Vertrauen ist gut...
Alexis hat die perfekten Gene: das Serum, das die eigenen Fähigkeiten verstärkt und das von einer Top-Secret Agency entwickelt wurde, wird bei ihr perfekt wirken. Sie muss nur zustimmen und daraufhin ein ...
Alexis hat die perfekten Gene: das Serum, das die eigenen Fähigkeiten verstärkt und das von einer Top-Secret Agency entwickelt wurde, wird bei ihr perfekt wirken. Sie muss nur zustimmen und daraufhin ein Teil der Agency werden – wie ihre Eltern, in deren Fußstapfen sie dann treten würde. Doch es bedeutet auch, das alte Leben hinter sich zu lassen mitsamt den Menschen, die sie liebt. Sie nimmt an und beginnt bald darauf ihre Ausbildung. Im letzten Jahr wird sie zum ersten Mal eigene Missionen und Aufträge übernehmen. Doch sie wird abgelenkt durch ein schlimmes und einschneidendes Ereignis...
Die Inhaltsangabe auf dem Klappentext greift viel zu weit vor. Lest ihn nicht, lest einfach das Buch :D
Zugegeben: der Einstieg hat mir nicht so gut gefallen. Es ging alles sehr schnell. So schnell, dass Entscheidungen und Handlungsmotive nicht nachvollziehbar oder sogar unglaubwürdig waren. Auch die Prämisse, die der Geschichte zugrunde liegt, fand ich erstmal stark an den Haaren herbeigezogen. Ein Serum, das Superagenten erschaffen kann... das kam mir unwahrscheinlich und unlogisch vor. Ich hätte gerne einen sanfteren und authentischeren Einstieg gehabt, aber die Geschichte, die folgte wurde dafür umso besser.
Das Serum verstärkt bereits vorhandene Talente. Wenn man also ein besonders empathischer Mensch ist, sorgt das Serum dafür, dass man die Gefühle von anderen spüren kann, ohne sich groß dafür anzustrengen. Das ist Alexis Fähigkeit und sie hat mehr damit zu kämpfen, nicht ständig alle Gefühle zu spüren und muss erstmal lernen, ihre Kraft zu beherrschen. Dr. Sam hat die Fähigkeit, das Gedächtnis zu löschen... mir ist ehrlich gesagt nicht klar, auf welchem besonderen Talent diese Eigenschaft beruhen soll... So richtig schlüssig war das alles nicht, aber als ich die Tatsachen einfach so hingenommen habe, wie sie nunmal waren, konnte ich das Buch genießen. Es wurde nämlich sehr spannend und undurchschaubar. Jemand in Alexis nahem Umfeld hinterging sie. Jemand, von der oder dem sie bisher geglaubt hat, sie seien Freunde bzw. Freundinnen. Ab diesem Zeitpunkt wirkten alle auf mich verdächtig, aber trotzdem konnte ich es mir bei niemandem vorstellen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.
Die Figuren mochte ich ganz gerne. Sie hätten noch ein wenig mehr Tiefe bekommen können, aber alles in allem fand ich sie sympathisch und authentisch. Auch die Beziehungen zwischen den Freund*innen waren interessant und entwickelten sich auf sehr spannende Weise.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Dialoge waren natürlich und wechselten zwischen ernsten und humorvollen Gesprächen.
Die Spannung baut sich nur sehr langsam auf, wird dann aber so hoch, dass ich es fast nicht ausgehalten habe. Die Geschichte verlief ganz und gar nicht geradlinig. Ich wurde oft überrascht und auf die falsche Fährte gelockt. Auch nachdem ich das Buch beendet hatte, hatte ich noch immer das Gefühl, dass mir was Wichtiges entgangen sein muss. Es bleiben einige Fragen offen.
Die Geschichte mündet in einem aufregenden Finale, in dem sich die Ereignisse überschlagen und so viel passiert, dass ich richtig mitgefiebert habe. Das Ende fand ich krass, es passierte noch so viel, womit ich nicht gerechnet hatte und jetzt bin ich ganz aufgewühlt und auch ein bisschen beunruhigt. Ich bin wirklich ziemlich gespannt auf den zweiten Teil!