Cover-Bild Ex-Wife
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.07.2024
  • ISBN: 9783104920634
Ursula Parrott

Ex-Wife

Mit einem Vorwort von Mareike Fallwickl
Tilda Engel (Übersetzer)

»Sex and the City« meets »The Great Gatsby« - das vergessene Meisterwerk aus den 1920ern von Ursula Parrott
Patricia ist 24, als ihr Mann beschließt, die Ehe mit ihr zu beenden. Vor den Kopf gestoßen von dieser Entscheidung versucht sie zunächst, um ihren Mann zu kämpfen, merkt dann aber schnell, dass sie auch ohne ihn ein Leben führen und viel glücklicher sein kann. Zwischen Freundschaften, Affären, schmerzhaften Schicksalsschlägen und dem ekstatischen Leben in der flirrenden Metropole New York City in den goldenen 1920ern erlebt Patricia, was es bedeutet, als Frau mit den konventionellen Rollen zu brechen, zu trinken, zu flirten und das Leben ungeniert zu feiern. Doch auch der Gegenwind bleibt nicht aus: Was ist, wenn man die Erwartungen nicht erfüllt? Warum fällt ein Neuanfang umso schwerer, wenn man ständig allein für die Vergangenheit verurteilt wird? 
»Wilde Skandale, misogyne Machtstrukturen und eine vergessene Starautorin: Dieses Buch hat ein fulminantes Comeback verdient.« Mareike Fallwickl
 »Umwerfend aktuell!« The Guardian
»Ein bewegendes, witziges und manchmal beunruhigendes Porträt einer Frau, die schockiert ist über das Ende einer Beziehung, von der sie dachte, sie würde ewig dauern.  Beim Lesen war ich erstaunt über die Ähnlichkeit unserer Erfahrungen, trotz der fast 100 Jahre, die zwischen Patricias und meiner Scheidung liegen.« Monica Heisey, The Guardian

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2024

Vom aufregenden Leben einer Ex-Frau in den 20er Jahren in New York

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Patricia wird von ihrem Mann verlassen, sie ist erst 24 Jahre und möchte ihn zurück. Damit beginnt dieses fulminante Werk. Am Anfang kann Patricia nur schwer loslassen, sie geht durch Höhen und Tiefen ...

Patricia wird von ihrem Mann verlassen, sie ist erst 24 Jahre und möchte ihn zurück. Damit beginnt dieses fulminante Werk. Am Anfang kann Patricia nur schwer loslassen, sie geht durch Höhen und Tiefen und durchbricht diese angedachte Rolle als verlassene Ehefrau, in dem sie sich mit ihrem Job auf eigene Beine stellt, neue Freundinnen findet, mit denen ein bis dahin nicht gekannter Zusammenhalt beginnt und hat neben zahllosen Affären, exzessiven Alkoholgelagen am Tag und im ausschweifenden Nachtleben auch weitere Lebensfreunde gefunden. Man soll nicht meinen, dass das Buch vor 100 Jahren geschrieben wurde, die Sprache ist modern und bildgewaltig, der Roman sehr flüssig geschrieben. Ich konnte mir die Wohnungen, New York in den 20ern sehr gut vorstellen. Manchmal kam ich mir wie in einem tollen Film in dieser Zeit vor. Ja, es ist ungewöhnlich, dass eine Frau in den 20ern diese amourösen Abenteuer erlebt, aber vielleicht war es genauso. Genau diese Zeit ist dafür bekannt, dass gelebt werden wollte. Die altmodischen Denkweisen, der Mann möchte mehr Geld verdienen als die Frau und auch sonstiges angestaubtes Denken wird genau erkennbar. Für mich ist das ein Sittengemälde, was genau passt. Die Personen werden alle mit ihren Macken und Kanten gezeigt.Beim letzten Drittel hat es mich so sehr gepackt, ich habe so mitgefiebert und möchte hier nicht spoilern. Alle Leser werden wissen, was ich genau meine. Mich hat die Geschichte sehr begeistert, auch wenn ich den Anfang zunächst nicht ganz so spannend fand, hat es mich dann doch sehr schnell magisch in die Geschichte gezogen. Ein Buch das ich absolut weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Starke weibliche Hauptfigur mit Fitzgerald-Flair

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Dieses Buch über die Rolle der Frau, die Ehe und den Status des Geschiedenseins erinnerte mich total an die Sozialporträts à la Scott Fitzgerald, der für mich mit seinen Werken die Zeit der Goldenen Zwanziger ...

Dieses Buch über die Rolle der Frau, die Ehe und den Status des Geschiedenseins erinnerte mich total an die Sozialporträts à la Scott Fitzgerald, der für mich mit seinen Werken die Zeit der Goldenen Zwanziger geprägt hat.
Besonders spannend, da dieses Buch erstmals in den 1920ern veröffentlicht wurde und als Skandalroman galt.

Zum Inhalt: Pat ist frisch verheiratet und lebt mit ihrem Mann ein ausschweifendes Leben in New York. Das Geld ist knapp, der lockere Lebensstil schlaucht und nach nur vier Jahren Ehe will ihr Mann die Scheidung. Er sei in eine andere Frau verliebt. Pat, immer noch verliebt, kämpft zunächst um die Ehe, während sie versucht, sich ein eigenes Leben aufzubauen.

Anfangs habe ich mich mit der Protagonistin etwas schwergetan. Sie ist jung und naiv, bedient die Gesellschaftsklischees der damaligen Zeit von Verschwendungssucht, Alkoholkonsum und einem lockeren Lebensstil. Erstmal nichts neues. Aber dann der Bruch, das Eheaus und das Suchen nach einer neuen, selbstbestimmte Rolle. Da begann es für mich wirklich interessant und spannend zu werden.

Pat muss nicht nur am eigenen Leid erfahren, dass ihr Status als geschiedene Frau sie zum Zielobjekt von Spott, männlicher Begierde und Neid macht, sie baut sich aus eigener Kraft auch eine Karriere auf und sucht nach einer neuen, beständigen Liebe, die der Wehmut des Verlorenen entgegentreten kann. Vor dem Hintergrund eines ausschweifenden Lebens in New York gar nicht so einfach, aber durch den glamourösen Flair doch recht catchy.

Die Erzählung war für mich sehr stimmungsvoll, die Ausschweifungen und Begegnungen teilweise sehr bildhaft und Pat durch ihre direkte Art erfrischend unterhaltsam. Ein schönes Sittengemälde über die Fesseln der sogenannten Freiheit geschiedener Frauen.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Eskapaden eines Partygirls

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Von Ursula Parrott, der Autorin von "Ex-Wife" und ihrem fast 100 Jahre altem Roman hatte ich noch nie gehört. Die Wiederauflage ist insofern eine Entdeckung und ein gut beobachtendes, ironisch kommentierendes ...

Von Ursula Parrott, der Autorin von "Ex-Wife" und ihrem fast 100 Jahre altem Roman hatte ich noch nie gehört. Die Wiederauflage ist insofern eine Entdeckung und ein gut beobachtendes, ironisch kommentierendes Porträt einer jungen Frau im New York der 20-er Jahre zwischen Prohibition, Jazz und Lebenslust.

Die Ich-Erzählerin Patricia ist jung, hübsch, intelligent und privilegiert, hat sich mit 20 in eine ziemlich überstürzte Ehe gestürzt und findet sich mit gerade mal 24 in der Position der Ex-Frau - auch wenn sie lange versucht, die Scheidung zu verhindern.

Um über den Trennungsschmerz hinwegzukommen, stürzt sich Patricia, die als Werbetexterin arbeitet und somit zu den "modernen Frauen" gehört, in das Nachtleben und in die Arme ziemlich vieler Männer. Dabei bleiben diese One Night Stands unverbindlich und irgendwie distanziert - die Männer, die von ihrem Äußeren, ihrem Charme und ihren gewitzt-intelligenten Kommentaren fasziniert sind, nennen sie kalt und unnahbar. Dabei sucht Patricia gewissermaßen nur die Leere in sich zu überbrücken. Mit der Freiheit, die sie sowohl als nicht mehr verheiratete wie auch als berufstätige Frau hat, hadert sie immer wieder.

Bei der Erstveröffentlichung wurde das Buch anonym herausgegeben, der "unanständigen" Geschichte wegen. Hundert Jahre später ist der Skandal von damals schwer zu verstehen.

Die Autorin hat eine scharfe Beobachtungsgabe und einen lässig-ironischen Schreibstil. Trotzdem blieb mir Patricia recht fremd, da sie auch jenseits ihrer Affären oberflächlich und weitgehend an Äußerlichkeiten interessiert bleibt. Sie hat offensichtlich eine gute Bildung genossen, von zu Hause aus Geld, ist auch beruflich erfolgreich, wenn auch nicht sonderlich ehrgeizig.

Dass die Zeit für viele Menschen und vor allem für Frauen alles andere als golden war, bleibt unerwähnt, die Handlung spielt zwischen Fifth Avenue und Park Avenue, Upper West Side natürlich. Nur zum Tanzen geht es nach Harlem. Das Leben ist leicht schwerelos und im Dauerrausch zu genießen, wenn es keine Härten hat. Der Roman lässt sich ausgesprochen gut lesen, allerdings bieten mir Patricia und ihre Welt keinerlei Identifikationsfläche. Als Porträt einer Ära dagegen wirklich überzeugend.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Eine Ex-Frau ist eine Frau...

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„Wegen seiner Schlüpfrigkeit wurde das Buch zuerst anonym veröffentlicht“ verrät Mareike Fallwickl in ihrem Vorwort. Und weiter schreibt sie, dass es sich innerhalb kürzester Zeit mit neun Auflagen mehr ...

„Wegen seiner Schlüpfrigkeit wurde das Buch zuerst anonym veröffentlicht“ verrät Mareike Fallwickl in ihrem Vorwort. Und weiter schreibt sie, dass es sich innerhalb kürzester Zeit mit neun Auflagen mehr als 100.000 Mal verkauft und die zunächst nicht benannte Autorin reich und nachdem ihre Identität gelüftet wurde, auch berühmt gemacht hat - Ursula Parrott. Sie war eine gefragte Autorin ihrer Zeit, „Ex-Wife“ wurde in den 1920er Jahren von ihr geschrieben, die Neuauflage habe ich gerade zugeklappt.

Patricia ist mit Peter verheiratet. Mit gerade mal 24 Jahren steht sie vor den Scherben ihrer Ehe. Ihr Mann betrügt seit eh und je und auch sie gönnt sich den ein oder anderen Liebhaber. Trotzdem er sie für eine andere verlässt, verbringen sie so manchen feuchtfröhlichen Abend und die darauffolgende Nacht miteinander. Sie wohnt mittlerweile mit einer Freundin zusammen und hofft noch immer, ihn zurückzubekommen.

Wir sind in New York City in den goldenen 20er Jahren, die Vergnügungssucht, der Lebenshunger ist deutlich spürbar. Ohne Alkohol geht es in diesen Kreisen, in denen Patricia verkehrt, so gar nicht. Cocktails, Gin, Absinth und andere harte Getränke sind im Trend und werden reichlich genossen.

„Eine Ex-Frau ist eine Frau, die auf Partys immer über die Freuden des Unabhängigsein schwafelt, solange sie nüchtern ist… und nach einem Drink zu viel lässt sie sich entweder über die Tugenden oder die Gemeinheiten ihres früheren Mannes aus“ sinniert Patricias Freundin, die gelegentlich auch zu dem Schluss kommt, dass „eine Ex-Frau einfach eine überschüssige Frau ist.“ Gut, diese Aussagen sind eher dem Alkohol geschuldet, denn Pat, wie sie kurz genannt wird und auch Lucia, ihre Freundin, sind unabhängige Frauen, die für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen. Sie sind junge, attraktive Frauen, die sich nehmen, was sie wollen. Sie sind selbstbewusst, werden von vielen Männern hofiert, haben Affären, sie genießen mit allen Sinnen.

Es ist ein gesellschaftliches Porträt dieser Zeit, wobei es die Frauen sind, von denen Moral erwartet wird. Mann darf sich fremd amüsieren, eine Ehefrau hat eher häuslich zu sein. Dieses enge Korsett einer Frau wird hier ganz bewusst gesprengt, auch wenn es mit der Gleichberechtigung vor hundert Jahren noch nicht weit her war, das Patriarchat schimmert stets durch. Und doch ist es Patricia, eine emanzipierte Frau, von der ich hier lese, die sich nicht unterkriegen lässt. Ganz im Gegensatz zur Autorin dieses Buches, Ursula Parrott, die trotz ihres fulminanten Erfolges keine Artikel in den Zeitungen veröffentlichen durfte, diese aber alle über sie schrieben. Vor hundert Jahren tickten die Uhren für die Frauen im Allgemeinen doch noch sehr viel anders, wenngleich es auch Ausnahmen gab.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

ein direkter Blick in das New York der 20er

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Das ein Verlag ein Buch aus dem vergangenen Jahrhundert (in diesem Fall kann man ja sogar sagen Jahrtausend) neu auflegt finde ich per se schon grossartig. Nicht ohne Grund gehört der Fischer Verlag zu ...

Das ein Verlag ein Buch aus dem vergangenen Jahrhundert (in diesem Fall kann man ja sogar sagen Jahrtausend) neu auflegt finde ich per se schon grossartig. Nicht ohne Grund gehört der Fischer Verlag zu einem meiner Lieblingsverlagen.

Ich war natürlich wie viele von der Beschreibung total fasziniert.
Ein Skandalbuch, das auch heute noch Gültigkeit haben soll und das tolle Cover, phänomenal.

Nach dem ich Ex-Wife gelesen habe und schon während der Lektüre war ich ein wenig enttäuscht. Nicht so sehr wegen des Inhalts, sondern am meisten, weil sich leider nicht so viel in der Gesellschaft getan hat und das so sehr wir uns brüsten für Gleichberechtigung und Feminismus, eigentlich noch gar nichts geschafft ist.
Aber nun mal zum Leseerlebnis.
Das Buch ist absolut heute auch noch wunderbar zu lesen und bietet einen faszinierenden Einblick wie es damals in den 20ern in New York gewesen sein muss. Wie anders und doch gleich die Stadt für nicht New Yorker sich angefühlt haben muss. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass die alten Gehälter und Preise immer wieder aufkamen. Man sprach damals noch von Wochenlohn, da musste man als paar schon mal von 50 Doller in der Woche leben. Das hat mir wirklich Spass gemacht, dann zu versuchen wie viel das wohl heute wäre und dann auch zu verfolgen, wie Pat die Karriereleiter hinaufsteigt, dass das damals so möglich war, ist doch toll zu sehen.
Aber dann ist da natürlich noch das Privatleben und wie moderne junge Menschen versuchen eine moderne Beziehung zu führen und daran scheitern, dass wir als Menschen unsere Liebsten eben nicht teilen wollen. Besonders interessant fand ich das Pat eigentlich ihren Mann schonen wollte und es damit nur noch schlimmer gemacht hat und wie eine kleine Lüge sich zu einem endlosen Rattenschwanz auswirken kann.

Mich hat dieses Buch erschreckend and das dieses Jahr erschienene "Happy hour" erinnert, dass ich nicht besonders toll fand, obwohl es ja so gelobt wurde und jetzt ist mir auch klar warum. Ich lese einfach nicht so gerne reine Berichte über die Alltagserlebnisse von Menschen ohne, dass es ein grösseres Ganzes gibt. Bei "Hallo Du Schöne" zum Beispiel, da folgt man den Lebensgeschichten der vier Schwestern über Dekaden, aber es gibt eben noch etwas mehr als nur, was da so im Alltag passiert, wie viele Cocktails man getrunken hat, in welchem Restaurant man gegessen und mit welchem Typ man sich abgegeben hat und ob er nun gut oder schlecht war.

Das ist in Happy hour der Fall gewesen und hier auch.
Ja ich fand es interessant zu sehen, wie das Leben in den 20er war, aber mir hat die Tiefe gefehlt.
Ein wenig versöhnt hat mich das Ende, da hat Pat wirkliche Grösse und Weiterentwicklung in ihrem Charakter gezeigt, aber 20 Seiten reichen eben nicht um ein ganzes Buch zu retten.

Dennoch finde ich es toll, dass das Buch neu aufgelegt wurde und es ist eine Reise in die 20er wert.
Wer also Bücher wie Happy Hour toll findet, der ist hier absolut an er richtigen Adresse.

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