Fragen über Fragen
In „The new Dark“ entführt den Leser Lorraine Thomson in eine Welt, wie man sie sich nicht vorstellen kann.
Sorrel ist 16Jahre alt und hat in David ihrer erste große Liebe gefunden. Sie lebt gemeinsam ...
In „The new Dark“ entführt den Leser Lorraine Thomson in eine Welt, wie man sie sich nicht vorstellen kann.
Sorrel ist 16Jahre alt und hat in David ihrer erste große Liebe gefunden. Sie lebt gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Eli, ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einem kleinen Dorf in dem die Gemeinschaft über allem steht, denn in dieser Zeit ist ein Überleben ohne eine Gemeinschaft kaum möglich. Ihre heile kleine Welt wird ins Bodenlose erschüttert, als Mutanten über das Dorf herfallen und alle töten oder verschleppen, bis auf Sorrel. Getrieben von dem Wunsch David und Eli aus den Händen der Mutanten zu befreien, macht sich das junge Mädchen alleine auf den Weg in eine ihr unbekannte Welt, in der es sich schwer unterscheiden lässt, wer Freund und wer Feind ist und die Dinge selten so scheinen, wie sie sind.
Angezogen von der Grundidee der ganzen Geschichte, habe ich mich begeistert ans Lesen gemacht, doch leider flaute die Begeisterung sehr schnell ab.
Mit Sorrel bin ich leider nicht so ganz warm geworden. Sie wirkt so flach und farblos mit all ihrer Wut auf alle und jeden. Natürlich versteht man sie irgendwie schon, da sie einen großen Verlust zu verarbeiten hat, aber gleichzeitig möchte man sie einfach nur an den Schultern greifen und schütteln.
Einstein, und Achtung hier kommt ein Spoiler… ein Mutant der sich Sorrel später im Verlauf der Geschichte anschließt, mochte ich hingegen wirklich. Er zeigt, dass in diesem Roman nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es von der Autorin dargestellt wird. Er ist ein guter Kerl, obwohl es das Leben nicht gut mit ihm gemeint hat.
David ist eine Nummer für sich… leider weiß ich nach wie vor nicht, wo ich ihn einordnen soll, da er manchmal eine solche Naivität an den Tag legt, dass man einfach nur den Kopfschütteln möchte. Gleichzeitig beweist er auch echten Mut und versucht alles für ihn Mögliche, um Sorrel wiederzufinden. Seine Loyalität ist zeitweise einfach nur süß.
Die Handlung im Roman rast nur so dahin. Kaum ist man einer brenzlichen Situation entkommen, schlittert man in die nächste. Dabei grenzt es immer wieder an ein Wunder, wie Sorrel es jedes Mal schafft sich selbst zu retten.
Alles in allem hätte es ein wirklich guter Auftakt zu einer neuen Trilogie werden können, wären da nicht Fragen über Fragen ohne eine Antwort. Mir kam zwischenzeitlich der Gedanke, ob selbst die Autorin noch nicht weiß, wohin Sorrels Reise gehen soll und sie sich ein ums andere Mal in Ausflüchte flüchtet. Irgendwann häufen sich die Fragen dann ins unermessliche und ich habe nur noch weiter gelesen in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten…
Mein Fazit:
War ich am Anfang noch mit viel Freude beim Lesen dabei und habe mit der Protagonistin und ihren Freunden mitgefiebert, so steigerte sich meine Verwirrung später dann von Seite zu Seite. Wer ein Buch sucht, das mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet, eine hohe Frustrationstoleranz bei verwirrenden Geschichten besitzt und eine düstere Lektüre mit dem ein oder anderen Fehler nicht abschreckt, der findet bestimmt Gefallen an diesem Roman. Eine klare Leseempfehlung kann ich aber nicht vergeben.