Die sechzehnjährige Nova und ihr bester Freund Finn sind die letzten Menschen, die dem tödlichen Smog entkommen konnten und leben seit ihrer Kindheit auf dem Hochhaus Turris. Dank des riesigen Dachgartens gelingt es den beiden, autark zu leben. Doch dann bemerkt Nova eine Veränderung in ihren Pflanzen, denn Nova hat ein ganz besonderes Talent, sie kann mit Pflanzen kommunizieren. Die Pflanzen leiden und schnell merkt Nova, dass es an dem Smog liegt, der immer mehr aufsteigt. Gemeinsam mit Finn flieht sie von Turris und die beiden müssen feststellen, dass sie doch nicht die letzten Menschen sind. Als der junge Pilot Jett auftaucht, bringt er Nova und Finn nach Solartopia und hier merken die beiden, dass es vieles gibt, dass sie nicht kennen.
Der Klappentext versprach eine Dystopie, von denen ich in letzter Zeit gar nicht mehr so viele gelesen habe. Aber genau deshalb wurde ich hier auch umso neugieriger.
Insgesamt liest sich die Geschichte wirklich sehr leicht und ist meiner Meinung nach auch direkt an die jüngere Zielgruppe ab zwölf Jahren gerichtet. Zwar fand auch ich sie wirklich nett konstruiert und manche Passagen spannend, aber mir fehlte einfach das Worldbuilding. Man erfährt leider nur so am Rande, wie Turris aufgebaut ist, was geschehen ist, dass es nur noch wenige Menschen gibt und wie Solartopia aufgebaut ist, aber es ist auch der erste Band der Dilogie, weshalb ich auch hoffe, all das im Folgeband zu erfahren.
Wie bereits angesprochen, habe ich viele Passagen als zu langatmig empfunden. Schon beim Einstieg rund um die summenden Pflanzen war mir das ein kleines bisschen zu viel. Für mich hätte hier durchaus noch mehr Tempo vorhanden sein können, denn die Idee hinter der Story steckt voller Möglichkeiten. Auch sonst gefiel mir der Einfallsreichtum der Autorin recht gut, sie hat auf jeden Fall mal wirklich etwas Neues mit eingebaut, was auch in unserer Zeit durchaus spannend und relevant ist.
Das Worldbuilding baut sich hier nur langsam auf und von der gesamten Stadt Solartopia bekommt man nicht allzu viele Eindrücke, ebenso wenig wie vom Hochhaus TUrris. Hier hätte ich mir gewünscht, mehr über die Umstände zu erfahren und dafür etwas weniger Details über all die Pflanzen. Im Laufe der Geschichte, vor allem aber auch gegen Ende, gibt es dann doch die ein oder andere Überraschung und man erfährt zumindest das ein oder andere Detail.
Nova ist für ihre sechzehn Jahre sehr naiv, sehr kindlich und natürlich nicht nur überwältigt von einer Stadt wie Solartopia, sondern auch überfordert. Natürlich ist sie andere Menschen aber auch nicht gewohnt, da sie ihre Mutter früh verlor und nur Finn kennt. Das macht sie aber für mich absolut authentisch und glaubwürdig, zumal es hier etwas gibt, was mich völlig überraschte, aber im Nachhinein sehr überzeugte und logisch klang.
Finn ist offener, scheint aber Jett, der in Solartopia aufgewachsen ist, eher misstrauisch zu sein. Jett ist auf jeden Fall genau so, wie man sich einen Jungen aus dieser Stadt vorstellen würde. Gemeinsam mit Nova sucht er seinen Vater, der angeblich auf Geschäftsreise ist und die beiden kommen einer Sache auf die Spur, die sie völlig entsetzt.
Mein Fazit: eine Geschichte mit einer tollen Grundidee, die sich meiner Meinung nach eher an die jüngeren Leser richtet, die zwölf Jahr als empfohlenes Lesealter passen hier auf jeden Fall. Ich hätte gerne mehr über die gesamte Welt erfahren, habe aber den Eindruck, gerade zum Ende hin, bei dem sich die Spannung deutlich steigert, dass vielleicht noch mehr kommt. Für mich eine Geschichte für zwischendurch.