Christiane Marx (Sprecher), Oliver Kube (Sprecher), Marie-Isabel Walke (Sprecher), Laura Maire (Sprecher), Sabine Arnhold (Sprecher), Uve Teschner (Sprecher)
In Wahrheit ist ein Wald nicht still. Er ist voller Geräusche und aus dem Stoff, aus dem Albträume sind. Ein abgelegenes Dorf hoch oben in den Wäldern, fernab der Zivilisation. Ein Ort, wie geschaffen als Versteck – oder als Gefängnis.
Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Hier gelten die Regeln der Natur – rau, erbarmungslos, aber verlässlich. Das denkt zumindest Jesse. Ihm und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt wohnt. Doch seine Freundin Rebekka glaubt nicht daran, sie will die Siedlung verlassen. Dann verschwindet Rebekka. Und sie ist nicht die Einzige. In der Bergregion werden immer wieder Frauen vermisst. Nur die Journalistin Smilla, die vor Jahren ihre Freundin Juli in der Gegend verloren hat, sieht einen Zusammenhang. Erst recht, als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft, das verblüffende Ähnlichkeit mit Juli hat. Das Misstrauen gegenüber den Bewohnern von Jakobsleiter wächst und nicht nur Jesse wird Opfer von brutalen Angriffen. Währenddessen gerät Smilla einem Geheimnis auf die Spur, das alle vermeintlichen Wahrheiten aus den Angeln hebt…
"Wolfskinder" von Vera Buck ist als gekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 12 Stunden, 51 Minuten bei Argon Verlag AVE GmbH erscienen und wird gesprochen von Christiane Marx; Oliver Kube; Marie-Isabel ...
"Wolfskinder" von Vera Buck ist als gekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 12 Stunden, 51 Minuten bei Argon Verlag AVE GmbH erscienen und wird gesprochen von Christiane Marx; Oliver Kube; Marie-Isabel Walke; Laura Maire; Sabine Arnhold; Uve Teschner.
Jakobsleiter ist ein einsamer, abgeschiedener Ort in den Bergen. Seine Einwohner verlassen den Ort nur, wenn es notwendig ist, und dann auch möglichst nur bis zum Nachbarort Almenen, um einzukaufen oder die Schule zu besuchen. Dann gibt es eine neue Lehrerin in Almenen, das Mädchen Rebekka verschwindet und Smilla taucht auf, deren beste Freundin vor vielen Jahren ebenfalls spurlos verschwand...
Es gibt zwei Handlungsstränge, die sich permanent aufeinander zubewegen und die Vera Buck gekonnt, spannend und überzeugend miteinander verwoben hat.
Dadurch, dass die Geschichte aus unterschiedlichen Erzählperspektiven betrachtet wird, lernt man die Charaktere und die Umgebung von Jakobsleiter und Almenen sehr gut kennen. Beachtlich, wie anders die Einwohner von Jakobsleiter sind. Und absolut überraschend, als was sich die Siedlung letztendlich entpuppt...
Der Plot ist düster und einzigartig, die erzeugten Bilder und die Protagonisten ausgesprochen facettenreich und die daraus resultierende Atmosphäre absolut authentisch.
Die Sprecher haben mir hervorragend gefallen, die Handlung ist fesselnd und dicht, voller Wendungen und es drängte mich sehr zu wissen, wer und wieso und ob aus Jakobleiter oder von auswärts - aber mehr Details will ich hier gar nicht verraten, denn ich möchte nicht spoilern!
Auf "Wolfskinder" von Vera Buck habe ich mich schon sehr gefreut. Das Cover gefiel mir unglaublich gut und auch der Klappentext klang einfach genial. Ich war unglaublich gespannt was mich hier erwarten ...
Auf "Wolfskinder" von Vera Buck habe ich mich schon sehr gefreut. Das Cover gefiel mir unglaublich gut und auch der Klappentext klang einfach genial. Ich war unglaublich gespannt was mich hier erwarten würde.
Ich habe mich für das Hörbuch entschieden. Das war wirklich die beste Entscheidung überhaupt! Eine Vielzahl von Sprecherinnen hauchten dieser grandiosen Geschichte Leben ein! Es war ein sehr besonderes Erlebnis. Erschienen ist das Hörbuch beim Argon Verlag und es hat eine Spieldauer von 12 Stunden und 52 Minuten.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Zum einen ist der Schreibstil flüssig, einnehmend und bildhaft. Und zum anderen zogen mich die Sprecherinnen direkt in den Bann. Es war wie eine Sucht ich konnte nicht aufhören weiter zu hören.
Zum Inhalt kann ich leider nichts weiter sagen denn die Spoilergefahr ist einfach zu hoch.
Nur so viel, zieht euch warm an denn dieses Buch beinhaltet eine Thematik die es in sich hat. Es ging mir schier unter die Haut und verlangte mir emotional gesehen einiges ab. Zudem zieht sich die Spannung wie ein roter Faden durchs Buch. Nervenkitzel inklusive. Hinzu kommt noch die beklemmende Atmosphäre und das bildhafte Setting. Ich bin sprachlos und restlos begeistert. Das war ganz großes Kino und deshalb gibt's von mir eine klare Hörempfehlung!
Fazit:
Mit "Wolfskinder" gelingt Vera Buck ein außergewöhnlicher Thriller voller Spannung und Nervenkitzel.
Im abgelegenen Dorf Jakobsleiter kennt jeder jeden. Die kleine Dorfgemeinschaft ist sehr eng zusammen gewachsen. Auch die Lehrerin an der Dorfschule kennt ihre Schüler ganz genau. Ausser den zwei Schülern ...
Im abgelegenen Dorf Jakobsleiter kennt jeder jeden. Die kleine Dorfgemeinschaft ist sehr eng zusammen gewachsen. Auch die Lehrerin an der Dorfschule kennt ihre Schüler ganz genau. Ausser den zwei Schülern Jesse und Rebekka, die oben auf dem Berg wohnen in einer Täufergemeinde. Diese lebt noch zurückgezogener als die Dorfgemeinschaft. Neue Lebensweisen sind nicht erwünscht, und die Regeln, in der Täufergemeinde aufgenommen zu werden bzw. leben zu dürfen, sind streng. Denn es geht ums Überleben.
Als Rebekka eines Tages verschwindet, will Jesse nach ihr suchen. Denn er glaubt, dass sie nicht freiwillig gegangen ist. Doch er ist nicht alleine auf der Suche nach der verschwundenen Rebekka. Auch Smilla ist auf der Suche nach Juli, ihrer Freundin aus Schulzeiten. Juli ist ebenso spurlos verschwunden. Und auf der Suche werden immer mehr Opfer gefunden. Die Täter: sind mitten drin. Smilla kann hier unerwartet ein gut gehütetes Geheimnis aufdecken, das weite Kreise zieht. Und dem Hörer es eiskalt den Rücken runter laufen lässt.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Durch die verschiedenen Stimmen der Erzählperspektiven konnte man der Geschichte sehr gut folgen. Allein die Erzählperspektiven von Jesse und Edith sind sehr einprägsam geschrieben. Wolfskinder erzählt eine Geschichte eines Rudels, ja einer Dorfgemeinschaft, die still vor sich hinlebt, und doch Aufsehen erregt. Es wird viel von die da oben und die da unten gesprochen. Die Erzählperspektive von Edith hat eine Beobachterrolle, und kann durch die Beobachtungsgabe ein Stück weit die Philosophie der Dorfgemeinschaft erklären. Das Dorf ist eine Art Rudel, in der jeder seine Rolle tragen muss. Reißt einer aus, hat dies Konsequenzen für alle. Fehlverhalten wird hart bestraft.
In dieser Dorfgemeinschaft wird vieles verschwiegen, verdeckt. Erst als von außen Menschen in die Gemeinschaft eindringen, bröckelt die Fassade. Genau das, was die Gemeinschaft versucht hat, zu vermeiden. Und doch ist der Blickwinkel, der auf der verschworenen und gläubigen Gemeinschaft liegt, nicht der einzige Fokus. Es ist vielmehr das zwischenmenschliche Verhalten. Wie geht man mit vermeintlichen Außenseitern um, und wie unterschiedlich ist die Definition davon. Unterschiedlichste Weltanschauungen führen dazu, jemanden auszugrenzen, und die Verhaltensmuster gegen das, was nicht sein soll, werden unangenehm. Welchem Wolfsrudel auch immer man angehört, die Gemeinschaft hält zusammen. Um jeden Preis.
Aber auch innerhalb der Gemeinschaft wird gegen ein Labyrinth von Gefühlen gearbeitet. Jeder, der ausbrechen will, wird versucht, gefangen zu halten. Die Strukturen einer solchen starken Gemeinschaft können wie ein dunkles Labyrinth wirken, der man kaum etwas entgegen zu setzen hat. Hier ist man auf Hilfe von außen angewiesen, die wie ein dünnes Seil wirkt, das jeden Moment reissen kann.
Dieses Buch ist ein Buch über innere Konflikte, innere Strukturen, die schwer aufzubrechen sind. Selbst wenn man sie von außen bricht, muss jeder eine neue Position im veränderten Wolfsrudel finden. Das hinterlässt Spuren. Bei den Protagonisten, und bei mir als Leser. Es ist ein Buch, das nachwirken musste und mich aufgewühlt hat.
Die Umsetzung als Hörbuch ist dem Argon Verlag wieder sehr gut gelungen. Die unterschiedlichen Sprecher:innen haben die Protagonisten plastisch wirken lassen. Gerade Edith und Jesse sind mir stark hängen geblieben. Jesse, der nicht weiß, auf welche Seite er gehört. Und Edith, die als Wolfskind fast schon heraussticht, und die eine sehr schnelle Auffassungsgabe hat. Gerade Edith hat für mich eine zentrale Rolle gespielt. Sie wusste für mich gefühlt immer, wie alles zusammen hängt, obwohl sie sicherlich aufgrund ihres Alters nicht alles erfassen konnte. Gelungenes Werk!
Mit "Wolfskinder" kam im März 2023 das Thriller-Debut von der deutschen Autorin Vera Buck, auf den Markt.
Die Schriftstellerin, geboren in 1986 in Deutschland, hat Journalistik ...
Sehr gut gelungen!
Mit "Wolfskinder" kam im März 2023 das Thriller-Debut von der deutschen Autorin Vera Buck, auf den Markt.
Die Schriftstellerin, geboren in 1986 in Deutschland, hat Journalistik in Hannover und Scriptwriting auf Hawaii/ USA studiert.
Durch weitere Studien in Frankreich, Spanien und Italien hat sie ihr Wissen komplementiert und wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet.
Schon in 2015 hat sie für Ihren Roman "Runa" einem historischem Kriminalroman, eine Auszeichnung bekommen.
Zum Inhalt:
Wir befinden uns in einem kleinen, entlegenem Ort in den Bergen: Jakobsleiter.
Dort leben die Menschen weit ab jeglicher modernen Entwicklung.
Die im Tal gelegene Stadt kennen diese durch die Warnung, dort lebe das "Böse".
Die Kinder hören dieses "Mantra" & fürchten sich vor der Stadt.
Die Freundschaft zweier Kinder steht im Mittelpunkt.
Jesse vertraut dem Leben in Jakobsleiter, seine Freundin Rebecca möchte unbedingt in die Stadt.
Tatsächlich verschwindet sie und taucht nicht wieder auf.
Sie scheint das gleiche Schicksal, wie einige andere Frauen aus diesem Ort, ebenfalls ereilt zu haben.
Auf diesen Fall trifft die Journalistin Smilla.
Ihre Freundin Juli ist vor Jahren ebenfalls unauffindbar verschwunden.
Eines Tages läuft ein verwahrlostes Mädchen, Smilla vor das Auto.
Ihre Ähnlichkeit zu Juli ist für Smilla frapierent.
Für Smilla wird nun ein Puzzle sichtbar, dass andere bisher nicht sehen konnten.
Ich war von dem Cover mit seiner düsteren Ausstrahlung sofort beeindruckt. Nach dem Lesen der Leseprobe war klar, dass ich diese Geschichte komplett lesen oder hören wollte.
Mein persönlicher EIndruck vom Hörbuch:
Ich habe das Hörbuch zur Verfügung gestellt bekommen und nebenbei das Ebook gelesen.
So konnte ich der sehr detaillorientierten Story auch während meiner Alltagsarbeiten, weiter verfolgen.
Aufbau, Sprecher, Logik, Finale:
Der Prolog:
wurde sehr dramatisch gesprochen und lässt mich sofort emotional auf die Erzählung reagieren.
(Mir ist kalt, ich empfinde die Angst der Sprecherin und bin in einer Höhle, - allein.)
Die Kapitel:
werden in die einzelnen Charaktere unterteilt von unterschiedlichen Sprechern gelesen & zum "Leben" erweckt.
Die unterschiedlichen Sprecher:
überzeugen mich mit ihrer dramaturgisch angepassten Sprache und Ausdruck.
Logik:
Ich kann den roten Faden der Story erkennen und komplikationsfrei folgen.
Der Aufbau:
überzeugt mit seiner Konstruktion und Logik.
Finale:
Wie das gesamte Hörbuch ist auch das Ende logisch und nachvollziehbar.
Es wird mit einer Portion Drama präsentiert, die mich insgesamt überzeugen & begeistern konnte.
Zusammenfassung & Fazit:
Ein gelungenes Thriller-Debut, dass mich mit seiner Hörbuch-Ausgabe, begeistern konnte.
Ich habe durch dieses einen echten "Geschmack" für Hörbücher entwickelt.
Meine Bewertung:
Ich vergebe ausgezeichnete 5* Sterne verbunden mit einer klaren Hör -& / oder Leseempfehlung für Menschen,gerne spannende Unterhaltung gewürzt mit einer guten Prise emotionalem Horror, zum Ausspannen lieben.
Am Ende eines Gletschertals gibt es zwei Dörfer: Almenen und ziemlich unzugänglich weiter oben durch einen Wald hindurch Jakobsleiter. Almenen gehört noch zur Zivilisation, in Jakobsleiter hat man das ...
Am Ende eines Gletschertals gibt es zwei Dörfer: Almenen und ziemlich unzugänglich weiter oben durch einen Wald hindurch Jakobsleiter. Almenen gehört noch zur Zivilisation, in Jakobsleiter hat man das Gefühl, ist die Zeit stehengeblieben. Auch dort leben Menschen, aber sie hausen in höhlenähnlichen Verschlägen und leben von dem, was die Natur ihnen gibt und das ist nicht viel.
Drei Kinder wachsen dort auf: Jesse, Rebekka und Edith und aus ihrer Sicht wird die Handlung erzählt. Dazu kommt noch die Erzählperspektive von Smilla, die vor 10 Jahren ihre Freundin in dieser Gegend verlor und von Laura, die als Lehrerin nach Almenen versetzt wurde und die den Kindern die Chance auf eine andere Zukunft verschaffen will.
Während Smilla seit vielen Jahren nach ihrer verschwundenen Freundin Juli sucht und auch der Polizei gegenüber schon Beweise für weitere verschwundene Frauen geliefert hat, verschwindet auch Rebekka. Sie ist eines der Kinder aus der Siedlung und sie hatte mit dem Gedanken gespielt, Jakobsleiter den Rücken zu kehren. Lange ist nicht klar, ob ihr das gelungen ist, aber dann kommt sie selbst zu Wort und schildert eindrucksvoll ihre Situation.
Im Buch herrschen dunkle Farben vor, ich kann mich kaum an einen einzigen Sonnentag mit bunten Blumen erinnern. Sehr eindrücklich werden die Höhlengänge in unterschiedlichen Schwarz-Schattierungen im Bergmassiv, Wetterkapriolen mit Regen und Sturm und Lawinenabgängen und dunkle Behausungen beschrieben und schöne und seltene Blumen tauchen lediglich auf, wenn von Pflanzenbewuchs auf Aas berichtet wird. Dennoch sind die Kinder zu Beginn durchaus vertrauensvoll, mögen sich untereinander, hängen an ihren Eltern und haben sogar einen Wolf dressiert.
Die Stimmung ändert sich schleichend im Laufe des Buches, auch wenn die Sympathie untereinander immer noch da ist. Die Kinder sind es auch, die man am ehesten als unvoreingenommen bezeichnen könnte. Auf sie hat der selbsternannte Priester des Ortes noch keinen Einfluss gewinnen können. Manchmal schien es mir so, als ob sie das, was die Erwachsenen ihnen täglich predigen, einem Realitätstest unterziehen. Sind alle Dörfler gut und alle Städter schlecht? Kann man das so verallgemeinern?
Die Autorin versteht es sehr gut, Fährten zu legen, die später gedanklich in die Irre führen. Mir passierte es mehrere Male, dass ich einen Verdacht zu haben glaubte, der sich später als falsch herausgestellt hat.
Während das Buch am Anfang noch ein paar Längen hatte, so zog es mich doch immer mehr in seinen Bann und die letzte Lesestunde endete erst nach Mitternacht.
Der Titel „Wolfskinder“ passt in zweierlei Hinsicht: tatsächlich haben die Kinder einen Wolf aus einem Wurf retten können, dessen Mutter abgeschossen wurde und sie haben ihn domestiziert und an sich gewöhnt.
Andererseits werden Kinder als Wolfskinder bezeichnet, die weitgehend ohne Zutun der Erwachsenen aufwachsen und sich schon in sehr jungem Alter allein durchschlagen. Kaspar Hauser ist das berühmteste Beispiel dafür. Im Buch kann wohl am ehesten Edith als Wolfskind bezeichnet werden.
Das Titelbild eines im Schatten liegenden Bergmassivs mit kargem Pflanzenbewuchs und darüber kreisenden Vögeln passt wunderbar zur dunklen Stimmung und unterstreicht noch einmal die Unzugänglichkeit der Gegend und die schwierigen Wegeverhältnisse.