen der Tuberkulose stirbt, ist sie unglücklich, noch mehr als festgestellt wird, dass auch sie sich angesteckt hat.

Ihr persönliches Glück findet sie erst mit Gebhardt von Mansfeld. Mit ihm gelingt ihr ein neuer Start ins Familienleben. Jedoch wird auch dieses Mal das persönliche Glück von den Ereignissen der Zeit überschattet. Hitlers Machtübernahme macht das Leben und Überleben immer komplizierter. Freddy und ihr Mann können sich aber auch nicht explizit von ihm distanzieren, um nicht alles zu verlieren.

Die Fortsetzung der Familiengeschichte ist überaus lesenswert. Zu erfahren, wie die Charaktere sich weiterentwickeln macht unheimlich viel Spaß. Interessant ist aber auch die Entwicklung der politischen Situation in Deutschland. Hier wurde von der Autorin sehr genau recherchiert und ihr ist es aus meiner Sicht gelungen viel Wissen über die damaligen politischen Gegebenheiten weiterzugeben. Spannend fand ich auch das Leben im damaligen Ostpreußen. Das fängt mit dem Leben auf dem Land und auf den Gutshöfen an, worüber ich so gar nichts wusste und endet mit den sprachlichen Besonderheiten, die es damals dort gab. Ich habe hier Begriffe kennengelernt, die ich noch niemals gehört habe. Zum Beispiel wird heute kaum noch jemand wissen, was "Glumseflinzen" oder "Spirkel" sind. Auch umgangssprachlich unterschied sich die Sprache damals dort um einiges. Aber es macht Spaß das nachzulesen und man kann es auch verstehen.

Alles in allem wieder ein überaus interessanter zweiter Teil der Familiensaga aus Ostpreußen. Ich warte jetzt schon auf den dritten Teil und bin gespannt, was mich da erwartet. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung an alle und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Freddy's Weg

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Seit ich die Australien-Saga von Ulrike Renk verschlungen habe, sind ihre Bücher absolutes Pflichtprogramm für mich und was soll ich sagen, auch ihr neustes Buch hat mich nicht enttäuscht. Aber der Reihe ...

Seit ich die Australien-Saga von Ulrike Renk verschlungen habe, sind ihre Bücher absolutes Pflichtprogramm für mich und was soll ich sagen, auch ihr neustes Buch hat mich nicht enttäuscht. Aber der Reihe nach: Das Cover ist gut gestaltet und drückt sehr gut eine gewisse Sehnsucht aus, verweist aber auch gleichzeitig auf den Haupthandlungsort der Geschichte: ein Gut mit Landwirtschaft. Leider verrät der Klappentext wieder viel zu viel ich weiß wirklich nicht was die Verlage sich dabei denken, ich kann über solch ein Vorgehen nur den Kopf schütteln. Nimmt uns so ein Text, der schon vieles bis weit in die Hälfte des Buches verrät, viel Spannung und Spaß am Lesen.
In diesem Roman steht Freddy, die wir ja bereits in Band 1 der Ostpreußen-Saga haben kennen und lieben gelernt, im Mittelpunkt. Es geht um die Führung es großen Gutes und wir bekommen als Leser einen hervorragenden Einblick, wie der Alltag einer Gutsherrin aussieht. Zweites großes Thema ist die politische Entwicklung in Deutschland, das Ende der Weimarer Republik, die Machtergreifung Hitlers, das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg.
Freddy ist eine wunderbare, mutige und auch starke Frau, ohne solche Frauen wäre diese Zeit mit Sicherheit noch schwieriger geworden. Sie ist eine Sympathieträgerin, die man als Leserin sofort ins Herz schließt. Sie denkt eigenständig und bildet sich ihre eigene Meinung, das mag ich so an ihr, sie hat keine Vorurteile, sondern geht offen auf die Menschen zu, hört hin und versetzt sich in ihre Lage.
Besonders bewegt hat mich das Schicksal der Familie von Aaken. Ob wir von Ihnen noch einmal etwas Hören? Mich würde ein Wiedersehen, wenn es auch noch so ein kleines ist, freuen. Negativ war für mich die Entwicklung von Thea, Freddy’s beste Freundin und anschließender Schwägerin. Sicherlich steht sie für einen ganz bestimmten Typus Frau in dieser Zeit, am Anfang noch das Leben in vollen Zügen genießend, sich aber nicht wirklich abfindend mit dem Leben auf einem Gut, wird sie zu einer Person, die sich blenden lässt und die sehr egoistisch ist.
Der Roman wird chronologisch erzählt, allerdings erleben wir als Leser einige Zeitsprünge und Zeitraffungen; dies auch nicht immer zu Beginn eines neuen Kapitels, sondern auch manchmal mehrmals innerhalb eines Kapitels. Die Zeitangaben vor den Kapiteln helfen aber sehr bei der Orientierung.
Der Roman ist logisch aufgebaut und stellt Freddy‘s Denken und Handeln in den Vordergrund, es ist ihr Buch. Dabei bleibt diese Figur für den Leser nicht ein Buch mit sieben Siegeln, sondern man lernt im Laufe des Lesens eine gute Freundin kennen, deren Handeln nachvollziehbar ist.
Der Schreibstil von Ulrike Renk ist wie immer gut und flüssig zu lesen. Es macht einfach Spaß ihre Bücher zu lesen, man vergisst darüber so schnell die Zeit. Besonders mag ich auch den feinen Humor, den sie immer wieder in ihre Dialoge einfließen lässt. Für mich sind diese Dialoge das Salz in der Suppe dieses Romans.
In erster Linie ist dieser Roman ein Frauenroman, nichts Destotdestotrotz finden mit Sicherheit auch Leser eine Identifikationsfigur, es mag nicht unbedingt der egoistisch Ax sein, sondern vielleicht Gebhard oder einer seiner Brüder. Wer also gerne Familienromane zu Beginn des 20. Jahrhunderts liest ist auch diesmal bei Ulrike Renk wieder vollkommen richtig.
Von mir gibt es für diesen sehr gelungenen zweiten Teil der Ostpreußensaga eine vollumfängliche Kauf- und Leseempfehlung!
Ich bedanke mich bei Ulrike Renk für die wunderbaren Stunden, bei NetGalley und dem Aufbau Taschenbuch Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 13.11.2017

wunderbar unterhaltsam beschriebenes Frauenschicksal

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Frederike lebt nun auf Sobotka einem riesigen Gut in Polen. Trotz Hochzeit allein, denn Ax ihr Ehemann ist seit Monaten zur Behandlung seiner Tuberkulose in der Schweiz.
Sie hadert mit ihrem Schicksal, ...

Frederike lebt nun auf Sobotka einem riesigen Gut in Polen. Trotz Hochzeit allein, denn Ax ihr Ehemann ist seit Monaten zur Behandlung seiner Tuberkulose in der Schweiz.
Sie hadert mit ihrem Schicksal, stellt sich aber den Aufgaben, welche mit der Verwaltung eines so riesigen Gutes einhergehen und sucht sich erfahrene Hilfe bei ihrem Stiefvater Erik.
Ihrer Mutter steht sie kritisch gegenüber, denn die hat sie wider besserem Wissens immer wieder zu der Eheschließung mit diesem totkranken Mann gedrängt ...
Auch hier in diesem Teil der Familien-Saga um Frederike von Weidenfels verehelichte Stieglitz bin ich einfach direkt eingetaucht und erst auf der letzten Seite wieder aus dem Gutsleben aufgetaucht. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen.
Ulrike Renk beschreibt die Sorgen, Nöte und Zweifel von Frederike so detailreich, empfindsam und anschaulich, dass ich das Gefühl habe, ich war mit dabei.
Um ihre Aufgaben als Gutsherrin zu meistern, setzt Frederike sich auch über bestehende Konventionen hinweg und trägt halt weil es bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zweckmäßiger ist Hosen statt Rock oder Kleid. Eine bewundernswerte Frau, die mit ihren Aufgaben wächst, sich Problemen stellt und trotz ihres jugendlichen Alters immer ein offenes Ohr für ihre Untergebenen hat, ihren wertschätzend gegenübertritt und auch diplomatische Entscheidungen trifft. Lösungen für die "Leute" findet sie immer. Ganz anders dagegen ist sie gegenüber sich selbst. Da hat sie schon Zweifel und steckt die eigenen Ansprüche zurück. Ich mag diese Hauptfigur sehr.
Ganz anders dagegen ihre beste Freundin Thea. Die ist quirlig, unternehmungslustig, und verbreitet eine ansteckende Lebensfreude. Vielleicht fühlt sich Frederike gerade darum so zu ihr hingezogen, weil sie eben so ganz anders als sie selbst ist.
Der Autorin gelingt es auch die Sprache und örtliche Begriffe der ostpreußischen Bevölkerung im Buch festzuhalten, wodurch es authentisch wirkt.
Auch der zweite Teil zeigt wieder, dass sich die Autorin mit der Geschichte Ostpreußens und dem Wahnsinn der Nationalsozialisten intensiv auseinander gesetzt bzw. intensiv recherchiert hat und das Buch nicht nur an der Oberfläche plätschert. Ich freue mich schon auf Teil 3 im kommenden Sommer.
Vom mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Frederikes Herausforderungen

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Seit der Hochzeit mit Ax ist für Frederike nichts mehr wie zuvor, denn Ax hat Tuberkulose und hält sich in einem Schweizer Sanatorium auf, während sie sich der Herausforderung gegenüber sieht, das Gut ...

Seit der Hochzeit mit Ax ist für Frederike nichts mehr wie zuvor, denn Ax hat Tuberkulose und hält sich in einem Schweizer Sanatorium auf, während sie sich der Herausforderung gegenüber sieht, das Gut Sobotka ganz allein leiten zu müssen. Sie hat darin keinerlei Erfahrung, zudem machen es ihr die Angestellten schwer, denn Freddy wird als Hausherrin nicht akzeptiert. Erst als ihr Stiefvater Erik und ihre Tante Edel ihr unter die Arme greifen, bessert sich die Situation für alle auf dem Gut merklich, vor allem für Frederike. Während die Ehe mit Ax fast nur noch auf dem Papier besteht, was vor allem daran liegt, dass Ax keinerlei Interesse an Freddy und am Gut zeigt, vermisst diese die Nähe und Wärme, die eine enge Beziehung zwischen Eheleuten normalerweise aufweisen sollte. Durch ihre Freundin Thea lernt Frederike deren Schwager Gebhard zu Mansfeld kennen und schnell wird klar: die beiden ergänzen sich hervorragend. Als Ax plötzlich stirbt, ist für Frederike der Weg frei, eine neue Ehe einzugehen. Sie verlässt Sobotka, heiratet Gebhard und gründet mit ihm endlich eine Familie. Währenddessen wird die politische Situation immer schwieriger, denn die Nazis kämpfen sich immer mehr an die Macht – der Krieg steht unmittelbar bevor. Wie werden sie alle diese Zeit überstehen?
Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Die Jahre der Schwalben“ den zweiten Band ihrer Ostpreußen-Saga vorgelegt, welches dem Vorgänger „Die Jahre der Schwalben“ in nichts nachsteht. Wer das erste Buch nicht kennt, kann diesen Roman trotzdem lesen, denn alle wichtigen Informationen werden innerhalb der Handlung gegeben, so dass man sich gleich wohl fühlt. Der Schreibstil ist so wunderbar flüssig, warmherzig, fesselnd und bildhaft gemischt mit den dazugehörigen lokalen Dialekten, dass der Leser sofort wieder eintaucht und Teil der Familien auf Fennhusen und Sobotka wird, aber vor allem als heimlicher fürsorglicher Freund für Frederike, deren Schicksal hier im Vordergrund steht. Die Beschreibungen der einzelnen Güter sowie die Reisen sind so farbenfroh, dass man sich alles bis ins Detail vorstellen kann und das Gefühl hat, sich während der Lektüre in der Vergangenheit wiederzufinden, aus der es sehr schwer fällt, wieder aufzutauchen, so lebhaft und real wirkt alles. Die Autorin hat hervorragend recherchiert, was neben dem geschichtlichen Hintergrund in Bezug auf den Zerfall der Weimarer Republik und den rasanten Aufstieg der Nazis als auch die Familiendetails von Zeitzeugen betrifft und lässt den Leser teilhaben an einem gekonnten Mix aus Fiktion und wahren Begebenheiten.
Die Charaktere sind wunderbar und individuell ausgestaltet, sie wirken so real und authentisch, dass sie fast greifbar sind. Der Leser hat das Gefühl, sie persönlich zu kennen und Teil ihres Lebens zu sein. Frederike ist inzwischen eine sympathische erwachsene Frau, der sehr schnell viel Verantwortung auf die Schultern gelegt wird. Doch sie scheut sich dieser Aufgabe nicht und kümmert sich um alles und jeden auf ihrem Gut. Gleichzeitig träumt sie von einem harmonischen Familienleben mit eigenen Kindern, doch dieser Wunsch wird ihr lange nicht erfüllt. Die Entwicklung von Freddy ist in diesem Roman besonders zu spüren, sie wird vor den Augen des Lesers erwachsen und zu einer wirklichen Persönlichkeit. Gebhard ist ein sehr netter Mann, der ebenfalls viel Verantwortung für seine ihm anvertrauten Güter und Familien trägt. Dabei ist er ein eher zurückhaltender Mann, der erst langsam auftaut, dann aber umso sympathischer wird, je mehr man ihn kennenlernt. Freddys Stiefvater Erik ist ihr eine wirkliche Stütze und hilft ihr, wo er kann. Das Verhältnis zwischen Freddy und Thea kühlt in diesem Band merklich ab, die beiden Frauen driften immer mehr auseinander. Ebenso entwickelt sich Freddys Mutter Stefanie immer mehr zu einem Ekel, sie ist selbstsüchtig, bevormundend und hartherzig. Aber auch die anderen Protagonisten wie z.B. die Köchin Schneider, Schwiegermutter Heide, Schwager Caspar oder auch Tante Edel bereichern die Handlung mit ihrem Tun und machen die Geschichte absolut rund.
„Die Jahre der Schwalben“ ist ein hervorragend gelungener Folgeband der Saga und lässt beim Leser in Sachen Historie und Familienroman keinerlei Wünsche offen. Man ist mit Einstieg in das Buch nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch Teil der Familie und möchte sich gar nicht von ihnen verabschieden. Ein kleiner Trost ist die Tatsache, dass es noch einen dritten Band geben wird, auf den man nach dieser Lektüre geradezu sehnsüchtig wartet. Absolute Leseempfehlung für ein wirkliches Highlight!