Interessantes Thema mit blutleeren Charakteren
Vera Russwurm, seit Jahrzehnten in verschiedenen Positionen beim Fernsehen tätig, hat hier quasi als Insiderin einen Roman zu diesem Thema verfasst – natürlich mit dem Hinweis, dass Ähnlichkeiten mit lebenden ...
Vera Russwurm, seit Jahrzehnten in verschiedenen Positionen beim Fernsehen tätig, hat hier quasi als Insiderin einen Roman zu diesem Thema verfasst – natürlich mit dem Hinweis, dass Ähnlichkeiten mit lebenden Personen nicht beabsichtigt sind.
Im Mittelpunkt steht die Produktionsfirma „Master-TV“ bzw deren Mitarbeiter, die sich mit einer Reihe von Problemen konfrontiert sehen. Als nach einem Einbruch in das Büro des CEOs Einsparungen vorgenommen werden müssen, werden die Kandidaten für die neue Show „Ameisenhaufen“ aus der eigenen Belegschaft zwangsrekrutiert. Die Gefahr einer öffentlichen Demütigung ist groß, doch als Preis winkt eine Million Euro. Daneben haben sie auch mit beruflichen Schwierigkeiten und privaten Verwicklungen zu kämpfen.
Die Grundidee hinter diesem Buch ist vielversprechend und auch die Protagonisten wären interessant angelegt. Sie haben Geheimnisse zu verbergen, kämpfen um das Sorgerecht für ihre Kinder oder ringen darum, eine alte Liebe vergessen zu können.
Allerdings ist den Figuren zu wenig Leben eingehaucht, sie wirken eher blass und der Erzählstil ist zu unpersönlich. Ich konnte daher nicht wirklich mit ihnen mitfiebern.
Außerdem enthält die Handlung kaum echte Spannung, es tauchen zwar immer wieder irgendwelche Probleme auf, diese lösen sich aber meist mehr oder weniger von selbst und der Schluss ist zu Happy-End-mäßig. Auch die Aufklärung des Kriminalfalls bietet keinen richtigen Überraschungseffekt.
Vielleicht hätte die Geschichte mehr als 200 Seiten gebraucht, um sich richtig entfalten zu können.
Obwohl das Buch einige Einblicke in eine aufregende Branche gewährt, bleibt alles in allem doch nur ein mittelmäßiger Eindruck zurück.