Cover-Bild Nach uns der Sturm
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ecco Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.06.2024
  • ISBN: 9783753000978
Vanessa Chan

Nach uns der Sturm

Roman | »Mutig, humorvoll und zutiefst berührend – eines der stärksten und souveränsten Debüts, die ich je gelesen habe!«  (Tracy Chevalier, Bestseller-Autorin)
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

»Mutig, humorvoll und zutiefst berührend – eines der stärksten und souveränsten Debüts, die ich je gelesen habe!« Tracy Chevalier

Bintang Estate, Malaya, 1945. Cecily Alcantaras Familie ist in großer Gefahr: Ihr 15-jähriger Sohn ist verschwunden, ihre älteste Tochter wird von Tag zu Tag wütender, und ihre jüngste ist im Keller versteckt, damit sie nicht in eines der Kriegsbordelle für japanische Soldaten verschleppt wird. Cecily ist sich nur in zwei Punkten sicher: dass alles ihre Schuld ist, und dass ihre Familie nie erfahren darf, warum.

Ein Jahrzehnt zuvor sehnte sich Cecily im britisch kolonialisierten Malaya verzweifelt nach einem besseren Leben. Die zufällige Begegnung mit General Fuijwara, einem charismatischen japanischen Spion, lockte sie in ein Leben als Spionin, das ihr die Chance bot, mehr als nur Mutter und Ehefrau zu sein. Doch während Cecily in Fuijwaras Pläne verwickelt wurde, trug sie dazu bei, eine neue und noch brutalere Ära der japanischen Kolonialisierung einzuleiten ... 

Aus vier Blickwinkeln – Cecilys und dem ihrer drei Kinder Jujube, Abel und Jasmin – werden diese Jahre erzählt, die sowohl aus Schmerz als aus Triumphen bestehen. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2024

Interessant

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Eine vielschichtige Familiengeschichte im zweiten Weltkrieg in Malaya.

Die Story spielt im britisch bzw. japanisch besetzten Malaya zwischen 1935 und 1945. Im Mittelpunkt steht eine Familie, die nach ...

Eine vielschichtige Familiengeschichte im zweiten Weltkrieg in Malaya.

Die Story spielt im britisch bzw. japanisch besetzten Malaya zwischen 1935 und 1945. Im Mittelpunkt steht eine Familie, die nach und nach am Krieg zerbricht. Der Sohn wird verschleppt und misshandelt, die Mutter verfällt dem Charme eines japanischen Offiziers, und spioniert für ihn ihren Ehemann aus, der für die britischen Besatzer arbeitet, eine Tochter wird im Keller versteckt. Jeder leidet für sich und versucht irgendwie mit den furchtbaren Erlebnissen umzugehen.

Es wird in 2 Zeitsträngen erzählt, im späteren gleich aus 4 Perspektiven. Da die Kapitel recht kurz sind musste man da auch recht schnell umdenken. Gerade war man in der Geschichte und schon ging es mit einer anderen Perspektive weiter. Dadurch hab ich mich beim lesen etwas schwer getan. Die Story war allerdings richtig interessant. Von den geschichtlichen Hintergründen wusste ich bisher noch nichts. Definitiv kein Buch für zwischendurch. Die ganzen schrecklichen Ereignisse, von denen man hier ließt muss man dann auch erstmal verarbeiten. Aufgrund der geschichtlichen sehr interessanten Aspekte auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Dramatische Schicksale im japanisch besetzten Malaysia im Zweiten Weltkrieg 💛

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Vor allem ist „Nach uns der Sturm“ ein fesselndes und schmerzhaftes Porträt des Lebens einer malaiischen Familie unter japanischer Besatzung während des Zweiten Weltkriegs, aber es ist auch die Geschichte ...

Vor allem ist „Nach uns der Sturm“ ein fesselndes und schmerzhaftes Porträt des Lebens einer malaiischen Familie unter japanischer Besatzung während des Zweiten Weltkriegs, aber es ist auch die Geschichte von endlosem Leiden und Gewalt zwischen einer Mutter und ihren Kindern. Cecily Alcantara, Mutter von Jujube, Abel und Jazmin, hat einem japanischen General geholfen, die "Befreiung" ihres Landes ein Jahrzehnt vor dem Krieg zu planen. Bezaubert von Fuijwara und seiner Ideologie "Asien den Asiaten", brachte Cecilys Zusammenarbeit mit den Japanern ihr Land ein brutales Schicksal und ihre Familie kurz vor die Zerstörung. Dies ist eine Geschichte von schrecklichem Leiden, aber auch von Liebe, Hoffnung und dem Wunsch, sich zu revoltieren, sowohl gegen die Besatzung als auch gegen sich selbst.

Trotz seines fragmentierten Geschichtenerzählens wurde ich von der Kraft der Menschlichkeit des Buches in den Bann gezogen. Jeder Charakter ist genauso verabscheuungswürdig wie erbärmlich. Cecily, die Hausfrau, die in der Monotonie ihres Alltags gefangen ist, versucht, ihr Leben aus der Hand der dominierenden männlichen Gesellschaft zu entziehen. Jujube, willensstark, erweist sich als so einfühlsam wie grausam angesichts der Widrigkeiten. Und Abel, der Märtyrer, der sich in Trauer ertränkt, um dem Schmerz zu entkommen. Jazmin, ist der Jüngste, der Unschuldigste, der versucht, frei zu sein. Das Orchester von Charakteren webt ein schmerzendes Fresko von Leben, die von der eigenen Menschlichkeit auseinandergerissen werden.

Ich glaube, dass die Kraft eines Schriftstellers fest in der Art und Weise liegt, wie sie ihre Charakter ausarbeiten, besonders in einem Genre wie diesem, und Vanessa Chan hat es nicht versäumt, uns grandiose Figuren zu liefern. Während des gesamten Buches stöhnte ich verärgert über die "dumme" Entscheidung der Charaktere, über die Naivität der Kinder ihrem Mangel an Überlebensinstinkten, aber dann erinnerte ich mich, dass ein 7-jähriges Kind die Gewalt des Krieges nicht ertragen sollte, dass Cecily, eine so schreckliche wie naive Person, die sie war, in erster Linie Mutter und Frau bleibt. Die beeindruckenden Charaktere dieses Buches haben mich durch diese Lektüre geführt und mich daran erinnert, dass viele von uns das Glück haben, die Gewalt des Krieges nie zu erfahren.

Insgesamt empfehle ich „Nach uns der Sturm“ aufrichtig denjenigen, die ein sehr überzeugendes Buch darüber wollen, wie die Menschheit angesichts der Gewalt beharrt - oder für diejenigen, die etwas über die schreckliche japanische Besetzung Südostasiens während des Zweiten Weltkriegs erfahren wollen, die zu oft in unseren Geschichtsbüchern vergessen wird.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Berührende Familiengeschichte

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In dem Roman "Nach uns der Sturm" von Vanessa Chan geht es um die Frage, wie viel Leid eine Familie ertragen kann. Es geht um Rassismus, Kolonisierung, Schmerz, Schuld, aber auch um Freundschaft und Liebe.
Die ...

In dem Roman "Nach uns der Sturm" von Vanessa Chan geht es um die Frage, wie viel Leid eine Familie ertragen kann. Es geht um Rassismus, Kolonisierung, Schmerz, Schuld, aber auch um Freundschaft und Liebe.
Die Geschichte erzählt von Cecily und ihren Kindern Jujube, Abel und Jasmin, die im britisch bzw. später japanisch besetzen Malaysia leben. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal erfahren wir aus den Perspektiven der vier die Ereignisse von Februar bis August 1945, kurz vor der Kapitulation Japans und einmal aus der Perspektive von Cecily, die ein dunkles Geheimnis hat, die Jahre ab 1935.
Der Leser wird in diese schwierige Zeiten mitgenommen und er erfährt wir mehr über die schwierigen Lebensumstände, die zu dieser Zeit herrschen. So werden beispielweise Jungen verschleppt und in Arbeitslager gesteckt, junge Mädchen müssen vor den Kolonisten versteckt werden, damit sie nicht ins Bordell kommen...
Das Buch war zum einen sehr interessant, da ich überhaupt nichts über die Geschichte Malaysias wusste und auch nur wenig über die japanischen Kriegsverbrechen in Südostasien informiert war. Der zweite Weltkrieg hat eben nicht nur in Europa betroffen!
Und zum anderen hat es mich sehr berührt und emotional mitgenommen. Gerade die Kapitel der Kinder waren manchmal nur schwer auszuhalten und ich hätte mir im Vorfeld definitiv Triggerwarnungen gewünscht! Ich finde das sollte bei so einer Thematik Standard sein. Der Teil von Cecily in der Vergangenheit hätte meiner Meinung nach etwas kürzer sein können.
Sprachlich fand ich das Buch sehr angenehm.

Fazit: Ein wichtiges und berührendes Buch, das trotz kleiner Längen sehr lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

gewaltig und ergreifend

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Aufwühlend, spannend, zutiefst erschreckend. Wenn man an den zweiten Weltkrieg denkt, ist Malaysia nicht das erste Land, woran man denkt. Umso interessanter finde ich diese Perspektiven, die uns durch ...

Aufwühlend, spannend, zutiefst erschreckend. Wenn man an den zweiten Weltkrieg denkt, ist Malaysia nicht das erste Land, woran man denkt. Umso interessanter finde ich diese Perspektiven, die uns durch "Nach uns der Sturm" gezeigt werden.

Unter der Kolonialherrschaft der Briten geht es dem Land Malaya nicht gut. Schlimmer wird es aber noch durch den Einmarsch von Japan. Zerrüttet und voller Angst, aber auch voller Idealen und Hoffnung, wird Cecily zur Spionin für die Japaner und ihre Handlungen bringen Folgen mit sich. Der Verrat an ihrem Land sowie ihrer Familie nagen an ihr.

Über die Jahre passieren den Menschen, aber für Cecily persönlich, unsagbare Dinge. Dinge, für die sie sich die Schuld gibt und sie letztlich in einer Verfassung erstarren lässt, in der sie nicht mehr den Alltag bewältigen kann.
Der Roman wechselt in den Zeiten. Vor der Invasion Japans und danach. Cecilys Erfahrungen und Gedanken wechseln sich auch mit denen ihrer Kinder ab und uns werden Szenen von Brutalität, Gewalt und Trauer gezeigt.

Graphisch und hautnah werden Bilder gezeichnet, die den Magen Radschläge machen lässt. Der Krieg dehumanisiert die Menschen und Hass und Angst verändern Menschen so schnell, dass sie sich kaum selber mehr erkennen.

Der Schmerz ist präsent und zeigt sich in den Handlungen der Charaktere, welche sehr gut entwickelt sind und deren Motive und Handeln nachvollziehbar machen. Wie bleibt man Mensch, wenn man täglich mit solchen Gewalten konfrontiert wird?

Ein großartiges Debüt. Ein Roman der ergreifend ist, gewaltig in Sprache und Szenerie, in Historie, Recherchearbeit und Aufklärung.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Eindringlich und nervenaufreibend

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Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Es wirkt künstlerisch und doch zugleich schlicht und unaufdringlich. Es sticht aus der Masse heraus. Auch den Titel "Nach uns der Sturm" empfinde ich ...

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Es wirkt künstlerisch und doch zugleich schlicht und unaufdringlich. Es sticht aus der Masse heraus. Auch den Titel "Nach uns der Sturm" empfinde ich für diese eindrucksvolle Geschichte mehr als gelungen.

Heutzutage bekommen Bücher sehr schnell eine Triggerwarnung, dieses nicht. Davon sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen. Ich fand den Roman sehr interessant, da ich über die Geschichte um Malaya (Malaysia) nicht allzu viel wusste. Auch fand ich es spannend einen anderen Blickwinkel zum 2.Weltkrieg zu lesen. Die beschriebenen Ereignisse sind sehr beklemmend, aber dies war anhand der Thematik abzusehen. Allerdings war es für mich stellenweise etwas zu viel, sodass ich häufig pausieren musste und mich schließlich entschieden habe die Abendstunden zu meiden um weiter zu lesen. Es ist wirklich weder leichte, noch seichte Kost. Der Stil der Autorin ist das ganze Buch hindurch erstklassig und man bekommt einen atmosphärisch dichten Eindruck über diese qualvolle Zeit. Generatonstrauma ist kein leichtes Thema und sich dem literarisch zu widmen ist eine große Herausforderung, die Vanessa Chan gut gemeistert hat. Trotzdem ist das Buch aufgrund seiner Grausamkeiten kein Roman, den ich ohne Vorwarnung empfehlen würde.

Ein Buch, das tief unter die Haut geht und einen langen gedanklich verfolgt. Gebt auf euch acht beim Lesen.

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