Vorbereitungen für den Abschluss der Reihe
Enthält Spoiler zum Vorgänger!
Inhalt
Vier Monate sind vergangen, seitdem Kell und Lila die Dane-Zwillinge besiegt haben. Und auch vier Monate, in denen sie nichts voneinander gehört haben.
Lila hat sich ...
Enthält Spoiler zum Vorgänger!
Inhalt
Vier Monate sind vergangen, seitdem Kell und Lila die Dane-Zwillinge besiegt haben. Und auch vier Monate, in denen sie nichts voneinander gehört haben.
Lila hat sich an Bord des Nachtfalken einen Namen gemacht und kommt ihren Träumen näher. Denn der Kapitän des Schiffes ist Alucard Emery, ein geübter Magier, der seine eigenen Geheimnisse hat, aber Lila immer schnell durchschaut.
Im roten London laufen währenddessen die Vorbereitungen für das Spiel der Elemente, ein magischer Wettbewerb zwischen den drei Königreichen. Für die dunkle Macht, die vor Monaten in der Stadt wütete, wird Kell als Verantwortlicher gesehen und der Druck, der auf ihm lastet, ist größer als je zuvor. Obwohl es verboten ist, möchte er heimlich an den Spielen teilnehmen, und auch aus allen drei Königreichen reisen zahlreiche Gäste sowie Teilnehmer an, unter ihnen auch ein bekanntes Schiff. Und währenddessen erwacht ein anderes London wieder zum Leben ...
Protagonisten
Wie auch im ersten Buch hatte Kell es nicht leicht. Es ging ihm schon vor den Ereignissen mit der dunklen Magie - Vitari - nicht gut, da wurde er wie Eigentum behandelt und fühlte sich einsam. Nun ist er als Antari einsamer als zuvor, und wird noch dazu als Schuldiger an vielen Toden angesehen. Sein Käfig wird dadurch nur noch kleiner. Der König und die Königin behandeln ihn anders als früher und lassen ihm weniger Freiraum, und auch Rhy hat sich verändert. Außerdem denkt er andauernd an Lila und fragt sich, was aus ihr geworden ist.
Kell ist zwar in seiner magischen Begabung überragend und wird in der Hinsicht bewundert, denn Antaris sind eben mächtig und begehrt. Aber trotz der Macht ist Kell sehr verletzlich, und darum hab ich noch mehr ins Herz geschlossen. Er ist immer sehr ernst und es fällt ihm schwer, locker zu lassen, aber wenn man seinen weichen Kern kennt, muss man ihn einfach lieben.
Prinz Rhy hat sich verändert. Durch den Bund fühlt er nun starke Gefühle von Kell, genauso wie umgekehrt. Beiden ist das nicht ganz angenehm, und Rhy ist zwar dankbar, fühlt sich aber schuldig, da er Kells Leben quasi mitlebt. Und er hat Schuldgefühle wegen seiner Torheit als er Hollands Geschenk angenommen hat, schließlich hat das alles noch weiter verschlimmert. Er ist jetzt entschlossen, ein verantwortungsvollerer Prinz zu werden, der seinem Reich gerecht wird. Außerdem will er auch Kell noch mehr als sonst helfen, und das alles hat mich kurz denken lassen, dass sein Charakter sich vollkommen verändert hat, aber er ist immer noch der unverbesserliche Prinz, den man kennt. Nur eben ein bisschen weniger leichtsinnig.
Lila ist nun endlich auf einem segelnden Schiff, und macht, was sie am besten kann: Stehlen. Und andere halb legale bis illegale Sachen. Fühlt sie sich schlecht dabei? Natürlich nicht, sie ist Delilah Bard und sie fürchtet sich vor nichts und niemandem! Auch wenn die dunkle Magie und die Dane-Zwillinge schon sehr unheimlich waren, gibt Lila nicht auf: Sie ist entschlossen Magie zu lernen und Meister Tierens Worte von damals ermutigen sie auch dazu, schließlich soll sie die Macht dazu in sich haben! Ja, Lila geht es gut, darum hatte ich eigentlich gar kein Mitgefühl mehr, weil sie wegen nichts leiden musste. Man folgt ihr nur bei ihren waghalsigen Abenteuern, ist Zeuge ihrer spitzen Zunge und merkt, dass auch sie oft an Kell denkt. Ja, der attraktive und begabte Antari geht ihr nie aus dem Kopf.
Lila erschien mir furchtloser, aber noch genauso impulsiv (und dadurch manchmal auch leichtsinnig) wie im ersten Band. Ich hatte Spaß daran, ihre Erlebnisse an Bord des Nachtfalken mitzuerleben, kam ihr emotional aber nicht ganz so nah wie im ersten Buch.
Alucard Emery ist ein interessanter Charakter. Er ist aufmerksam und irgendwie wurde er Kapitän dieses Schiffes, aber davor hat er Englisch gelernt, das im roten London die Sprache des Adels ist, und kennt wohl auch Kell und Rhy. Diese waren auch überrascht, dass Alucard überhaupt nach London kommt. Er kann mit Lilas spitzer Zunge mithalten und so ergeben die beiden ein überaus unterhaltsames Paar.
Handlung und Schreibstil
Das ganze Buch wurde von den Vorbereitung zum Spiel der Elemente eingenommen. Okay, nicht ganze, irgendwann fand es tatsächlich auch mal statt, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Vor allem vergingen dabei auch nicht besonders viele Tage und ich hatte das Gefühl, als würde nicht wirklich etwas passieren, aber die Autorin weiß, wie man Spannung aufbaut.
Warum dieses Buch nicht die volle Punktzahl von mir erhalten hat: Es hat mir zwar sehr gut gefallen, es war spannend und magisch, aber ich hatte das Gefühl, es hätte noch viel besser werden können. Es war wie andere Mittelbände von Trilogien: die Vorbereitung auf das Finale. Es war auf andere Art spannend als das erste Buch, nicht durch große Konflikte und dramatischen Wendungen, sondern mit den kleinen Dingen, wie das erwartete Wiedersehen von Lila und Kell, Kells Probleme mit seinem Umfeld und das Spiel der Elemente. Also es war schon gut, aber das erste hatte da mehr zu bieten und das Ende dieses Buchs verspricht, dass es im nächsten auch so sein wird. Da die Konflikte aber lange angekündigt wurden, hatte ich sie früher erwartet und war da ein bisschen enttäuscht.
Fazit
"Die Verzauberung der Schatten" hat mir ausgesprochen gut gefallen, mir hat nur ein wenig an echter Action gefehlt und es war eher eine Vorbereitung für den finalen Band der Trilogie.