Cover-Bild Elanus
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Techno
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.02.2018
  • ISBN: 9783743200111
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ursula Poznanski

Elanus

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jona auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.

Drohnen , Überwachung , Manipulation , dunkle Geheimnisse – gekonnt webt Ursula Poznanski hochaktuelle Themen in ihren neuen Thriller. Die Spiegel-Bestseller -Autorin legt nach den Jugendbuch-Bestsellern Erebos , Saeculum , der Eleria -Trilogie ( Die Verratenen , Die Verschworenen , Die Vernichteten ) und Layers ihren neuen Jugendbuch-Thriller vor: Elanus .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2018

Toller Protagonist, tolle Sogwirkung, aber etwas offensichtlich

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Klappentext
„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr ...

Klappentext
„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.“

Gestaltung
Der Kreis auf dem Cover, der eine Drohne symbolisieren könnte, sieht aus wie ein Auge, was so richtig gut zur Geschichte, in der es um Überwachung geht, passt. Besonders toll finde ich, dass man den Kreis fühlen kann, denn er ist mit Spotlack versehen und hervor gehoben. Es fühlte sich richtig cool an. Auch die Schrift des Titels glänzt, während der Rest des Covers sich wie normales Papier anfühlt. Mir gefallen vor allem auch die Farbgebung (es sieht richtig unheimlich aus, dass über dem gelben Kreis oben, das Grün dunkler ist!) und die Schlichtheit des Covers, da es so hervorsticht und sehr erwachsen wirkt.

Meine Meinung
„Elanus“ ist der neue Thriller für Jugendliche von Erfolgsautorin Ursula Poznanski. Nachdem ich von ihr bereits „Layers“ gelesen habe und mir ihr flüssiger Schreibstil sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch zu „Elanus“ greifen. In ihrem neuen Buch geht es um den Protagonisten Jona, der mit seinen gerademal 17 Jahren, ein Stipendium für eine Eliteuni bekommen hat. Er lebt bei einer Gastfamilie, den Helmreichs. Jona hat neben seinem Faible für Mathematik und Technik ein außergewöhnliches Hobby: er hat eine Drohne gebaut sowie eine dazugehörige App programmiert, mit der er ganz einfach Leute ausspionieren kann. Alles was er dazu braucht ist die Handynummer und eine Antwort auf eine SMS von ihm. Schon kann er Elanus – so der Name seiner Drohne – losschicken. Doch Jona ahnt nicht, was er mit seinen nächtlichen Drohnen-Streifzügen lostritt.

Auch in „Elanus“ kann Ursula Poznanski wieder durch ihren unvergleichlichen Schreibstil, der einen unglaublichen Sog auf die Leser ausübt, überzeugen. Die Sätze sind weder verschachtelt, noch zu kurz, sondern genau richtig und sind dabei aufgrund der für Jugendliche angemessenen Wortwahl leicht zu lesen. Die Augen fliegen geradezu über die Zeilen. Dazu trägt auch die spannende Handlung bei, die nach Jonas erstem Drohnenflug so richtig Fahrt aufnimmt. Es war sehr aufregend zu verfolgen, wie Jona sich durch seine Neugier immer tiefer in Schwierigkeiten begibt und sich dessen nur langsam bewusst wird. Durch seine Drohne wird Jona Zeuge verschiedener Gespräche und Geschehnisse, die zunächst nicht zusammenzuhängen scheinen, doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto ersichtlicher werden die Verbindungen der verschiedenen Menschen, die Jona beobachtet und mit denen er zu tun hat.

So spannend die Verknüpfungen, Jonas steigende Unruhe und die Überlegungen um die Zusammenhänge auch waren, so war für mich dennoch schon sehr früh in der Geschichte klar, was Sache war. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu viel verraten, damit jeder seine eigenen Vermutungen aufstellen und den Sog der Geschichte genießen kann, aber ich habe schon recht früh geahnt, wohin sich die Geschichte entwickeln würde. Wer genau alles in „der Sache“ mit drin steckte, konnte ich zwar nicht im ganzen Ausmaß erahnen, aber das, was geschehen war, konnte ich mir zusammenreimen. Manche Verbindungen, die Jona angedeutet, aber deren Gedankengänge er nicht weiter verfolgt hat, waren für mich offensichtlich, sodass ich am Ende nicht sonderlich überrascht war, sondern nur in meinen vorausgeahnten Vermutungen bestätigt wurde.

Nichtsdestotrotz war das Ende sehr spannend, da es einem kleinen Showdown glich. Hier hat die Autorin nochmals ziemlich gefährliche Situationen für den Protagonisten eingebaut, die mich das Ende sehr schnell haben verschlingen lassen und die mich um Jona haben bangen lassen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das Ende viel zu schnell gekommen und vorbei gegangen. Seitenlang habe ich verschiedene Drohnenflüge, Jonas Überlegungen und Vermutungen sowie Nachforschungen verfolgt, mitgerätselt, mitgefiebert und dann fielen alle Puzzleteile zusammen. Das war sehr aufregend.

Jedoch gab es zwischendrin auch manchmal einige Spannungstiefs, die mich nicht ganz so an die Seiten gefesselt haben, wie der Rest der Geschichte. So war es beispielsweise gerade in der Romanmitte etwas monoton, wenn Jona stets zur Uni ging, dann wieder spätabends/nachts seine Drohne fliegen lies, dann wieder zur Uni ging, dann wieder die Drohne fliegen lies… Die Entdeckungen bei den Flügen waren meist zwar spannend, aber irgendwann fühlte es sich an wie ein Alltagstrott.

Jona war allerdings ein sehr spannender Charakter. Gerade zu Beginn hat er mich mit seinen trockenen Sprüchen, seiner Arroganz, seiner leichten Genervtheit von den anderen und seinem Sarkasmus oft zum Lachen gebracht. Er hatte wirklich passende Retourkutschen für die anderen parat und keinen Hehl daraus gemacht, dass alle Welt ihn für sozialunverträglich hielt. Dies wurde zwar im Verlauf der Handlung etwas weniger, da Jona eine Entwicklung vollzieht, aber dennoch kam seine sarkastische Ader immer mal wieder zum Vorschein. Jonas Entwicklung fand ich dabei sehr beeindruckend. Vom arroganten, überheblichen und selbstbewussten Genie wird er zu einem für seine Verhältnisse fürsorglichem jungen Mann, der Freunde findet sowie auf diese vertraut und sich auch eingesteht, dass er nicht unfehlbar ist.

Fazit
„Elanus“ ist ein toller, spannender und packender Jugendthriller aus der Feder von Ursula Poznanski, der mich vor allem durch seinen grandiosen Protagonisten überzeugen kann. Jona ist sarkastisch sowie klug und wird vom arroganten Klugscheißer zu einem auf sein Umfeld bedachtem, jungem Mann. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Handlung zwischendurch etwas monoton war und es für mich recht vorhersehbar war, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde.
4 von 5 Sterne!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 19.01.2018

Interessant und mitreißend!

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Die österreichische Bestsellerautorin Ursula Poznanski hat ein neues Jugendbuch veröffentlicht: “Elanus”. Ein Thriller über einen äußerst intelligenten Jungen, der eine eigene Drohne besitzt, mit der er ...

Die österreichische Bestsellerautorin Ursula Poznanski hat ein neues Jugendbuch veröffentlicht: “Elanus”. Ein Thriller über einen äußerst intelligenten Jungen, der eine eigene Drohne besitzt, mit der er seine Umgebung ausspionieren kann. Doch manche Geheimnisse seiner Mitmenschen sollte man lieber nicht kennen… Hochbrisant, aktuell und spannend geschrieben. Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene.

Der 17-jährige Jona hat ein Vollstipendium für die Elite-Universität in Rothenheim erhalten. Auch wenn er äußerst intelligent für sein Alter ist, hapert es bei ihm manchmal mit den sozialen Fertigkeiten: “Darf ich Sie fragen, wie alt Sie sind?” [Frage eines Dozenten] “Siebzehn und so hochbegabt, dass es kaum noch auszuhalten ist. Vollstipendium, persönliche Einladung des Rektors und des Beirats der Schule, die wahrscheinlich hofft, sich einen künftigen Nobelpreisträger unter die Absolventen zu holen.” Wieder ein Satz, den er sich ebenso hätte verkneifen können. Verdammt, er lernte es einfach nicht.” (Zitat aus “Elanus” S.19) Glücklicherweise lernt Jona ein Mädchen kennen, das ihn auf Anhieb verzaubert: Linda. Mit großer Mühe gelingt es ihm sogar, ihre Handynummer zu erhalten. Denn diese Nummer ist der Schlüssel für “Elanus”, Jonas eigens entwickelte Drohne, dieUrsula Poznanski Elanus nur so groß wie ein Handteller ist und die er heimlich zum Ausspionieren seiner Umwelt verwendet. Denn “Elanus” kann — sobald eine Spyware auf dem Handy des Opfers installiert ist — jenes orten und per Kamera filmen. Sogar Tonaufnahmen sind möglich. Damit hat Jona seine Umgebung fest im Griff. Doch dann erfährt er etwas über Linda, das er besser nicht beobachtet hätte. Denn am nächsten Tag gibt es einen Toten an der Uni und Jonas Welt steht Kopf. Kurz zuvor hat er nämlich Linda — die ihn wegen seines Alters unfreundlich angefahren hat — aber auch ein paar anderen Kommilitonen (wie der netten Marlene zum Beispiel) einen Zettel untergejubelt, dass er ihr dunkelstes Geheimnis kenne. Das hat ungeahnte Auswirkungen und bald kann Jona vor niemandem mehr sicher sein. Er hat das Gefühl selbst beobachtet zu werden, sein Zimmer wird durchsucht und man sperrt ihn in der Schule in einem Raum ein. Hat es jemand auf “Elanus” abgesehen?

Ursula Poznanski Elanus“Elanus” wird durchgehend aus Jonas Sicht in der personalen Perspektive erzählt. Die Sprache ist sehr flüssig und der Text liest sich mühelos. Das Cover ist gut gewählt, erinnert von der Art her ein bisschen an den Erfolgstitel “Erebos” (zahlreiche Preise, u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis), auch der Titel ist ähnlich klingend, was sicherlich kein Zufall ist. Wobei sich Ursula Poznanski bei dem Namen “Erebos” noch der griechischen Mythologie bedient hat (“Erebos” ist der Gott der Finsternis), greift sie bei “Elanus” zur Familie der Greifvögel. Titelgebender ist nämlich eine Habichtart. “Ich fand es passend — Elanus sieht messerscharf, ist schnell und wendig und bleibt an seinem Opfer dran bis zum Schluss.” Er [Jonas] zuckte mit den Schultern. “Oder jedenfalls so lange, bis der Akku am Ende ist.” In Pascals Augen war eine ganz neue Art von Bewunderung getreten. “Und ich dachte, du kannst nur rechnen.” (Zitat S.90) Die Drohne wirkt nicht nur für Jonas Nachbarn Pascal, dem er davon erzählt, sehr faszinierend, sondern auch für den Leser. Was wäre, wenn? Einfach mal seine Mitmenschen heimlich beobachten? Andererseits macht auch die Kehrseite der Medaille nachdenklich: Ständige Überwachung? Nirgendwo mehr sicher sein? Ein erschreckendes Szenario, das auch heute schon möglich ist. “Er rief noch einmal ihre Nummer auf, über seine ganz spezielle Nachrichten-App. […] Kaum zwei Minuten später verkündet sein Smartphone per Glockenton, dass eine SMS eingetroffen war. […] Sie hatte geantwortet. Jona grinste zufrieden in sich hinein. Jetzt gUrsula Poznanski Elanusehörte sie ihm. Ja, sie würde ihn kennenlernen. Und er sie noch viel besser.” (Zitat S.7) Zu Beginn erscheint Jona noch etwas arrogant. Er verliert verbal oft die Beherrschung und demonstriert seine Überlegenheit gegenüber anderen zu sehr. Gefallen hat mir jedoch die interessante Portion von Sarkasmus, die sich zuweilen in seine Beobachtungen einschleicht: “Seufzend marschierte er auf das Bahnhofsgebäude zu und hielt Ausschau nach den beiden Durchschnittsgesichtern, die er auf den Facebookprofilen der Helmreichs betrachtet hatte. Silvia und Martin. Wahrscheinlich hatten sie heute Morgen aus dem Fenster gesehen, daraufhin einen depressiven Schub erlitten und beschlossen, ihrem Leben ein frühes Ende zu setzen.” (Zitat S.5) und “Dreiundzwanzig Uhr. Er hatte allen Ernstes gemeinsam mit diesen Spießbürgern eine Castingshow konsumiert und sich zweieinhalb Stunden lang minderintelligente Menschen beim Nicht-Singen-Können reingezogen.” (Zitat S.77) Erst als Jona Marlene kennenlernt — die Listen erstellt, um aus ihrer “Komfortzone” herauszukommen und beispielsweise jemandem einen Gefallen tut, den dieser nicht zu schätzen weiß oder die Wahrheit sagt, statt zu lügen - lernt er anders mit Menschen umzugehen. Von der Spannung her muss ich sagen, dass diese eher wellenförmig auftritt. Die Geschichte ist durchweg interessant, aber auch nicht sooo mitreißend, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Viele ungeklärte Details wirken hierbei zusammen, viele Menschen, die sich komisch verhalten und bei denen man lange miträtseln darf, in welche Richtung das Ganze denn nun geht. Aufgrund des technischen Aspekts der Drohne, mit der man viele Spionageflüge erleben darf, dürfte “Elanus” besonders bei Jungs gut ankommen! Auch solche, die vielleicht nicht so gerne lesen, da man sich rasch in den Thriller einfindet.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Stalking & Spionage

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Ich befinde mich grade in einem Bewertungsdilemma und einmal mehr wünsche ich mir, man könnte halbe Sterne vergeben. Dann wären es nämlich 3,5.
So musste ich überlegen, ob ich auf- oder abrunde und habe ...

Ich befinde mich grade in einem Bewertungsdilemma und einmal mehr wünsche ich mir, man könnte halbe Sterne vergeben. Dann wären es nämlich 3,5.
So musste ich überlegen, ob ich auf- oder abrunde und habe ich mich aus Respekt vor der ganzen Arbeit, Zeit und Mühe, die in so einem Buch stecken für's Aufrunden entschieden.

Sollte ich mich übrigens eher vage ausdrücken, liegt es daran, dass ich nichts spoilern will. Thriller sind sehr schwer zu rezensieren, ohne anderen den Spaß zu verderben.

So, nun aber zum Inhalt.
Jona ist 17, hochbegabt, eine soziale Niete und trägt ein kleines Geheimnis mit sich herum: Er besitzt nämliche eine selbstgebaute Drohne, mit der er jeden ausspionieren kann.
Da er nun an einer Elite-Uni studieren darf, wohnt er vorerst bei einer Gastfamilie.
Bereits zu Beginn seines Aufenthalts begegnet Jona einem Mädchen, das ihm nicht so schnell aus dem Kopf geht. Im Teenager-Liebestaumel schickt er ihr seine Drohne hinterher und findet etwas Interessantes über sie heraus.
Nach einer nicht so netten Abfuhr beschließt er, sich mit Drohbriefchen an ihr zu rächen, doch dann erschüttert der plötzliche Selbstmord eines Dozenten die Uni.
Hat Jonas Brief etwas damit zutun? Und warum benehmen sich seine Gasteltern so merkwürdig?
Was hat es mit Schratter, dem Direktor der Uni, der immer wieder Termine verschiebt und generell nie im Haus zu sein scheint, auf sich?

Meine Meinung:
Elanus ist ein spannender Jugend-Thriller mit einer interessanten Story. Wie es bei Poznanski-Büchern so üblich ist, wollte ich die ganze Zeit wissen, was da los ist.
Außerdem finde ich es toll, dass immer wieder so moderne Themen aufgegriffen werden.

Leider gibt es aber, wie schon bei Layers, auch einige Schwächen.
Jona ist zu Beginn der Geschichte einfach nur ein arroganter Mistkerl, der sich ziemlich schnell Hals über Kopf verliebt und fast schon stalkermäßig Leute bespitzelt.
Im Laufe der Story ändert er sich aber völlig, lässt plötzlich andere Menschen an sich heran und wird viel netter. Dafür gibt es aus meiner Sicht keinen plausiblen Grund.
Auch das er seine Drohne bei bestimmten Personen plötzlich nicht einsetzen will, macht keinen Sinn.
Wahrscheinlich sollte Stalking nicht zu sehr verherrlicht werden (was ich auch problematisch fände) und Jona generell liebenswerter erscheinen.
Und ja sicher, ich mochte ihn zum Schluss. Aber er fühlte sich auch wie ein völlig anderer Charakter an und ich konnte diese Wandlung irgendwie kaum nachvollziehen.
Trotzdem finde ich den Versuch toll, keinen allgemeinen Saubermann als Hauptfigur einzusetzen.

Probleme hatte ich auch mit der typischen eingebauten Liebesgeschichte. Die Gefühle kommen praktisch aus dem nichts und ich hatte keine Ahnung, warum sie so plötzlich und nach einem gefühlten 5-Minuten-Gespräch da waren.
Gut, Jona ist sehr jung und da muss man wohl ein Auge zudrücken.
Aber hier kommt, was mich daran wirklich stört: Es ist irgendwie immer das Gleiche.
Erebos, Saeculum, Layers und nun Elanus... die Lovestorys fühlen sich mittlerweile ein bisschen recycelt an.
Ich fände es toll, wenn die Autorin da mal von ihren üblichen Pfaden abweicht.
Ein bisschen Diversität wäre schön und es gibt so viele Möglichkeiten: Der Hauptcharakter könnte zum Beispiel zu Beginn der Geschichte bereits eine Beziehung führen, die dann auseinander geht und am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es auch alleine gut geht und manchmal sogar besser ist.
Oder der Hauptcharakter verliebt sich in eine Person gleichen Geschlechts.
Oder (und ich glaube, das wäre mein Favorit) der Hauptcharakter verliebt sich überhaupt nicht, weil ihm während des Abenteuers niemand zum verlieben begegnet.
Ganz ehrlich, Ursula Poznanski schreibt so starke Storys, da muss nicht immer auf Teufel komm raus noch eine Liebesgeschichte mit reingeprügelt werden.
Und diese hier in Elanus war meiner Meinung nach bisher die Schwächste und Überflüssigste - aber sie war trotzdem immer noch besser, als bei vielen anderen Jugendbüchern. Und immerhin nicht zu dominant, so dass man trotzdem viel Spaß am eigentlichen Rätsel hat.

Auch diesmal wieder positiv: Poznanskis Mädels sind (fast) immer sympathisch und lassen sich nicht verschaukeln... meistens würde ich gerne noch viel mehr über sie erfahren und darum hoffe ich, es gibt bald wieder einen weiblichen Protagonisten.

Trotz meiner Kritik ist Elanus wirklich sehr lesenswert, gut geschrieben und spannungsliebende Leser werden wieder voll auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 15.11.2023

leider nicht ganz überzeugend

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Jona, hochintelligent und seit neuestem Student an einer Elite Uni, steckt unheimlich gern seine Nase in fremde Angelegenheiten. Auch wenn er seine selbst gebaute Drohne eigentlich nur aus persönlichem ...

Jona, hochintelligent und seit neuestem Student an einer Elite Uni, steckt unheimlich gern seine Nase in fremde Angelegenheiten. Auch wenn er seine selbst gebaute Drohne eigentlich nur aus persönlichem Interesse nutzt, um Menschen auszuspionieren, erfährt er dadurch plötzlich Informationen, aus denen er sich besser rausgehalten hätte.
Die Farbgebung des Covers hat mir sehr gut gefallen, vom Motiv her gibt es aber leider nicht besonders viel her. Der Schreibstil ist wie bei allen Jugendbüchern von Ursula Poznanski leicht und vor allem sehr angenehm zu lesen und nimmt einen direkt mit in die Handlung.
Leider muss ich bei diesem Buch sagen, dass besonders die Nebencharaktere ein bisschen auf der Strecke bleiben. Jona ist ein manipulatives Ekel, und ich muss sagen es war erfrischen und mal was anderes, einen Protagonisten zu begleiten der nicht perfekt oder sympathisch war. Am liebsten mochte ich Pascal, der hatte so eine unbeschwerte Art. Die anderen Personen hatten aber wie gesagt leider nicht ganz so viel Persönlichkeit.
Eigentlich liebe ich alles, was Ursula Poznanski schreibt, und Elanus war auch kein schlechtes Buch aber definitiv eins der schwächeren ihrer Bücher. Die Handlung war mir ein bisschen zu schleichend, wirklich spannend wurde es erst auf den letzten Seiten, was ich bei ihren Büchern gar nicht gewohnt bin. Normalerweise bin ich ab der ersten Seite gefesselt. Für alle die auf technologische Krimis stehen aber sicher ein gutes Buch.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Verschwendetes Potential!

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"Elanus" ist mein erstes Buch der Autorin (jaaa, ich habe "Erebos" immer noch nicht gelesen), um die man so langsam wirklich nicht mehr herum kommt, wenn man im Jugendbuch-Genre unterwegs ist. Im Nachhinein ...

"Elanus" ist mein erstes Buch der Autorin (jaaa, ich habe "Erebos" immer noch nicht gelesen), um die man so langsam wirklich nicht mehr herum kommt, wenn man im Jugendbuch-Genre unterwegs ist. Im Nachhinein denke ich, dass es vielleicht nicht die beste Wahl war, zuerst zu diesem Roman zu greifen, da er in Kritiken häufig am schlechtesten wegkommt. Doch auch wenn hier wirklich einige Dinge nicht ganz gepasst haben, hat mich dieser Jugendthriller über weite Strecken mitgerissen, sodass ich mir definitiv noch andere Bücher der Autorin vornehmen werden.

Das Cover ist mir dem einfachen, geometrischen Rautenmuster im Hintergrund und dem augenähnlichen Hauptmotiv, das vermutlich die Drohe "Elanus" darstellen soll, eigentlich recht einfach gestaltet. Dennoch wird durch die unterschiedlichen Grüntöne und die starken Kontraste eine spannende, dynamische Grundatmosphäre erzeugt und der gelbe Lichtpunkt auf der Drohne wirkt als Eye-Catcher. An dem Titel ist selbstverständlich auch nichts auszusetzen - knapp, passend und mit Wiedererkennungswert. Innerhalb der Buchdeckel ist die Geschichte in 40 kurze Kapitel geteilt.


Erster Satz: "Der Zug hielt mit einem Ruck."


Die Geschichte beginnt mit Jonas Ankunft in der Kleinstadt Rothenheim, wo der minderjährige Hochbegabte bei der Familie Helmreich wohnen und auf die renommierte Privatuniversität Victor-Franz-Hess gehen soll. Das 17jährige Technikgenie glänzt zwar auf den Gebieten der Mathematik und Informatik, hat aber deutlich Nachholbedarf im Umgang mit anderen Menschen, was sich zeigt, dass er sich gleich am ersten Tag an der Uni mit überheblichem Verhalten keine Freunde macht. Auch seine Gastfamilie nimmt ihn äußerst reserviert auf. Um alle ein wenig besser kennenzulernen und vielleicht doch noch Freunde zu finden, setzt er seine selbstgebaute Drohne Elanus auf einige Leute seiner Umgebung an und stößt bald auf eine Menge wohlgehüteter Geheimnisse. Dass er mitten in ein gefährliches Wespennest gestochen hat, erfährt er erst, als ein Dozent tot, zwei Studenten verletzt aufgefunden werden und auch er beschattet wird. Was geht in Rothenheim vor? Und wie kann er unbeschadet aus der Sache herauskommen?

Ursula Poznanski steigt rasant mit einem Haufen an Geheimnissen, Intrigen und Problemen in die Geschichte ein und fesselt die Aufmerksamkeit des Lesers durch ein großes, zusammenhängendes Geheimnis, das sich schon bald hinter den vielen, verwirrenden Einzelereignissen abzeichnet. Bald weiß weder der Leser noch Jona noch, wem zu trauen ist, und wer in der rätselhaften Verschwörung mit drin steckt. Auf den spannenden Einstieg, der relativ schnell eine komplexe Hintergrundgeschichte erkennen lässt, folgt dann aber leider ein lauer Mittelteil, in dem die Handlung nicht so recht vorankommen will. Wir werden mit vielen Wiederholungen, gleichen Beobachtungen und der Abwesenheit von neuen Informationen gelangweilt, sodass die Geschichte für etliche Seiten auf dem Fleck zu treten schneit und sich in die Länge zieht. Wirkliche Offenbarungen werden alle für das Ende aufgespart und der angeblich so intelligente, geniale Protagonist tappt völlig im Dunkeln, während dem Leser schon seit Langem einige Zusammenhänge schwanen. Ich hatte bald das dringende Bedürfnis, einfach hundert Seiten nach vorne zu blättern, um zu überprüfen, ob sich mein Verdacht bestätigt und den langweiligen Zwischenteil einfach zu überspringen. Um den Leser hier bei Stange zu halten wäre es vielleicht hilfreich gewesen, einige Andeutungen zwischenein zu streuen oder einige alternative Themen miteinfließen zu lassen. Es hätte den Zwischenteil zum Beispiel attraktiver machen können, wenn die Autorin die Zeit genutzt hätte, einen Fokus auf Jonas Charakterentwicklung oder seine Beziehung zu Marlene zu legen.


"Sie hatte geantwortet. Jona grinste zufrieden in sich hinein. Jetzt gehörte sie ihm. Ja, sie würde ihn kennenlernen. Und er sie noch viel besser."


Ein weiterer Kritikpunkt, der meine Bewertung nach unten korrigiert ist, dass sich viele Spannungssituationen sehr schnell wieder auflösen, sodass "Elanus" einfach nicht so atmosphärisch dicht ist, wie ich es von anderen Thrillern gewohnt bin. Trotz ihres flüssigen, mitreißenden Schreibstils hatte ich zu keinem Zeitpunkt der Geschichte dieses nervöse Kribbeln, das man tief in sich spürt, wenn man um das Leben des Protagonisten bangt und kaum erwarten kann, was auf der nächsten Seite passiert. Das kann auch ein wenig am Protagonisten selber liegen, der allgemein seine Umwelt sehr distanziert und nüchtern betrachtete. Selbst bei Situationen, in denen er in Lebensgefahr schwebt, erfahren wir kaum Gefühle, sodass man nicht wirklich Angst um ihn hat und in seine Situation hineinversetzt wird.

Wir erfahren die Geschichte von einem personalen Er-Erzähler aus seiner Sicht, wodurch wir ein relativ gutes Bild davon erhalten, was in seinem Inneren vor sich geht. Zur wirklich sympathischen Identifikationsfigur wird er aber zu keinem Zeitpunkt der Geschichte - dafür sorgen seine bissige Selbstsicherheit, sein fehlendes Feingespür und seinen Hang zur Selbstüberschätzung, die nicht nur andere Menschen sondern auch den Leser deutlich auf Abstand hält. Das wäre im Grunde genommen kein Problem - die Autorin hat ihren Charakter eben bewusst so konzipiert - wäre da nicht die Entwicklung gewesen, die er im Verlauf der Geschichte durchmacht. Ursula Poznanski versucht ihn, mit allen möglichen Mitteln, zum Held der Geschichte zu machen, stellt ihm Freund und Freundin zur Seite und begründet sein abweisendes Verhalten mit sozialer Unsicherheit. Leider gelingt das aber nur bedingt. Ich habe mich oft gefragt, warum Marlene und Pascal es eigentlich mit Jona aushalten und bin auch über viele Handlungen seinerseits gestoßen, die bezüglich seines Charakters keinen Sinn ergeben und klar eingebaut wurden, um die Handlung voranzubringen.


"Siebzehn und so hochbegabt, dass es kaum noch auszuhalten ist. Vollstipendium, persönliche Einladung des Rektors und des Beirats der Schule, die wahrscheinlich hoffen, sich einen künftigen Nobelpreisträger unter die Absolventen zu holen."


Das Ende kann nach dem verbummelten Mittelteil wieder ordentlich an Fahrt aufnehmen und wartet mit einem spannenden Showdown und einer passenden Auflösung am Ende auf. Wie alle Einzelteile am Ende zusammenhängen ist definitiv unvorhersehbar und originell, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Aspekte von vornherein klar waren. Das wirkliche Ende verbindet alle Fäden der Handlung und lässt nur einige Kleinigkeiten offen, über die man aber getrost hinwegsehen kann.



Fazit:

Auf einen rasanten Beginn voller Geheimnisse, Intrige und Probleme, welcher die Aufmerksamkeit des Lesers durch einen komplexen Handlungsaufbau fesselt, folgt leider ein schwacher Mittelteil voller Wiederholungen, Sackgassen und Ungereimtheiten. Auch der Protagonist kann über weite Teile der Geschichte nicht überzeugen, sodass trotz des spannenden Showdowns am Ende das Gefühl von verschenktem Potential verbleibt.

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