Konnte für meinen Geschmack nicht ganz an die Vorgänger heranreichen
Einer wird sterben von Wiebke Lorenz (Psychothriller, 2019; Fischer/Scherz
- konnte für meinen Geschmack nicht ganz mit den Vorgängern mithalten -
Wiebke Lorenz wird den meisten Leser(innen) ja durch ...
Einer wird sterben von Wiebke Lorenz (Psychothriller, 2019; Fischer/Scherz
- konnte für meinen Geschmack nicht ganz mit den Vorgängern mithalten -
Wiebke Lorenz wird den meisten Leser(innen) ja durch ihre Bücher als Autorenduo Anne Hertz, zusammen mit ihrer Schwester, als Pseudonym Charlotte Lucas, wo sie ebenfalls eher Komödien schreibt und eben hier mit ihren Psychothrillern, ein Begriff sein. Hatte sie sich in den letzten Jahren schreibtechnisch eher auf die Bücher als Charlotte Lucas konzentriert, fieberte ich ihrem neuen Thriller, nachdem ich vor einigen Monaten gesehen hatte, dass es da nach jahrelangem Warten endlich wieder etwas Neues geben würde, total entgegen.
Ich hoffte darauf, es hier ebenfalls wieder mit so einem grandiosen Knaller zu tun zu bekommen, wie es schon bei "Alles muss versteckt sein" und " Bald ruhest auch du" der Fall war. Diese beiden Bücher waren für mein Empfinden psychologische Oberknaller, so dass auch dieses Mal meine Erwartungen sehr hoch gesteckt waren.
So war es auch kein Wunder, dass ich mir sicher war, auch hier nur wieder so durch die Seiten zu fliegen. Doch wie es manchmal so ist, wenn man lesetechnisch sehr hohe Erwartungen hat, kommt es dann doch mal anders, als gedacht. Dies soll nun nicht heißen, dass mich das Buch enttäuscht hat. Nein, es las sich sehr gut und auch ziemlich zügig, so dass ich schnell durchkam und auch die Story an sich ist total interessant, nur leider konnte es psychologisch und spannungsmäßig gesehen leider nicht an die Vorgängerbücher heranreichen.
Nun versuche ich näher auf meine Kritikpunkte einzugehen, ohne natürlich zu viel zu verraten. Zum Einen fragte ich mich, warum das Ganze erst so viele Jahre nach dem im Klappentext erwähnten Unfall ereignete. Gut, dieses könnte man vielleicht mit der Entwicklung der Auflösung begründen, allerdings blieb diese Frage auch danach noch für mich bestehen.
Spannungstechnisch war es so, dass für mein Empfinden eine gewisse Grundspannung gegeben war, so dass ich das Buch sehr gerne zur Hand nahm und schnell weglesen konnte, da ich so gespannt war, was des Rätsels Lösung ist und ich unbedingt wissen wollte, wie die Dinge zusammenhingen, die Stella in dieser Zeit erlebte. Richtige Hochspannung in dem Sinne erlebte ich aber leider nicht. Da hatte ich bei den beiden vorherigen Büchern mehr von in Erinnerung.
Was den psychologischen Aspekt angeht muss ich auch sagen, dass es dieses Mal schon ziemlich enttäuschend war, wenn man sich darauf eingeschossen hat. Für Stella als Hauptfigur mag es mit gutem Willem durchaus eine hohe psychische Belastung dargestellt haben. Für mich als Leserin war dieses allerdings nicht so wahrnehmbar, nicht so greifbar, wie ich es mir von einem Psychothriller erwarten und erhoffen würde. Klar, zum Ende hin konnte man dann vielleicht doch so einen leichten Hauch davon spüren, allerdings stellte sich bei mir weder ein Aha-Effekt ein, noch fiel es mir wie Schuppen von den Augen, noch gab es die typischen und charakteristischen Wendungen, wo die Hauptfigur im besten Fall nicht mehr weiß, ob sie träumt oder das Ganze wirklich gerade erlebt.
Wendungen an sich und auch Cliffhanger gab es dennoch, nur waren die eben für den Leser nicht so psychologisch ausgelegt, dass er das Gleiche beim Lesen empfand, wie Stella in der Geschichte erlebte. Für das Prädikat Psychothriller fehlte mir somit schon noch ein Stück, einfach da ich es von der Autorin her besser kenne und dieses Mal der psychologische Kick nicht ganz herausgekitzelt wurde.
Fazit:
Ein Psychothriller, in den ich so viele Erwartungen hatte, den ich auch sehr gerne und schnell gelesen habe und der mich doch nicht ganz so zufrieden zurückließ, wie gewohnt. Meine Erwartungen waren wohl einfach zu hoch, so dass ich zwar nicht wirklich enttäuscht wurde, aber dennoch etwas zum perfekten Leseerlebnis fehlte.
Note: 2