Cover-Bild Zärtliche Klagen
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inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 17.08.2018
  • ISBN: 9783746634371
Yoko Ogawa

Zärtliche Klagen

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer)

Der Klang des Cembalos drang in die Tiefen meines Herzens vor. Langsam füllte er jene Finsternis, wo weder Licht noch Sprache hingelangten.

Auf der Flucht vor ihrem untreuen Ehemann zieht sich die Kalligrafin Ruriko in ein Landhaus in den Bergen zurück. Dann begegnet sie ihrem Nachbarn Nitta, einem Pianisten, der in Gegenwart anderer nicht mehr zu spielen vermag und nun Cembalos baut, sowie seiner Assistentin. Obwohl Ruriko spürt, dass zwischen Nitta und der jungen Frau unsichtbare Bande bestehen, fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und es entspinnt sich eine zarte Dreiecksbeziehung.

Ein außergewöhnlicher Roman über die Flüchtigkeit des Glücks und den unbegreiflichen Zauber der Musik.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Zurückhaltender Stil einer stillen Geschichte

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Nach den jahrelangen Eskapaden aus Untreue und Gewalt ihres Mannes zieht sich die Kalligrafin Ruriko in ein Landhaus in den Bergen zurück. Dort lernt sie den Cembalo-Bauer Nitta und seine Gehilfin Kaoru ...

Nach den jahrelangen Eskapaden aus Untreue und Gewalt ihres Mannes zieht sich die Kalligrafin Ruriko in ein Landhaus in den Bergen zurück. Dort lernt sie den Cembalo-Bauer Nitta und seine Gehilfin Kaoru kennen. In der Abgeschiedenheit der Wälder in den Bergen kommt Ruriko zur Ruhe, sie arbeitet an einem Manuskript über das ereignisreiche Leben einer alten Dame und entwickelt eine Zuneigung zu Nitta sowie zu Kaoru. Es erwächst eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung, wobei Ruriko das Gefühl hat nicht in die zarte Beziehung zwischen Kaoru und Nitta eindringen zu können. Seit Nitta nicht mehr vor Zuhörern Klavierspielen kann, teilen die beiden eine Verbindung aus ihrer tiefen Hingabe zum Bau der Cembalos, in die Ruriko trotz aller Nähe nicht einzudringen vermag.

Ohne Opulenz wählt Yoko Ogawa stets die richtigen Worte. Ähnlich wie schon „Der Herr der kleinen Vögel“ ist „Zärtliche Klagen“ ein ruhiges, unscheinbares Buch, das es vermag durch eine bedachte Sprache zu überzeugen als durch großartige Handlungen. Die japanische Gesellschaftskultur ist sehr zurückhaltend, und so entspinnt sich das zarte Innere der Geschichte oft im Nichtgesagten und Schweigen.
Die Stille dieses Buches ist in der Lage dem Leser dieselbe Ruhe zu vermitteln, die Ruriko in ihrer Abgeschiedenheit in den Bergen findet. Fast wie Meditieren.

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Veröffentlicht am 08.12.2018

Ruhig und emotional

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"Zärtliche Klagen" von Yoko Ogawa (erschienen bei atb) ist ein Roman.
Als Rurikos Mann sie wieder einmal alleine lässt, um zu seiner Geliebten zu gehen, platzt ihr der Kragen. Sie verlässt ihre gemeinsame ...

"Zärtliche Klagen" von Yoko Ogawa (erschienen bei atb) ist ein Roman.
Als Rurikos Mann sie wieder einmal alleine lässt, um zu seiner Geliebten zu gehen, platzt ihr der Kragen. Sie verlässt ihre gemeinsame Wohnung und zieht in ein Ferienhäuschen. Dort lernt sie bald den Cembalobauer Nitta und seine Assistentin kennen. Sie verliebt sich in ihn, auch wenn sie sich sicher ist, dass seine Assistentin Gefühle für ihn hegt.
Der Roman unterscheidet sich im Schreibstil und der Handlung von anderen Liebesromanen. Gefühle werden zwar eindrücklich und lebensnah beschrieben, doch die Protagonisten reden kaum über sie. Auch Ruriko verhält sich ungewöhnlich: Auf der einen Seite ist sie selbstbewusst, auf der anderen Seite scheint sie schüchtern und unselbstständig. Ich denke dieser ungewohnte Stil gibt die japanische Kultur lebensnah wieder. Mir hat das gut gefallen, denn es macht den Roman authentisch. Zudem lernt man etwas über andere Kulturen.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Eine passende Herbstlektüre

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Cover / Artwork / Aufbau des Romans
Die Covergestaltung ist in meinen Augen zwar wunderschön gestaltet und passt in sofern zum Inhalt des Buches, da es die ruhige und gedämpfte Atmosphäre einzufangen vermag. ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans


Die Covergestaltung ist in meinen Augen zwar wunderschön gestaltet und passt in sofern zum Inhalt des Buches, da es die ruhige und gedämpfte Atmosphäre einzufangen vermag. Aber ich hätte mir irgendwie auch die Tasten eines Cembalos oder gar ein komplettes Cembalo gewünscht, um das Cover zu perfektionieren.


Inhalt


Ruriko ist seit Jahren verheiratet und ihre Ehe ist an einem Punkt angelangt in dem die Trennung als logische Konsequenz erscheint. Daher packt sie Hals über Kopf ein paar Sachen und flüchtet in das Landhaus ihrer Mutter, um sich erst mal über ihr weiteres Leben klar zu werden - wo soll es hingehen, wer bin ich eigentlich in dieser Welt?
Es ist ein Ort ihrer Kindheit, daher erlebt sie das Landhaus einerseits als Ort der Erinnerung und des Wiedererkennens, andererseits jedoch lernt sie den Cembalobauer Nitta und dessen Assisstentin Kaoru kennen, die ihr eine andere Seite des Lebens eröffnen.


Fazit


Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch wenn ich verstehen kann, dass einige Rezensenten mit der Art der Schreibe, dem Agieren der Protagonisten Schwierigkeiten hatten, hatte ich das Gefühl, dass ich einen Einblick in die japanische Kultur und der Lebensart erhalten konnte beim Lesen. Ich muss auch gestehen, dass ich bisher kein vergleichbares Buch gelesen habe, auch wenn ich schon einige Bücher gelesen habe. Dennoch war keines so still und dennoch zeitgleich fesselnd wie dieses. Ruriko erlebt eine Art Wiederbelebung und kennt nun den Weg, den sie einschlagen möchte.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Sehr schöner, ruhiger Roman

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Rurikos Ehe mit ihrem Mann scheint am Ende, sie flüchtet in das Landhaus, in dem sie als Kind glückliche Tage verbrachte. Doch statt Einsamkeit findet sie die quirlige Kaoru, die in der Nähe bei dem Cembalobauer ...

Rurikos Ehe mit ihrem Mann scheint am Ende, sie flüchtet in das Landhaus, in dem sie als Kind glückliche Tage verbrachte. Doch statt Einsamkeit findet sie die quirlige Kaoru, die in der Nähe bei dem Cembalobauer Nitta arbeitet. Die drei freunden sich an, doch hegt Ruriko bald noch ganz andere Gefühle.

Ogawas Romane strahlen immer eine wunderbare Ruhe aus, mit ganz zarten und leisen Tönen erzählt sie ihre Geschichten. So auch in ihrem neuesten Roman, der mir wieder ganz wunderbar gefallen hat. Die drei Hauptfiguren werden nur zart umrissen, einzig Kalligraphin Ruriko lernt man etwas besser kennen; das tut der Geschichte aber sogar gut, man muss die anderen beiden gar nicht besser kennen. Sehr gut kennen lernt man stattdessen die Cembalos und ihre Musik. Musik, Klangfarben und Töne in Worten wiederzugeben ist wirklich recht schwierig, doch der Autorin gelingt das ganz hervorragend. Auch über den Bau und die Geschichte dieser Instrumente lernt man wie nebenbei einiges, ebenso wie über Rurikos Arbeit. Die Handlung verläuft relativ ruhig, man spürt die Einsamkeit und Ruhe des zurückgezogenen Lebens. Die romantischen Gefühle der Figuren spielen zwar immer wieder eine wichtige Rolle, trotzdem ist „Zärtliche Klagen“ nicht etwa kitschig geraten, sondern zwar emotional, aber eben japanisch zurückhaltend. Die landestypische Distanz zwischen den Personen, aber auch zum Leser bleibt immer vorhanden, manchmal hätte ich mir etwas mehr Nähe gewünscht. Insgesamt habe ich die Geschichte aber sehr genossen, und freue mich schon auf die nächste aus der Autorenfeder.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Zärtliche Klagen

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Die Kalligrafin Ruriko hat wieder einmal vergeblich auf ihren Mann gewartet, der sich anderweitig vergnügt. Daher zieht sie sich in das Landhaus ihrer Eltern zurück. Dort will sie einen Auftrag erledigen, ...

Die Kalligrafin Ruriko hat wieder einmal vergeblich auf ihren Mann gewartet, der sich anderweitig vergnügt. Daher zieht sie sich in das Landhaus ihrer Eltern zurück. Dort will sie einen Auftrag erledigen, die Lebensgeschichte einer alten Frau aufzuschreiben. Auch Herr Nitta hat sich begleitet von Assistentin Kaoru in die Berge zurückgezogen, um Cembalos zu bauen. Ruriko fühlt sich zu Herrn Nitta hingezogen, obwohl sie ahnt, dass zwischen ihm und Kaoru eine Beziehung besteht. Es beginnt eine seltsame Dreiecksbeziehung.
Es ist eine sehr ruhige Geschichte, welche die Autorin Yoko Ogawa in einer wundervollen Sprache erzählt. Zwischendurch erfährt man noch eine Menge über den Cembalobau.
Man lernt die Protagonisten kennen und erfährt von Schicksalsschlägen, die sie ertragen mussten. Obwohl ich mitfühlte, kamen mir die Personen doch nicht nahe. Das liegt wohl daran, dass die Mentalität so unterschiedlich zu unserer ist und der distanzierte Umgang miteinander keine Nähe zuließ. Herr Nitta kann seinen Beruf als Pianist nicht mehr ausüben, da er nicht mehr vor Publikum spielen kann. Ruriko leidet unter ihrem Mann, dabei sehnt sie sich nach Liebe.
Immer wieder zieht mich Literatur aus fremden Ländern an, aber sie macht es mir auch oft schwer. Ein wenig ist es auch bei diesem Buch so. Wortgewaltig erzählt die Autorin diese Geschichte, bei der aber gar nicht so viel passiert und vieles unausgesprochen bleibt. Es bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, die Geschichte weiterzuspinnen.
Es ist eine besondere Geschichte über das Leben, die Liebe und die Musik.